Ist ein Mensch alt, so ist sein Körper für alle sichtbar gealtert. Man merkt es an den Falten, an den grauen ausfallenden Haaren. Außerdem hören alte Menschen nicht mehr so gut und das Sehen ist häufig auch eingeschränkt. Die Bewegungen werden langsamer. Doch nicht nur der Körper altert, sondern auch die Psyche. Die heute alten Menschen haben teilweise zwei Weltkriege miterlebt, haben 3 Währungsumstellungen verarbeiten müssen und sie haben meistens schon Kinder und Enkelkinder erwachsen werden sehen. Außerdem haben sie viele Jahre gearbeitet und sind mit ca. 60 Jahren aus dem Berufsleben ausgestiegen. Auch auf sozialer Ebene haben sie schon einiges erlebt; so sind die Kinder ausgezogen und vielleicht haben sie schon einige Schulfreunde verloren. Eventuell ist auch schon der Partner verstorben oder er wird von Pflegekräften versorgt, weil der alte Mensch nicht mehr alleine zurecht kommt. Doch in all diesen Situationen ist dieser Mensch ein Individuum mit Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen.
In meiner Hausarbeit möchte ich aufzeigen, wie die Partnerschaften von alten Menschen aussehen. Unter anderem stelle ich mir die Fragen: Wie beeinflussen Partnerschaften das Leben alter Menschen? Brauchen alte Menschen Sexualität? Was machen sie bei Verlust eines Partners? Deswegen beschäftige ich mich auf den nächsten Seiten damit, was Beziehungen im Alter ausmacht und wie sie sich entwickeln. Dabei möchte ich besonders darauf eingehen, was Sexualität ausmacht, wie sie im Alter gelebt und wie sie beeinflusst wird.
Inhalt
Vorwort
1.Alter
2.Partnerschaft
3.Sexualität
4.Partnerschaft im Alter
4.1. Partnerschaftsmodell nach Rosenmayr
4.2.Ehen im Alter und jahrelange Ehen
4.3.Sexualität im Alter
4.3.1.Sexuelle Probleme im Alter
4.3.2.Sexualität und Altenpflege
4.4.Partnerverlust
Fazit
Vorwort
Ist ein Mensch alt, so ist sein Körper für alle sichtbar gealtert. Man merkt es an den Falten, an den grauen ausfallenden Haaren. Außerdem hören alte Menschen nicht mehr so gut und das Sehen ist häufig auch eingeschränkt. Die Bewegungen werden langsamer. Doch nicht nur der Körper altert, sondern auch die Psyche. Die heute alten Menschen haben teilweise zwei Weltkriege miterlebt, haben 3 Währungsumstellungen verarbeiten müssen und sie haben meistens schon Kinder und Enkelkinder erwachsen werden sehen. Außerdem haben sie viele Jahre gearbeitet und sind mit ca. 60 Jahren aus dem Berufsleben ausgestiegen. Auch auf sozialer Ebene haben sie schon einiges erlebt; so sind die Kinder ausgezogen und vielleicht haben sie schon einige Schulfreunde verloren. Eventuell ist auch schon der Partner verstorben oder er wird von Pflegekräften versorgt, weil der alte Mensch nicht mehr alleine zurecht kommt. Doch in all diesen Situationen ist dieser Mensch ein Individuum mit Bedürfnissen, Wünschen und Gefühlen.
In meiner Hausarbeit möchte ich aufzeigen, wie die Partnerschaften von alten Menschen aussehen. Unter anderem stelle ich mir die Fragen: Wie beeinflussen Partnerschaften das Leben alter Menschen? Brauchen alte Menschen Sexualität? Was machen sie bei Verlust eines Partners? Deswegen beschäftige ich mich auf den nächsten Seiten damit, was Beziehungen im Alter ausmacht und wie sie sich entwickeln. Dabei möchte ich besonders darauf eingehen, was Sexualität ausmacht, wie sie im Alter gelebt und wie sie beeinflusst wird.
