Zu Beginn dieser Arbeit wird zunächst ein kurzer inhaltlicher, wie biographischer Überblick von Ruth Klügers (1931 ̵2021) Autobiographie „Weiter leben. Eine Jugend” gegeben, um später ein besseres Verständnis bezüglich ihren Erinnerungen und ihrer Art der Bewältigung des Holocaust und des KZ-Aufenthalts, den sie als Elfjährige erlebt hat, zu bekommen. Danach folgt der Hauptteil, bestehend aus zwei größeren Themenkreisen: Einerseits die gattungstypologische Zuordnung und die Analyse poetologischer Aspekte, andererseits die vielschichtigen und postmodernen Themeninhalten des Buches. Letztere stehen im besonderen Fokus, um das Ziel der Arbeit, die Merkmale einer modernen Autobiographie und insbesondere ihres Bestsellererfolges, zu durchleuchten.
Besagte postmoderne Themen in Klügers' Werk werden sein: das Erinnern an den Holocaust und die Frage nach der Bewältigung der Shoa, die Identitätsfindung und Identitätsentwicklung abhängig von Ort und Zeit, wie auch die Rolle der gebundenen Sprache. Abschließend wird in der Themenanalyse auf die ambivalente Mutter-Tochter-Beziehung Ruth Klügers zu Alma Klüger eingegangen und die immer wiederkehrende Kritik Klügers an der Benachteiligung von Frauen während und nach des Krieges diskutiert. Durch die Weite der unterschiedlichen Themenbezüge, soll unter anderem auch gezeigt werden, inwiefern sich Ruth Klügers Autobiographie von den konservativeren Autobiographien wie Goethes „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit” oder den „Confessiones” des antiken Autors Augustinus unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ruth Klüger und ihre Autobiographie „Weiter leben – Eine Jugend”
- Zur Autorin
- Zum Werk
- Text- und Korpusanalyse
- Poetologische Aspekte in „Weiter leben. Eine Jugend”
- Gedichte als Vernunft-Stabilisatoren
- Eine grenzenlose Sprache? -Zu Klügers Kitsch-Begriff
- Moderne Themen in Klügers „Weiter leben. Eine Jugend”
- Identitätsentwicklung in Bezug zur physischen Umgebung
- Klüger und der Holocaust
- Kritik an Kindheitserinnerungen
- Thema: Feminismus
- Die Mutter-Tochter-Beziehung
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Ruth Klügers autobiographischem Werk „Weiter leben. Eine Jugend”, einem zentralen Werk der modernen Holocaust-Literatur. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der poetologischen Aspekte sowie der modernen Themen, die in Klügers Text behandelt werden. Ziel ist es, die Merkmale einer modernen Autobiographie, insbesondere ihren Bestsellererfolg, zu beleuchten.
- Die gattungstypologische Zuordnung und Analyse der poetologischen Aspekte in „Weiter leben. Eine Jugend”
- Die Bewältigung des Holocaust und die Erinnerung an die Shoa
- Die Identitätsfindung und -entwicklung im Kontext von Ort und Zeit
- Die Rolle der Sprache in der Autobiographie und die Analyse von Klügers Umgang mit Kitsch
- Die ambivalente Mutter-Tochter-Beziehung und die Kritik an der Benachteiligung von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen kurzen biographischen Überblick über Ruth Klüger und ihre Autobiographie „Weiter leben. Eine Jugend”. Sie skizziert die zentralen Themen des Werkes, wie die Bewältigung des Holocaust und die Identitätsfindung in einem von Diskriminierung geprägten Kontext.
Im zweiten Kapitel wird ein detaillierter Einblick in Ruth Klügers Leben und Werk gegeben. Ihre Kindheit in Wien, ihre Deportation in verschiedene Konzentrationslager und ihre Flucht während der Todesmärsche werden beleuchtet. Ebenso wird Klügers akademischer Werdegang und ihr Erfolg als Autorin, besonders mit „Weiter leben. Eine Jugend”, hervorgehoben.
Das dritte Kapitel widmet sich der poetologischen Analyse von „Weiter leben. Eine Jugend”. Es untersucht die sprachlichen Besonderheiten des Textes, wie die Verwendung von Ironie, Witz und integrierten Gedichten. Es werden die Kriterien für gute Literatur diskutiert und ihre Anwendung in Klügers Werk beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter, die in der Arbeit behandelt werden, sind: Autobiographie, moderne Autobiographie, Holocaustliteratur, Ruth Klüger, „Weiter leben. Eine Jugend”, Poetologie, Identitätsentwicklung, Feminismus, Mutter-Tochter-Beziehung, Sprache, Kitsch, Erinnerungskultur, Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau, Christianstadt (Groß-Rosen), Täter-Opfer-Dynamik.
- Citar trabajo
- Laura Mirecki (Autor), 2022, Ruth Klüger "Weiter leben. Eine Jugend". Die moderne Autobiographie einer Holocaust-Überlebenden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1334866