In der vorliegenden Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie Heinrich Heine das Konzept einer Synthese von "Wahrheit" (die auch die soziale und politische Realität umfasst) und "Schönheit" (Ideal einer autonomen Kunst) umzusetzen versucht und ob ihm dies gelingt. Dazu wird Heines Lyrik vor dem Hintergrund der politischen und dichterischen Strömungen der 1830er- und 1840er-Jahre dargestellt und ausgewählte Gedichte aus dem Zyklus "Zeitgedichte" werden analysiert ("Doktrin", "An einen ehemaligen Goetheaner", "Entartung", "Der Kaiser von China", "Es lebe der König! [Verkehrte Welt]" und "Wartet nur").
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Heines politische Position
2.1 Politische Entwicklung und Grundsätze
2.1.1 Die zwanziger Jahre
2.1.2 Die Julirevolution
2.1.3 Die tieferen Fragen der Revolution
2.2 Theoretische Einflüsse und Grundlagen
2.2.1 Hegel und Linkshegelianismus
2.2.1.1 Hegel
2.2.1.2 Linkshegelianismus
2.2.2 Saint-Simonismus und Kommunismus
2.2.2.1 Saint-Simonismus
2.2.2.2 Kommunismus
2.2.3 Das Junge Deutschland
2.2.3.1 Junges Deutschland
2.2.3.2 Ludwig Börne. Eine Denkschrift
3. Heines Kunstauffassung und Literaturbegriff
3.1 Goethe und die Kunstperiode
3.1.1 Heines Goethebild
3.1.2 Die Kunstperiode und ihr Ende
3.2 Die romantische Schule und Atta Troll
3.3 Synthese von Kunstinteresse und Zeitinteresse
3.3.1 Lessing
3.3.2 Hegel
3.3.3 Stets wird die Wahrheit hadern mit dem Schönen
3.4 Zuckererbsen und Kunstautonomie
4. Politische Dichtung vs. Zeitdichtung
4.1 Definitionen
4.1.1 Politische Dichtung
4.1.2 Das Zeitgedicht bei Heine
4.1.2.1 Abgrenzung zur Tendenz
4.1.2.2 Stilistische Mittel in Heines Zeitlyrik um 1844
4.2 Probleme der Dichtung, die das Zeitgeschehen zum Thema hat
4.3 Heines Beurteilung der zeitgenössischen Tendenzdichtung
4.3.1 Freiligraths Mohrenfürst
4.3.2 Posa-Herwegh
4.3.3 Hoffmann von Fallersleben
5. Die Zeitgedichte
5.1 Entstehung und zyklische Komposition
5.2 Die Zusammenstellung der Zeitgedichte und ein Überblick über die angesprochenen Themen und Ereignisse
5.3 Inhaltliche und Stil-Analyse verschiedener Zeitgedichte
5.3.1 Doktrin
5.3.2 An einen ehemaligen Goetheaner
5.3.3 Entartung
5.3.4 Der Kaiser von China
5.3.5 Es lebe der König! (Verkehrte Welt)
5.3.6 Wartet nur
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Oh, dieser Streit wird enden nimmermehr, / Stets wird die Wahrheit hadern mit dem Schönen“1 heißt es in Heines letztem Gedicht Es träumte mir von einer Sommernacht. Die resignative Haltung am Ende seines Lebens ist nicht repräsentativ für Heine. Was ihm hier unvereinbar vorkommt, mag dem Leser seiner Zeitgedichte als gelungen vereint erscheinen. Kann die „Wahrheit“,2 das Reale, auch die soziale und politische Realität sich mit dem „Schönen“,3 der Kunst verbinden? Geschieht dies in Heines Zeitgedichte [n]? Um diese Fragen zu beantworten, werden zunächst Heines politische Position und seine Vorstellung von Kunst untersucht. Es soll gezeigt werden, dass Heine politisch nicht auf eine Position festlegbar ist, dass er sich keiner Institution und keiner politischen Richtung ganz und gar verschreibt. An ihm lässt sich eine Entwicklung des politischen Standpunkts beobachten, die ihn aber nicht von seinen Grundsätzen entfernt. Seinen Kampf „als braver Soldat im Befreyungskriege der Menschheit“4 führt er unerbittlich und unbeirrt. Inwieweit ihn der Einfluss beispielsweise der Saint-Simonisten oder der Junghegelianer prägt, wird im zweiten Kapitel behandelt.
Heines Verhältnis insbesondere zu Goethe und zur Romantik wird im dritten Kapitel ausgeführt. Dort wird auch Heines Vorstellung von einer Synthese von Kunst- und Zeitinteresse näher beleuchtet.
Der Begriff ‚Zeitdichtung‘ wird im Zusammenhang mit andersartiger politischer Dichtung umrissen und dem der Tendenzdichtung gegenübergestellt. Als terminus technicus wird der Ausdruck ‚Politische Dichtung‘ benutzt. Um allgemein Dichtung mit politischen Inhalten zu benennen, wird die Schreibweise ‚politische Dichtung‘ verwendet.
Heines Einstellung gegenüber der Tendenzdichtung wird anhand seiner Auseinandersetzung mit Freiligrath, Herwegh und Hoffmann von Fallersleben dargestellt. Dabei werden verschiedene Aspekte seiner Kritik in den Vordergrund gestellt. Im fünften Kapitel werden einige Zeitgedichte exemplarisch analysiert. Es soll gezeigt werden, wie Heine in Zeitgedichte seine Vorstellung verwirklicht, seiner politischen Einstellung in poetischer Form Ausdruck zu verleihen. Dazu wird zunächst ein Überblick über die Entstehung, Komposition und die in Zeitgedichte behandelten Themen gegeben. Schließlich werden verschiedene Gedichte untersucht. In den Einzelanalysen wird nicht versucht, alle Signaturen aufzulösen und alle Zeitbezüge aufzudecken. Vielmehr soll gezeigt werden, dass Heine die theoretisch geforderte Synthese auch praktisch gelingt, indem er verschiedene, für Zeitdichtung typische Stilmittel verwendet. Im Ganzen soll eine Annäherung an die Frage stattfinden, ob Heines Zeitgedichte trotz politischer Inhalte ästhetischen Wert besitzen und ob sie bei allen Zeitbezügen noch heute Gültigkeit besitzen.
2. Heines politische Position
2.1 Politische Entwicklung und Grundsätze
2.1.1 Die zwanziger Jahre
Die Nachricht von der Julirevolution in Frankreich erreicht Heine im Urlaub auf Helgoland im Sommer 1830. Im zweiten Buch von Ludwig Börne. Eine Denkschrift5 beschreibt Heine seine Stimmung vor der Revolution als resigniert, des politischen Geschäfts und der Philosophie sei er überdrüssig, er wolle sie gar „an den Nagel hängen“.6 Diese Stimmungslage ist darauf zurückzuführen, dass er mit seiner bisherigen journalistischen Anstrengung nicht die gewünschte Resonanz erfahren hat:
[…] ich mußte politische Annalen herausgeben, Zeitinteressen vortragen, revoluzionäre Wünsche anzetteln, die Leidenschaften aufstacheln, den armen deutschen Michel beständig an der Nase zupfen, daß er aus seinem gesunden Riesenschlaf erwache ...7
Der Deutsche Michel, so jedenfalls kommt es Heine vor, schläft indessen tief und fest. Nach dem Ende der napoleonischen Kriege und mit Beginn der metternichschen Restaurationspolitik nach dem Wiener Kongress 1815 legt sich politische Erstarrung über das deutsche Reich. Zwar bleiben Forderungen der bürgerlichen Gesellschaft nach Reformen nicht aus, aber ihre Chancen sind gering. Schuld daran sind die Zersplitterung Deutschlands und das Fehlen eines nationalen Parlaments, wie man es beispielsweise in Frankreich und England schon hat.8
Die Maßnahmen gegen politische Weiterentwicklung gipfeln in der Wiener Schlussakte von 1820, die unter anderem dem Bund Interventionsrecht zur Aufrechterhaltung des politischen Systems zugesteht und in der die Verfolgung jeglicher demagogischer Aktivitäten zum Gesetz erhoben wird.
