„Denn wir dürfen niemals vergessen, dass nach dem gleichen Maß, mit dem wir die Angeklagten heute messen, auch wir morgen vor der Geschichte gemessen werden.“
(Robert H. Jackson, zitiert nach: Der Prozess der Hauptkriegsverbrecher vor dem IMT Nürnberg, 14. 11. 1945 - 1. 10. 1946, Bd. 2, Nürnberg 1947, S.118)
Das von Chefankläger Robert H. Jackson in der Anklageschrift des Nürnberger Prozesses formulierte Versprechen, die Prozesse blieben kein einmaliges Ereignis, sondern würden als universales Prinzip für die Zukunft fortbestehen, schien über lange Jahre uneingelöst zu bleiben. Erst 1998 mit der Verabschiedung des römischen Statuts für einen ständigen internationalen Strafgerichtshof ist die Welt dem Ideal einer universellen Gerichtsbarkeit für die schlimmsten Verbrechen der Menschheit einen Schritt näher gekommen. Doch wie verlief die Entwicklung des völkerrechtlichen Strafrechts seit Ende der Nürnberger Prozesse?
Die folgende Arbeit soll sich mit dieser Entwicklung, von den Nürnberger Prozessen angefangen, bis hin zu dem vorläufigen Höhepunkt der völkerrechtlichen Strafgerichtsbarkeit, dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, befassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das internationale Militärtribunal in Nürnberg
- Entwicklungen des Völkerrechts von Nürnberg bis Den Haag
- Kodifizierung des Völkerrechts innerhalb der UN
- International Law Commission
- Die Nürnberger Prinzipien
- Weiterentwicklungen der Nürnberger Straftatbestände
- Fehlen einer Sanktionsinstanz
- Der internationale Strafgerichtshof
- Kodifizierung des Völkerrechts innerhalb der UN
- Vergleich Londoner Statut / Römer Statut
- Völkerrechtliche Legitimation
- Die Kernverbrechen
- Das Verbrechen der Aggression
- Zuständigkeiten
- Kriegszustand vs. Friedenszustand
- Zeitliche Zuständigkeit
- Formelle Zuständigkeit
- Vorrangsprinzip vs. Komplementaritätsprinzip
- Handeln auf Befehl
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der völkerrechtlichen Strafgerichtsbarkeit seit den Nürnberger Prozessen bis hin zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Sie untersucht, inwieweit die Nürnberger Prinzipien im römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofes wiederzufinden sind und welche Fortschritte und Rückschritte sich in der völkerrechtlichen Kodifizierung seit Nürnberg vollzogen haben.
- Einfluss der Nürnberger Prozesse auf die Entwicklung des Völkerrechts
- Vergleich des Londoner Statuts (IMT Statut) mit dem Römer Statut (IStGH)
- Völkerrechtliche Legitimation und Zuständigkeit der beiden Gerichte
- Kernverbrechen, insbesondere der Angriffskrieg
- Handhabung des Problems des Handelns auf Befehl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung der Nürnberger Prozesse für die Entwicklung des Völkerrechts. Das zweite Kapitel beschreibt die Einrichtung und die wichtigsten Aspekte des internationalen Militärtribunals in Nürnberg, einschließlich der Anklagepunkte und der Urteilsverkündung. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Kodifizierung des Völkerrechts innerhalb der UN nach den Nürnberger Prozessen, der Entstehung der International Law Commission, der Formulierung der Nürnberger Prinzipien und der Weiterentwicklung der Straftatbestände. Dieses Kapitel beleuchtet auch das Problem des Fehlens einer Sanktionsinstanz für die Durchsetzung des Völkerrechts und die Entstehung des Internationalen Strafgerichtshofes.
Das vierte Kapitel stellt einen umfassenden Vergleich des Londoner Statuts (IMT Statut) mit dem Römer Statut (IStGH) vor. Es analysiert die völkerrechtliche Legitimation beider Gerichte, die Kernverbrechen, insbesondere den Angriffskrieg, sowie die Zuständigkeiten und die Handhabung des Problems des Handelns auf Befehl. Dieses Kapitel beleuchtet die Unterschiede zwischen den beiden Rechtsordnungen und die Fortschritte, die im römischen Statut gegenüber dem Londoner Statut erzielt wurden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Nürnberger Prozesse, das internationale Militärtribunal, die völkerrechtliche Strafgerichtsbarkeit, das Londoner Statut, das Römer Statut, der Internationale Strafgerichtshof, die Kernverbrechen, der Angriffskrieg, das Handeln auf Befehl, die Nürnberger Prinzipien, die Kodifizierung des Völkerrechts, die UN, die International Law Commission, die Genfer Konventionen, die Völkermordkonvention, die Zuständigkeit, die Komplementarität, die Universalität und die Legitimation.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Graf (Autor:in), 2007, Von Nürnberg nach Den Haag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133857
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