Der „Kiefernwald“, so Curitiba übersetzt, macht seinem Namen alle Ehre. Durch verschiedene administrative und weitsichtige planerische Maßnahmen in den letzten Jahrzehnten erlangte die zuvor international relativ unbekannte brasilianische Stadt
südlich der Megacities von Rio de Janeiro und Sao Paulo nicht nur in Fachkreisen große Bekanntheit als „Öko-Hauptstadt“ der Welt.
In dieser Ausarbeitung soll untersucht werden, warum gerade Curitiba in Zeiten ökonomischer und sozialer Krisen in Entwicklungsländern gewisse Schritte glückten,woran andere Städte scheiterten. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den innovativen
Projekten in den Bereichen Stadtentwicklung, Lebensqualität und dem hocheffizienten öffentlichen Nahverkehrssystem, die Curitiba in den Fokus der Weltöffentlichkeit brachten. Dies gelang der Stadt unter anderem auch durch diverse errungene Preise,
wie 1990 den Umweltpreis der Vereinten Nationen (UN) und 1996 den World Habitat Award, der Tatsache, dass sie im Ranking des Entwicklungsindex (HDI) der UN hinsichtlich der Lebensqualität eine Spitzenposition einnimmt und den zahlreichen
Verherrlichungen in internationalen Medienberichten.
Doch zunächst soll in Kapitel 2 die Problematik des weltweiten
Bevölkerungswachstums und der sogenannten Urbanisierung bzw. Verstädterung näher erläutert werden, welches heutzutage sowie zukünftig eine nachhaltige intelligente Stadtplanung und –entwicklung dringend erforderlich macht.
Daraufhin wird im dritten Kapitel auf die geschichtlichen Rahmenbedingungen sowie den Besonderheiten der städtischen Planung von Curitiba eingegangen, die anhand konkreter Beispiele veranschaulicht werden. In Kapitel 4 erfolgt eine kritische Betrachtung des vermeintlich vorbildlichen Systems Curitibas, woraufhin letztendlich ein abschließendes Fazit über eine mögliche
Implementierbarkeit auf andere Städte und Metropolen erfolgt und die Zukunftsaussichten Curitibas dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Von der Provinz zur „ökologischen Muster-Metropole"?
- Herausforderungen urbaner Nachhaltigkeit bei rapiden Verstädterungsprozessen
- Problematik der Urbanisierung
- Merkmale einer nachhaltigen Stadtentwicklung
- Besonderheiten der städtischen Planung von Curitiba
- Die historischen Rahmenbedingungen
- Die Anfänge der urbanen Planung
- Curitibas zukunftsweisende Antworten auf universale urbane Probleme
- Das funktional-räumliche Modell
- Das öffentliche Verkehrsnetz
- Grünanlagen, Hochwasserschutz und Abfallmanagement
- Industrie und Wirtschaft
- Soziale Dienstleistungen und Bildungsprogramme
- Kritische Betrachtung der Stadtpolitik von Curitiba
- Defizite der funktional-räumlichen Planung
- Infrastrukturelle Schwachstellen
- Probleme in der sanitären Basisinfrastruktur
- Soziale Gefahren und Risiken
- Zukunftsaussichten Curitibas sowie anderer (Groß-) Städte
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Stadt Curitiba und ihrer Entwicklung hin zu einer „ökologischen Muster-Metropole". Sie analysiert die Herausforderungen urbaner Nachhaltigkeit im Kontext rapider Verstädterungsprozesse und untersucht, inwieweit Curitiba als Vorbild für andere Städte dienen kann. Die Arbeit beleuchtet die Besonderheiten der städtischen Planung in Curitiba, insbesondere die zukunftsweisenden Antworten auf universale urbane Probleme. Darüber hinaus werden kritische Aspekte der Stadtpolitik und die Zukunftsaussichten Curitibas im Vergleich zu anderen Städten beleuchtet.
- Nachhaltige Stadtentwicklung im Kontext der Urbanisierung
- Die Besonderheiten der städtischen Planung in Curitiba
- Die zukunftsweisenden Antworten Curitibas auf urbane Probleme
- Kritische Betrachtung der Stadtpolitik von Curitiba
- Zukunftsaussichten Curitibas im Vergleich zu anderen Städten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Frage, ob Curitiba tatsächlich als „ökologische Muster-Metropole" bezeichnet werden kann. Das zweite Kapitel beleuchtet die Herausforderungen urbaner Nachhaltigkeit im Kontext rapider Verstädterungsprozesse. Es werden die Problematik der Urbanisierung sowie die Merkmale einer nachhaltigen Stadtentwicklung dargestellt. Das dritte Kapitel widmet sich den Besonderheiten der städtischen Planung von Curitiba. Es werden die historischen Rahmenbedingungen, die Anfänge der urbanen Planung und die zukunftsweisenden Antworten Curitibas auf universale urbane Probleme, wie z. B. das funktional-räumliche Modell, das öffentliche Verkehrsnetz, Grünanlagen, Hochwasserschutz, Abfallmanagement, Industrie und Wirtschaft sowie soziale Dienstleistungen und Bildungsprogramme, beleuchtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit einer kritischen Betrachtung der Stadtpolitik von Curitiba. Es werden Defizite der funktional-räumlichen Planung, infrastrukturelle Schwachstellen, Probleme in der sanitären Basisinfrastruktur sowie soziale Gefahren und Risiken aufgezeigt. Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Zukunftsaussichten Curitibas sowie anderer (Groß-) Städte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Curitiba, nachhaltige Stadtentwicklung, Urbanisierung, ökologische Muster-Metropole, städtische Planung, öffentlicher Personennahverkehr, Grünflächen, Abfallmanagement, soziale Dienstleistungen, Bildungsprogramme, kritische Betrachtung, Zukunftsaussichten.
- Quote paper
- Ozan Yüceler (Author), 2008, Curitiba – Öko-Hauptstadt der Welt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133103