Die Arbeit soll zeigen, dass es im Alten Testament keineswegs nur "negative" Bilder von Gott gibt und man auch im Alten Testament Hinweise auf den christlichen Glauben, wie er im Neuen Testament beschrieben wird, finden kann. Außerdem wird auf die grundsätzliche Bedeutung des Alten Testaments für die Deutung im Neuen Testament eingegangen. Des Weiteren wird in der Arbeit der Frage nachgegangen, wie man überhaupt von "Gottesbildern" sprechen kann, da doch das Zweite Gebot ein klares Bilderverbot ausspricht.
Die Bibel als Heilige Schrift des Christentums dient den Menschen dazu, sich mit dem Wesen und Wirken Gottes und den daraus resultierenden Erfahrungen vertraut zu machen. Für die Anhänger des Christentums stellt die Bibel das Wort Gottes dar und ist somit der einzige Ort, "an dem man etwas über das Wesen und den Willen Gottes erfahren kann". Die biblischen Berichte von Gottesbegegnungen und Offenbarung, zeichnen Gottesbilder, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Während die einen Gott als einen liebenden Vater oder fürsorglichen Hirten erleben, lesen wir in anderen Teilen der Bibel von einem zürnenden und strafenden Gott. Doch was ist richtig bzw. gibt es überhaupt ein "Richtig" und ein "Falsch" oder kann Gott auch beides sein? Diese scheinbaren Unstimmigkeiten im Wesen Gottes machen es einigen Christen schwer, an den einen Gott zu glauben, der Liebe und Hass, Frieden und Gewalt und vieles mehr in sich vereint.
Wenn man heutzutage Menschen auf der Straße anspricht, welches Bild sie von Gott haben, erhält man nicht selten als Antwort, dass im Alten Testament ein böser Gott der Rache und im Neuen Testament ein liebender Vater zu finden sei. Zudem tendieren viele Menschen dazu, das Alte Testament als "irrelevant" abzustempeln, da das Neue Testament das Alte Testament als nichtig erklären würde. Begründet wird dies beispielsweise durch die Aufhebung einiger alttestamentlicher Gesetze durch Jesus.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Relevanz des Alten Testaments
- Entstehung AT und NT
- Markion und Befürworter für Verwerfung
- Die drei Motive der Verwerfung
- Zusammenfassung und Fazit
- Monotheismus im Alten Testament?
- Der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs
- Jahwe/JHWH
- Entwicklung zum Monotheismus
- Bilderverbot im Dekalog
- Gott als Richter - (der Gerechtigkeit?)
- Die Begrifflichkeiten 'Gerechtigkeit' und 'Gericht'
- Die drei Aspekte des Psalms 82
- Zusammenfassung und Fazit
- Gott der Gewalt?
- Die Begrifflichkeiten der Gewalt
- Formen der Gewalt im Alten Testament
- Zusammenfassung und Fazit
- Gott als Vater auch im Alten Testament?
- Eigenschaften von „Gott dem Vater“
- Zusammenfassung und Fazit
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht verschiedene Gottesbilder im Alten Testament und deren Relevanz für das heutige Verständnis des christlichen Glaubens. Sie widerlegt die gängige Annahme, das Alte Testament enthalte ausschließlich negative Gottesbilder und beleuchtet die Kontinuität zwischen alttestamentlichen und neutestamentlichen Vorstellungen von Gott.
- Relevanz des Alten Testaments im Kontext des Neuen Testaments
- Entwicklung des Monotheismus im Alten Testament
- Das Bilderverbot im Dekalog und seine Auswirkungen auf die Darstellung Gottes
- Gott als Richter und die Frage nach Gerechtigkeit
- Gott als gewalttätig und seine verschiedenen Ausprägungen im Alten Testament
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung zum Thema: Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Gottesbilder im Alten Testament und deren Bedeutung für das christliche Verständnis Gottes. Sie thematisiert die verbreitete Ansicht, das Alte Testament stelle einen bösen, rachesüchtigen Gott dar, im Gegensatz zum liebenden Vater des Neuen Testaments, und strebt nach einer differenzierteren Betrachtung.
