Diese Arbeit beschäftigt sich mit zwei Abschiedsformeln: "Tschüss" und "Baba". Im Gegensatz zu spezifischen Begriffen, wie beispielsweise "Paradeiser", werden Verabschiedungen meist mehrmals täglich von Sprechern genutzt. Sollte es also der Wahrheit entsprechen, dass typisch österreichische oder dialektale Verwendungen aussterben, so sollte man es am Gebrauch von Verabschiedungen – wie "Servus", "Pfiadi", oder in diesem Fall "Baba" – wohl am einfachsten feststellen können. Aus diesem Grund konzentriert sich diese Arbeit auf die als typisch bundesdeutsch geltende Abschiedsformel "Tschüss" und die dialektale österreichische Verabschiedung "Baba". Beide Begriffe werden im ersten Teil theoretisch durchleuchtet, wobei vor allem der sprachgeschichtliche Hintergrund im Fokus steht. Weiterhin wird erklärt, warum es nicht ohne weiteres möglich war, eine Korpusanalyse bei diesem speziellen Thema durchzuführen, sondern stattdessen eigens eine Umfrage zum Thema erstellt wurde. Diese stellt anschließend den Mittelpunkt des empirischen Teils dar.
Sind Austriazismen vom Aussterben bedroht? Will man einigen kürzlich erschienenen Artikeln Glauben schenken, dann scheint es, dass es tatsächlich so ist. Sucht man mit Google nach "Austriazismen" bzw. "Österreichisch am Aussterben" findet man zahlreiche Artikel und Forenbeiträge, die sich mit dem Verschwinden der österreichischen Sprache beschäftigen. Vielen dieser Artikel liegt eine Untersuchung des Germanistikprofessors Peter Wiesinger zugrunde. Der Sprachwissenschaftler ließ Studenten Bilder betiteln und fand dabei heraus, dass österreichische Begriffe weniger häufig als in Deutschland übliche Verwendungen benutzt wurden, um das Gesehene zu beschreiben. Nach diesem Befund warnt er davor, dass Austriazismen auf längere Sicht hin betrachtet, von bundesdeutschen Verwendungen verdrängt werden. Doch ist diese Sorge tatsächlich berechtigt? Kann man am Rückgang von Verwendungen wie "Paradeiser" oder "Stiege" darauf schließen, dass das österreichische Deutsch in Gefahr ist?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Abschiedsformeln in der deutschen Sprachlandschaft
- 2.1 Tschüss
- 2.2 Baba
- 3. Grenzen der Korpusanalyse
- 4. Umfrage zum Thema: Abschiedsformeln im Gebrauch von Studenten aus Regensburg und Salzburg im Vergleich
- 4.1 Vorstellung der Umfrage
- 4.2 Vorstellung der Ergebnisse
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung der Abschiedsformeln „Tschüss“ und „Baba“ bei Studenten in Regensburg und Salzburg. Ziel ist es, den Gebrauch dieser, in ihrer regionalen Verbreitung unterschiedlichen, Formeln zu analysieren und mögliche Verdrängungsprozesse dialektaler Ausdrücke durch standardsprachliche Varianten zu beleuchten.
- Vergleichende Analyse der Verabschiedungsformeln „Tschüss“ und „Baba“
- Untersuchung der regionalen Verbreitung und des soziolinguistischen Kontextes der beiden Formeln
- Evaluierung der Hypothese einer möglichen Verdrängung des dialektalen „Baba“ durch das standardsprachliche „Tschüss“
- Methodische Herausforderungen bei der Erhebung und Auswertung der Daten
- Bedeutung der informellen Kommunikationssituation für die Sprachwahl
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach einer möglichen Verdrängung österreichischer Dialektwörter durch standardsprachliches Deutsch in den Mittelpunkt. Sie greift aktuelle Diskussionen um das Verschwinden von Austriazismen auf und begründet die Fokussierung auf die Abschiedsformeln „Tschüss“ und „Baba“ als geeignete Untersuchungsgegenstände aufgrund ihrer hohen Frequenz im alltäglichen Sprachgebrauch. Die Arbeit verspricht eine theoretische Durchleuchtung der beiden Begriffe sowie die Präsentation der Ergebnisse einer eigens durchgeführten Umfrage.
2. Abschiedsformeln in der deutschen Sprachlandschaft: Dieses Kapitel führt die beiden zentralen Abschiedsformeln „Tschüss“ und „Baba“ ein. „Tschüss“ wird als repräsentativ für standardsprachliches, norddeutsch geprägtes Deutsch dargestellt, während „Baba“ als Beispiel für österreichisches dialektales Deutsch fungiert. Der Fokus liegt auf der Bedeutung und dem etymologischen Hintergrund beider Wörter, um ihre sprachgeschichtlichen Unterschiede hervorzuheben und die Grundlage für die spätere vergleichende Analyse zu legen.
