Die Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Das politische Attentat in der Geschichte – Wendepunkt oder wirkungslos?". Im Zentrum der Arbeit steht das Wirken von Abraham Lincoln während des Sezessionskrieges und in Bezug auf die Sklaverei in den USA. Dabei werden zunächst der Sezessionskrieg und die Spaltung der Nation erläutert, sowie die Bedeutung der Sklavenfrage in diesem Kontext beleuchtet. Es wird eine neue Begründung für den Krieg aufgezeigt, die von Lincoln entwickelt wurde.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Attentat auf Lincoln, das dessen politische Laufbahn abrupt beendete. Der Ablauf des Attentats sowie die Stunden danach werden genauer betrachtet. Auch die Attentäter werden genauer untersucht: Die Verschwörung allgemein sowie der Initiator John Wilkes Booth stehen im Fokus. Hierbei werden auch biografische Aspekte des Verschwörers sowie dessen Beweggründe betrachtet.
Abschließend wird die Bedeutung des Attentats auf Amerika dargestellt. Es werden die wirtschaftlichen Auswirkungen, politischen Folgen sowie das Resultat für die Sklaverei diskutiert. Ein Resümee rundet die Arbeit ab. Dabei wird die Macht als ewiges Konfliktpotential betrachtet und ein Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen gegeben.
Inhaltsverzeichnis
1 Die Bürde der Macht
2 Lincolns Wirken auf den Sezessionskrieg und die Sklaverei
2.1 Der Sezessionskrieg
2.2 Zwischen Spaltung und Sklavenfrage
2.3 Eine neue Begründung für den Krieg
3 Das Attentat
3.1 Der Ablauf
3.2 Die Stunden danach
4 Die Attentäter
4.1 Die Verschwörung allgemein
4.2 Der Initiator: John Wilkes Booth
4.2.1 Biografische Aspekte des Verschwörers
4.2.2 Seine Beweggründe
5 Auswirkungen auf Amerika
5.1 Die wirtschaftlichen Auswirkungen
5.2 Die politischen Folgen
5.3 Das Resultat für die Sklaverei
6 Resümee
7 Macht als ewiges Konfliktpotential
8 Literaturverzeichnis
9 Abbildungsverzeichnis
Gender Disclaimer
„In dieser Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.“1
1 Die Bürde der Macht
„Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht“2 3. - Abraham Lincoln, einer der einflussreichsten Präsidenten der USA, erkannte mit diesem Ausspruch die existentielle Bedeutung von Macht für das Wesen eines Menschen. Oftmals bringt Macht eine Veränderung der Person, hervor, beziehungsweise legt deren wahren Charakter offen. Doch birgt ein solcher Einfluss neben diesem wesensverändernden Potential eine noch viel akutere Gefahr - eine Gefahr für Leib und Leben. Mit einem solch großen Ansehen, wie es Präsidenten genießen, steigt die Gefahr eines Anschlags auf die eigene Person. Ein Attentat auf eine derart einflussreiche Person bringt wiederum einschneidende und vielschichtige Veränderungen für eine Nation mit sich. In der vorliegenden Arbeit sollen diese Auswirkungen auf die USA, als Folge des Attentats auf Abraham Lincoln, auf politischer und wirtschaftlicher Ebene vor dem Hintergrund des Amerikanischen Bürgerkrieges thematisiert werden.
Außerdem soll die Frage beantwortet werden, wie das politische Wirken eines Präsidenten die Grundlage für ein Attentat darstellen kann.
