Arsinoe II. und Berenike II. sind zwei der berühmtesten Königinnen von Ägypten, schon allein weil in einer Zeit lebten und regierten, in der die Ptolemäer nach dem Feldzug Alexanders des Großen ihre Macht im ägyptischen Raum einnahmen und festigten: beide Frauen makedonischer Herkunft herrschten in der hellenistischen Zeit der Ptolemäer neben ihren Ehemännern über Ober- und Unterägypten.
Die Aufgabe der Ptolemäer-Königinnen bestand hauptsächlich darin, dass sie, wie die Könige auch, die Legitimität des Königshauses im Land zu beweisen und zu propagieren hatten. An sich ist dieses Verhalten nichts unübliches. Aber sie mussten einen Mittelweg der Ausübung der verschiedenen Kulturen finden, um sowohl über die Ägypter als auch über die Griechen legitim regieren zu können.
Hier also setzt die Analyse des Schaffens der beiden Ptolemäer-Königinnen an.
Als erstes wird Arsinoe II. vorgestellt. Sie herrschte mit ihrem Bruder Ptolemaios II. bis zu ihrem Tod 270 v. Chr. Danach wurde sie, obwohl sie eine ‘Sterbliche’ und eine Makedonin war, von ihrem Ehemann in den ägyptischen und griechischen Götterstand erhoben. Ziel des ersten Teils dieser Arbeit soll die Beantwortung der Frage sein, welche Mittel und Methoden Ptolemaios II. einsetzte um seine Frau, die neue Göttin Arsinoe, zu integrieren.
Direkte Nachfolgerin der Königin Arsinoe II. war Berenike II., welche im nächsten Abschnitt behandelt werden soll. Auch sie wurde vergöttlicht, jedoch begannen ihre kultischen Verehrungen schon zu ihren Lebzeiten. Die Bemühungen um den Aufbau des Kultes um Berenike durch Ptolemaios III., ihrem Ehemann, sollen mit dem Kult von Arsinoe verglichen werden, außerdem wird der ’Mythos um die Locke der Berenike’ vorgestellt.
Im dritten Teil werde ich mich mit zwei wichtigen Mitteln zur Legitimierung bzw. Sicherung einer Herrschaft auseinandersetzen. Kurz wird die ’Tradition’ vorgestellt und es wird der Frage nachgegangen, in wie weit sich die beiden Ptolemäer-Königinnen auf die Tradition der Ägypter sowie der Griechen einließen. Das zweite Mittel, welches trotz der Einhaltung von Traditionen weitaus wichtiger ist, ist das ’Charisma’. Dieses soll anhand antiker Quellen und der Meinung der heutigen Historiker bei Arsinoe II. und Berenike II. untersucht werden. Anlass für diese Untersuchung ist die Geschichte der berühmten Kleopatra VII., denn diese Ptolemäer-Königin wurde durch ihr Charisma und Charme bekannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Arsinoe 11. - ein abenteuerlicher Lebenslauf
- 2. Berenike 11. - In der Abenteuerlichkeit ihres Lebenslaufes und der politischen Bedeutung der Arsinoe kaum nachstehend
- Exkurs: Die Locke der Berenike
- 3. Die Bedeutung von 'Tradition' und 'Charisma' für die Kulte um Arsinoe und Berenike
- 4. Schlussbetrachtung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Ptolemäer-Königinnen Arsinoe 11. und Berenike 11., die im hellenistischen Ägypten regierten. Die Zielsetzung ist es, die Bedeutung dieser Königinnen für die Sicherung der ptolemäischen Herrschaft zu analysieren, insbesondere im Hinblick auf ihre Rolle als Göttinnen.
- Die Integration der Königinnen in den ägyptischen und griechischen Götterstand
- Der Einfluss von Tradition und Charisma auf die Legitimität der Herrschaft
- Die Bedeutung von Kulten und Mythen für die Popularität der Königinnen
- Der Vergleich der kultischen Verehrung von Arsinoe 11. und Berenike 11.
- Die Rolle der Literatur in der Vergöttlichung der Königinnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die beiden Ptolemäer-Königinnen Arsinoe 11. und Berenike 11. vor und erläutert ihre Rolle in der hellenistischen Zeit. Sie hebt die Notwendigkeit hervor, dass die Königinnen die Legitimität des Königshauses im Land beweisen und propagieren mussten.
Das erste Kapitel konzentriert sich auf Arsinoe 11. und ihre Integration in den ägyptischen und griechischen Götterstand. Es beleuchtet die Mittel und Methoden, die Ptolemaios 11. einsetzte, um seine Frau zu vergöttlichen, und analysiert den Einfluss ägyptischer Traditionen auf den Kult um Arsinoe.
Im zweiten Kapitel wird Berenike 11. vorgestellt. Es werden die Unterschiede in ihrer kultischen Verehrung im Vergleich zu Arsinoe 11. herausgearbeitet, wobei die Bedeutung des Mythos um die 'Locke der Berenike' für ihre Popularität im griechischen Raum hervorgehoben wird.
Das dritte Kapitel untersucht die Bedeutung von 'Tradition' und 'Charisma' für die Kulte um Arsinoe und Berenike. Es analysiert, inwiefern die Königinnen sich ägyptischen und griechischen Traditionen bedienten und wie ihre charismatische Ausstrahlung zum Erfolg ihrer Kulte beitrug.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Arsinoe 11., Berenike 11., Ptolemäer, Ägypten, Hellenismus, Götterkult, Tradition, Charisma, Legitimität, Mythos, Literatur, Theokrit, Kallimachus, Isis, Aphrodite.
- Quote paper
- Stefanie Zabel (Author), 2007, Die Ptolemäer-Königinnen Arsinoe II. und Berenike II. , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134218
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