Relevanz des Alten Testaments: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Alten und Neuen Testaments, um die Relevanz des Alten Testaments für das heutige Verständnis des christlichen Glaubens zu diskutieren. Es geht auf die mündliche Überlieferung und die schrittweise schriftliche Fixierung der Texte ein, wobei der masoretische Text als Grundlage für heutige Übersetzungen hervorgehoben wird. Die Entstehung des AT wird im Kontext der geschichtlichen Entwicklung und Überlieferung dargestellt und deren Auswirkungen auf die heutige Interpretation erörtert.
Monotheismus im Alten Testament?: Dieses Kapitel erkundet die Entwicklung des Monotheismus im Alten Testament. Es analysiert die verschiedenen Gottesnamen und deren Bedeutung, beginnend mit den frühen Vorstellungen von Gott als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, bis hin zur Herausbildung des Gottesnamens Jahwe/JHWH und der schrittweisen Entwicklung eines monotheistischen Glaubensverständnisses. Die Kapitel untersucht die komplexen religiösen und gesellschaftlichen Prozesse, die zu dieser Entwicklung beigetragen haben.
Bilderverbot im Dekalog: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Bilderverbot im zweiten Gebot und seinen Implikationen für die Darstellung Gottes im Alten Testament. Es untersucht, wie dieses Verbot die theologische Reflexion über Gottesbilder beeinflusst hat und welche alternativen Wege der Gottesvorstellung sich daraus ergeben haben. Die Diskussion erörtert die Herausforderungen und Möglichkeiten, von Gottesbildern zu sprechen, trotz des expliziten Verbots.
Gott als Richter - (der Gerechtigkeit?): Dieses Kapitel untersucht die Rolle Gottes als Richter im Alten Testament. Es analysiert die Begriffe „Gerechtigkeit“ und „Gericht“ im alttestamentlichen Kontext und beleuchtet verschiedene Aspekte der göttlichen Gerechtigkeit anhand von Beispielen und Textanalysen. Der Schwerpunkt liegt auf einer differenzierten Betrachtung der göttlichen Gerechtigkeit, die über ein rein strafendes Verständnis hinausgeht.
Gott der Gewalt?: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema Gewalt im Alten Testament im Kontext der Gottesvorstellung. Es untersucht verschiedene Formen von Gewalt und deren Darstellung im Alten Testament, analysiert die Begrifflichkeiten und hinterfragt, inwiefern diese mit dem Gottesbild verbunden sind. Das Kapitel untersucht die komplexen moralischen und theologischen Fragen, die sich aus diesem Aspekt des Alten Testaments ergeben.
Gott als Vater auch im Alten Testament?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob und wie das Bild Gottes als Vater bereits im Alten Testament vorhanden ist. Es analysiert verschiedene Texte und Passagen, die auf väterliche Eigenschaften Gottes hinweisen und untersucht, inwiefern diese Aspekte des Gottesbildes mit anderen, scheinbar widersprüchlichen Darstellungen vereinbar sind. Das Kapitel untersucht die verschiedenen Facetten des väterlichen Gottesbildes im Alten Testament und ihre Bedeutung für das Verständnis des christlichen Glaubens.
Schlüsselwörter
Altes Testament, Gottesbilder, Monotheismus, Bilderverbot, Gerechtigkeit, Gewalt, Vaterbild, Jahwe/JHWH, Bibelinterpretation, Theologie des Alten Testaments.