Signifikant dafür ist unter anderem Lincoln‘s Handeln im 19 Jahrhundert zur Zeit des Sezessionskrieges (1861-1865). Denn damals galt die Sklaverei neben Moral und Menschenrechten, als eines der am heißesten diskutierten politischen Themen. Der politisch modernliberal orientierte Norden sprach sich deutlich gegen die Sklaverei aus. Wohingegen der Süden, welcher später im Bürgerkrieg als die konföderierten Staaten von Amerika bezeichnet wurden, sich hauptsächlich für den Fortbestand der Sklaverei in den USA eingesetzt hat. Aus diesem Grund wird im Folgenden ebenfalls der Einfluss Lincolns auf den Sezessionskrieg und die Sklaverei diskutiert. Dabei ist es zusätzlich wichtig, die Auswirkungen des Attentats auf den 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika auf die laufende Sklavenbefreiung zu betrachten und zu evaluieren, wie schwerwiegend die Folgen daraus wiederum auf die Gesellschaft gewesen sind.
Zu Beginn wird das Rahmenthema, der Amerikanische Bürgerkrieg, grob erläutert und ein Einstieg in Lincolns Wirken und die Sklavenfrage geliefert. Daraufhin wird der Ablauf und die unmittelbaren Folgen des Attentats auf Abraham Lincoln erläutert. Anschließend wird auf den Mörder John Wilkes Booth eingegangen. Dabei werden biografische Aspekte, sowie aber auch seine Beweggründe genannt. Darauffolgend sind die Auswirkungen des Attentats auf das Land das Thema. Vorerst werden dabei die wirtschaftlichen Folgen ausführlich erläutert, daraufhin die Folgen für die Politik und letztlich wird die Frage nach der Bedeutung für die Sklavenbefreiung beantwortet. Abschließend wird in einem Resümee die historische Tragweite des Attentats zusammengefasst.
2 Lincolns Wirken auf den Sezessionskrieg und die Sklaverei
Zu Beginn der Auseinandersetzungen, welche schließlich die Auslöser des amerikanischen Bürgerkriegs waren, war Abraham Lincoln eine politisch unbedeutende Person, ein Rechtsanwalt aus Illinois. Später jedoch wurde Lincoln als Spitzenkandidat, der aus den Auseinandersetzungen neu entstandenen Republikanischen Partei, aufgestellt. Schlussendlich wurde der Jurist 1860 zum 16. Präsidenten der bald kriegführenden Nation Amerika gewählt. Lincoln hatte - anders als sein gegenüberstehender Konkurrent Jefferson Davis - zu Beginn wenig Expertise auf dem Gebiet der Kriegspolitik. Doch von den Prinzipien, welche ein Präsident in einer Zeit des Krieges haben muss, verstand Abraham Lincoln viel. Als Beispiele solcher sind Taten zu nennen, wie sich über den Rat und die Meinung anderer - auch teilweise nahstehender - Mitmenschen hinwegzusetzten. Er agierte so um seinem spezifischen Ziel und seiner spezifischen Politik treu zu bleiben. Nur durch diese Fertigkeiten war es ihm als Präsident möglich mit Amerika den Krieg zu gewinnen.3 Lincolns primäres Ziel war es, das ursprüngliche Amerika als eine Union zu bewahren. Sein Wirken zeichnete sich deutlich durch seine Sozialpolitik aus. Die Abschaffung der Sklaverei lag im Verlauf des Krieges im Zentrum seiner Interessen. Darin bestand seine Vorstellung eines einheitlichen Amerikas, um diese Interessen durchsetzen zu können, war er auch bereit Gewalt anzuwenden und zu tolerieren.4 5
2.1 Der Sezessionskrieg
Der amerikanische Bürgerkrieg, die Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, beruft sich auf dem grundsätzlichen Gegensatz politischer Denkweisen und Interessen. Dabei ist ein nennenswerter Aspekt, dass der Süden seinen hohen Lebensstandard größtenteils der für Grundbesitzer günstigen Sklavenarbeit zu verdanken hatte.6 7 Wohingegen die im Norden steigende ökonomische Prosperität dem wirtschaftlichen Aufschwung der beginnenden Industrialisierung zugrunde liegt.
