Die Arbeit untersucht die Darstellung der Gründe und Interessen von Otto I. für sein Eingreifen in Italien gegen Berengar II. im Spiegel des liber gestorum recentium des Arnulf von Mailand und der Chronica de duabus civitatibus des Otto von Freising, mit besonderen Blick auf die Darstellung des Herzogtums Schwaben und ihrem Herzog Liudolf.
Kaum ein Herrscher des Mittelalters ist in der deutschen Populär- und Forschungsliteratur so sehr behandelt worden wie Otto der Erste. Schaut man in ein Schulbuch, werden häufig drei Könige gesondert behandelt: Karl der Große; Otto der Große und Heinrich der Vierte. Im 19. Jahrhundert sah man in ihm, geprägt von der Erzählung Widukinds von Corvey, den ersten deutschen König, der auf der Lechfeldschlacht die Geschichte der Deutschen und einen Nationalstaat der Deutschen begründete. Aber auch heute wird Otto – wenn überhaupt – von den meisten Menschen als der Sieger gegen die Ungarn gekannt.
Diese Arbeit soll sich weder mit dem Krieg gegen die Ungarn noch der Ausweitung des Reichs in slawische Gebiete, sondern mit seiner Italienpolitik, schwerpunktmäßig mit dem ersten Italienfeldzug, beschäftigen. Italien war durch eine gemeinsame Geschichte enger mit dem Ostfrankenreich verbunden als die für die Menschen des Mittelalters fremd wirkenden Slawen und Ungarn, ebenso christlich geprägt und besaß vor allem mit Süddeutschland weitreichende Beziehungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der erste Italienfeldzug Otto I. im historischen Kontext und der Forschungsliteratur
- Quellenvergleich
- Das liber gestorum recentium des Arnulf von Mailand und seine Darstellung des ersten Italienfeldzugs
- Die Chronica de duabus civitatibus des Otto von Freising und seine Darstellung des ersten Italienfeldzugs
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Italienpolitik Ottos des Großen, insbesondere mit seinem ersten Italienfeldzug. Im Fokus steht die Untersuchung der Darstellung der Gründe und Interessen Ottos für sein Eingreifen in Italien gegen Berengar II. im Spiegel des liber gestorum recentium des Arnulf von Mailand und der Chronica de duabus civitatibus des Otto von Freising. Dabei wird besonderer Wert auf die Darstellung des Herzogtums Schwaben und Herzog Liudolf gelegt, der kurz nach Ottos Heirat mit Adelheid rebellierte.
- Die Darstellung der Interessen Ottos für sein Eingreifen in Italien im Spiegel der Quellen
- Die Rolle des Herzogtums Schwaben und Liudolfs im Kontext des Italienfeldzugs
- Der Vergleich der Perspektiven Arnulfs von Mailand und Otto von Freising
- Die Einordnung des Italienfeldzugs in den historischen Kontext
- Die Analyse der Quellenproblematik und ihre Auswirkungen auf die Untersuchung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik der Arbeit und erläutert die Forschungsfrage. Sie beleuchtet die Bedeutung Ottos des Großen in der deutschen Geschichte und stellt den ersten Italienfeldzug in den Kontext der politischen Situation des 10. Jahrhunderts. Das zweite Kapitel analysiert den historischen Kontext des ersten Italienfeldzugs, beleuchtet die politischen und dynastischen Beweggründe Ottos und diskutiert die unterschiedlichen Interpretationen der Forschungsliteratur.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Quellenvergleich. Es werden die Darstellungen des liber gestorum recentium des Arnulf von Mailand und der Chronica de duabus civitatibus des Otto von Freising hinsichtlich ihrer Sicht auf den Italienfeldzug Ottos analysiert. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Ereignisse und der Interpretation von Ottos Motiven herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Otto der Große, Italienfeldzug, liber gestorum recentium, Arnulf von Mailand, Chronica de duabus civitatibus, Otto von Freising, Berengar II., Liudolf, Adelheid, Herzogtum Schwaben, Quellenvergleich, Historischer Kontext, Forschungsliteratur, Italienpolitik, Mittelalterliche Geschichte, Dynastische Politik, Quellenproblematik.
- Quote paper
- Deborah Rohne (Author), 2018, Der erste Italienfeldzug Otto I. in den Chroniken Ottos von Freising und Arnulfs von Mailand. Ein Feldzug im Spiegel zweier Quellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1345540