Bietet ein selbst empfundenes Unrecht Anlass, um das Widerstandsrecht im Grundgesetz auszurufen? Gewährleistet es damit so einfach Gewalt? "Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Ein viel verwendetes Zitat, welches häufig im Internet kursiert oder auf Demos plakatiert wird. Besonders Personen, bspw. aus der Querdenker-Bewegung, berufen sich auf das Widerstandsrecht im Grundgesetz. In Anlehnung auf die Widerstandsgruppen im Nationalsozialismus empfinden sie die Bundesrepublik Deutschland als ein "Unrechtsregime", aus dem es sich zu befreien gilt. In Verbindung mit dem Widerstandsrecht wird es von manchen so ausgelegt, dass man gegen Minderheiten oder einen vermeintlichen Unrechtsstaat ankämpfen müsse, da diese das Land sowie das Volk gefährden würden.
Dieses Recht wird dabei genutzt, um Gewalt zu propagieren, da dies nur eine Äußerung ihres Widerstandes gegen ein selbst empfundenes Unrecht sei. Illegale Aktivitäten werden damit als legale und notwendige Handlung deklariert. Ein Recht, dass es bereits in der Antike und im Mittelalter gab, indem das Volk das Recht und die Pflicht hat, sich gegen einen unrechten Herrscher bzw. eine führende Ordnung gewaltsam aufzulehnen. Ziel ist es, sich vor deren Unterdrückung zu schützen und die legitimierte Ordnung wiederherzustellen. Besteht so ein Recht heute immer noch? Erst im späteren Verlauf wurde das Widerstandsrecht im GG kodifiziert. Es gibt die Befugnis, sich beim drohenden Zerfall der Staatsordnung gegen jeden zu widersetzten, der etwas unternimmt, um die Verfassungsordnung zu beseitigen, wenn andere Abhilfe nicht mehr möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist Widerstand?
- 3. Die Grundlagen des Widerstandsrechts im GG
- 3.1 Historischer Kontext des Widerstandsrechts
- 3.2 Die Einführung des Widerstandsrechts im Grundgesetz
- 4. Die Voraussetzungen zum Widerstandsrecht im GG
- 4.1 Träger und Adressaten des Widerstandsrechts im GG
- 4.2 Der Widerstandsfall – Art und Mittel des Widerstands
- 4.3 Die Abgrenzung zum zivilen Ungehorsam
- 5. Kritik am Widerstandsrecht im GG
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das verfassungsrechtliche Widerstandsrecht im Grundgesetz (GG), seine historischen Grundlagen, Voraussetzungen und aktuelle Kritikpunkte. Sie analysiert den Begriff „Widerstand“ selbst, beleuchtet die juristische Auslegung von Artikel 20 Absatz 4 GG und setzt sich mit der Abgrenzung zum zivilen Ungehorsam auseinander.
- Definition und historische Entwicklung des Widerstandsbegriffs
- Juristische Analyse der Voraussetzungen des Widerstandsrechts im GG
- Träger und Adressaten des Widerstandsrechts
- Abgrenzung des Widerstandsrechts zum zivilen Ungehorsam
- Kritikpunkte und Anwendbarkeit des Widerstandsrechts
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beginnt mit dem oft zitierten Satz „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“, setzt ihn in den Kontext aktueller politischer Bewegungen und problematisiert die instrumentalisierte Verwendung des Widerstandsrechts zur Rechtfertigung von Gewalt. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der die ideengeschichtlichen Grundlagen des Widerstandsrechts, die juristische Analyse von Art. 20 Abs. 4 GG und eine kritische Betrachtung der Anwendbarkeit umfasst. Die Einleitung etabliert den Kontext und die Fragestellung der Arbeit.