Was den Konflikt dieser Grundinteressen zusätzlich massiv anfeuerte, war die Westexpansion. Diese hatte nicht nur die Auslöschung zahlreicher indigener Völker zur Folge, sondern trug auch zur weiteren Spaltung Amerikas durch die zwiegespaltene Grundeinstellung zur Sklaverei bei. Hinsichtlich dieser Aspekte wird deutlich, dass es für die Süd- und Nordstaaten keine gemeinsame Zukunft geben konnte.5
Aus der Sicht der Südstaaten, welche sich schließlich als konföderierte Staaten Amerikas bezeichneten, war der Grund für einen Aufstand gegen die Nordstaaten somit eindeutig gegeben. Nicht nur, dass die Nordstaaten die Sklaverei abschaffen wollten, auf welcher der Wohlstand des Südens zum Großteil beruhte, ebenfalls herrschte aus Sicht der rebellierenden Südstaatler ein zu großes Machtmonopol der Zentralregierung im Norden. Von dieser wollte man sich befreien. Durch die Rebellion der konföderierten Staaten und dem eisernen Festhalten an dem Glauben eines revolutionären amerikanischen Traums der Nordstaaten war ein Bürgerkrieg unausweichlich. Somit war es aus Sicht des anfangs siegessicheren Nordens ein Kampf gegen das Abspalten des Südens, der Sezession. Lincolns Hauptziel war der Erhalt der amerikanischen Einheit und staatlichen Union. Dafür war er unter anderem auch bereit das Leben mehrerer Amerikaner zu opfern. Somit war die Hauptursache für den Sezessionskrieg die Spaltung der grundliegenden Interessen beider Parteien.8
2.2 Zwischen Spaltung und Sklavenfrage
Die Spaltung des Landes hatte unter anderem mit der Grundeinstellung der Menschen zur Sklaverei zu tun. Als Abraham Lincoln geboren wurde war die Sklaverei bereits seit 200 Jahren ein fester Bestandteil Amerikas. In den frühen Jahren des Kriegs und der Amtszeit Abraham Lincolns als Präsident, stand dieser zwar leicht kritisch aber zunächst noch neutral der Sklaverei gegenüber. Dies liegt daran, dass die Sklavenbefreiung zu Beginn der Auseinandersetzungen noch nicht von allgemein großem Interesse war und Abraham Lincoln die Konflikte durch die klare Positionierung dagegen nicht verschärfen wollte. Dies wird in einem von Lincoln persönlich verfassten offenen Brief an seinen Freund Horace Greeley am 22. August 1862 deutlich9:
„Mein oberstes Ziel in diesem Krieg ist es, die Union zu retten; es ist nicht, die Sklaverei zu retten oder zu zerstören. Könnte ich die Union retten, ohne auch nur einen Sklaven zu befreien, so würde ich es tun; könnte ich sie retten, indem ich alle Sklaven befreite, so würde ich es tun; und könnte ich die Union retten, indem ich einige Sklaven befreite und andere nicht, so würde ich auch das tun. Alles, was ich in Bezug auf die Sklaverei und die Schwarzen tue, geschieht, weil ich glaube, dass es hilft, die Union zu retten.“10
Jene noch nüchterne Einstellung gegenüber der Befreiung von Sklaven zu Kriegsbeginn hängt vermutlich auch mit der Tatsache zusammen, dass seit der Staatsgründung der Vereinigten Staaten von Amerika 1776 die Sklaverei durch die Verfassung geschützt worden ist.11 Somit äußert er sich anfangs zwar kritisch und bezeichnet die Sklaverei als Unrecht, jedoch „nannte er sie in den Südstaaten, dort wo sie schon seit langem existierte, ein schützenswertes Gut“12. Später im Verlauf des Bürgerkriegs änderte sich diese offizielle Ansicht, sodass in Lincolns zweiter Wahlkampfkampagne 1864 die Abschaffung der Sklaverei einen großen Bestandteil darstellte.13
2.3 Eine neue Begründung für den Krieg
Die Sklaverei war über die Zeit des Bürgerkriegs zu einem immer stärker diskutierten Thema geworden. Nachdem der Norden sich durch anfängliche Siege in Schlachten gegen die Rebellion sehr siegessicher im Allgemeinen war, erlitt dieser jedoch immer wieder Rückschläge und starke Verluste. Dadurch war Abraham Lincoln in Beanstandung geraten und erhielt in der Bevölkerung des Nordens stets weniger Zuspruch. Diese Chance nutzte der Anti-Kriegs-Flügel der Nord-Demokraten, die sich selbst als Friedensdemokraten bezeichneten, um mehr Zuspruch zu erlangen.14 Deren Ziel lag darin, den Krieg schnellstmöglich zu beenden und dadurch die Anerkennung der konföderierten Staaten von Amerika in Kauf zu nehmen.15 Somit hat sich Lincoln gezwungen gesehen, neben seinem eigentlichen politischen Ziel - der Bewahrung der Union Amerikas - eine weitere Legitimationsbasis für die Fortführung des Krieges zu schaffen.