Gegen diese konservative Politik lehnt Heine sich zeitlebens auf und polemisiert bereits in den 20er Jahren gegen die Aristokratie und die vermeintliche Natürlichkeit der feudalen Herrschaftsverhältnisse. Zugleich lehnt er aber auch die Bewegung der Deutschtümler ab, die sich ihrerseits gegenüber der Restauration erheben und insbesondere für ein einheitliches Deutschland kämpfen. Heine beteiligt sich in seiner Studentenzeit an burschenschaftlichen Zusammenkünften und gehört zeitweilig einer Studentenverbindung, der Göttinger Allgemeinheit an. Deren Ideale von Freiheit und Einheit vertritt er, den übertriebenen Nationalismus und Antisemitismus teilt er jedoch nicht.
Ihm ist bewusst, „daß bey einem Siege dieser letztern [der Deutschtümler] einige tausend jüdische Hälse, und just die besten, abgeschnitten werden“.9 Schon die Bücherverbrennung im Rahmen des Wartburgfests muss bei Heine ein bleibendes Unbehagen hinterlassen haben. Der folgende Ausspruch aus seinem Drama Almansor, das 1821, also vier Jahre später, erscheint, ist mit Bezug zu diesen politischen Ereignissen zu lesen. Er lässt darin den Hassan sagen: „Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher / Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“10 Heine beweist bei aller Radikalität stets ein ausgeprägtes Gespür für mögliche Gefahren.
Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Heine sich von dieser liberalen Bewegung distanziert. Deutschlands zu einen und von den feudalen Strukturen zu befreien, ist ihm nicht genug. Der globalere Gedanke, „die pacifike Mission, die Völker einander näher zu bringen“11 bewegt ihn schon früh und hebt ihn deutlich von den Deutschtümlern ab, die ausschließlich nationale Interessen hegen.
Über Heine in den 20er Jahren sagt Hans Boldt zusammenfassend, er sei Liberaler und Pazifist, wobei er ihn nicht zu den landläufigen Liberalen des Vormärz zählt, sondern in ihm vielmehr eine naturrechtliche Liberalität findet, die sich in seiner großen Idee von der Emanzipation aller Völker spiegelt.12 Gemeint ist, dass Heine nur bedingt der politischen liberalen Bewegung des Vormärz zuzuordnen ist, in der sich die Ideen des philosophischen Liberalismus mit dem Streben nach einer nationalstaatlichen Einheit verbinden.
Als Gegenbewegung zur Restauration geht Heine mit dem Liberalismus konform, er befürwortet in gleicher Weise die Emanzipation gegenüber tradierten Dogmen, distanziert sich jedoch von diesem in seiner Ausprägung als nationalistische Bewegung.
2.1.2 Die Julirevolution
Mit der Julirevolution setzt bei Heine etwas ein, das er zehn Jahre später in einem Brief an Campe „die Enthusiasmusperiode von 1830“13 nennt. Seinen Schilderungen im zweiten Buch der Börne-Denkschrift entnimmt man, dass er nur für kurze Zeit müde und enttäuscht die „gefeyten Waffen“14 niedergelegt hat. Er, „Sohn der Revolution“15, ergreift diese sofort wieder, als ihn die Nachricht von der Julirevolution ereilt. Dass Heine von Waffen spricht, ist charakteristisch für sein Selbstverständnis als Kämpfer für das Wohlergehen des Volkes. An späterer Stelle nennt er sich auch „braver Soldat im Befreyungskriege der Menschheit“16, stellt dort sogar seine politische über seine dichterische Tätigkeit und betont, wie viel er Wert darauf legt, dass sein Kampf für das allgemeine Wohl anerkannt wird, während er bereit ist, auf die Lorbeeren für seine Dichtkunst zu verzichten.17 Nach langer Zeit scheinbar erfolgloser politischer Agitation erkennt er nun den erhofften Ansatz einer Bewegung und er schöpft neue Hoffnung. So lässt sich seine plötzliche, allerdings schnell auch wieder verebbende, Begeisterung nachvollziehen.
Als er aus dem Urlaub zurück nach Hamburg kommt, begegnen ihm dort die Auswirkungen der Revolution in Form von Krawallen und Übergriffen auf Geschäfte, sowie Mordbrennerei. Als er im Mai 1831 Deutschland verlässt und nach Frankreich ins Exil geht, muss sein Bild von der Revolution, seine Hoffnung auf die Durchsetzung der Ideale wirklicher Freiheit und Gleichheit schon angeschlagen sein. Ernüchtert muss er schließlich feststellen, dass die Wirkung, die er erhofft hat, nicht eingetreten ist und das Volk nicht für sich selbst zum Vorteil gekämpft hat. In seinen Augen ist die Revolution fehlgeschlagen. Er weicht aber auch in den 30er Jahren nicht von der Auffassung ab, dass mittels einer Revolution eine soziale Umwälzung herbeigeführt werden muss. Er ist der Überzeugung, dass die Aufgabe seiner Zeit eine Revolution ist, dass nämlich den bestehenden Zuständen mit „Altflickerey“18 nicht beizukommen ist:
Jede Zeit hat ihre Aufgabe, und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter. Die frühere Ungleichheit, durch das Feudalsystem in Europa gestiftet, war vielleicht notwendig oder notwendige Bedingung zu den Fortschritten der Zivilisation; jetzt aber hemmt sie diese, empört sie die zivilisierten Herzen.19
Heine beruft sich auf das Hegelsche Geschichtsmodell und glaubt an einen steten Fortschritt in der Geschichte, der vorangetrieben wird, indem die Aufgabe der Zeit gelöst wird. Sogar dem verhassten Feudalsystem erkennt er zu, dass es einmal eine notwendige Rolle für den Fortschritt gespielt hat. Die Aufgabe seiner Zeit sieht er durch die Julirevolution keineswegs gelöst. Eine Revolution in Heines Sinn steht damit noch aus.