2. Was ist Widerstand?: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Widerstand“ anhand des Dudens und differenziert zwischen einem weiten und engen Widerstandsbegriff. Der weite Begriff beschreibt soziales Handeln gegen eine illegitime Herrschaftsordnung, während der enge Begriff illegale und bewusste Handlungen zur fundamentalen Veränderung oder Zerstörung der Rechtsordnung bezeichnet. Der Unterschied zwischen Widerstand und Revolution wird herausgestellt, und es werden zwei Anwendungsfälle des Widerstandsrechts identifiziert: der Schutz subjektiver Rechte und der Schutz der objektiven staatlichen Ordnung. Das Kapitel legt die semantische und konzeptionelle Grundlage für die weitere Analyse.
Schlüsselwörter
Widerstandsrecht, Grundgesetz (GG), Artikel 20 Absatz 4 GG, ziviler Ungehorsam, historische Entwicklung, juristische Analyse, Legitimität, Gewalt, Staatsordnung, Herrschaftsordnung.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Widerstandsrecht im Grundgesetz
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert das verfassungsrechtliche Widerstandsrecht im Grundgesetz (GG), seine historischen Grundlagen, Voraussetzungen und aktuelle Kritikpunkte. Sie untersucht den Begriff „Widerstand“, die juristische Auslegung von Artikel 20 Absatz 4 GG und die Abgrenzung zum zivilen Ungehorsam.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Definition und historische Entwicklung des Widerstandsbegriffs, juristische Analyse der Voraussetzungen des Widerstandsrechts im GG, Träger und Adressaten des Widerstandsrechts, Abgrenzung des Widerstandsrechts zum zivilen Ungehorsam, Kritikpunkte und Anwendbarkeit des Widerstandsrechts.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit umfasst folgende Kapitel: Einleitung, Was ist Widerstand?, Die Grundlagen des Widerstandsrechts im GG (inkl. historischer Kontext und Einführung im Grundgesetz), Die Voraussetzungen zum Widerstandsrecht im GG (inkl. Träger und Adressaten, Widerstandsfall und Abgrenzung zum zivilen Ungehorsam), Kritik am Widerstandsrecht im GG und Fazit.
Wie wird der Begriff „Widerstand“ definiert?
Die Hausarbeit differenziert zwischen einem weiten und engen Widerstandsbegriff. Der weite Begriff beschreibt soziales Handeln gegen eine illegitime Herrschaftsordnung, während der enge Begriff illegale und bewusste Handlungen zur fundamentalen Veränderung oder Zerstörung der Rechtsordnung bezeichnet. Der Unterschied zu Revolution wird ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Widerstandsrecht, Grundgesetz (GG), Artikel 20 Absatz 4 GG, ziviler Ungehorsam, historische Entwicklung, juristische Analyse, Legitimität, Gewalt, Staatsordnung, Herrschaftsordnung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung der Hausarbeit ist die umfassende Untersuchung des Widerstandsrechts im GG, einschließlich seiner historischen Grundlagen, seiner Voraussetzungen und der aktuellen Kritikpunkte. Sie soll eine fundierte juristische Analyse liefern und die verschiedenen Aspekte des Themas beleuchten.
Wie wird die Einleitung der Hausarbeit gestaltet?
Die Einleitung beginnt mit dem Zitat „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“, setzt diesen in den Kontext aktueller politischer Bewegungen und problematisiert die instrumentalisierte Verwendung des Widerstandsrechts. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und etabliert den Kontext und die Fragestellung.
Wie wird das Kapitel „Was ist Widerstand?“ aufgebaut?
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Widerstand“ anhand des Dudens und differenziert zwischen einem weiten und engen Widerstandsbegriff. Es hebt den Unterschied zwischen Widerstand und Revolution hervor und identifiziert zwei Anwendungsfälle des Widerstandsrechts: den Schutz subjektiver Rechte und den Schutz der objektiven staatlichen Ordnung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Das verfassungsrechtliche Widerstandsrecht im Grundgesetz. Grundlagen, Voraussetzungen und Kritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1336608