Inwieweit ist der Finanzmarkt ein emergentes Phänomen und kann so dazu beitragen, komplexe Herausforderungen und Widersprüche sozialer und ökonomischer Ebenen besser zu verstehen?
Ebenso wie die Existenz emergenter Systeme, ist auch der Begriff ‚Emergenz‘ in seiner Definition umstritten. Daher muss vorab eine begriffliche Einordnung erfolgen, die zum Teil interdisziplinär, sich vor allem aber über ‚soziale Emergenz‘ definiert. Anschließend folgen drei Abschnitte, die den Hauptteil dieser Arbeit bilden. Im ersten Abschnitt erfolgt der soziologische Diskurs zur Eigendynamik des Sozialen. Hier soll vor allem die Abgrenzung zu antagonistischen soziologischen Theoriesträngen verdeutlicht werden und grundlegende Argumente für und gegen emergente Positionen erörtert werden. Dies soll nicht nur zur diskursiven Einordnung in den grundlegenden historisch-soziologischen Forschungsstand verhelfen, sondern auch als Reflexionsgrundlage für die spezifische spätere Analyse zu ‚emergenten Eigenschaften des Finanzmarktes‘ dienen. Anschließend wird im zweiten Abschnitt der Finanzmarkt als Forschungsfeld vorgestellt. Hier werden seine grundlegenden Strukturen im Kontext soziologischer Zugänge dargestellt. Dabei sollen vor allem seine spezifischen Institutionen und Mechanismen herausgearbeitet werden. Im dritten Abschnitt erfolgt die Anwendung des Gegenstandes der Emergenz auf das Forschungsobjekt Finanzmarkt. Hier soll vor allem der soziologische Diskurs zu Emergenz verwendet werden, um eine analytische Perspektive auf den Finanzmarkt zu erarbeiten, welche seine emergenten Eigenschaften als soziale Institution hinterfragt und in ihrer Relevanz erörtert. Dazu ist einerseits die Ausarbeitung der methodologischen Stärkten und Schwächen dieser Perspektive notwendig und andererseits die Betrachtung ihrer Fähigkeit, den immanenten Widersprüchen und Krisen Einhalt zu gebieten. Im Fazit wird diese Arbeit abschließend methodologisch reflektiert und eine Aussicht dargelegt, welche mögliche Folgen ein emergenter Perspektivwechsels haben könnte.
Inhaltsverzeichnis
- DER FINANZMARKT ALS ABBILD UND MOTOR MODERNE KOMPLEXITÄTSPROBLEME.
- WAS IST SOZIALE EMERGENZ?.
- SOZIALE EMERGENZ – EIN DISKURS ZUR EIGENDYNAMIK SOZIALER PROZESSE..
- EMERGENZ ALS SOZIALES PHÄNOMEN
- IDEEN EINER STARKEN EMERGENZ
- METHODOLOGISCHER INDIVIDUALISMUS ALS THEORETISCHER ANTAGONIST
- SOZIALE EMERGENZ ALS GRUNDLAGE SOZIOLOGISCHEN DENKENS
- STRUKTUREN DES FINANZMARKTES.
- SOZIOLOGISCHE ZUGÄNGE...
- DER FINANZMARKT ALS FORSCHUNGSOBJEKT....
- DER FINANZMARKT IN EINER EMERGENTEN PERSPEKTIVE
- DER FINANZMARKT ALS EMERGENTES PHÄNOMEN DES SOZIALEN
- DER FINANZMARKT ALS KOMPLEXES ADAPTIVES SYSTEM...
- ZWISCHEN UNGEWISSHEIT, RISIKO UND FIKTION
- FOLGEN EINER EMERGENTEN PERSPEKTIVE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Finanzmarkt als emergentem Phänomen und untersucht dessen Rolle in der modernen Gesellschaft. Ziel ist es, die Entstehung und Dynamik des Finanzmarktes aus einer soziologischen Perspektive zu beleuchten und seine Bedeutung für die Bewältigung komplexer Herausforderungen der Gegenwart zu analysieren.
- Emergenz als zentrales Konzept zur Erklärung sozialer Prozesse
- Der Finanzmarkt als Ausdruck und Motor moderner Komplexität
- Struktur und Funktionsweise des Finanzmarktes aus soziologischer Sicht
- Die Rolle des Finanzmarktes in der Bewältigung von Krisen und gesellschaftlichen Herausforderungen
- Der Finanzmarkt als komplexes adaptives System
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Arbeit eröffnet mit einer Analyse des Finanzmarktes als Abbild und Motor moderner Komplexitätsprobleme. Es werden aktuelle Herausforderungen wie die Covid-19 Pandemie, der Ukraine-Krieg und der Klimawandel thematisiert, die alle eine ökonomische Dimension besitzen. Der Finanzmarkt wird als zentrales Nervensystem der Wirtschaft dargestellt, welches Angebot und Nachfrage reguliert.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel wird das Konzept der sozialen Emergenz eingeführt. Es wird erläutert, wie soziale Phänomene aus dem Zusammenspiel individueller Akteure entstehen können, die über das hinausgehen, was die einzelnen Akteure beabsichtigen.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel widmet sich der Diskussion über die Eigendynamik sozialer Prozesse. Es werden verschiedene Konzepte der Emergenz vorgestellt und die Debatte zwischen methodologischem Individualismus und einer starken Emergenzperspektive beleuchtet.
- Kapitel 4: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf den Strukturen des Finanzmarktes. Es werden verschiedene soziologische Zugänge und das Forschungsfeld des Finanzmarktes aus soziologischer Perspektive betrachtet.
- Kapitel 5: In diesem Kapitel wird der Finanzmarkt aus einer emergenten Perspektive betrachtet. Es wird argumentiert, dass der Finanzmarkt ein emergentes Phänomen des Sozialen ist und als komplexes adaptives System funktioniert.
Schlüsselwörter
Finanzmarkt, Emergenz, Komplexität, Soziologie, Ökonomie, Gesellschaft, Moderne, Krisen, Adaptives System, Kapitalismus, Macht, Wissen, Globalisierung, Digitalisierung
- Arbeit zitieren
- David Schmucker (Autor:in), 2022, Der Finanzmarkt als emergentes Phänomen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1337563