2.1.3 Die tieferen Fragen der Revolution
Bedingungslos befürwortet Heine eine Revolution nicht. Einerseits spottet er über die parlamentarische Opposition, die sich in Süddeutschland gebildet hat und an die er wohl denkt, wenn er 1834 schreibt:
[…] und geberden sich auch dort der Eine oder der Andere etwas lebhaft, so glaubt nur nicht diese würden einst als wirkliche Akteure auftreten. Es sind nur die kleinen Hunde, die in der leeren Arena herumlaufen und einander anbellen und beißen, ehe die Stunde erscheint, wo dort die Schaar der Gladiatoren anlangt, die auf Tod und Leben kämpfen sollen.20
Mit einer langsam durch Reformen veranlassten Veränderung will Heine sich nicht zufrieden geben. Andererseits lehnt er eine Revolution um jeden Preis, wie die radikalen Vertreter des Jungen Deutschland sie anstreben, ebenso ab.
In Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland schreibt Heine 1934, mit der Philosophie Hegels sei die philosophische Revolution abgeschlossen, die politisch-soziale stehe nun an. Dort heißt es:
Mich dünkt, ein methodisches Volk wie wir, mußte mit der Reformazion beginnen, konnte erst hierauf sich mit der Philosophie beschäftigen, und durfte nur nach deren Vollendung zur politischen Revoluzion übergehen. Diese Ordnung finde ich ganz vernünftig.21
In diesen Worten, klingt Hegels Modell des Geschichtsfortschritts an. Er greift wesentlich weiter als viele seiner Zeitgenossen. Heine zielt nicht auf eine kurzfristige Lösung, sondern sieht die gegenwärtigen Ereignisse im Zusammenhang eines langsam fortschreitenden Geschichtsprozesses.
Helmut Bock betont Heines Weltkenntnis, sein umfangreiches Wissen, das er sich durch zahlreiche Reisen, durch die Lektüre von politisch-kulturellen Journalen, durch Briefwechsel und Salongespräche und durch Studium der Geschichte, Philosophie, Literatur und der Künste angeeignet hat.22 Dieses Wissen und sein globales, an humanistischen Idealen ausgerichtetes Denken verleihen ihm einen Weitblick, der vielen seiner Zeitgenossen fehlt.
In seinem Aufsatz über Heine und die Julirevolution gibt Bock Auskunft über Heines Vorstellungen von einer politisch-sozialen Revolution. Bock sieht Heine massiv im Einflussfeld der Französischen Revolution und arbeitet dessen politisches Bekenntnis in Englische Fragmente im IV. Teil der Reisebilder heraus.
Dort heißt es an der Stelle, auf die sich Bock bezieht:
Ich spreche von der französischen Revoluzion, jener Weltepoche, wo die Lehre der Freyheit und Gleichheit so siegreich emporstieg aus jener allgemeinen Erkenntnißquelle, die wir Vernunft nennen, und die, als eine unaufhörliche Offenbarung, welche sich in jedem Menschenhaupte wiederholt und ein Wissen begründet, noch weit vorzüglicher sein muß, als jene überlieferte Offenbarung, die sich nur in wenigen Auserlesenen bekundet, und von der großen Menge nur geglaubt werden kann.23
Für Heine ist der Wunsch nach einer neuen Revolution verknüpft mit der Durchsetzung der Ideen der Französischen Revolution, denn diese Ideen sieht er als offenbart durch die Vernunft an. Es ist für ihn daher keine Frage des Geschmacks, ob es gilt, diese durchzusetzen.
In Englische Fragmente gibt Heine „erstmals […] einen Abriß der Hauptereignisse des revolutionär-demokratischen Ringens für wahrhafte Freiheit und Gleichheit“.24 Heine nennt dort drei Stationen der Geschichte in Europa, an denen dieses Ringen deutlich wird.
Als erstes wird die Reformation genannt, die Heine nicht nur als Befreiung vom strengen Katholizismus betrachtet. Insbesondere die deutschen Bauernaufstände als Moment der sozialen Rebellion hebt Heine hervor. Die Aufständischen „[m]it der Bibel in der einen Hand und mit dem Schwerte in der anderen“25 kämpften für menschliche und staatsbürgerliche Gleichheit.
Englische Fragmente, enthalten im vierten Teil der Reisebilder, erscheint kurz vor der Julirevolution, und man sieht, dass Heine hier über die Volksmassen noch anders spricht, als gegen Ende der 30er Jahre. Wenn er hier den aufständischen Bauern zuspricht, dass sie „[s]o wahr und tief […] die Gleichheit begriffen“,26 wird er später die Rohheit und den Schmutz des Pöbels hervorheben und auf die Gefahr hinweisen, die entsteht, wenn dieser sich unkontrolliert und ungelenkt erhebt.
Zum zweiten nennt Heine die Volkskämpfe von 1642-1649 in England, die seiner Ansicht nach erfolgreicher waren als die Bauernaufstände, wenn auch lange nicht erfolgreich genug.
Als drittes führt er die Französische Revolution 1789 an, die Heine als Quelle für die Verbreitung der Menschenrechte ansieht.27
In diesem Fortgang der Geschichte der Revolutionen sieht Heine den Kampf gegen die „Privilegienherrschaft, das bevorrechtete Kastenwesen“28 für die Ideale Freiheit und Gleichheit. Er ist der Auffassung, dass dieser Kampf nicht aufgegeben werden darf, solange das Ziel nicht erreicht ist. Eine Revolution in Heines Sinn müsste demnach diese Folge fortsetzen und die Ideale der Französischen Revolution realisieren. Dass eine Revolution, wie Heine sie sich wünscht, letztlich nicht stattfindet, mag daran liegen, dass seine Vorstellungen stark idealistisch sind. Vielleicht ist das Problem aber auch, dass nicht genügend Leute für die gleiche Sache kämpfen.
In einem Brief an seinen Freund Heinrich Laube schreibt Heine im Juli 1833:
Sie [Laube] stehen höher als alle die Anderen, die nur das Aeußerliche der Revoluzion, und nicht die tieferen Fragen derselben verstehen. Diese Fragen betreffen weder Formen noch Personen, weder die Einführung einer Republik, noch die Beschränkung einer Monarchie: sondern sie betreffen das materielle Wohlseyn des Volkes.29
Es geht Heine keinesfalls im Wesentlichen um eine bestimmte Staatsform. Das bedeutet jedoch nicht, dass er nicht eine favorisiert; an anderen Stellen spricht er sich deutlich für eine konstitutionelle Monarchie aus. Der letzte Zweck aber ist das „Wohlseyn“30 der Menschen, alles andere ist diesem untergeordnet. Weiter heißt es in dem Brief an Laube:
Die bisherige spiritualistische Religion war heilsam und nothwendig, solan ge der größte Theil der Menschen im Elend lebten [sic] und sich mit der himmlischen Seeligkeit vertrösten mußten. Seit aber, durch die Fortschritte der Industrie und der Oeconomie, es möglich geworden die Menschen aus ihrem materiellen Elende herauszuziehen und auf Erden zu beseligen, seidem [sic] – Sie verstehen mich.31
Hierin erkennt man ein Beispiel für Heines differenzierte Anschauungsweise, die sich in diesem Fall aus seinem Geschichtsverständnis ergibt. Eine Lehre oder ein Zustand kann nach seiner Auffassung für ein Volk zu einer bestimmten Zeit angemessen oder für den Fortschritt notwendig sein. Die gleiche Lehre oder der gleiche Zustand kann aber zu einer anderen Zeit oder einem anderen Volk schaden und somit die Gültigkeit verlieren. Diese Ansicht spiegelt seine Beschäftigung mit der Hegelschen Geschichtsphilosophie, seine Wurzeln in der Tradition der Aufklärung und ist, wenn man Manfred Windfuhr glaubt, auch durch das Gedankengut des Saint-Simonismus geprägt.
