In diesem Unterrichtsentwurf wird das Gespräch zwischen Dorsday und Else in Arthurs Schnitzlers Novelle "Fräulein Else" analysiert.
Die Lehrprobenstunde ist die siebte Einzelstunde der auf zwölf Stunden angelegten Einheit zur Novelle "Fräulein Else" von Arthur Schnitzler. Die Inhalte der Einheit und im Speziellen auch die der Examensstunde finden ihre Legitimation zum einen durch die Hinweise des Niedersächsischen Kultusministeriums für das Zentralabitur 20XX im Fach Deutsch, die im Rahmenthema 3 verankerten Wahlpflichtmodul "Frauenbilder von Effi bis Else" das Rollenverständnis und Rollenverhalten der Figuren als einen verbindlichen Unterrichtsaspekt thematisieren. Dieser bildet übergeordnet den Schwerpunkt der Einheit. Zum anderen werden die Inhalte durch den schulinternen Lehrplan des XX definiert.
Trotz des historischen Bezugs spricht Schnitzler mit den Themen seiner Monolognovelle (z.B. Zukunftsangst und Tod, Abhängigkeit vs. Emanzipation, Einfluss der Familie und Gesellschaft auf das Individuum) zeitlose Problematiken an. Demnach können die Schüler durch die Auseinandersetzung mit den im Werk manifestierten Menschen- und Weltbildern nicht nur ihr historisches Wissen in Bezug auf die sozialen Aspekte des 20. Jahrhunderts erweitern, sondern gleichzeitig dazu angeregt werden, vergleichbare soziale Ungleichgewichte und Frauenbilder in unserer heutigen Gesellschaft aufzudecken, kritisch zu reflektieren und sich diesbezüglich zu positionieren. Dies ermöglicht die Förderung der eigenen „Denk- und Urteilsfähigkeit“ und damit die Selbstfindung der Heranwachsenden, sodass sich im Sinne Wolfgang Klafkis auch die Zukunftsbedeutung für die Schüler wiederfindet. Im Rahmen der Unterrichtseinheit haben die Schüler ein umfassendes Wissen über die Figur Else und ihre sozialen Hintergründe erworben.
Inhaltsverzeichnis
- Anmerkungen zur Lerngruppe
- Einordnung der Stunde in den Unterrichtszusammenhang
- Didaktische Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung dieser Unterrichtseinheit ist die Analyse des Gesprächs zwischen Dorsday und Else in Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“, um das Rollenverständnis und Rollenverhalten der Figuren im Kontext des frühen 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Die Stunde soll den Schülern ermöglichen, die asymmetrische Beziehung zwischen den Figuren zu verstehen und die kommunikativen Strategien Dorsdays zu analysieren.
- Analyse der asymmetrischen Beziehung zwischen Dorsday und Else
- Untersuchung der kommunikativen Strategien Dorsdays
- Interpretation der Rollen von Männern und Frauen im frühen 20. Jahrhundert
- Anwendung des Kommunikationsmodells von Watzlawick
- Reflexion der sozialen Ungleichgewichte und Frauenbilder
Zusammenfassung der Kapitel
Anmerkungen zur Lerngruppe: Diese Sektion beschreibt die Zusammensetzung und das Arbeitsverhalten des Oberstufenkurses, der die Novelle "Fräulein Else" behandelt. Der Kurs zeichnet sich durch positives Sozialverhalten und rege Beteiligung aus, wobei einige Schüler anspruchsvollere Beiträge leisten als andere. Die Schüler zeigen ein hohes intrinsisches Interesse an der Lektüre, vermutlich aufgrund der Identifikation mit der Protagonistin. Die intensive Bearbeitung relevanter Szenen in kooperativen Arbeitsphasen hat sich als effektive Methode erwiesen.
Einordnung der Stunde in den Unterrichtszusammenhang: Die Lehrprobenstunde ist die siebte einer zwölfstündigen Einheit zu Schnitzlers Novelle. Die Einheit wird durch Vorgaben des Niedersächsischen Kultusministeriums und den schulinternen Lehrplan legitimiert. Der Fokus liegt auf dem Rollenverständnis und Rollenverhalten der Figuren, wobei die zeitlosen Problematiken der Novelle (z.B. Zukunftsangst, Abhängigkeit vs. Emanzipation) im Kontext der sozialen Aspekte des 20. Jahrhunderts und der heutigen Gesellschaft reflektiert werden. Vorherige Stunden behandelten Elses Eltern und die erste Begegnung zwischen Else und Dorsday. Die Prüfungsstunde konzentriert sich auf das zentrale Gespräch zwischen Else und Dorsday, welches den Höhepunkt des inneren Konflikts Elses darstellt.
