Der Einstieg beginnt mit einer kleine Jonglage-Präsentation mit anschließendem Gedichtvortrag von mir. Jonglierend haben die Schüler mich noch nie gesehen und die Motivation wird entsprechend hoch sein. Das Gedicht handelt von einer Sache, die ich gerne tue, dem Jonglieren. Dadurch klingt die Verbindung vom Überthema „Ich“ und dem Gedicht „Rondell“ schon einmal an. Nach meiner kleinen Gedichtpräsentation frage ich die Schüler, was sie denn gerne machen. Dadurch versuche ich gleich, die Schüler bei ihren Interessen abzuholen und in das Thema mit einzubeziehen. Die Schüleräußerungen halte ich an der Tafel fest, so dass sich die Schüler später, bei der selbständigen Arbeit am Gedicht, daran orientieren können. Anschließend klappe ich den linken Tafelflügel auf. Dort ist mein „Ich-Rondell“ auf laminierten Streifen zu sehen. Ich wiederhole mein Gedicht und jongliere auch noch einmal dazu. Nun haben die Schüler die Möglichkeit, das Gedicht während des Vortrages mitzulesen. Die zwei-kanalige Aufnahme des Gedichtes durch das Hören und Mitlesen, erleichtert den Schülern das Verstehen des Gedichtes. „Was fällt bei diesem Gedicht auf?“, lautet meine nächste Frage. Gemeinsam soll nun die Struktur des Gedichtes erarbeitet werden. Als Hilfe wird die Struktur mit farbigen Streifen auf der rechten Tafelseite sichtbar gemacht. Das erinnert die Schüler später daran, welche Sätze wiederholt werden und welche nicht. Als letztes schreibe ich noch den Begriff „Rondell“ über mein Gedicht. Dazu werde ich den Schülern noch kurz erläutern, warum dieses Gedicht „Rondell“ heißt und woher es stammt.
1. Inhaltsverzeichnis
2. Reflexion der Lerngruppe
2.1 Anthropologische und institutionelle Voraussetzungen
2.2 Leistungsstand, Arbeits- und Sozialverhalten
2.2 Leistungsstand im Hinblick auf Methoden und Sozialformen
2.4 Leistungsstand im Hinblick auf den Inhalt
2.5 Ist- Zustand im Hinblick auf die anzustrebenden Kompetenzen
3. Überlegungen zum Inhalt und zur Sache
3.2 Lyrik und Gedichte
3.3 Das Rondell
4. Didaktische Begründung des Themas
4.1 Didaktische Begründung der Themenwahl
4.2. Einbettung in den Gesamtzusammenhang der Unterrichtseinheit
4.3 Verortung im Bildungsplan
5. Methodische Analyse
5.1. Einstiegs- und Erarbeitungsphase
5.2. Arbeitsphase
5.3 Schlussphase
7. Literaturverzeichnis
8. Anhang
2. Reflexion der Lerngruppe
2.1 Anthropologische und institutionelle Voraussetzungen
Die Schule ist eine öffentliche Grund- und Hauptschule mit Ganztagesbetrieb. Der im Süden von X. liegende Stadtteil ist überwiegend von sozial schwachen Familien mit einem hohen Ausländeranteil besiedelt. Als ausgewiesene Brennpunktschule verfügt die Schule über einen Schulsozialarbeiter, der eng mit den Lehrern[1] zusammenarbeitet. Der Ausländeranteil im Fasanenhof liegt heute etwa bei 19,3 %. Der Anteil von Familien mit Migrationshintergrund ist deutlich höher. So haben auch in der Klasse 5a die meisten Schüler einen Migrationshintergrund.
2.2 Leistungsstand, Arbeits- und Sozialverhalten
In der Klasse 5a sind 3 Mädchen und 12 Jungen, die meist gerne mitarbeiten und sich für neue Unterrichtsinhalte leicht motivieren lassen. Besonders gerne präsentieren die Schüler ihre Ergebnisse in schauspielerischer Form vor der Klasse und zeigen sich dabei oftmals sehr kreativ. Der allgemeine Leistungsstand der Klasse bewegt sich auf einem eher niederen Niveau, was sich hauptsächlich auf grammatikalisch, sprachlicher Ebene zeigt. Viele Schüler haben Schwierigkeiten ihre Ideen in korrekter Rechtschreibung und grammatikalisch richtig aufs Blatt zu bringen.
Besonders E., ein Schüler von der Sprachheilschule und mit russischem Migrationshintergrund, zeigt starke sprachliche Lücken. Selbst einige Buchstaben werden bei ihm zeitweise noch verwechselt. Dazuhin fällt es ihm schwer längere Texte zu lesen oder zu verfassen. Oftmals benötigt er Hilfestellung durch den Lehrer.
N., ein türkischstämmiges Mädchen, bringt sich meist gerne mündlich in das Unterrichtsgeschehen ein und arbeitet gut mit. Gerade bei der Behandlung von poetischen Themen, kann sich N. gut einlassen und poesievolle Gedichte zustande bringen. Dennoch hat sie noch starke sprachliche Lücken und hat Probleme mit Grammatik und Rechtschreibung.