1.Alter
Das Alter ist eine spätere Lebensphase, die in Verbindung mit körperlichen Rückbildungsprozessen steht. Die Verlaufsformen sind unterschiedlich (vgl. großes Wörterbuch Psychologie 2007, S. 15).
Die Weltgesundheitsorganisation definiert Menschen ab dem 65. Lebensjahr als alt. Das Altern ist ein komplexer Prozess, der natürlich, universal und unumkehrbar ist, er beginnt mit der Geburt und betrifft alle Lebewesen. Man kann den Prozess des Alterns aus biologischer, psychischer und sozialer Sicht betrachten. Jedoch gibt es unterschiedliche Alterstheorien aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen. Dazu zählen: chronologische, biologische, psychologische, soziologische, pädagogische und sozialphilosophische Alterstheorien (vgl. Sozialwissenschaften 2001, S.203).
Das chronologische Alter wird anhand eines Kalenders gemessen. So können Lebensanfang und Lebensende genau bezeichnet werden; das Lebensalter lässt sich genau bestimmen, verschiedene Rechte treten zu gegebener Zeit in Kraft (z. B. Rente). Schutzgrenzen können einfacher gezogen (z.B. Jugendschutz) und Zugehörigkeiten können bestimmt werden (z.B. Hochzeitstag). Das chronologische Alter sagt objektiv etwas über die Veränderungen eines Menschen in einer bestimmten Lebensspanne aus, was es subjektiv für den einzelnen Menschen bedeutet, ist in diesem Fall nebensächlich. Der Mensch durchlebt allerdings auch Veränderungen an Organen und Geweben, dies wird durch die biologische Alterstheorie betrachtet. So können zwei Menschen, die chronologisch das gleiche Alter haben, biologisch gesehen unterschiedlich alt sein. Charakterisiert wird das biologische Altern durch die Umstellung des Hormonsystems, der Stoffwechselprozesse und der Rückbildung von Geweben und Organen. Genetische Faktoren können auch ihren Einfluss nehmen, dies ist aber noch nicht wissenschaftlich belegt. Die Anpassungsfähigkeit auf Umwelteinflüsse ist verlangsamt und wird abgebaut, deswegen hat das biologische Alter, aus medizinischer Sicht, Auswirkungen auf die Gesundheit. Alt sein bedeutet nicht gleichzeitig krank sein, nur die Erkrankungswahrscheinlichkeit ist wegen der geringeren Anpassungsfähigkeit erhöht. In der Psychologie steht subjektives Denken, Erleben und Fühlen im Vordergrund. Durch psychologische Methoden kann man objektive Daten über die Anpassungsfähigkeit, Belastungsbewältigung und die Zufriedenheit zusammentragen. Soziologen legen das Alter über die Altersrolle und den Status fest. Bezogen auf Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse beschreiben pädagogische Alterstheorien das Alter. Bis ins hohe Alter können Menschen ihre Persönlichkeit entwickeln, die Gegenwart und die Zukunft gestalten und das eigene Handeln reflektieren (vgl. Sozialwissenschaften 2001, S. 204-209).