Seine Anschauung und Beurteilung ist daher sicher niemals absolut zu sehen. Er unterscheidet sich von anderen Revolutionsbefürwortern dadurch, dass er vom Fundamentalismus weit entfernt ist.
Sehr deutlich bringt Heine 1833 in Verschiedenartige Geschichtsauffassungen auf den Punkt, wofür er streitet und was das Ziel einer Revolution sein muss:
Das Leben ist weder Zweck noch Mittel; das Leben ist ein Recht. Das Leben will dieses Recht geltend machen gegen den erstarrenden Tod, gegen die Vergangenheit, und dieses Geltendmachen ist die Revoluzion. Der elegische Indifferentismus der Historiker und Poeten soll unsere Energie nicht lähmen bey diesem Geschäfte; und die Schwärmerey der Zukunftbeglücker soll uns nicht verleiten, die Interessen der Gegenwart und das zunächst zu verfechtende Menschenrecht, das Recht zu leben, aufs Spiel zu setzen. – Le pain est le droit du peuple, sagt Saint-Just und das ist das größte Wort, das in der ganzen Revoluzion gesprochen worden –32
Dass sich Heine hier auf einen radikalen Jakobiner beruft, der nicht scheute, von der Guillotine vielfach Gebrauch zu machen, mag erschrecken. Dennoch zeigt sich darin sein humanistische Denken, von dem Heine sich nicht abwendet, während er sich später von der Radikalität der Revolutionäre distanziert.
Diese und ähnliche Grundsatzerklärungen sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich Heines Hinwendung zu verschiedenen ideologischen Organisationen oder einzelnen Personen und die Distanzierung, beziehungsweise Abwendung von diesen ansieht, die regelmäßig erfolgt.
Es spricht vieles dafür, dass Heine zwar beispielsweise für Einflüsse von Ideologien wie des Saint-Simonismus zugänglich ist, sich aber Institutionen oder Personenkreisen nie unreflektiert und nur insofern anschließt, als deren Vorstellungen mit seinen eigenen konform gehen. Seine differenzierte Sichtweise macht es problematisch, ihn beispielsweise als Saint-Simonisten oder Linkshegelianer zu bezeichnen, da er stets die Distanz wahrt und sich keiner Ideologie ganz und gar verschreibt.
Die Einflüsse, die speziell diese beiden Strömungen auf Heine ausgeübt haben und seine Verbindung zum Jungen Deutschland werden im nächsten Kapitel behandelt.
2.2 Theoretische Einflüsse und Grundlagen
2.2.1 Hegel und Linkshegelianismus
2.2.1.1 Hegel
Die ersten Begegnungen mit Hegel hat Heine in seiner Berliner Studienzeit in den Jahren 1821-1823. Unter anderem besucht er 1822 dessen Vorlesung zur Philosophie der Weltgeschichte und hat zum Teil auch privat Kontakt zu seinem Lehrer. Auf Aussagen, die dieser ihm allein gegenüber gemacht habe, beruft Heine sich später in seiner Hegelauslegung.
Die Meinungen gehen darüber auseinander, in welchem Maße die Hegelsche Philosophie Einfluss auf Heine ausübt, worin er ihr verhaftet bleibt und inwiefern er sich von ihr abkehrt oder sie nur modifiziert.
Dass Heine in seiner Beurteilung Hegels nicht konstant bleibt und sie zudem teilweise in einer Weise interpretiert, die nicht durch das Werk Hegels selbst belegbar ist, macht eine präzise Beurteilung bezüglich seines Verhältnisses zur Hegelschen Philosophie schwierig.
In seinen Geständnisse [n] schreibt er hierzu Folgendes:
Es hatte sich nemlich um jene Zeit [Mitte der 30er Jahre] der oberwähnte Widerwille gegen den Atheismus schon meines Gemüthes bemeistert, und da ich mir gestehen mußte, daß allen diesen Gottlosigkeiten die Hegelsche Philosophie den furchtbarsten Vorschub geleistet, ward sie mir äußerst unbehaglich und fatal. Ich empfand überhaupt nie eine allzugroße Begeisterung für diese Philosophie, und von Überzeugung konnte in Bezug auf dieselbe gar nicht die Rede seyn. Ich war nie abstrakter Denker, und ich nahm die Synthese der Hegelschen Doktrin ungeprüft an, da ihre Folgerungen meiner Eitelkeit schmeichelten. Ich war jung und stolz, und es that meinem Hochmut wohl, als ich von Hegel erfuhr, daß nicht, wie meine Großmutter meinte, der liebe Gott, der im Himmel residirt, sondern ich selbst hier auf Erden der liebe Gott sey.33
Es ist fraglich, ob man dieser Distanzierung im Nachhinein oder seinen Bekenntnissen zu früherer Zeit mehr Bedeutung beimessen soll, wenn man Heines Beziehung zur Hegelschen Philosophie untersucht.
Zu jener Zeit nämlich, über die er hier schreibt, entsteht Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, worin er Hegel als den Vollender der philosophischen Revolution preist. Dort heißt es: „der große Hegel, der größte Philosoph, den Deutschland seit Leibniz erzeugt hat“34. Mag Heine es auch rückblickend als Irrtum bezeichnen, so ist doch nicht zu leugnen, dass Einflüsse Hegels deutlich in Heines geschichtsphilosophischem Denken zu finden sind.
Man wundert sich vielleicht, dass Heine in Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland über den „größte[n] Philosoph[en]“35 nur sehr wenige Worte verliert, während er beispielsweise über Schelling seitenlang referiert. Möchte Heine seine Begeisterung für die Hegelsche Philosophie schon dort relativieren? Man darf dies für unwahrscheinlich halten, da ansonsten nicht schlüssig ist, warum er Hegel dort als Vollender der philosophischen Revolution hervorhebt und ausführlichen Ausblick auf die seines Ermessens anstehende politische Revolution gibt, die eng mit der Vollendung der philosophischen verbunden ist.
Manfred Windfuhr sieht die Begründung für die relativ kurze Ausführung über Hegel darin, dass dessen Philosophie zu dieser Zeit hinlänglich bekannt ist. Auch die Ansicht sei weit verbreitet, diese sei ein, wenn nicht der Höhepunkt in der Philosophie des Abendlandes. Diese Erklärung ist nachvollziehbar, wenn auch nicht ganz befriedigend.
Es ist zu beachten, dass Heine die Hegelsche Philosophie nie als ganze befürwortet. Beispielsweise ist er dem Abstrakten bei Hegel zu keiner Zeit zugeneigt. Er beklagt, „daß die abstrakt hegelschen Chiffern uns so grau, so kalt und todt anstarren.“36 Dennoch liegt ihm daran, hinter Hegels verklausulierter Sprache einen versteckten Revolutionsbefürworter und damit Gleichgesinnten auszumachen.
Man sieht auch an seinem Verhältnis zu Hegel die für Heine typische differenzierte Sichtweise und man muss davon ausgehen, dass dieses Verhältnis stets ambivalent ist. Die Behauptung, er habe die Hegelsche Dialektik unreflektiert angenommen, kann man ihm nur schwer abnehmen.
