Der Verfasser setzt sich nachfolgend mit dem hochaktuellen Thema zur Fragestellung auseinander, ob die Verwendung des "Chat-GPT" an Hochschulen und Universitäten bei der Erstellung von Hausarbeiten und ähnlichen Textaufgaben regelgerecht die Exmatrikulation zu Folge haben müsste.
Vor dem Hintergrund, dass Hochschulen und Universitäten Studenten im Rahmen eines Studiums ausbilden, welche in der Folge bestenfalls nach erfolgreichem Abschluss des jeweiligen Studiums, bezüglich des jeweilig studierten Wissensgebiets als ordentlich geprüfte Absolventen in den generellen Arbeitsmarkt der den studierten Fachrichtungen zugeordneten Berufssparten entlassen werden, folgt eine aus dem Sinn und Zweck des Bestehens der Einrichtungen von Hochschulen und Universitäten als Ausbildungsstätten sich ergebene Verpflichtung zur Übernahme einer zumindest konkludenten Gewähr dafür, dass jedweder durch die Hochschulen und Universitäten vergebene Abschluss aufgrund einer geprüften Lernleistung des Studierenden selbst erlangt wurde. Hintergrund dafür ist, dass der jeweilige Akademiker sich mit dem für seine an einer Hochschule erbrachten Lernleistung ausgestellten Zeugnis auch bei potenziellen Arbeitgebern dahingehend bewirbt, um in beruflicher Hinsicht zu einer Anstellung zu gelangen, welche üblicherweise respektive ihres Aufgabenfeldes mit dem jeweilig erlernten korreliert, wofür an einer Hochschule eben ein Zeugnis ausgestellt wurde. Mithin kommt dem an einer Hochschule erworbenen Zeugnis oder jedweder anderen Bewertung im weitesten Sinne eine Auskunfts- und Dokumentationsfunktion analog dem Arbeitszeugnis gemäß § 109 GewO, § 630 BGB auch dahingehend zu, dass das Zeugnis die Richtigkeit des in der Urkunde ausgewiesenen Ergebnisses, einer Bewertung beispielsweise in Form einer Note oder eines verliehenen Titels in Bezug auf eine erbrachte Leistung in Verbindung mit der in diesem Bezug in diesem Dokument genannten Person übernimmt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Chat-GPT-Definition und Funktionsweise
- 1. Was ist Chat-GPT / Grunddefinition
- 2. Chat GPT – Funktionsweise als Künstliche Intelligenz
- a.) Neuronale Netze Definition, Teilfunktionsbereich künstlicher Intelligenz
- b.) Spannungsfeld Chat-GPT vs. Eigene individuelle persönliche Leistung
- c.) Eigene Leistung – Ermittlung des Begriffs im Sinne eines Hochschulstudiums
- aa.) Vorliegen einer eigenen Leistung nach biologischem Mustervorgang
- bb.) Texte als Schriftwerke / Urheberrechtlicher Schutz
- 1.) Schöpfungshöhe
- 2.) Geistige Arbeit
- 3.) Individualität
- III. Plagiatsgefahr
- 1. Grundsätzliches Plagiat
- 2. Plagiat aufgrund der Verarbeitungsdarstellung der Quellen durch Chat-GPT
- IV. Offenkundiger Widerspruch zum Sinn und Zweck eines Studiums
- V. Ergebnis und Einschätzung der Anwendung von Chat-GPT
- VI. Ausblick bei Legitimierung der Anwendung des Textgenerators Chat-GPT
- VII. Fremde Leistung trotz Quellenkennzeichnung bei Anwendung Chat-GPT vs. Aberkennung Dr.-Titel
- VIII. Ergebnis/Empfehlung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Erörterung untersucht die aktuelle Problematik der Chat-GPT-Nutzung im akademischen Kontext. Im Fokus steht die Frage, ob die Verwendung von Chat-GPT bei der Erstellung von Studienarbeiten eine Exmatrikulation rechtfertigen würde.
- Definition und Funktionsweise von Chat-GPT
- Abgrenzung eigener Leistung gegenüber KI-generierten Inhalten im Hochschulkontext
- Plagiatsrisiken bei der Verwendung von Chat-GPT
- Widerspruch der Chat-GPT-Nutzung zum Sinn und Zweck eines Studiums
- Rechtliche und ethische Implikationen der Chat-GPT-Nutzung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Erörterung ein und stellt die zentrale Frage nach der Notwendigkeit einer Exmatrikulation bei der Verwendung von Chat-GPT für akademische Arbeiten. Sie skizziert den Rahmen der folgenden Untersuchung und die Relevanz des Themas im aktuellen Diskurs.
II. Chat-GPT-Definition und Funktionsweise: Dieses Kapitel definiert Chat-GPT und erklärt seine Funktionsweise als künstliche Intelligenz basierend auf neuronalen Netzen. Es beleuchtet das Spannungsfeld zwischen der Nutzung von Chat-GPT und der Erbringung individueller, persönlicher Leistungen im Studium. Die Aspekte der Schöpfungshöhe, geistigen Arbeit und Individualität im Kontext des Urheberrechts werden im Hinblick auf von Chat-GPT generierte Texte erörtert, um die Frage nach der Eigenleistung zu klären.