In der Sozialgeschichte des Alterns werden verschiedene Bilder von alten Menschen aufgezeigt. Demnach besteht nach der alt-testamentarisch-jüdischen Tradition eine große Macht der Alten gegenüber den jüngeren Menschen, z.B. Abraham, Hiob und Moses. Auch in der europäischen Antike waren alte Menschen Ratgeber für junge; so der Vater war Oberhaupt der Familie. Kaufleute, Adlige und Handwerker kauften sich während der Zeit des Mittelalters einen Platz im Spital oder Kloster. Während der Zeit der Aufklärung wurden aus Groß- Kleinfamilien, in denen etwas Platz für die Alten bestand. Durch die Sozialgesetzgebung wurden arme, alte, kranke und behinderte Menschen zur Jahrhundertwende sozial abgesichert und spezielle Einrichtungen nahmen gebrechliche Alte auf (vgl. Sozialwissenschaften 2001, S.203). Wichtig ist es also zu bedenken, dass das Altsein nicht nur von der einzelnen Person ausgeht, sondern auch von der Umwelt, die die Altersbilder prägt. So wird Altsein als soziales Schicksal gesehen (vgl. Sozialwissenschaften 2001, S.203). Was Altsein ist, hängt jedoch davon ab, wem die Frage gestellt wird. Alte Menschen haben ein differenzierteres Altersbild als jüngere Menschen; so sehen die Senioren das normale Altwerden mit körperlichen Einschränkungen. Im Gegensatz dazu steht das echte Altwerden, wo die älteren Menschen massiven geistigen Abbau implizieren (vgl. Psychologie heute, Mai 2007, S. 15).
2.Partnerschaft
Die Partnerschaft ist eine zwischenmenschliche Beziehung, die gleichberechtigt und dauerhaft ist; außerdem beruht sie auf der Übernahme von Verantwortung. Sie kann sowohl im privaten, als auch im beruflichen Bereich auftreten (vgl. großes Wörterbuch Psychologie 2007, S. 257). Im höheren Alter driften die Lebensformen von Männern und Frauen auseinander. Männer leben seltener allein oder in Institutionen, sie haben meistens noch Lebenspartnerinnen. Auf Grund der höheren Lebenserwartung und des niedrigen Heiratsalters leben Frauen häufiger in Seniorenheimen oder alleine. Im Gegensatz zu Frauen leben verwitwete Männer meistens in nichtehelichen Lebensgemeinschaften, (vgl. Familienformen im sozialen Wandel 2008, S. 315). Der größte Teil der heute über 65 jährigen Menschen ist verheiratet, natürlich steigt der Anteil der Verwitweten mit zunehmenden Lebensalter, insbesondere bei den Frauen. Nur ein geringer Teil dieser Menschen ist geschieden oder hat nie eine Ehe geführt. Bei den bestehenden Ehen handelt es sich um langjährige Beziehungen, in denen die Paare die Phase der Kindererziehung durchlebten, und leben noch viele Jahre nach der Erwerbstätigkeit in ihrer Partnerschaft. Auch leben ca. 10 % der über 60 jährigen in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Bei eintretender Pflegebedürftigkeit tritt meist der Ehepartner als Pflegender ein, wobei diese Lebenssituation von starken Belastungen geprägt ist (vgl. Sexualität und Partnerschaft in der zweiten Lebenshälfte, 2001, S. 11-16).
3.Sexualität
Den lustvollen Ausdruck von der Geschlechtlichkeit des Menschen nennt man Sexualität. Sexualität im biologischen Sinne ist ein angeborener Trieb, der durch die Produktion von Hormonen verstärkt wird. Für die Auslösung sexueller Erregung spielen physische als auch psychische Aspekte eine Rolle. In der Sexualwissenschaft ist auch die Motivation, sexuelle Lust zu erfahren, ein wichtiger Punkt der Sexualität. Anfang des 20. Jahrhunderts waren in der Gesellschaft Maßnahmen zur Sexualaufklärung und Verhütungsberatung an der Tagesordnung. In den 60er Jahren brachte die „sexuelle Revolution“ einen offeneren Umgang mit diesem Thema (vgl. großes Wörterbuch Psychologie 2007, S. 313 ff.). Das Spektrum der Sexualität beinhaltet sexuelle Handlungen, erotische Gefühle, Fortpflanzung, Sexualtrieb und das Bedürfnis nach Liebe, persönlicher Erfüllung und Geborgenheit. Sie wirkt als Antrieb, um auf andere Menschen zuzugehen und eine Bindung zu suchen. Also beeinflusst sie die Menschen und deren Verhalten von der Geburt bis zum Tod (vgl. Pflege heute 2000, S. 240). Zu persönlichen und privaten Angelegenheiten gehört das sexuelle Verhalten und Erleben. Das Reden darüber fällt vielen Menschen schwer, weil es ein Tabuthema ist. Die Funktionen der Sexualität aus psychologischer Sicht sind Lust-, Sozial- und Fortpflanzungsfunktion.
