In dem Werk „Johann Bauschinger – Begründer der Mechanisch-technischen Versuchsanstalten“ wird er nicht nur als berühmter Materialwissenschaftler und als der Pionier für die Einrichtung von solcher Einrichtungen, sondern auch als der geistige Vater für die Herausbildung einer wissenschaftlichen Bau- und Werkstoffprüfung gewürdigt. Diese Institutionalisierung, die vor 140 Jahren an der Kgl. Polytechnischen Schule in München durch Prof. Bauschinger begann, wie auch sein 175. Geburtstag, waren Anlass, zum einen die Persönlichkeit des Schöpfers des ältesten staatlichen Materialprüfungslabors in Erinnerung zu bringen und zum anderen sind auch seine so bedeutungsvollen, bis in die Gegenwart wirkenden Ergebnisse in der Festigkeits- und Elastizitätslehre Veranlassung, diese weiter für Werkstoffwissenschaftler, Studierende wie auch Laien und Interessierte wach zu halten. Mit eingebunden in diese Publikation wurde deshalb auch sein herausgefundenes und nach seinem Namen bezeichnete Phänomen, der „Bauschinger-Effekt“. Das Buch soll außerdem Sprachrohr sein für Bauschingers unstreitiges Engagement für die Erzielung von Vereinbarungen einheitlicher Methoden für die Prüfung von Bau- und Konstruktionsmaterialien auf nationaler wie auch internationaler Ebene, nämlich wie es auf den von ihm initiierten vier Bauschinger-Konferenzen wie auch nach seinem frühen Tod auf denen der Kongresse des Internationalen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik (IVM) und denen des Deutschen Verbandes für die Materialprüfungen der Technik (DVM) zum Ausdruck kam. Mit dem aufgenommen Nachruf über Johann Bauschinger von Prof. Adolf Martens und der mit eingebundenen Gedenkrede auf ihn von Prof. Friedrich Kick sind Laudatien wiedergegeben, die eine würdevolle Anerkennung für ihn als den wohl ersten Werkstoffwissenschaftler sind. Bauschingers Ehrung wird mit Tafeln und der Abhandlung: „Ueber Einrichtung und Ziele von Prüfungsanstalten für Baumaterialien und über die Classification der letzteren, insbesondere des Eisens und Stahls“, seinen akribischen Einsatz für die wissenschaftliche Materialprüfung abgerundet. Mit der vorliegenden Schrift über Johann Bauschinger werden ferner seine Schätze, die er für die zeitgenössische und zukunftorientierte Materialuntersuchung und Werkstoffforschung wie auch -beratung und -entwicklung schuf, nicht nur wieder ans Licht gebracht, sondern auch als geistiges Gut für die Werkstoffwissenschaften bewahrt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Johann Bauschinger – Begründer der mechanisch-technischen Versuchsanstalten von Dr. Wolfgang Piersig
- Johann Bauschinger (1834-1893) - Nachruf von Professor Adolf Martens
- Johann Bauschinger (1834-1893) – Gedenkrede von Professor Friedrich Kick
- Der Bauschinger-Effekt von Dr. Wolfgang Piersig
- Tafeln zum Beitrag Johann Bauschinger – Begründer der mechanisch-technischen Versuchsanstalten
- Verzeichnis der Veröffentlichungen von Johann Bauschinger, Teil I bis III
- Aus der Gründungsurkunde des MPA: Das mechanisch-technische Laboratorium der Königlichen Technischen Hochschule in München
- Titelblatt der Mittheilungen aus dem mechanisch-technischen Laboratorium der der kgl. Technischen Hochschule in München, XXIII. Heft; Verhandlungen der in Wien im Jahre 1893 abgehaltenen Conferenz zur Vereinbarung einheitlicher Prüfungsmethoden für Bau- und Konstruktions- Materialien, 1895; von Professor Heinrich Gollner und Professor Adolf Martens
- Titelblatt der Mittheilungen aus dem mechanisch-technischen Laboratorium der der kgl. Technischen Hochschule in München, XIII. Heft; Veränderung der Elasticitätsgrenze und Festigkeit des Eisens durch Strecken und Quetschen, durch Erwärmen und Abkühlen und durch oftmal wiederholte Beanspruchung (Bauschingereffekt), 1886; Bau- und Costructionsmaterialien, 1886; von Professor Johann Bauschinger
- Versuchswerte, die Bauschinger zur Entdeckung des Bauschinger-Effektes führten
- Tabellarische und graphische Darstellung der üblichen Gitterfehler
- Anlage
- Abhandlung von Professor Johann Bauschinger in München: Ueber Einrichtung und Ziele von Prüfungsanstalten für Baumaterialien und über die Classification der letzteren, insbesondere des Eisens und Stahls; vorgetragen: in der ersten Plenarsitzung der XIX. Hauptversammlung, am 2. September 1878; veröffentlicht: Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure 23 (1879) H. 2, Februarheft 1879, Sp. 49/66
- Textliche Wiedergabe der sechs Diagramme aus den drei Diagramm-Blätter zur Abhandlung von Professor Johann Bauschinger, ZVDI 23 (1879) Sp. 49/66: Ueber Einrichtung und Ziele von Prüfungsanstalten für Baumaterialien und über die Classification der letzteren, insbesondere des Eisens und Stahls.