2.1 Tschüss: Dieser Abschnitt beleuchtet die Etymologie und die sprachliche Entwicklung von „Tschüss“. Es wird auf die verschiedenen Schreibweisen und Aussprachevarianten eingegangen und die Herkunft des Wortes aus dem Romanischen (spanisch adiós, französisch adieu) diskutiert. Die regionale Verbreitung und der Gebrauch in unterschiedlichen sozialen Kontexten, insbesondere bei Jugendlichen, werden erörtert. Die verschiedenen Varianten des Wortes im deutschsprachigen Raum zeigen die dynamische Entwicklung und Anpassung des Ausdrucks.
2.2 Baba: Im Gegensatz zu „Tschüss“ wird „Baba“ als hochgradig dialektale österreichische Verabschiedungsformel charakterisiert. Dieser Abschnitt untersucht den regionalen Gebrauch und die etymologische Entwicklung. Der Kontrast zu „Tschüss“ wird hervorgehoben, um die sprachlichen und soziolinguistischen Unterschiede zwischen den beiden Formeln deutlich zu machen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von „Baba“ als Vertreter regionaler Sprachvarianten im Vergleich zur Standardsprache.
Schlüsselwörter
Tschüss, Baba, Abschiedsformeln, Dialekte, Standardsprache, Österreichisch, Bundesdeutsch, Sprachwandel, Sprachverdrängung, Korpusanalyse, Umfrage, Soziolinguistik, regionale Varietäten, informeller Sprachgebrauch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Abschiedsformeln im Vergleich: "Tschüss" und "Baba"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verwendung der Abschiedsformeln „Tschüss“ und „Baba“ bei Studenten in Regensburg und Salzburg. Der Fokus liegt auf dem Vergleich dieser beiden Formeln, ihrer regionalen Verbreitung und der Frage nach einer möglichen Verdrängung des dialektalen „Baba“ durch das standardsprachliche „Tschüss“.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert den Gebrauch der Abschiedsformeln „Tschüss“ und „Baba“, um regionale Unterschiede und mögliche Verdrängungsprozesse dialektaler Ausdrücke durch standardsprachliche Varianten zu beleuchten. Es wird eine vergleichende Analyse durchgeführt und die Hypothese einer Verdrängung von „Baba“ durch „Tschüss“ evaluiert.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit beinhaltet eine theoretische Durchleuchtung der beiden Begriffe „Tschüss“ und „Baba“, einschließlich ihrer Etymologie und regionalen Verbreitung. Zusätzlich wurden die Ergebnisse einer eigens durchgeführten Umfrage bei Studenten in Regensburg und Salzburg präsentiert und ausgewertet.
Wie werden "Tschüss" und "Baba" in der Arbeit charakterisiert?
„Tschüss“ wird als repräsentativ für standardsprachliches, norddeutsch geprägtes Deutsch dargestellt, während „Baba“ als Beispiel für österreichisches dialektales Deutsch fungiert. Die Arbeit beleuchtet die etymologischen Hintergründe und die sprachliche Entwicklung beider Wörter.
Welche Aspekte der regionalen Verbreitung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die regionale Verbreitung von „Tschüss“ und „Baba“ und analysiert den soziolinguistischen Kontext ihres Gebrauchs. Der Fokus liegt auf dem Vergleich der beiden Formeln in unterschiedlichen Regionen und sozialen Kontexten.
Welche Hypothese wird überprüft?
Die Arbeit überprüft die Hypothese, dass das dialektale „Baba“ durch das standardsprachliche „Tschüss“ verdrängt wird. Die Ergebnisse der Umfrage und die theoretische Analyse liefern Erkenntnisse zu dieser Frage.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Abschiedsformeln in der deutschen Sprachlandschaft (mit Unterkapiteln zu „Tschüss“ und „Baba“), ein Kapitel über die Grenzen der Korpusanalyse, ein Kapitel über die Umfrage zu Abschiedsformeln bei Studenten in Regensburg und Salzburg und abschließend ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Tschüss, Baba, Abschiedsformeln, Dialekte, Standardsprache, Österreichisch, Bundesdeutsch, Sprachwandel, Sprachverdrängung, Korpusanalyse, Umfrage, Soziolinguistik, regionale Varietäten, informeller Sprachgebrauch.
Welche Bedeutung hat die informelle Kommunikationssituation?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der informellen Kommunikationssituation für die Sprachwahl bei der Verwendung von „Tschüss“ und „Baba“. Der Kontext der Kommunikation beeinflusst die Wahl der Abschiedsformel.
Wo finde ich weitere Informationen zu dieser Arbeit?
(Hier könnte ein Link zur vollständigen Arbeit eingefügt werden)
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Verdrängung der dialektalen Verabschiedung durch die standarddeutsche. Verabschiedungen von Sprechern in informellen Situationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1338369