Diese Arbeit befasst sich mit den patriarchalen Strukturen der Ehe und wirft dabei einen besonderen Blick auf das Ehegattensplitting. Hierbei steht die folgende Forschungsfrage im Mittelpunkt: Inwieweit ist der Einfluss des Ehegattensplitting auf die Geschlechterbeziehungen in Deutschland aus gleichheitsfeministischer Sicht zu bewerten? Um die Leitfrage zu beantworten, wird zuerst ein Überblick über die Forschung zum Thema Geschlechterbeziehungen gegeben und begründet, warum ich die Patriarchatstheorie von Sylvia Walby zur Analyse des Ehegattensplittings gewählt wurde und was das für die Konzeption der Frau in dieser Arbeit bedeutet. Daraufhin soll näher auf die Theorie eingegangen werden.
In der Analyse werden dann die reellen Auswirkungen des Ehegattensplittings erläutert und dargelegt, inwiefern diese nach Sylvia Walbys Theorie als patriarchal zu bewerten sind. Die Beantwortung dieser Frage ist relevant, da die Forschung den eigentlichen politischen Zweck von Ehen selten gegen deren geschlechtsspezifischen Auswirkungen aufwiegt und das Konzept diesbezüglich auch gesellschaftlich wenig hinterfragt wird. Diese Arbeit soll deshalb auch ein Denkanstoß sein, zu überlegen, welche normativen Vorstellungen hinter politischen Familienkonzepten wie der Ehe stehen und ob ein Konzept wie die Ehe dementsprechend noch sinnvoll und angemessen ist.
Inhalt
1. Einleitung
2. Theorie von Geschlechterbeziehungen und Patriarchat
2.1. Geschlechterbeziehungen der Politikwissenschaft
2.2. Der soziologische Patriarchatsbegriff
2.3. Die Frau* in dieser Arbeit
2.4. Die sechs patriarchalen Strukturen nach Sylvia Walby
2.4.1. Der patriarchale Produktionsmodus
2.4.2. Patriarchale Zusammenhänge in der Lohnarbeit
2.4.3. Der patriarchale Staat
2.4.4. Männliche Gewalt
2.4.5. Patriarchale Zusammenhänge in der Sexualität
2.4.6. Patriarchale Kultur
2.5. Grenzen der Theorie
3. Das Ehegattensplitting
3.1. Gesamtbeurteilung der deutschen Wohlfahrtspolitik
3.2. Wie funktioniert Ehegattensplitting
4. Einordnung in die Patriarchatstheorie
4.1. Auswirkungen auf Frauen* in der Lohnarbeit
4.2. Entzug der Produkte der eigenen Arbeit
4.3. Hetero- und Mononormativität
5. Fazit
Literaturverzeichnis
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