F. ist im Klassendurschnitt ein sehr guter Schüler, der das Unterrichtsgeschehen gerne mit mündlichen Beiträgen voranbringt.
A. hat ADHS und zeigt sich meist sehr hyperaktiv. Trotz Medikamente, fällt es ihm sehr schwer im Unterricht zuzuhören, ohne dabei irgendeine Nebentätigkeit zu machen. Er beteiligt sich meist aktiv und mit guten Beiträgen am Unterrichtsgeschehen, erledigt seine schriftlichen Aufgaben jedoch sehr schnell und unsauber. Die Hilfe des Lehrers nimmt meist bereitwillig an.
2.3 Leistungsstand im Hinblick auf Methoden und Sozialformen
Die Klasse hat im letzten Jahr gut zueinander gefunden. Die Schüler arbeiten gerne mit anderen zusammen. Am effektivsten ist die Partnerarbeit. Im die eigene Kreativität frei zu entfalten, arbeitet in dieser Stunde jeder für sich.
2.4 Leistungsstand im Hinblick auf den Inhalt
Bereits in ihrer Grundschulzeit haben sich die Schüler auf verschiedene Art und Weise mit Elfchen und einfachen Gedichten beschäftigt. Während des Schuljahres haben die Schüler verschiedene Gedichte kennengelernt. Die Gedichtform des „Rondells“ ist den Schülern vermutlich noch unbekannt und bedarf daher einer strukturellen Einführung.
2.5 Ist- Zustand im Hinblick auf die anzustrebenden Kompetenzen
- Eigene Gefühle und Gedanken im freien Schreiben und in persönlichen Texten schriftlich ausdrücken (vgl.: Bildungsplan 2004, S. 58)
- Dem Schreibziel und der Schreibsituation entsprechend schreiben (ebd.)
Diese Kompetenzen finden sich unter der zweiten Kompetenzebene, dem Schreiben. Das Ausdrücken der eigenen Gefühle und Gedanken in korrektem Deutsch, fällt vielen Schülern noch sehr schwer. Um dem Schreibziel entsprechend zu schreiben, benötigen sie dabei noch einen klaren Rahmen, der ihnen die genauen Arbeitsanweisungen vorgibt. An kreativen Ideen mangelt es einigen nicht, doch meist scheitern sie daran, diese auch ordentlich auf Papier zu bringen.
Dennoch macht das Verfassen von eigenen Gedichten den Schülern Freude. Gerne tragen sie anschließend ihre kreativen Ergebnisse der Klasse vor.
3. Überlegungen zum Inhalt und zur Sache
3.1 Lyrik und Gedichte
Unter einem Gedicht versteht man ein lyrisches Werk. Als Lyrik selbst bezeichnet man die dritte poetische Gattung neben der Epik und Dramatik.
Im Laufe der Zeit hat sich der Lyrikbegriff stark ausgeweitet. Gehörten zunächst nur liedartige Texte dazu, sind es später auch erzählende, satirische oder in Prosaform geschriebene Texte, mit und ohne Versmaß oder Reim. Es wird von der Lyrik als einer Gattung gesprochen, der verschiedene lyrische Textarten mit unterschiedlichen Funktionen angehören. Dabei reicht das Spektrum von stark subjektiven bis hin zu eher sachlichen Inhalten, von Liedern bis zu komplexer Kunstlyrik oder von umfangreichen bis zu sehr kurzen Gedichten. Eine eindeutige Einteilung der verschiedenen Lyrikarten ist nicht möglich. (vgl. Metzler, 1990, S. 286)
In der Hauptschule werden meist Gedichte mit einfacher erkennbarer Struktur verwendet, die eine handlungs- und produktionsorientierte Bearbeitung begünstigen.
Denn für die unterrichtliche Vermittlung von Gedichten gilt: „Es ist leichter, Gedichte zu machen, als Gedichte zu verstehen, weil das Verstehen ist der sinnlich-produktiven Erfahrung nachgeordnet.“ (vgl. Hass, 2001, S. 55)
3.2 das Rondell
Das Rondell (ursprünglich Rondeau) ist eine Gedichtform des Mittelalters, die sich aus dem zum Rundtanz gesungenen Lied entwickelt hat und aus meist 8 Zeilen mit 2 Reimen besteht, bei dem die erste Zeile in der Mitte, die beiden ersten Zeilen am Schluss der Strophe wiederkehren. Später werden jeweils nur noch die Anfangsworte der ersten Zeilen wiederholt (Wahrig 1997, S. 1041). Über die Jahre hinweg hat das Rondell immer wieder Variationen erfahren. Heute kenn man jedoch vor allem die einfache 8-zeilige Variante. Dabei wiederholen sich jeweils die Sätze der 1. 4. und 7. Zeile, sowie die der 2. und 8. Zeile. Es gibt auch Varianten, in denen sich nur die Wörter der 2., 4. und 8. Zeile wiederholen.
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[1] Der Einfachheit wegen wird hier die männliche Form verwendet. Diese schließt die weibliche aber immer mit ein.
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- Ines Haier (Author), 2009, Unterrichtsstunde: Ein Rondell über sich selbst schreiben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134828
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