Bei jeder Aktivität oder Passivität eines Wirtschaftssubjekts entstehen externe Effekte, die sich auf ein anderes Wirtschaftssubjekt auswirken. Diese Auswirkungen können positiv oder negativ sein. Natürlich besteht bei positiven externen Effekten kein ökonomischer Zwang zur Internalisierung, da kein zweites Wirtschaftssubjekt geschädigt wird. Anders ist dies jedoch bei negativen Auswirkungen externer Effekte. Das Ziel der Internalisierung ist es, das Wohlfahrtsniveau aller Beteiligten und der gesamten Volkswirtschaft zu optimieren und die durch den Effekt verursachten sozialen Kosten in ein Gesamtkostenkalkül aufzunehmen. Zu diesem Zweck wurden durch zahlreiche bekannte Ökonomen wie Arthur Cecil Pigou oder Ronald Coase Modelle entwickelt, welche auf unterschiedliche Art und Weise versuchen, den entstandenen Schaden möglichst wohlfahrtsoptimal auszugleichen.
Die vorliegende Arbeit soll zunächst durch den Vergleich privater und öffentlicher Güter die genaue Entwicklung externer Effekte hervorheben und anhand grafischer und formaler Darstellung deren Auswirkungen verdeutlichen. Darauf aufbauend werden die oben angesprochenen klassischen Internalisierungsmodelle vorgestellt sowie deren Vor- und Nachteile erarbeitet. Dabei wird sich die Arbeit auf die vier bekanntesten Internalisierungsmodelle beschränken, welche teilweise sehr unterschiedliche Ansätze bieten.
Im letzten Abschnitt der Arbeit wird mit der Analyse des Kyoto-Protokolls der derzeit wichtigste und am meisten diskutierte externe Effekt erläutert. Die Analyse soll kritisch verdeutlichen, ob die Ausarbeitung des Kyoto-Protokolls, die teilnehmenden Staaten und die darin enthaltenen Mechanismen hilfreich sind, um dem externen Effekt der Treibhausgasemission, der Erderwärmung, entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Externe Effekte
- 2.1 Öffentliche Güter und Marktversagen
- 2.2 Die Umwelt als Spezialfall des öffentlichen Gutes
- 2.3 Die Entstehung externer Effekte
- 2.4 Grafische Darstellung
- 2.5 Formale Darstellung
- 3. Modelle zur Internalisierung
- 3.1 Die Pigou-Steuer
- 3.1.1 Definition
- 3.1.2 Funktionsweise
- 3.1.3 Vor- und Nachteile
- 3.1.4 Beurteilung
- 3.2 Der Preis-Standard-Ansatz
- 3.2.1 Definition
- 3.2.2 Funktionsweise
- 3.2.3 Vor- und Nachteile
- 3.2.4 Beurteilung
- 3.3 Das Coase-Theorem
- 3.3.1 Definition
- 3.3.2 Funktionsweise
- 3.3.3 Vor- und Nachteile
- 3.3.4 Beurteilung
- 3.4 Umweltzertifikate
- 3.4.1 Definition
- 3.4.2 Funktionsweise
- 3.4.3 Vor- und Nachteile
- 3.4.4 Beurteilung
- 3.1 Die Pigou-Steuer
- 4. Das Kyoto-Protokoll
- 4.1 Der anthropogene Treibhauseffekt und dessen Auswirkungen
- 4.2 Die Entstehung des Kyoto-Protokolls
- 4.3 Die flexiblen Mechanismen
- 4.3.1 Emission Bubble
- 4.3.2 Joint Implementation
- 4.3.3 Clean Development Mechanism
- 4.3.4 Emissions Trading
- 4.4 Kritik
- 4.4.1 Der Austritt der USA
- 4.4.2 Sanktionsmöglichkeiten des Kyoto-Protokolls
- 4.4.3 Kyoto-Ziele reichen nicht aus
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Internalisierung externer Effekte, insbesondere im Kontext des Kyoto-Protokolls. Die Arbeit zielt darauf ab, verschiedene Modelle zur Internalisierung vorzustellen und kritisch zu bewerten. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Entstehung und Auswirkungen externer Effekte, insbesondere im Umweltbereich.
