Die Feuerbestattung war lange Zeit eine Bestattungsform, die von kirchlicher Seite negativ beurteilt wurde. Die Verbrennung der sterblichen Überreste des Menschen konnte nicht in Einklang gebracht werden mit einer Vorstellung der Auferweckung am "Jüngsten Tag". Besonders unter Freimaurern und Menschen, die sich von der Kirche abwandten oder ihr distanziert gegenüberstanden, war sie stets eine beliebte Bestattungsform. Auch hygienische Gründe wurden als Argumente genannt, warum eine solche Bestattungsform der Erdbestattung vorzuziehen sei. Im Laufe der Zeit findet diese Form der Bestattung jedoch vermehrt Zuspruch unter Gläubigen und auch die Kirche reagiert mit speziellen Ritualen auf diesen Trend.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Vorbemerkungen
- 1.1 Begriffsbestimmung
- 1.2 Auswahl von Aussagen in der Bibel über die Kremation
- 2 Die historische Entwicklung der Feuerbestattung
- 2.2 Anfänge der Wiederentdeckung in Europa
- 2.3 Die Kirche in der Defensive
- 2.3.1 Die Position der Katholischen Kirche heute
- 2.3.2 Die Position der Griechisch-Orthodoxen Kirche 2001
- 3 Liturgische Formulare
- 3.1 Der Gottesdienst zur Bestattung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche
- 3.1.1 Gottesdienst vor der Einäscherung
- 3.1.2 Urnenbeisetzung
- 3.2 Die Liturgie in der Anglikanischen Kirche
- 3.2.1 Die Beisetzung der Asche als eigene liturgische Feier
- 4 Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die historische Entwicklung der Kremation als Bestattungsform und beleuchtet die Position der christlichen Kirchen gegenüber dieser Praxis. Die Arbeit analysiert die Veränderung der Bestattungskultur im Wandel der Zeit und Gesellschaft und vergleicht verschiedene liturgische Ansätze im Umgang mit der Feuerbestattung.
- Historische Entwicklung der Kremation
- Haltung der Katholischen und Griechisch-Orthodoxen Kirche zur Kremation
- Liturgische Praktiken in evangelisch-lutherischen und anglikanischen Kirchen im Kontext der Kremation
- Biblische Aussagen zur Verbrennung von Körpern
- Kremation im Vergleich zur Erdbestattung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Vorbemerkungen: Die Einleitung thematisiert die Angst vor dem Tod und den damit verbundenen gesellschaftlichen und religiösen Aspekten. Sie führt in das Thema der Kremation ein, die als alternative Bestattungsform zur traditionellen Erdbestattung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Arbeit fokussiert sich auf die historische Entwicklung der Kremation und die Position der katholischen Kirche, sowie einen kurzen Vergleich mit der griechisch-orthodoxen Kirche. Die Arbeit erläutert auch die verwendete, geschlechtergerechte Schreibweise.
2 Die historische Entwicklung der Feuerbestattung: Dieses Kapitel verfolgt die historische Entwicklung der Feuerbestattung, beginnend mit der antiken Welt, wo sowohl Feuer- als auch Erdbestattungen üblich waren. Das Christentum lehnte die Kremation aufgrund des Glaubens an die leibliche Auferstehung ab. Das Verbot der Kremation durch Karl den Großen im Jahr 785 führte zu ihrem Verschwinden im europäischen Raum für Jahrhunderte. Im Gegensatz dazu wird die andauernde Praxis der Feuerbestattung in anderen Kulturen, wie dem Hinduismus und Buddhismus, herausgestellt, um den europäischen Kontext zu relativieren. Der Text verweist auf die zunehmende Akzeptanz der Kremation in der heutigen Gesellschaft.