Es ist gut denkbar, dass Heine durch den bitteren Nachgeschmack der steten Enttäuschung abgeklärt und vielleicht verklärt über die Vergangenheit spricht und seinem früheren Idealismus bissig begegnet. Verwurzelt im Gedankengut der Aufklärung und unter dem Einfluss Hegels mag er dem menschlichen Verstand göttliches Vermögen zugetraut haben, was ihm dann im Alter vermessen und eitel vorkommt. Man kann aber wohl kaum seine Denkart der 30er und 40er Jahre auf die Hybris eines geschmeichelten Jünglings reduzieren.
Heines Hegelverständnis ist dahingehend, dass der Mensch losgelöst von göttlicher Transzendenz den Fortschritt der Geschichte veranlasst, indem er vom philosophischen Gedanken zur Tat schreitet, bzw. indem er zu einem möglichst weiten Überblick über die Geschichte gelangt, den notwendigen nächsten Schritt erkennt und einleitet. Er stützt damit indirekt den bei Hegel anklingenden Atheismus, den der Philosoph ihm, nach Heines eigenen Angaben, auch privat offenbart hat.37 Aber er nimmt diesen keineswegs selbst an. In Zur Geschichte der Religion und Philosophie schreibt er:
Schon daß ich jemanden das Daseyn Gottes diskutiren sehe, erregt in mir eine so sonderbare Angst, eine so unheimliche Beklemmung, wie ich sie einst in London zu New-Bedlam empfand, als ich, umgeben von lauter Wahnsinnigen, meinen Führer aus den Augen verlor. »Gott ist alles was da ist« und Zweifel an ihm ist Zweifel an das Leben selbst, es ist der Tod.38
Heines Haltung gegenüber Hegel ist alles andere als konstant. Eduard Krüger wertet „Heines oppositionelle Stellung zu Hegel um 1830 als eine zeitliche Episode seiner weltanschaulichen Entwicklung, die keinesfalls als paradigmatisch für seine Hegelrezeption gewertet werden kann.“39
Möglicherweise ist seine reservierte Haltung gegenüber Hegel zu dieser Zeit unter anderem darauf zurückzuführen, dass dieser der Julirevolution ablehnend gegenübersteht. Möglich, dass Heine frustriert ist, weil Hegel sich aus seinem theoretischen Gedankengebäude nicht löst und seine ‚wahre Gesinnung‘ nicht bekennt. Da Heine davon ausgeht, Hegel sei nicht Befürworter des restaurativen Systems sondern geheimer Parteigänger einer Revolution, wäre Enttäuschung darüber, dass Hegel anstatt sich zur Tat zu bekennen, im Gedanken verhaftet bleibt, als Motiv für seine Distanzierung in der Zeit um 1830 nachvollziehbar. Windfuhr, der von einem massiven Einfluss Hegels auf Heine ausgeht, wirft eine andere Möglichkeit der Deutung auf. Heine grenze sich zwar von der Fachsprache Hegels entschieden ab, wie auch von dessen Atheismus und deute ihn massiv um. Aber selbst in den Geständnisse [n] sieht Windfuhr keine bedeutende Distanzierung gegenüber Hegel. Vielmehr müsse man von einer Absage an „die Hegelianer“ ausgehen.40 Die Ablehnung Hegel gegenüber wird dadurch abgeschwächt und der Widerspruch zwischen Lobpreisung und Negation gemildert.
Ob man Heine nun von massiver Hegelkritik freispricht oder nicht, in jedem Fall ist das Verhältnis zu Hegel nicht eindeutig. Die Ambivalenz in Heines Verhältnis zur Hegelschen Philosophie lässt sich zeitlich festmachen. Wenn man seine Aussagen über Hegel chronologisch betrachtet, zeichnet sich ein Wechsel von Nähe und Distanz ab. Will man ihn nicht des Wankelmuts bezichtigen, muss man bemerken, dass Heine einige Aspekte an Hegel generell ablehnt, andere lange Zeit konstant beibehält. Man sollte schließlich trotz Heines später Distanzierung sein früheres Bekenntnis zur Hegelschen Philosophie nicht zu gering bewerten.
2.2.1.2 Linkshegelianismus
Indem er Hegels Ausspruch: „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig“41 mit der Bedeutung liest, dass alles, was vernünftig ist, sein müsse und sich dabei auf Hegel selbst beruft, der ihm gegenüber die wahre Bedeutung dieses Satzes offenbart habe,42 rückt Heine in die Nähe der Linkshegelianer. Diese beziehen sich in der Hegelschen Philosophie, ebenso wie Heine, auf das Prinzip der Fortschritt bringenden geschichtlichen Entwicklung.
Sie leiten aus Hegels Dialektik einen Befreiungskrieg gegen das Feudalsystem ab. Heine folgert, wie diese, aus der Hegelschen Geschichtsphilosophie, dass der Fortschritt der Freiheit herbeigeführt werden muss. Er geht nicht davon aus, dass sich dieser von allein einstellt.
Hegel, wenn er auch „dem Bestehenden in Staat und Kirche einige allzu bedenkliche Rechtfertigungen verlieh“43, vertrete doch zumindest in der Theorie das Prinzip des Fortschritts. Diesen Fortschritt in die Tat umzusetzen ist sowohl Heines als auch das erklärte Ziel der Linkshegelianer.
Bei aller Nähe zu den Linkshegelianern bestehen aber auch Unterschiede. Heines Augenmerk auf die „tieferen Fragen“44 einer Revolution, seine humanistischen Ziele und seine Nähe wiederum zu den Saint-Simonisten heben seine von der Position der Linkshegelianer ab. Manfred Windfuhr plädiert dafür, Heine nicht „in das Schema einer einzelnen Schule [zu] pressen.“45 Man kann ihn als zeitweiligen Sympathisanten betrachten, ihn aber nicht als Linkshegelianer bezeichnen.
2.2.2 Saint-Simonismus und Kommunismus
2.2.2.1 Saint-Simonismus
Im Februar 1831 liest Heine die Doctrine de Saint-Simon. Exposition und nennt sie sofort sein neues Evangelium.46 Nach seiner Ankunft in Paris macht er die Bekanntschaft mit dem Verfasser Bazard und nimmt ab 1832 an Versammlungen der Saint-Simonisten teil. Zu Beginn der 30er Jahre beschäftigt er sich besonders intensiv mit deren Lehre und pflegt engen Kontakt zu Enfantin und Chevalier.
Er selbst bekennt, dass ihn hauptsächlich der Teil des Saint-Simonismus interessiere, der die Religion betrifft.47 In wesentlichen Punkten stimmt er auch mit deren Gesellschaftsvorstellungen überein, scheint aber den Teil der Lehre, der sich mit Wirtschaft beschäftigt, völlig auszusparen.48
Die wesentlichen Programmpunkte der saint-simonistischen Gesellschaftsutopie sind die Abschaffung der Geburtsprivilegien und der Vererbung des Eigentums, die hierarchische Einteilung der Klassen nach Fähigkeiten, worin auch der Künstler eine anerkannte Stellung hat. Die Macht geht nicht vom Volk, sondern von einer elitären Avantgarde besonders Talentierter aus, wobei das Gemeininteresse stets die Richtschnur bildet. Insofern decken sich Heines Vorstellungen mit denen der Saint-Simonisten. Er teilt deren Kritik an Klerus und Adel und setzt wie sie auf die Fortschrittlichkeit in der Industrie, von der man sich verspricht, dass sie die Erhöhung des materiellen Lebensstandards ermöglicht.