Außerdem war die Sklaverei auch aus seiner Sicht ein Akt der Unmenschlichkeit. Lincoln geriet über die Zeit zunehmend unter Druck aktiv gegen die Sklaverei im Süden einzugreifen. Somit wurde eine neue Legitimation für die Weiterführung des Krieges geboren, die mit der Unmenschlichkeit der Behandlung der Sklaven argumentiert worden ist. Hinzuzufügen ist jedoch, dass diese Entscheidung ebenfalls auf Lincolns persönlicher Meinung beruhte und er dadurch seine im Norden durchaus beliebte Stellung behielt.16
3 Das Attentat
In der Fachliteratur wird als Attentat allgemein ein Mord beziehungsweise ein versuchter Mord auf eine politisch einflussreiche Person oder gegeben falls eine ganze Gruppe definiert. Der Terminus des Attentats wird im umgangssprachlichen oftmals für viele Situationen, wie terroristische Attacken et cetera verwendet. Festzuhalten ist, dass Attentate auf einflussreiche Persönlichkeiten seit der politischen Aktivität der Menschheit existieren, denn seitdem ist die fanatische, politische Motivation vieler Menschen dafür gegeben.17
Das politisch motivierte Attentat auf Abraham Lincoln ereignete sich am 14. April 1865 im „Ford’s Theatre“ in Washington, D.C..
3.1 Der Ablauf
Als Lincolns zukünftiger Mörder, John Wilkes Booth am 14. April 1865 erfuhr, dass der Präsident die Aufführung des Theaterstücks „Our American Cousin“ von Tom Taylor besuchen wird, stand für diesen fest, dass das Staatsoberhaupt dort sterben sollte. Am frühen Abend des Karfreitags trafen sich die Verschwörer Lincolns, bei welchen es sich um leidenschaftliche Südstaatler gehandelt hat, in einem Gästehaus. Daraufhin beschlossen sie, die drei führenden Politiker des Nordens und damit auch der seit drei Tagen wiedervereinten Union zu ermorden.18 Der Initiator und Anführer John Wilkes Booth bestand darauf, Abraham Lincoln persönlich zu töten. Unmittelbar nach dem Treffen ritt Booth bewaffnet mit einem Dolch - in dessen Klinge die Worte „Liberty“ und „America“ eingraviert waren - und einem Deringer (Taschenpistole aus dem frühen 19. Jahrhundert) in Richtung Ford’s The- atre.
Dort angekommen war es für den Attentäter, welcher ein namhafter Schauspieler war und bereits in dem Theater aufgetreten war, kein Problem ohne Ticket in die ausverkaufte Vorstellung zu gelangen und sich seinen Weg in Richtung der Loge des Präsidenten zu bahnen. John Wilkes Booth kannte sich äußerst gut in dem Theater aus, was ihm einen großen Vorteil verschaffte.
