Ziel dieser Seminararbeit ist, das Konzept des Patriarchats und seine Relevanz hinsichtlich sozialwissenschaftlicher Theorieentwicklung zu beleuchten. In einem ersten Schritt wird auf den historischen Kontext eingegangen und das Patriarchat als Gesellschaftssystem im geschichtlichen Verlauf betrachtet. Im Anschluss daran werden verschiedene soziologische Konzepte diskutiert. Diese punktuellen, weitestgehend chronologischen Einblicke zeichnen die Theorieentwicklung rund um Geschlechterverhältnisse anhand von einzelnen Soziolog:innen und deren Thesen nach. Der Fokus liegt in diesem Abschnitt auf der zweiten Hälfte des 19. und dem 20. Jahrhunderts. Die einzelnen Kapitel der Theorieentwicklung sind nicht isoliert, sondern als aufeinander aufbauend, beziehungsweise als wechselseitig Bezug nehmend zu verstehen. Diese Arbeit wird von einem kritischen Ausblick abgerundet.
Wo stehen wir im Jahr 2021 und was haben die Erkenntnisse der SoziologInnen in der Gesellschaft bewirkt? Wie verschiedene Theoretiker:innen herausarbeiteten, ging, beziehungsweise geht es im Patriarchat um die Monopolisierung von Machtpositionen und männliche Dominanz in allen gesellschaftlichen Bereichen. Allerdings werden diese Über- und Unterlegenheitsstrukturen bei und von Männern und Frauen reproduziert. Das Konzept des Patriarchats geriet in den 1980er Jahren gerade wegen dieser fehlenden Differenzierung in die Kritik. Mit der Diskussion dieser These wurde das Patriarchatskonzept schließlich verworfen und in der geschlechtertheoretischen Gesellschaftsanalyse mit dem Begriff des Geschlechterverhältnis ersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wortursprung und Historische Einordnung
- 3. Soziologische Konzepte
- 3.1 Vom Matriarchat zum Patriarchat
- 3.2 Die Frau und der Sozialismus
- 3.3 Herrschaftsform Patriarchalismus
- 3.4 Die Kritische Theorie
- 3.5 Sekundärpatriarchalismus
- 4. Feministische Wissenschaft als doppelter Aufbruch
- 5. Ein Ende in Sicht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Konzept des Patriarchats und seine Bedeutung für die sozialwissenschaftliche Theorieentwicklung. Sie beleuchtet den historischen Kontext des Patriarchats als Gesellschaftssystem und analysiert verschiedene soziologische Konzepte, die sich mit Geschlechterverhältnissen auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf der zweiten Hälfte des 19. und dem 20. Jahrhundert, wobei die einzelnen Kapitel als aufeinander aufbauend und wechselseitig bezogen betrachtet werden. Die Arbeit schließt mit einem kritischen Ausblick.
- Historischer Kontext des Patriarchats
- Entwicklung soziologischer Theorien zu Geschlechterverhältnissen
- Analyse verschiedener Herrschaftskonzepte im Zusammenhang mit dem Patriarchat
- Die Rolle der feministischen Wissenschaft
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Patriarchat und dessen Fortbestand
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Seminararbeit, nämlich das Konzept des Patriarchats und seine Relevanz für die sozialwissenschaftliche Theorieentwicklung zu beleuchten. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der den historischen Kontext berücksichtigt und verschiedene soziologische Konzepte diskutiert, die aufeinander aufbauen und wechselseitig Bezug nehmen. Der Fokus liegt auf der zweiten Hälfte des 19. und dem 20. Jahrhundert, und die Arbeit endet mit einem kritischen Ausblick.
2. Wortursprung und Historische Einordnung: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Patriarchat" als ein Gesellschaftssystem, in dem Frauen von Männern unterdrückt, kontrolliert und repräsentiert werden. Es untersucht den historischen Ursprung des Begriffs, von seiner Verwendung in der Septuaginta bis zu seiner Anwendung in der katholischen Kirche und der politischen Philosophie der Frühen Neuzeit. Es analysiert die verschiedenen Interpretationen des Begriffs, von Robert Filmers absolutistischer Sicht auf königliche Gewalt bis zu John Lockes Unterscheidung zwischen väterlicher und königlicher Gewalt. Das Kapitel beleuchtet auch die Entwicklung des Begriffs in der Familiensoziologie und die Schwierigkeiten, die verschiedenen Formen und Funktionsweisen des Patriarchats im Laufe der Geschichte nachzuweisen. Es betont die Bedeutung des historischen Kontextes für die Analyse von Geschlechterbeziehungen und die Herausforderungen, den Begriff "patriarchalisch" vor der Neuzeit anzuwenden.