Heine begrüßt den Saint-Simonismus insbesondere als Religion, weil der Mensch darin nicht auf ein Jenseits verwiesen wird, sondern im Leben schon Befriedigung erwarten darf. Der Sinnlichkeit wird Raum gegeben, und sie wird dem sinnenfeindlichen Spiritualismus, den die Kirche lehrt, entgegengesetzt. Für Heine hat das historische Bedeutung und ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der Aufgabe seiner Zeit:
Die Menschen haben jetzt das Wesen dieser [der katholischen] Religion erkannt, sie lassen sich nicht mehr mit Anweisungen auf den Himmel abspeisen, sie wissen daß auch die Materie ihr Gutes hat und nicht ganz des Teufels ist […]. Eben weil wir alle Consequenzen jenes absoluten Spiritualismus jetzt so ganz begreifen, dürfen wir auch glauben, daß die kristkatholische Weltansicht ihre Endschaft erreicht. Denn jede Zeit ist eine Sphynx, die sich in den Abgrund stürzt, sobald man ihr Räthsel gelöst hat.
Keineswegs jedoch läugnen wir hier den Nutzen, den die kristkatholische Weltansicht in Europa gestiftet. Sie war nothwendig als eine heilsame Reakzion gegen den grauenhaft kolossalen Materialismus, der sich im römischen Reiche entfaltet hatte und alle geistige Herrlichkeit des Menschen zu vernichten drohte.49
Heine sieht den Saint-Simonismus als heilsames Gegenmittel für den katholischen Spiritualismus, der seinerseits einmal die Rolle eines Heilmittels gespielt hat, in Heines Augen aber nun übertrieben wird und wiederum eine Gegenreaktion erfordert. Diesem dialektischen Welt- bzw. Geschichtsverständnis verpflichtet, kann Heine dem Saint-Simonismus nicht den Status einer allein selig machenden Ideologie einräumen.
Trotz wesentlicher Übereinstimmungen treten auch gravierende Probleme auf. Von einstigen Saint-Simonisten, die „kapitalistisch korrumpiert [...] inzwischen Millionäre geworden und zu lukrativsten Posten gelangt“50 ihren früheren Idealen nicht treu bleiben, wendet Heine sich später ab. Entscheidend ist aber auch, dass sich Heines Vorstellungen von einer universalen Revolution nicht mit dem Saint-Simonismus vereinbaren lassen. Nigel Reeves schreibt: „The idea of revolution, however, with its implications of violence, bloodshed and anarchy was alien to Saint-Simonism. […] they certainly did not advocate the violent overthrow of the status quo.”51
Die Frage, ob Heine sich als Saint-Simonist identifizieren lässt, ist schon dadurch, aber auch durch die Tatsache hinfällig, dass er sich nur in Auszügen mit der Lehre beschäftigt hat. Eine entscheidende und oft gestellte Frage ist eher, ob das Gedankengut der Saint-Simonisten ihn grundlegend beeinflusst hat oder ob es „Vorgedachtem zu größerer Klarheit“52 verhilft, wie Walter Hinck vermutet.
Die Interpretation von Walter Grab, Heine habe mit der Hinwendung zum Saint-Simonismus seine Grundsätze weg von der Forderung nach liberalen Einrichtungen hin zur Forderung nach materieller Befriedigung verschoben, bzw. das Materielle stärker betont,53 ist in der Tendenz nachvollziehbar. Es ist aber sicher, dass der Gedanke der materiellen Befriedigung als wichtiger Grundlage ihm nicht neu ist. Schon in seinem frühen Drama William Ratcliff zeigt sich, dass er bereits am Beginn der 20er Jahre ein Auge für diese Problematik hat. Er lässt dort den Wirt Tom die Menschen in „zwei Nationen“ teilen, „[n]ämlich in Satte und in Hungerleider“54, welche in einem ständigen ungleichen Krieg stehen.
Für Hincks These spricht auch Heines Geschichtsdenken, das im Saint-Simonismus ein der Zeit entsprechendes Gegenmittel für den Katholizismus sieht, und auch die Tatsache, dass er nur einzelne Aspekte der Lehre adaptiert, die ohnehin seinem Streben entgegenkommen.
Einem Freidenker wie Heine gravierende Einflüsse zu unterstellen ist problematisch, gänzlich von Einflüssen freisprechen kann man gleichfalls niemanden. In diesem Sinne wird Heine auch hier, wie Höhn vorschlägt,55 als Sympathisant der Saint-Simonisten bezeichnet.
2.2.2.2 Kommunismus
Heines Verhältnis zum Kommunismus ist widersprüchlich. Scharfe Äußerungen, die seine Angst vor der Pöbelherrschaft und vor der Gleichmacherei ausdrücken, stehen im Gegensatz beispielsweise zu seinem Kontakt mit Engels und Marx. Mit letzterem bleibt er lebenslang freundschaftlich verbunden. Heine fördert zum Beispiel den von Marx mitgetragenen Vorwärts seit der Entstehungsphase. Ein Großteil seiner Zeitgedichte ist vor dem Druck in Neue Gedichte in dieser frühsozialistischen Zeitschrift erschienen. Aus einer Äußerung von Ruge, der mit Marx gemeinsam die Deutsch-Französische [n] Jahrbücher herausgibt, geht die Legende hervor, Marx sei der eigentliche spiritus rector der Zeitgedichte gewesen. Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu genießen.56 Wie diese Widersprüchlichkeit von Ablehnung und Verbundenheit zum Kommunismus zustande kommt, verdeutlicht Heine selbst im Entwurf der deutschen Vorrede zur Lutetia. Zum einen flöße der Kommunismus ihm Angst ein, und er beschreibt seine Schreckensvision, wenn die Kommunisten an die Macht gelangten:
[M]it ihren rohen Fäusten zerschlagen sie alsdann alle Marmorbilder meiner geliebten Kunstwelt, sie zertrümmern alle jene phantastischen Schnurrpfeifereien, die dem Poeten so lieb waren; sie hacken mir meine Lorbeerwälder um, und pflanzen darauf Kartoffeln […] Ach! das sehe ich alles voraus, und eine unsägliche Betrübnis ergreift mich, wenn ich an den Untergang denke, womit meine Gedichte und die ganze alte Weltordnung von dem Communismus bedroht ist.57
Er fürchtet den „Regierungsantritt dieses täppischen Souverains“58, des Pöbels, den er in seinem Gedicht Die Wanderratten als rohen, gottlosen Haufen beschreibt, der nichts als den eigenen Trieben verpflichtet ist. Heine sieht ihn schon rast- und furchtlos und von Hunger geplagt zu den Waffen greifen.59
Der Hunger sei das große Problem, denn er sei der Antrieb dieser wilden Masse. Nicht zuletzt aus diesem Grund gesteht Heine dem Kommunismus trotz aller Bedenken und Ablehnung zu, dass er einen gewissen Bann auf ihn ausübe. Zwei Argumente könne er nicht ignorieren. Erstens seien die Kommunisten bestrebt das Recht aller Menschen auf ausreichend Nahrung geltend zu machen. Der Gedanke, dass denjenigen, die ein entbehrungsreiches Leben in der derzeitigen Ungerechtigkeit führen müssen, endlich Gerechtigkeit widerfahren könne, veranlasst Heine zu den Worten: „[...] ein schrecklicher Syllogismus behext mich, und kann ich der Prämisse nicht widersprechen »daß alle Menschen das Recht haben, zu essen«, so muß ich mich auch allen Folgerungen fügen“.60 Zweitens sieht er sich mit dem Kommunismus auf einer Seite gegen die gehassten Feinde, die Nationalisten, „die Überreste oder Nachkömmlinge der Teutomanen von 1815“.61 Diese beiden Argumente fallen schwer ins Gewicht. Schließlich erkennt er den Kommunisten zu:
[I]n ihren obersten Prinzipien huldigen sie einem Cosmopolitismus, einer allgemeinen Völkerliebe, einem Weltbürgerthum aller Menschen, welches ganz übereinstimmend ist mit dem Grunddogma des Christenthums, so daß sie in Wesen und Wahrheit viel christlicher sind als unsere deutschen Maulchristen, die (gerade) das Gegentheil predigen und üben.62
Reeves stellt die These auf, dass Heines Zuneigung zum Saint-Simonismus emotional bedingt ist.63 Wenn man darunter versteht, dass Heine sich der Anziehungskraft hingibt, die diese Ideologie auf ihn ausübt, weil sie zunächst verspricht, die Erfüllung seiner Idealvorstellung voranzutreiben, obwohl er erkennt, dass es sich nicht um die Patentlösung handelt, kann man Reeves wohl zustimmen und diese These auf seine Beziehung zum Kommunismus ausweiten. Heine wäre auf der Suche nach absolut Gleichgesinnten erfolglos geblieben und sucht so den Kontakt zu Bewegungen, die seinen Zielen in wesentlichen Punkten nah stehen. Emotional im Sinne von nicht rational ist seine Bindung aber sicher nicht.