Die Loge Lincolns, welche nur zu Beginn von seinem Leibwächter bewacht wurde, stellte somit das perfekte Angriffsziel dar. Booth verbarrikadierte die Außentüre mit einem Stock und brach danach das Innere Schloss auf. Lincoln saß nun unmittelbar vor dem bewaffneten Schützen, welcher keine Sekunde zögerte und dem Präsidenten von hinten in den Kopf schoss. Ein zur Hilfe eilender Major wurde durch Booths Dolch schwer verletzt.19 Daraufhin sprang der Mörder heldenhaft über das Geländer der Loge, brach sich dabei den Knöchel, „rief >>sic semper Tyrannis<< (so soll es den Tyrannen ergehen) und >>Der Süden ist gerächt«“20 und floh durch das in Panik versetzte Theater über die Bühne in die Dunkelheit der Nacht.
Abbildung 1: Ermordung Lincolns
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unmittelbar nach der Tat erreichten Ärzte, darunter auch ein Speziallist für Schusswunden den Präsidenten. Diese erkannten jedoch, dass vermutlich jede Hilfe zu spät war und der Präsident nicht lange überleben konnte.
Das Projektil der Deringer trat in Lincolns Hinterkopf ein und durchbohrte die rechte Seite des Kopfes. Lincoln wurde dennoch in das nahegelegene „Peterson Haus“ getragen und unter anderem von dem Generalchirurg der US-Armee untersucht. Dennoch gelang es weder den Ärzten noch den Pflegern das Staatsoberhaupt zu retten und Abraham Lincoln verstarb am Folgetag, den 16. April 1865 um 07:22 Uhr an den Folgen seiner Verletzung.21
3.2 Die Stunden danach
Die Nachricht des Attentats auf den ersten republikanischen Präsidenten von Amerika erschütterte Nation und verbreitete sich wie im Lauffeuer. Schließlich war jeder Bürger durch Telegraphen oder Zeitungen über den schrecklichen Vorfall informiert.22 „In allen Städten und Gemeinden läuteten Glocken, wehten Fahnen auf Halbmast und brachten Bürger Trauerflore an den Häusern an.“23 Nachdem John Wilkes Booth zusammen mit seinem Mitverschwörer Davy Herold nach mehreren Tagen Flucht, eine Tabakfarm erreichten verbarrikadierten sie sich dort in einer abgelegenen Scheune.
Booths Flucht verlief jedoch anders als geplant. Er erhoffte sich im Vorhinein, dass er als gefeierter Held in die Südstaaten zurückkehren würde und dort zahlreiche Unterstützung erhalten würde. Dies war allerdings nicht der Fall, denn nur wenige einzelne fanatische Sympathisanten der Konföderation und der Sezession unterstützten die Flüchtigen. Sie erhielten beispielsweiße Nahrung. Der Großteil der in den Südstaaten lebenden Menschen war jedoch äußerst schockiert über den Tod des Präsidenten, so kurz nach dem endgültigen Sieg der Union. Zehn Tage nach dem bestätigten Tod Lincolns kam es dann zu dem finalen Moment der Verfolgung. Die Scheune der Tabakfarm und damit auch die beiden Flüchtigen wurde von der Polizei, sowie aber auch vom Militär umzingelt. Nach mehrfacher Aufforderung durch die Behörden ergab sich der Komplize Davy Herold und wurde festgenommen. Jedoch Booth wollte nicht wie ein Krimineller leben und begann auf die Verfolger zu schießen.
Dies wurde ihm schließlich zum Verhängnis, denn die Truppen sahen keine andere Möglichkeit als die Scheune anzuzünden um sich ausreichend gegen den unberechenbaren Attentäter zu schützen. Als er dann notgedrungen mit zwei Schusswaffen in den Händen die Scheune verließ wurde er von einem Detektiv angeschossen,24 „zwei Stunden später starb er theatralisch mit den Worten: ,Sagt meiner Mutter, ich starb für mein Land.‘“25
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Zeitstrahl
Dieser Zeitstrahl zeigt die wichtigsten Ereignisse vor und nach dem Attentat in den Monaten April und Mai 1856.