III. Plagiatsgefahr: Dieses Kapitel untersucht die Plagiatsgefahr im Zusammenhang mit der Verwendung von Chat-GPT. Es differenziert zwischen grundsätzlichem Plagiat und dem spezifischen Problem der durch Chat-GPT beeinflussten Darstellung von Quellen. Der Fokus liegt auf der Frage, inwiefern die Verwendung von Chat-GPT zu einer unzulässigen Aneignung fremder Leistungen führt und somit einen Plagiatsfall darstellt.
IV. Offenkundiger Widerspruch zum Sinn und Zweck eines Studiums: Dieses Kapitel analysiert den Widerspruch zwischen der Nutzung von Chat-GPT und dem eigentlichen Zweck eines Studiums, der in der Entwicklung von eigenständigem Denken, kritischer Auseinandersetzung mit Inhalten und der Fähigkeit zur selbständigen Wissensgenerierung besteht. Die Anwendung von Chat-GPT wird kritisch im Lichte dieser Ziele bewertet.
V. Ergebnis und Einschätzung der Anwendung von Chat-GPT: Dieses Kapitel bietet eine erste Bewertung der Erkenntnisse aus den vorherigen Abschnitten. Es zieht vorläufige Schlussfolgerungen über die Akzeptanz und die ethischen und rechtlichen Implikationen der Chat-GPT Nutzung im akademischen Kontext.
VI. Ausblick bei Legitimierung der Anwendung des Textgenerators Chat-GPT: Dieses Kapitel spekuliert über die Konsequenzen, sollte die Anwendung von Chat-GPT im akademischen Kontext legitimiert werden. Es beleuchtet die potenziellen Auswirkungen auf das Hochschulwesen und die akademische Integrität.
VII. Fremde Leistung trotz Quellenkennzeichnung bei Anwendung Chat-GPT vs. Aberkennung Dr.-Titel: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob die Kennzeichnung von Quellen die Verwendung von Chat-GPT rechtfertigt und ob die Nutzung von KI-generierten Texten für wissenschaftliche Arbeiten, wie z.B. Doktorarbeiten, zu einer Aberkennung von Titeln führen könnte.
Schlüsselwörter
Chat-GPT, Künstliche Intelligenz, Plagiat, Hochschulstudium, Eigenleistung, Urheberrecht, akademische Integrität, Exmatrikulation, Neuronale Netze, Schöpfungshöhe, geistige Arbeit, Wissensgenerierung.
Chat-GPT im Hochschulkontext: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Problematik der Chat-GPT-Nutzung im akademischen Kontext. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Verwendung von Chat-GPT zur Erstellung von Studienarbeiten eine Exmatrikulation rechtfertigen könnte.
Was wird in dieser Arbeit definiert und erläutert?
Die Arbeit definiert Chat-GPT und erklärt seine Funktionsweise als künstliche Intelligenz, basierend auf neuronalen Netzen. Sie beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Chat-GPT-Nutzung und der Erbringung individueller Leistungen im Studium. Es werden Aspekte des Urheberrechts (Schöpfungshöhe, geistige Arbeit, Individualität) im Kontext von Chat-GPT-generierten Texten erörtert.
Welche Risiken werden im Zusammenhang mit Chat-GPT behandelt?
Die Arbeit untersucht die Plagiatsgefahr bei der Verwendung von Chat-GPT. Sie differenziert zwischen allgemeinem Plagiat und der spezifischen Problematik der von Chat-GPT beeinflussten Darstellung von Quellen. Der Fokus liegt darauf, inwiefern Chat-GPT zu einer unzulässigen Aneignung fremder Leistungen führt.
Wie wird der Widerspruch zur Studienintention bewertet?
Die Arbeit analysiert den Widerspruch zwischen Chat-GPT-Nutzung und dem eigentlichen Zweck eines Studiums: die Entwicklung eigenständigen Denkens, kritischer Auseinandersetzung und selbständiger Wissensgenerierung. Die Anwendung von Chat-GPT wird kritisch vor diesem Hintergrund bewertet.
Welche Ergebnisse und Einschätzungen werden präsentiert?
Die Arbeit bietet eine Bewertung der Erkenntnisse und zieht vorläufige Schlussfolgerungen über die Akzeptanz und die ethischen sowie rechtlichen Implikationen der Chat-GPT-Nutzung im akademischen Kontext.
Welche Zukunftsaussichten werden betrachtet?
Die Arbeit spekuliert über die Konsequenzen einer Legitimierung der Chat-GPT-Anwendung im akademischen Kontext und beleuchtet die potenziellen Auswirkungen auf das Hochschulwesen und die akademische Integrität.
Wie wird der Fall der Quellenkennzeichnung bei Chat-GPT-Nutzung behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Quellenkennzeichnung die Verwendung von Chat-GPT rechtfertigt und ob die Nutzung von KI-generierten Texten für wissenschaftliche Arbeiten (z.B. Doktorarbeiten) zur Aberkennung von Titeln führen könnte.
Welche Empfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit enthält eine abschließende Empfehlung, die auf den vorangegangenen Analysen basiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Chat-GPT, Künstliche Intelligenz, Plagiat, Hochschulstudium, Eigenleistung, Urheberrecht, akademische Integrität, Exmatrikulation, Neuronale Netze, Schöpfungshöhe, geistige Arbeit, Wissensgenerierung.
- Quote paper
- Sirko Archut (Author), 2023, Die Anwendung von Chat-GPT im Studium. Gefahr einer Exmatrikulation?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1348367