2.2.3 Das Junge Deutschland
2.2.3.1 Junges Deutschland
Die Frage, ob und in welcher Weise und Funktion Heinrich Heine dem Jungen Deutschland zugehört, kann nur beantwortet werden, wenn geklärt ist, wie man den Begriff Junges Deutschland verwendet.
Im Bundestagsbeschluss zum Verbot des Jungen Deutschlands 1835 werden Heinrich Heine, Carl Gutzkow, Heinrich Laube, Ludolph Wienbarg und Theodor Mundt namentlich als Vertreter des Jungen Deutschlands aufgeführt. Es wird ein Gruppenbild nahe gelegt, das dem Selbstverständnis der vermeintlichen Mitglieder allerdings nicht entspricht. Sie distanzieren sich von dieser Auffassung und wehren sich gegen die Anschuldigung einer geheimen Verschwörung.
Gutzkow beispielsweise reagiert mit folgenden Worten:
Es sind meine Freunde nicht, es sind Rivale. Ihre Freunde schürten Haß, nicht Liebe unter uns. Mundt streicht Heinen im Buch der Literaturgeschichte aus. Wienbarg spricht Mundten dafür den Verstand ab. Laube ist ein zweideutiger Freund. Hier ist keine Tendenz, kein System, keine Verabredung. Nur einige Männer seh’ ich, von denen jeder sich einbildet, der Nation verheißen zu sein.64
Laube äußert sich in ähnlicher Weise: „In Wahrheit bestand zwischen uns jungen Schriftstellern gar kein anderer Zusammenhang als der einer verwandten Tendenz, und zwar einer nur im allgemeinen verwandten Tendenz.“65 Diese Äußerung ist sicher treffender als die von Gutzkow, weil sie eine gemeinsame Tendenz, die ganz offensichtlich besteht, trotz aller Rivalitäten eingesteht.
Die Gemeinsamkeiten dieser Schriftsteller – auch andere werden gelegentlich dazu gezählt – bestehen im Wesentlichen darin, dass sie sich gegen die unpolitische Biedermeierliteratur abgrenzen, publizistisch tätig sind, der Restauration ablehnend gegenüberstehen und dadurch das gemeinsame Schicksal des Verbots ihrer Schriften erleiden. Einen Bund bilden sie nicht, ein gemeinsames politisches Interesse ist aber deutlich erkennbar.
Heine, „der wichtigste Bösewicht“66, nennt in Die romantische Schule Laube, Gutzkow, Wienbarg und Schlesier in direktem Zusammenhang mit dem „jungen Deutschland“, bezüglich der beiden letzteren redet er von dessen „Chorführern“.67
Sich selbst sieht Heine nicht als Vertreter an. In der Schrift Über das Junge Deutschland polemisiert er:
[…] in Bezug auf das junge Deutschland darf ich mir leider die größte Competenz beymessen. Denn ach! Das junge Deutschland das bin ich selbst. Unser erlauchter Bundestag hat nemlich geruht mir diesen Titel zu verleihen […].68
Rainer Rosenberg vertritt die Meinung, dass es dennoch nicht sachgerecht sei, Heine aus dem Begriff des Jungen Deutschlands auszunehmen. Er sieht ihn und Börne als Vorreiter der Jungdeutschen. Insbesondere an dem Heineschen feuilletonistischen Stil, mit dem Politisches wie Literatur, Religion und Philosophie besprochen wird, haben sich diese orientiert. Literatur tritt in dieser Zeit in der Funktion eines Diskussionsforums für aktuelle Zeitfragen auf. Dem herrschenden elitären Gelehrtenstil wird damit ein alternativer, einer breiteren Masse zugänglicher entgegengestellt.69 In seiner Vorbildfunktion nimmt Heine eine Sonderstellung im Jungen Deutschland ein, wie auch dadurch, dass er es zwar als Gruppe anerkennt, sich aber ausdrücklich nicht dazuzählt. In einem Brief an Heinrich Laube vom November 1835, kurz vor Erscheinen des Bundestagsbeschlusses, äußert er sich wohlwollend über das Junge Deutschland, lehnt es jedoch ab, mit diesem identifiziert zu werden:
Mit dem übrigen jungen Deutschland steh ich nicht in der mindesten Verbindung; wie ich höre haben sie meinen Namen unter die Mitarbeiter ihrer neuen Revüe gesetzt, wozu ich ihnen nie Erlaubniß gegeben habe. – Einen guten Rückhalt sollen diese jungen Leute dennoch an mir haben, und es wäre mir höchstverdrießlich, wenn es zwischen letzteren und Ihnen zu Reibungen käme.70
Auch hier befindet sich Heine in der für ihn typischen Stellung als Sympathisant, der sich aber nicht als Anhänger verstanden wissen will. Seine Autonomie gründet sich in seiner Weitsicht, in seiner Fähigkeit die Gegenwart als einen Teil des geschichtlichen Prozesses zu begreifen. Diesen höheren Standpunkt stellt Heine in Ludwig Börne. Eine Denkschrift ausführlich dar.
[...]