- Literatur
- Vita des Autors
- Abstract
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das vorliegende Werk zeichnet ein umfassendes Bild von Johann Bauschinger, einem bedeutenden Materialwissenschaftler und dem Begründer der mechanisch-technischen Versuchsanstalten. Es beleuchtet seine Pionierrolle bei der Einführung wissenschaftlicher Methoden in die Materialprüfung sowie seine wegweisenden Erkenntnisse in den Bereichen Festigkeits- und Elastizitätslehre. Darüber hinaus befasst sich das Werk mit Bauschingers Engagement für die Standardisierung von Prüfmethoden für Bau- und Konstruktionsmaterialien auf nationaler und internationaler Ebene.
- Bauschingers Leben und Wirken als Materialwissenschaftler
- Die Gründung der mechanisch-technischen Versuchsanstalten
- Bauschingers Beiträge zur Festigkeits- und Elastizitätslehre
- Die Herausbildung einer wissenschaftlichen Bau- und Werkstoffprüfung
- Bauschingers Engagement für die Standardisierung von Prüfmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über Johann Bauschingers Lebenswerk und seine Bedeutung für die Entwicklung der Materialprüfung. Der Beitrag „Johann Bauschinger – Begründer der mechanisch-technischen Versuchsanstalten“ beleuchtet seine Rolle bei der Gründung und Entwicklung der ersten staatlichen Materialprüfungsanstalt in München sowie die Bedeutung seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Der Nachruf von Professor Adolf Martens würdigt Bauschingers Persönlichkeit, seine Leistungen und seinen Einfluss auf das Materialprüfungswesen. Die Gedenkrede von Professor Friedrich Kick präsentiert eine umfassende Darstellung von Bauschingers Leben, wissenschaftlichen Leistungen und seiner Bedeutung für die Entwicklung der Festigkeitslehre.
Der Abschnitt „Der Bauschinger-Effekt“ widmet sich der von Bauschinger entdeckten Erscheinung, die seinen Namen trägt. Hier werden die wichtigsten Erkenntnisse sowie die wissenschaftliche Erforschung dieses Phänomens erläutert. Der letzte Teil des Buches enthält Tafeln und eine Abhandlung von Bauschinger selbst über die Einrichtung und Ziele von Prüfungsanstalten für Baumaterialien. Diese Abhandlung verdeutlicht seinen akribischen Einsatz für die wissenschaftliche Materialprüfung und die Standardisierung von Prüfverfahren.
Schlüsselwörter
Johann Bauschinger, Materialprüfung, mechanisch-technische Versuchsanstalten, Festigkeitslehre, Elastizitätslehre, Bauschinger-Effekt, Standardisierung, Prüfmethoden, Bau- und Konstruktionsmaterialien, Werkstoffwissenschaften, Materialforschung, Materialberatung, Materialentwicklung.
- Quote paper
- Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Ing., Dr.-Ing. Wolfgang Piersig (Author), 2009, Johann Bauschinger – Begründer der mechanisch-technischen Versuchsanstalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132971