4 Die Attentäter
In vielen Fällen agieren Attentäter zwar als Einzeltäter, sind allerdings ein Teil einer größeren Verschwörungsgruppierung und handeln somit im Interesse mehrerer. „Sie wollen gewaltsam gesellschaftliche und politische Veränderungen nach ihren eigenen Vorstellungen herbeiführen.“26
Die Verschwörung gegen die höchsten Regierungsmitglieder der Nordstaaten, beziehungsweise der wiederfusionierten Union, welcher unter anderem John Wilkes Booth angehört hat, haben sich am Abend des 14. Aprils 1865 in Mary Surratts Pension getroffen.27
Dort wurde der Plan entwickelt „die Drei führenden Politiker der Union, Lincoln, Johnson und Seward, an diesem Abend zu ermorden.“28
[...]
1 Pfeiffer, Franziska. In: Scribbr. Juli 2018. https://www.scribbr.de/wissenschaftliches- schreiben/gendern-in-wissenschaftlichen-arbeiten/ (aufgerufen am 01.02.2022).
2 Spiegel Kultur: Macht und Politik. In: Spiegel. Januar 2016. https://www.spiegel.de/kultur/macht-und-
3 politik-a-44f2e1e6-0002-0001-0000-000142150657 (aufgerufen am 13. Januar 2022).
4 Vgl. Pohanka, Reinhard: Der Amerikanische Bürgerkrieg. Wiesbaden: Marix Verlag GmbH, 2007.
5 247.
6 Dippel, Horst: Geschichte der USA. 11. überarbeitete und aktualisierte Auflage. München: Verlag C.H.BECK oHG, 2021. S. 52.
7 Vgl. ebd.
8 Vgl. Die Gründe des Sezessionskriegs. In: ORF. April 2011. https://orf.at/v2/stories/2052048/2052049/ (aufgerufen am 16.06.2022).
9 Vgl. Landesbildungsserver Baden-Württemberg. In: Der Amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) 1861 1865. https://www.schule-bw.de (aufgerufen am 09.06.2022).
10 Ebd.
11 Nürrenbach, Heinz-Jürgen (Hrsg.): Abraham Lincoln - ein amerikanischer Mythos. Oberursel: Goethe Universität Frankfurt, 2010. S.24.
12 Vgl. ebd.
13 Vgl. Nürrenbach, Mythos,2010, S.24.
14 Vgl. Pohanka,Bürgerkrieg, 2007, S. 125.
15 Vgl. Stone, Tanya Lee (Hrsg.): Abraham Lincoln. A photographic story of a life. New York: Dorling Kindersley, 2005, S.74.
16 Vgl. ebd.
17 Vgl. Gerd Schneider: Das junge Politik-Lexikon: www.hanisauland.de: Bundeszentrale für politische Bildung 2021. (aufgerufen am 29.12.2021).
18 Vgl. Unger, Kathrin (Hrsg.): Das Attentat auf Abraham Lincoln. Hildesheim: GRIN, 2006.
19 Vgl. Pohanka,Bürgerkrieg, 2007, S. 214.
20 Ebd.
21 Vgl. ebd. S.214.
22 Vgl. Nagler, Jörg: Abraham Lincoln. Amerikas großer Präsident. Eine Biografie. München: C.H. Beck, 2009. S. 418.
23 Ebd.
24 Vgl. ebd.
25 Pohanka,Bürgerkrieg, 2007, S. 217.
26 Schneider, Politik, 2021.
27 Vgl. Pohanka, Bürgerkrieg, 2007, S. 215.
28 Ebd.
- Quote paper
- Anonymous,, 2023, Das politische Attentat in der Geschichte – Wendepunkt oder wirkungslos?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1333163
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