1 Lyrischer Nachlaß. DHA Bd. 3/1. S. 396.
2 Ebd.
3 Ebd.
4 Reisebilder. DHA Bd. 7/1. S.74.
5 Das zweite Buch umfasst die Briefe, die Heine während seines Urlaubs auf Helgoland verfasst, aber erst in Ludwig Börne. Eine Denkschrift veröffentlicht. Für diesen Zweck wurden sie von Heine möglicherweise angepasst.
6 Ludwig Börne. Eine Denkschrift. DHA Bd. 11. S. 47.
7 Ebd. S. 35.
8 Vgl. Dieter Lanwiesche: Europa zwischen Restauration und Revolution. 1815-1849. 4. Auflage. München 2004. (=Grundriss der Geschichte 13). S. 62-63.
9 An Moritz Embden, 02. Februar 1823. HSA Bd. 20. S. 70.
10 Almansor. HDA Bd. 5. S. 16.
11 An einen Freund, April 1833. HSA Bd. 21. S. 51.
12 Vgl. Hans Boldt: Heine im Zusammenhang der politischen Ideen seiner Zeit. In: Heinrich Heine im Spannungsfeld von Literatur und Wissenschaft. Hrsg. von Wilhelm Gössmann und Manfred Windfuhr. Düsseldorf 1990. (= Kultur und Erkenntnis. Schriften der Philosophischen Fakultät der Universität zu Düsseldorf 7). S. 68.
13 An Julius Campe, 18.Februar 1840. HSA Bd. 21. S. 348. (Heine ist durch die Nachricht über die Revolution von solchem Enthusiasmus gepackt, dass er im Helgoländer Brief vom 6. August Schillers Glocke zitiert, wie er meint. Die Verse, die er nennt, stammen allerdings nicht aus der Glocke, sondern aus dem Gedicht Die Worte des Glaubens und sind auch noch falsch wiedergegeben.)
14 Ludwig Börne. Eine Denkschrift. DHA Bd. 11. S. 50.
15 Ebd.
16 Reisebilder. DHA Bd. 7/1. S.74.
17 Vgl. ebd.
18 Reisebilder. DHA Bd. 7/1. S. 266.
19 Reisebilder. DHA Bd. 7/1. S. 70.
20 Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. DHA Bd. 8/1, S. 119.
21 Ebd. S. 117.
22 Vgl. Helmut Bock: Heinrich Heine und die Julirevolution. In: Zeitschrift für Germanistik 34 (1986). S. 782.
23 Reisebilder. HDA Bd. 7/1, S. 266-267.
24 Bock, H.: Heinrich Heine und die Julirevolution. S. 792.
25 Reisebilder. DHA Bd. 7/1. S. 264.
26 Ebd. S. 265.
27 Vgl. H. Bock: Heinrich Heine und die Julirevolution. S.792-794.
28 Reisebilder. DHA Bd. 7/1. S. 267.
29 An Heinrich Laube, 10. Juli 1833. HSA Bd. 21. S. 56.
30 Ebd.
31 Ebd.
32 Verschiedenartige Geschichtsauffassungen. DHA Bd. 10. S. 302.
33 Geständnisse. DHA Bd. 15. S. 35.
34 Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. DHA Bd. 8/1. S. 113.
35 Ebd.
36 Reisebilder. DHA Bd. 8/1. S. 161.
37 Vgl. Zu Geständnisse. DHA Bd. 15. S. 170.
38 Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. DHA Bd. 8/1. S. 87.
39 Krüger, Eduard: Heine und Hegel. Dichtung, Philosophie und Politik bei Heinrich Heine. Kronberg 1977. S. 40.
40 Vgl. Manfred Windfuhr: Heine und Hegel. Rezeption und Produktion. In: Internationaler Heine-Kongreß 1972. Hrsg. von Manfred Windfuhr. Hamburg 1973. S. 279.
41 Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Werke in 20 Bänden. Bd. 7. Hrsg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Frankfurt a. M. 1986. S. 24.
42 Vgl. Briefe über Deutschland. DHA Bd. 15. S. 170.
43 Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. DHA Bd. 8/1 S. 113.
44 An Heinrich Laube, 10. Juli 1833. HSA Bd. 21. S. 56.
45 Windfuhr, M.: Heine und Hegel. S. 268.
46 Vgl. An Hartwig Hesse. 10. Februar 1831. HSA Bd. 20. S. 433.
47 Vgl. An Varnhagen von Ense, Juni 1832. HSA Bd. 21. S. 38.
48 Vgl. Gerhard Höhn: Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk. Dritte überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart 2004. S. 346.
49 Die romantische Schule. DHA Bd. 8/1. S. 127.
50 Grab, Walter: Heinrich Heine als politischer Dichter. Heidelberg 1982. S. 132.
51 Reeves, Nigel: Poetry and Politics. Oxford 1974. S. 83.
52 Hink, Walter: Die Wunde Deutschland. Heinrich Heines Dichtung im Widerstreit von Nationalidee, Judentum und Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1990. S. 103.
53 Vgl. Walter Grab: Heinrich Heine als politischer Dichter. S. 38.
54 William Ratcliff. DHA Bd. 5. S.82.
55 Vgl. G. Höhn: Heine-Handbuch. S. 347.
56 Vgl. DHA Bd. 2. S. 659.
57 Emmerich, Karl: Heinrich Heines Testament in deutscher Sprache. In: Weimarer Beiträge 4 (1958). S. 211. (Bei dem zitierten text handelt es sich um die Reinschrift der Préface zur Lutèce in deutscher Sprache durch Schreiberhand (Richard Reinhard), die Karl Emmerich mit seinem Artikel veröffentlicht hat. Möglicherweise, schreibt Emmerich, seien die Blätter nach Heines Tod aus seinem Nachlass entfernt worden, da sie geringen Quellenwert zu haben schienen.
58 Geständnisse. DHA Bd. 15. S. 30.
59 Vgl. Lyrischer Nachlaß. DHA Bd. 3/1. S. 334-336.
60 Emmerich, K.: H. Heines Testament. S. 212.
61 Ebd.
62 Ebd.
63 Vgl. N. Reeves: Poetry and Politics. S. 84.
64 Karl Gutzkows ausgewählte Werke in 12 Bänden. Hrsg. von Heinrich Hubert Houben. Bd. 12. Leipzig o. J. S. 91.
65 Heinrich Laubes ausgewählte Werke in 10 Bänden. Bd. 8. Hrsg. von Heinrich Hubert Houben. Leipzig o. J. S. 187.
66 Ebd. S. 188.
67 Die romantische Schule. DHA Bd. 8/1. S. 219.
68 Über das junge Deutschland. DHA Bd. 11. S.227.
69 Vgl. Rainer Rosenberg: Jungdeutsche Klassik- und Romantikkritik. Die Jungdeutschen als Literaturgeschichtsschreiber. In: Das Junge Deutschland. Kolloquium zum 150. Jahrestag des Verbots vom 10. Dezember 1835.Düssseldorf 17.-19. Februar 1986. Hrsg. Von Joseph A. Kruse und Bernd Kortländer. Hamburg 1987. S. 53-58.
70 An Heinrich Laube, 23. November 1835. HSA Bd. 21. S. 127.
- Quote paper
- Janina Schmiedel (Author), 2006, Poetik und Politik in Heinrich Heines "Zeitgedichte", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1337591
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