3. Soziologische Konzepte: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene soziologische Theorien zum Patriarchat, beginnend mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es diskutiert die Ansichten von Johann Jakob Bachofen, August Bebel, Max und Marianne Weber, sowie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Es zeichnet die Entwicklung der Theorien nach, wobei die Ausführungen stets im historischen Kontext betrachtet werden. Das Kapitel beleuchtet unterschiedliche Perspektiven auf die Herrschaftsstrukturen und Geschlechterverhältnisse und vergleicht die Ansätze verschiedener TheoretikerInnen, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, wie z.B. die Verbindung von Männlichkeit und Kapitalismus bei Adorno und Horkheimer oder die Analyse des Ehepatriarchalismus durch Marianne Weber.
Schlüsselwörter
Patriarchat, Geschlechterverhältnisse, Sozialwissenschaftliche Theorieentwicklung, Feministische Wissenschaft, Herrschaftsformen, Historischer Kontext, Soziologische Konzepte, Machtstrukturen, Kritische Theorie, Sekundärpatriarchalismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Seminararbeit über das Patriarchat
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht das Konzept des Patriarchats und seine Bedeutung für die sozialwissenschaftliche Theorieentwicklung. Sie beleuchtet den historischen Kontext des Patriarchats als Gesellschaftssystem und analysiert verschiedene soziologische Konzepte, die sich mit Geschlechterverhältnissen auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf der zweiten Hälfte des 19. und dem 20. Jahrhundert.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Kontext des Patriarchats, die Entwicklung soziologischer Theorien zu Geschlechterverhältnissen, verschiedene Herrschaftskonzepte im Zusammenhang mit dem Patriarchat, die Rolle der feministischen Wissenschaft und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Patriarchat und seinem Fortbestand. Sie umfasst den Wortursprung und die historische Einordnung des Begriffs "Patriarchat", sowie eine Analyse verschiedener soziologischer Konzepte, darunter Matriarchat, Patriarchat, Sozialismus und die Kritische Theorie.
Welche soziologischen Konzepte werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene soziologische Konzepte, die sich mit Geschlechterverhältnissen und dem Patriarchat auseinandersetzen. Hierzu gehören Ansätze von Johann Jakob Bachofen, August Bebel, Max und Marianne Weber, sowie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Die verschiedenen Perspektiven auf Herrschaftsstrukturen und Geschlechterverhältnisse werden verglichen und im historischen Kontext betrachtet. Konzepte wie Sekundärpatriarchalismus und Ehepatriarchalismus werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Wortursprung und historische Einordnung des Patriarchats, soziologische Konzepte zum Patriarchat, feministische Wissenschaft als doppelter Aufbruch und ein Ausblick auf ein mögliches Ende des Patriarchats. Jedes Kapitel baut aufeinander auf und steht in wechselseitigem Bezug zu den anderen.
Welche Zeiträume werden in der Arbeit betrachtet?
Der Schwerpunkt liegt auf der zweiten Hälfte des 19. und dem 20. Jahrhundert, wobei der historische Kontext des Patriarchats von seinen Ursprüngen bis in die Moderne betrachtet wird.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Patriarchat, Geschlechterverhältnisse, Sozialwissenschaftliche Theorieentwicklung, Feministische Wissenschaft, Herrschaftsformen, Historischer Kontext, Soziologische Konzepte, Machtstrukturen, Kritische Theorie, Sekundärpatriarchalismus.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit schließt mit einem kritischen Ausblick auf das Patriarchat und dessen Fortbestand. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Text der Seminararbeit detailliert dargelegt.
Welche Methode wird in der Seminararbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet einen methodischen Ansatz, der den historischen Kontext berücksichtigt und verschiedene soziologische Konzepte diskutiert, die aufeinander aufbauen und wechselseitig Bezug nehmen.
- Quote paper
- Alexandra Kick (Author), 2021, Das Patriarchat und seine Relevanz hinsichtlich sozialwissenschaftlicher Theorieentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335281