- Modelle zur Internalisierung externer Effekte
- Analyse des Kyoto-Protokolls
- Der anthropogene Treibhauseffekt
- Öffentliche Güter und Marktversagen
- Vergleich verschiedener Internalisierungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Internalisierung externer Effekte ein und erläutert die Bedeutung der Optimierung des Wohlfahrtsniveaus durch die Berücksichtigung sozialer Kosten. Sie beschreibt den Aufbau der Arbeit, der von der Erläuterung der Entstehung externer Effekte über die Vorstellung verschiedener Internalisierungsmodelle bis hin zur kritischen Analyse des Kyoto-Protokolls reicht. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, negative externe Effekte zu internalisieren, um gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt zu maximieren.
2. Externe Effekte: Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen externen Effekten und Marktversagen bei öffentlichen Gütern. Es werden die charakteristischen Merkmale privater Güter (Ausschlussprinzip und Konsumrivalität) gegenübergestellt mit denen öffentlicher Güter, um die Entstehung von externen Effekten zu verdeutlichen. Der Abschnitt betont den Unterschied zwischen positiven und negativen externen Effekten und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Umwelt wird als Spezialfall eines öffentlichen Gutes betrachtet, wodurch negative externe Effekte besonders gravierend werden können.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Internalisierung externer Effekte am Beispiel des Kyoto-Protokolls
Was ist der Inhalt dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert die Internalisierung externer Effekte, insbesondere im Kontext des Kyoto-Protokolls. Sie stellt verschiedene Modelle zur Internalisierung vor, bewertet diese kritisch und untersucht die Entstehung und Auswirkungen externer Effekte, besonders im Umweltbereich. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu externen Effekten, Internalisierungsmodellen (Pigou-Steuer, Preis-Standard-Ansatz, Coase-Theorem, Umweltzertifikate), eine detaillierte Analyse des Kyoto-Protokolls inklusive seiner flexiblen Mechanismen und Kritikpunkte, sowie ein Fazit.
Welche Modelle zur Internalisierung externer Effekte werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt und bewertet folgende Modelle zur Internalisierung externer Effekte: die Pigou-Steuer (inkl. Definition, Funktionsweise, Vor- und Nachteile), den Preis-Standard-Ansatz (ebenfalls mit Definition, Funktionsweise, Vor- und Nachteilen), das Coase-Theorem (mit den gleichen Aspekten) und Umweltzertifikate (ebenfalls umfassend erklärt).
Wie wird das Kyoto-Protokoll in der Arbeit behandelt?
Das Kyoto-Protokoll wird ausführlich analysiert. Die Arbeit behandelt den anthropogenen Treibhauseffekt und dessen Auswirkungen, die Entstehung des Protokolls und seine flexiblen Mechanismen (Emission Bubble, Joint Implementation, Clean Development Mechanism, Emissions Trading). Darüber hinaus wird die Kritik am Kyoto-Protokoll, inklusive des US-Austritts, der Sanktionsmöglichkeiten und der unzureichenden Ziele, diskutiert.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Modelle zur Internalisierung externer Effekte, die Analyse des Kyoto-Protokolls, den anthropogenen Treibhauseffekt, öffentliche Güter und Marktversagen sowie einen Vergleich verschiedener Internalisierungsansätze.
Was sind externe Effekte und wie entstehen sie?
Die Arbeit erklärt externe Effekte im Zusammenhang mit Marktversagen bei öffentlichen Gütern. Sie verdeutlicht den Unterschied zwischen privaten und öffentlichen Gütern und beschreibt, wie die Abwesenheit von Preissignalen für öffentliche Güter zu externen Effekten (positiv und negativ) führt. Die Umwelt wird als ein typisches Beispiel für ein öffentliches Gut dargestellt, bei dem negative externe Effekte besonders gravierende Folgen haben können.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, verschiedene Modelle zur Internalisierung externer Effekte vorzustellen und kritisch zu bewerten. Sie möchte ein Verständnis für die Entstehung und Auswirkungen externer Effekte, insbesondere im Umweltbereich, schaffen und die Notwendigkeit der Internalisierung negativer externer Effekte zur Maximierung der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt hervorheben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Externe Effekte, Modelle zur Internalisierung, Das Kyoto-Protokoll und Fazit. Jedes Kapitel ist weiter unterteilt in Unterkapitel, die die verschiedenen Aspekte der jeweiligen Themen detailliert behandeln.
- Quote paper
- Daniel Sauer (Author), 2008, Die Internalisierung externer Effekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134221