Häufig gestellte Fragen zu: Gottesbilder im Alten Testament
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert verschiedene Gottesbilder im Alten Testament und deren Bedeutung für das heutige christliche Glaubensverständnis. Sie hinterfragt die oft vereinfachte Darstellung eines ausschließlich negativen Gottesbildes im Alten Testament und beleuchtet die Kontinuität zwischen alttestamentlichen und neutestamentlichen Gottesvorstellungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Relevanz des Alten Testaments im Kontext des Neuen Testaments, die Entwicklung des Monotheismus im Alten Testament, das Bilderverbot im Dekalog und dessen Auswirkungen, Gott als Richter und die Frage nach Gerechtigkeit, Gott als gewalttätig und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt im Alten Testament, sowie die Frage nach einem väterlichen Gottesbild im Alten Testament.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Hinführung zum Thema, ein Kapitel zur Relevanz des Alten Testaments (inkl. Entstehung AT und NT, Markion und die Motive der Verwerfung), ein Kapitel zum Monotheismus im Alten Testament (inkl. der Gottesnamen Abraham, Isaak, Jakob und Jahwe/JHWH), ein Kapitel zum Bilderverbot im Dekalog, ein Kapitel zu Gott als Richter (inkl. der Begriffe Gerechtigkeit und Gericht und einer Analyse von Psalm 82), ein Kapitel zu Gott als gewalttätig (inkl. verschiedenen Gewaltformen im AT), und ein Kapitel zu Gott als Vater im Alten Testament. Die Arbeit schließt mit einem Resümee.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein differenziertes Verständnis der Gottesbilder im Alten Testament zu vermitteln und die gängige, vereinfachte Gegenüberstellung eines bösen, rachesüchtigen Gottes im Alten Testament und eines liebenden Vaters im Neuen Testament zu widerlegen. Sie betont die Bedeutung des Alten Testaments für das Verständnis des christlichen Glaubens.
Wie wird die Entwicklung des Monotheismus im Alten Testament dargestellt?
Die Arbeit verfolgt die Entwicklung des Monotheismus vom Verständnis Gottes als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs über die Bedeutung des Gottesnamens Jahwe/JHWH bis hin zur Herausbildung eines monotheistischen Glaubensverständnisses. Die komplexen religiösen und gesellschaftlichen Prozesse, die diese Entwicklung beeinflusst haben, werden analysiert.
Welche Rolle spielt das Bilderverbot im Dekalog?
Das Kapitel zum Bilderverbot im zweiten Gebot untersucht dessen Implikationen für die Darstellung Gottes im Alten Testament. Es beleuchtet, wie das Verbot die theologische Reflexion über Gottesbilder beeinflusst hat und welche alternativen Wege der Gottesvorstellung sich daraus ergeben haben. Die Arbeit diskutiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, trotz des Verbots, von Gottesbildern zu sprechen.
Wie wird das Thema "Gott als Richter" behandelt?
Die Arbeit analysiert die Begriffe "Gerechtigkeit" und "Gericht" im alttestamentlichen Kontext und beleuchtet verschiedene Aspekte der göttlichen Gerechtigkeit anhand von Beispielen und Textanalysen. Es wird eine differenzierte Betrachtung der göttlichen Gerechtigkeit angestrebt, die über ein rein strafendes Verständnis hinausgeht.
Wie wird das Thema "Gott als gewalttätig" dargestellt?
Das Kapitel untersucht verschiedene Formen von Gewalt und deren Darstellung im Alten Testament, analysiert die Begrifflichkeiten und hinterfragt den Zusammenhang mit dem Gottesbild. Es werden die komplexen moralischen und theologischen Fragen beleuchtet, die sich aus diesem Aspekt des Alten Testaments ergeben.
Gibt es ein Kapitel zum väterlichen Gottesbild im Alten Testament?
Ja, ein Kapitel untersucht die Frage, ob und wie das Bild Gottes als Vater bereits im Alten Testament vorhanden ist. Es analysiert Texte und Passagen, die auf väterliche Eigenschaften Gottes hinweisen und untersucht die Vereinbarkeit dieser Aspekte mit scheinbar widersprüchlichen Darstellungen. Die verschiedenen Facetten des väterlichen Gottesbildes im Alten Testament und deren Bedeutung für das christliche Glaubensverständnis werden untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Altes Testament, Gottesbilder, Monotheismus, Bilderverbot, Gerechtigkeit, Gewalt, Vaterbild, Jahwe/JHWH, Bibelinterpretation, Theologie des Alten Testaments.
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- Anonym (Autor), 2022, Gottesbilder im alten Testament, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1338311