Besonders in der Phase der Paarbildung unterscheiden sich zärtliche und sexuelle Wünsche nicht wesentlich von denen des Partners. Erst mit der Manifestierung der Partnerschaft verschiebt sich das Interesse bei Männern eher in die sinnliche und bei Frauen in die zärtliche Form (vgl. Familienformen im sozialen Wandel 2008, S. 284).
4.Partnerschaft im Alter
Ehepaare leben heute fast ein halbes Jahrhundert zusammen. Allerdings steigt somit auch die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung. Gründe für eine Scheidung im höheren Alter sind der Eintritt in den Ruhestand, die Pflegebedürftigkeit eines Partners und andauernde Beziehungskrisen (vgl. Sozialwissenschaften 2005, S. 188-189).
Soziale Beziehungen gehören zu den Grundbedürfnissen von alten Menschen. Einsamkeit entsteht immer dann, wenn dieses Bedürfnis nicht in ausreichendem Maß erfüllt wird. Gründe dafür können der Verlust des Lebenspartners, geringer Kontakt zu Kindern, Verlust von Freunden und Angehörigen, die Wohnsituation oder die finanziellen Verhältnisse sein. Partnerschaft und Sexualität benötigt Intimität, jedoch ist die Privatsphäre häufig durch die Wohnsituation eingeschränkt (vgl. Sozialwissenschaften 2005, S. 77-78).
Es gibt geschlechtstypische Unterschiede bei der Beurteilung der Beziehung. So sind Männer zufriedener in den Beziehungen als Frauen. Jedoch lässt sich sagen, dass eine Mehrzahl von Ehen im mittleren und höheren Alter stabil ist (vgl. Sexualität und Partnerschaft in der zweiten Lebenshälfte 2001, S.17-20).
4.1. Partnerschaftsmodell nach Rosenmayr
Der österreichische Alterssoziologe Leopold Rosenmayr untersuchte mit Hilfe von Interviews die Bedeutung von Ehe und Partnerschaft im Alter für soziale Aktivitäten, für Gesundheit und für die Beziehung. Daraus entstanden 3 Partnerschaftsmodelle: 1. Die Festung beschreibt, dass ein Paar nach außen eine Einheit bildet, aber im inneren Bereich bestehen gegenseitige Schuldzuweisungen und Kämpfe. Dieses Beziehungsklima führt häufig zur Sprachlosigkeit im Alltag. (Psychosomatische) Erkrankungen werden gefördert und der Tod eines Partners bedingt die Zuspitzung der Situation. Als 2. Modell erklärt Rosenmayr die ambivalenten Partner. Hier schwanken die beteiligten zwischen Hass und Liebe, das bedeutet, dass nach Zuneigung Abwendung folgt. Beziehungen außerhalb der Partnerschaft werden genutzt. Diese Form fördert ebenso (psychosomatische) Erkrankungen, wie Suchtverhalten. Die glücklichen Paare sind Inhalt des 3. Partnerschaftsmodells. Dabei haben beide Partner ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz gefunden. Sie können sich voneinander abgrenzen und eigene soziale Kontakte pflegen. Geborgenheit und Nähe erfahren diese Paare durch ihre Intimität. Verbundenheit und Verbindlichkeit zeigen sich nicht nur nach außen, sondern bestehen auch im inneren Bereich der Partnerschaft (vgl. Sozialwissenschaften 2005, S. 189).
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- Quote paper
- Petra Georg (Author), 2009, Partnerschaft im Alter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134304