In meiner Arbeit möchte ich auf das Thema ältere geistig behinderte Menschen in Wohnheimen der Behindertenhilfe eingehen. Durch meine Tätigkeit im Wohnheim für behinderte Menschen der Lausitzer Werkstätten gGmbH in Hoyerswerda habe ich die Problematik im Zusammenleben zwischen jungen Arbeitenden und im Ruhestand befindlichen Bewohnern kennengelernt. In Zukunft muss ein Umdenken, eine Umstrukturierung des Personals und eine neue Aufgabenteilung aufgrund der veränderten Altersstruktur stattfinden. Es stellt sich die Frage ob die derzeitigen Aus- und Weiterbildungsangebote sämtliche Bedürfnisse der Bewohner abdecken können, und noch zeitgemäß im Sinne der renteninhabenden Bewohner sind. Die Betrachtung der Historie in der Unterbringung und Entwicklung der Heime ist enorm wichtig um zu verstehen wie gewisse Strukturen entstanden sind und warum sie sich teilweise bis in unsere Zeit gehalten haben. Eine Definition des Personenkreises geistig behinderter Menschen stellt sich schwierig dar, so dass ich mehr auf die Beschreibungsversuche des Begriffs geistige Behinderung eingehen werde.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geistige Behinderung, Begriffsdefinition und Beschreibungsversuch
3. Historische Entwicklung der Heime
3.1. Die Zeit bis ins 18. Jahrhundert
3.2. Heilpädagogischen Ansätze und Wandel in psychiatrische Anstalten
3.3. Der 2. Weltkrieg und seine Folgen
3.4. Die Gründung der Elternvereinigung Lebenshilfe
3.5. Die langsame Ausgliederung aus den Psychiatrien
4. Ein Beispiel: Wohnheim für behinderte Menschen der Lausitzer Werkstätten in Hoyerswerda
5. Künftige Wohnformen für ältere geistig behinderte Menschen
6. Neue Anforderungen an die Mitarbeiter
7. Zusammenfassung und Fazit
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In meiner Arbeit möchte ich auf das Thema ältere geistig behinderte Menschen in Wohnheimen der Behindertenhilfe eingehen. Durch meine Tätigkeit im Wohnheim für behinderte Menschen der Lausitzer Werkstätten gGmbH in Hoyerswerda habe ich die Problematik im Zusammenleben zwischen jungen Arbeitenden und im Ruhestand befindlichen Bewohnern kennengelernt. In Zukunft muss ein Umdenken, eine Umstrukturierung des Personals und eine neue Aufgabenteilung aufgrund der veränderten Altersstruktur stattfinden. Es stellt sich die Frage ob die derzeitigen Aus- und Weiterbildungsangebote sämtliche Bedürfnisse der Bewohner abdecken können, und noch zeitgemäß im Sinne der renteninhabenden Bewohner sind. Die Betrachtung der Historie in der Unterbringung und Entwicklung der Heime ist enorm wichtig um zu verstehen wie gewisse Strukturen entstanden sind und warum sie sich teilweise bis in unsere Zeit gehalten haben. Eine Definition des Personenkreises geistig behinderter Menschen stellt sich schwierig dar, so dass ich mehr auf die Beschreibungsversuche des Begriffs geistige Behinderung eingehen werde.
2. Geistige Behinderung, Begriffsdefinition und Beschreibungsversuch
„Von Behinderung spricht man, wenn körperliche Funktionen, geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit eingeschränkt sind und diese Einschränkungen die Teilhabe am Leben der Gesellschaft beeinträchtigt.“[1]
Der Begriff geistige Behinderung:
- „Geistigbehinderte gibt es nicht“ (Feuser 1996)
- mehrdimensionaler, deskriptiver und normativer Begriff
- 1950 geprägt von der Elternvereinigung der Lebenshilfe als Ablösung von diskriminierenden Begriffen und als Versuch des Anschlusses an amerikanische Terminologie
- Positive Konnotation steht in Frage und führt zu alternativen Vorschlägen bzw. zur Begriffsdiskusion
Da man geistige Behinderung nicht genau definieren kann gibt es einige Beschreibungsversuche:
- grundsätzliche Erziehbarkeit und Bildungsfähigkeit
- „Mindestmaß an Kontakt- und sozialer Anpassungsfähigkeit“ (Feuser 1981)
- Schwere Lernbeeinträchtigung, verbunden mit verlangsamten Lernprozessen
- heterogenes Bild der Beeinträchtigung einzelner psychischer Funktionen
- partielle Entwicklung, Entwicklungsspitzen bei einem insgesamt kontinuierlichen Missverhältnis zwischen Können und Umwelterwartungen
- voraussichtlich lebenslanger Hilfebedarf (soziale und subjektive Abhängigkeit)
- mehrfache Aktivitätsbeeinträchtigung
- anthropologische Perspektive: Beschreibung über Fähigkeiten problematisch, Betonung des Zuwendungsbedürfnisses
Von einer schweren geistigen Behinderung spricht man wenn der IQ unter 50 liegt und von einer leichten bei einem IQ zwischen 50 und 70.
Der Personenkreis ältere geistig behinderte Menschen hat ganz eigene intra- und interpersonelle Besonderheiten, die für die MitarbeiterInnen von enormer Wichtigkeit im täglichen Umgang mit ihren zu Betreuenden sind. Erschwerend kommt in Zukunft ein größerer Arbeitsaufwand auf die MitarbeitInnen zu, da sich die geistig behinderten Menschen in Rente begeben und somit eine neue Art von Tagesstruktur in den Heimen geplant werden muss. Geistig Behinderte Menschen nehmen laut Studien ihr biologisches Alter war, aber den damit verbundenen Lebensabschnitt, wie beispielsweise die Rente, können sie nicht zuordnen. Auch ihre starke Beziehungs- und Abhängigkeitsproblematik erschwert die Erstellung geeigneter Tagesstrukturen in den Heimen.
[...]
[1] http://www.bmas.de/coremedia/generator/10796/sgb__ix.html
- Citar trabajo
- Mandy Hartkopf (Autor), 2009, Behindertenhilfe, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135105