Das deutsche Bildungssystem besteht in seiner theoretischen Dreigliedrigkeit mit Haupt- und Realschule sowie Gymnasium (die weiteren Schulformen der Sekundarstufe I – Gesamtschule und Sonder-/Förderschule – werden hier aus verschiedenen Gründen häufig nicht separat betrachtet) schon seit langer Zeit. Es geht im Grunde zurück auf eine nicht mehr zeitgemäße Vorstellung der Standesgesellschaft, in der jede Schulform einer gesellschaftlichen Schicht zugeordnet wurde. Die Kinder (damals dem Zeitgeist entsprechend nur die Söhne) aus der Oberschicht gingen aufs Gymnasium mit eigenen Vorbereitungsschulen, die Kinder aus der Mittelschicht gingen auf die Realschule bzw. Mittelschule und für die breite Unterschicht war die Volksschule (entsprechend der heutigen Grund- und Hauptschule) vorgesehen. "Dieses ständische Denken hat sich, in modifizierter Form, sehr lange gehalten und ist auch heute noch in den Grundelementen der konservativen Bildungspolitik präsent"
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daran anknüpfend mit der Frage nach den Gründen im deutschen Bildungssystem für die Reproduktion sozialer Ungleichheit sowie den Möglichkeiten zur sozialeren Gestaltung des Systems. Denn mittlerweile dürfte klar sein, dass es spezifisch deutsche Probleme gibt, die über die allgemeine Problematik der Chancenungleichheit in Bildungssystemen hinausgeht. "Wahrscheinlich sind Kinder aus niedrigeren Sozialschichten überall auf der Welt in ihren Bildungschancen benachteiligt, in Deutschland ist dieser Effekt aber besonders stark. Die PISA-Studie zeigt, dass in keinem anderen Teilnehmerland dieser Zusammenhang so ausgeprägt ist wie in Deutschland."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gründe im Bildungssystem für die Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Mögliche Maßnahmen zur sozialeren Gestaltung des Bildungssystems
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Gründe für die Reproduktion sozialer Ungleichheit im deutschen Bildungssystem und beleuchtet mögliche Maßnahmen zur sozialeren Gestaltung des Systems.
- Die Rolle der Familie und des sozialen Kapitals in der Bildung
- Die Auswirkungen der Schulstruktur und des dreigliedrigen Systems auf die Bildungschancen
- Die Herausforderungen für 'Risikogruppen' wie Jungen, Migranten und Sonderschüler
- Mögliche Maßnahmen zur Kompensation sozialer Ungleichheit durch Frühförderung, Ganztagsschulen und alternative Unterrichtsformen
- Die Bedeutung des Bildungsverständnisses und der Finanzierung des Bildungswesens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Reproduktion sozialer Ungleichheit im deutschen Bildungssystem dar und führt in die Thematik ein.
Das zweite Kapitel analysiert die Gründe für die Reproduktion sozialer Ungleichheit im Bildungssystem. Es werden die Rolle der Familie, des sozialen Kapitals, der Schulstruktur und der Unterrichtsform beleuchtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit möglichen Maßnahmen zur sozialeren Gestaltung des Bildungssystems.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Reproduktion sozialer Ungleichheit, das deutsche Bildungssystem, die Bildungschancen, die Schulstruktur, die Familie, das soziale Kapital, die Risikogruppen, die Frühförderung, die Ganztagsschule, die Unterrichtsform und die Bildungsfinanzierung.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts (B.A.) Nicolas Sturm (Autor:in), 2008, Reproduktion von sozialer Ungleichheit durch das deutsche Bildungssystem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133564
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