3 Liturgische Formulare: Dieses Kapitel befasst sich mit den liturgischen Gepflogenheiten verschiedener christlicher Konfessionen im Umgang mit der Kremation. Es werden detailliert die Gottesdienste zur Bestattung in der evangelisch-lutherischen Kirche beschrieben, mit besonderem Fokus auf den Gottesdienst vor der Einäscherung und der anschließenden Urnenbeisetzung. Darüber hinaus werden die liturgischen Riten der anglikanischen Kirche im Umgang mit der Beisetzung der Asche analysiert, wobei die Aschebeisetzung als eigenständige liturgische Feier hervorgehoben wird. Der Vergleich verschiedener liturgischer Ansätze zeigt die Entwicklung und Anpassung religiöser Rituale an die veränderte Bestattungspraxis.
Schlüsselwörter
Kremation, Feuerbestattung, Erdbestattung, Bestattungskultur, Liturgie, Christentum, Katholische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Evangelisch-Lutherische Kirche, Anglikanische Kirche, Geschichte, Religion, Tod, Bibel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Kremation - Eine Bestattungsform im Wandel
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die historische Entwicklung der Kremation als Bestattungsform und beleuchtet die Position der christlichen Kirchen gegenüber dieser Praxis. Sie analysiert die Veränderung der Bestattungskultur im Wandel der Zeit und Gesellschaft und vergleicht verschiedene liturgische Ansätze im Umgang mit der Feuerbestattung. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung mit Begriffsbestimmungen und biblischen Aussagen zur Kremation, einen historischen Überblick, eine Betrachtung der liturgischen Formulare verschiedener Kirchen und abschließende Schlussbemerkungen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Die historische Entwicklung der Kremation, die Haltung der Katholischen und Griechisch-Orthodoxen Kirche zur Kremation, liturgische Praktiken in evangelisch-lutherischen und anglikanischen Kirchen im Kontext der Kremation, biblische Aussagen zur Verbrennung von Körpern und einen Vergleich von Kremation und Erdbestattung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung und Vorbemerkungen (mit Begriffsbestimmung und biblischen Aussagen), die historische Entwicklung der Feuerbestattung (inkl. der anfänglichen Ablehnung durch die Kirche und der Wiederentdeckung in Europa), liturgische Formulare (mit detaillierten Beschreibungen für die evangelisch-lutherische und anglikanische Kirche) und Schlussbemerkungen. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Position nehmen die Kirchen zur Kremation ein?
Die Seminararbeit beschreibt die historische Ablehnung der Kremation durch das Christentum aufgrund des Glaubens an die leibliche Auferstehung. Sie vergleicht die heutige Position der Katholischen Kirche mit der der Griechisch-Orthodoxen Kirche und analysiert die Entwicklung und Anpassung religiöser Rituale an die veränderte Bestattungspraxis in evangelisch-lutherischen und anglikanischen Kirchen. Die Arbeit zeigt auf, dass die Akzeptanz der Kremation im Laufe der Zeit zugenommen hat.
Welche liturgischen Praktiken werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt detailliert die Gottesdienste zur Bestattung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche (vor der Einäscherung und der Urnenbeisetzung) und analysiert die liturgischen Riten der Anglikanischen Kirche im Umgang mit der Beisetzung der Asche als eigenständige liturgische Feier. Der Fokus liegt auf dem Vergleich verschiedener liturgischer Ansätze und deren Anpassung an die veränderte Bestattungspraxis.
Welche historischen Aspekte werden beleuchtet?
Das Kapitel zur historischen Entwicklung der Feuerbestattung verfolgt die Entwicklung von der Antike, wo sowohl Feuer- als auch Erdbestattungen üblich waren, über das Verbot der Kremation durch Karl den Großen bis zur heutigen Zeit. Der Text vergleicht die Entwicklung in Europa mit der andauernden Praxis der Feuerbestattung in anderen Kulturen (Hinduismus, Buddhismus) und zeigt die zunehmende Akzeptanz der Kremation in der modernen Gesellschaft auf.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Die Schlüsselwörter umfassen: Kremation, Feuerbestattung, Erdbestattung, Bestattungskultur, Liturgie, Christentum, Katholische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Evangelisch-Lutherische Kirche, Anglikanische Kirche, Geschichte, Religion, Tod und Bibel.
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- Mag. Markus Löhnert (Author), 2005, Die Bestattungsform der Kremation im Wechsel von Zeit und Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134268