Didaktische Überlegungen: Dieser Abschnitt erläutert die didaktischen Überlegungen zur Stunde. Die ausgewählte Szene des Gesprächs zwischen Else und Dorsday eignet sich besonders gut zur Analyse der asymmetrischen Beziehung und der kommunikativen Strategien Dorsdays. Die Schüler sollen die verbale und nonverbale Überlegenheit Dorsdays herausarbeiten und Elses Unverständnis der impliziten Beziehungsaspekte erkennen. Die Anwendung des Kommunikationsmodells von Watzlawick dient als methodisches Werkzeug. Der innere Monolog Elses stellt dabei sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Analyse dar.
Schlüsselwörter
Fräulein Else, Arthur Schnitzler, Monolognovelle, Rollenverständnis, Rollenverhalten, Asymmetrische Kommunikation, Kommunikationsmodell Watzlawick, Frauenbilder, Soziales Ungleichgewicht, 20. Jahrhundert, Innerer Konflikt, Abhängigkeit, Emanzipation.
Häufig gestellte Fragen zu "Fräulein Else" Unterrichtsplanung
Was ist der Gegenstand dieser Unterrichtsplanung?
Diese Unterrichtsplanung beschreibt eine Lehrprobe zu Arthur Schnitzlers Novelle "Fräulein Else". Der Fokus liegt auf der Analyse des Gesprächs zwischen Else und Dorsday, um das Rollenverständnis und Rollenverhalten der Figuren im Kontext des frühen 20. Jahrhunderts zu untersuchen.
Welche Ziele verfolgt die Unterrichtseinheit?
Die Schüler sollen die asymmetrische Beziehung zwischen Else und Dorsday verstehen, Dorsdays kommunikative Strategien analysieren, die Rollen von Männern und Frauen im frühen 20. Jahrhundert interpretieren, das Kommunikationsmodell von Watzlawick anwenden und soziale Ungleichgewichte und Frauenbilder reflektieren.
Wie ist die Stunde in den Unterricht eingeordnet?
Die Lehrprobenstunde ist die siebte von zwölf Stunden zur Novelle "Fräulein Else". Vorherige Stunden behandelten Elses Eltern und die erste Begegnung zwischen Else und Dorsday. Die Stunde konzentriert sich auf das zentrale Gespräch zwischen Else und Dorsday, den Höhepunkt von Elses innerem Konflikt.
Welche didaktischen Überlegungen liegen der Planung zugrunde?
Die ausgewählte Szene eignet sich gut zur Analyse der asymmetrischen Beziehung und Dorsdays Kommunikationsstrategien. Die Schüler sollen die verbale und nonverbale Überlegenheit Dorsdays und Elses Unverständnis der impliziten Beziehungsaspekte erkennen. Das Kommunikationsmodell von Watzlawick dient als methodisches Werkzeug. Elses innerer Monolog stellt Herausforderungen und Chancen für die Analyse dar.
Wie ist die Lerngruppe charakterisiert?
Die Lerngruppe ist ein Oberstufenkurs mit positivem Sozialverhalten und reger Beteiligung. Einige Schüler leisten anspruchsvollere Beiträge als andere. Die Schüler zeigen hohes intrinsisches Interesse an der Lektüre, wahrscheinlich aufgrund der Identifikation mit der Protagonistin. Kooperative Arbeitsphasen haben sich als effektiv erwiesen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Fräulein Else, Arthur Schnitzler, Monolognovelle, Rollenverständnis, Rollenverhalten, Asymmetrische Kommunikation, Kommunikationsmodell Watzlawick, Frauenbilder, Soziales Ungleichgewicht, 20. Jahrhundert, Innerer Konflikt, Abhängigkeit, Emanzipation.
Welche Kapitel sind in der Planung enthalten?
Die Planung beinhaltet Anmerkungen zur Lerngruppe, die Einordnung der Stunde in den Unterricht und didaktische Überlegungen.
- Citar trabajo
- Ute Corell (Autor), 2021, Die Novelle "Fräulein Else" von Arthur Schnitzler. Analyse des Dialogs zwischen Dorsday und Else, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1329262