Faszination NFL. Der Einfluss von American Football am Beispiel der Internationalisierung in Deutschland


Masterarbeit, 2022

86 Seiten, Note: 1,7

Pascal Steffens (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Geschichtliche und aktuelle Einordnung der Sportart American Football in den USA und Deutschland
1.1 American Football in den USA
1.1.1 Die frühen Jahre (1870-1919)
1.1.2 Die ersten Schritte der National Football League (1920-1965)
1.1.3 Die Super Bowl-Ära (1966-2022)
1.2 American Football in Deutschland und Europa
1.2.1 Deutschland in der Nachkriegszeit (1945-1990)
1.2.2 Die NFL Europe (1991-2007)
1.2.3 Die fortschreitende Internationalisierung der NFL in Deutschland (2007-2022)

2 Forschungsfrage und Hypothesen

3 Daten und Methodik
3.1 Studiendesign
3.2 Stichprobenbeschreibung
3.3 Messinstrumente
3.4 Statistische Herangehensweise

4 Ergebnisse

5 Methodenlimitationen

6 Interpretation und Diskussion

7 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Altersstruktur der Stichprobe

Abbildung 2: Geschlechterstruktur der Stichprobe

Abbildung 3: Bildungsabschlüsse der Stichprobe

Abbildung 4: Wohnorte der Teilnehmenden nach Bundesländern sortiert

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Skalenbeschreibungen

Tabelle 2: Analysierte Einzelitems

Tabelle 3: Analysierte Gruppierungsvariable

Tabelle 4: Modelle 1 und 2 der multiplen Regression

Einleitung

Mit Sicherheit haben bereits viele Menschen in Deutschland von Begriffen wie Quarterback, Touchdown oder Super Bowl im Zusammenhang mit der US-Sportart American Football gehört. Das Grundprinzip des Spiels ist dabei schnell und einfach erklärt. Ein 100 Yards langes Feld wird in zehn Yards lange Segmente unterteilt, wobei ein Yard ungefähr einem Meter entspricht, und am Ende des Spielfeldes befindet sich an beiden Seiten eine zehn Yards lange Endzone (Smith, 2017, S. 3). Die angreifende Mannschaft, durch Münzwurf bestimmt, hat folgend vier Versuche um zehn Yards durch passen, fangen oder laufen zu überbrücken, um vier neue Versuche zu bekommen, während das verteidigende Team dies zu verhindern versucht (Smith, 2017, S. 4). Ziel der angreifenden Mannschaft ist es, einen Touchdown zu erzielen, welcher erzielt wird, wenn der Ballträger oder -empfänger das Spielgerät in der gegnerischen Endzone sicher in den Händen hält (Smith, 2017, S. 4).

Diese simple Grundidee lässt das Spiel allerdings nur auf den ersten Blick einfach erscheinen, da ganze Bücher mit Regeln und Strategien zu dieser Sportart gefüllt werden können und wurden (Smith, 2017, S. 3). Diese Arbeit thematisiert jedoch nicht das Spiel American Football, sondern befasst sich mit, durch Fans, weniger beachteten Aspekten abseits des Sports. Dies umfasst etwa die Ausprägung des Football-Interesses von Seiten der Fans und die Internationalisierung des Footballs in der ganzen Welt. Schnell wird dabei deutlich, dass diese Aspekte der Sportart, ebenso wie die Grundidee des Spiels, nur auf den ersten Blick simpel und einfach erscheinen und eine über hundert Jahre andauernde Entwicklung dahinter steckt. Somit wird zunächst im Theorieteil dieser Arbeit die Geschichte der Sportart in den USA und die Entstehung der National Football League1 dargestellt, ehe sich der Fokus auf die Entwicklung des Footballs in Deutschland und Europa richtet. Anschließend werden aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen und Entwicklungen in den USA und Deutschland der letzten Jahre bezüglich der NFL und dem Interesse der Fans an American Football präsentiert, sodass sich ein möglichst repräsentatives Bild aktueller Prozesse ergibt, welches den Theorieteil der Arbeit abschließt. Der Theorieteil dient dabei als inhaltliche Legitimation für die darauf folgende eigene Forschung in den weiteren Kapiteln dieser Arbeit, da durch den Forschungsstand aufgezeigt wird, dass sich das Thema in Deutschland und den USA relevanter denn je darstellt.

Daran anschließend wird die Forschungsfrage präsentiert und die Hypothesen, welche im Verlauf der Arbeit überprüft werden, aus dem Forschungsstand oder auffälligen Forschungslücken abgeleitet. Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: “Wie stellt sich das aktuelle Interesse an der Sportart American Football bei Fans in Deutschland dar und welchen Einfluss hat die Internationalisierung der National Football League darauf?“. Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, welche verschiedenen Ausprägungen das Interesse an American Football bei den Fans in Deutschland beeinflussen und welchen Einfluss zudem die Internationalisierung der NFL darauf hat.

Um diese Frage zu beantworten folgt im Daten- und Methodenkapitel der Arbeit zunächst eine Beschreibung des Studiendesigns und der untersuchten Stichprobe. Anschließend wird im darauf folgenden Kapitel die Skalenbildung und die Analyse verschiedener Einzelitems und einer multiplen Regression beschrieben, welche genutzt werden, um die Hypothesen zu falsifizieren oder verifizieren. Daraufhin wird die statistische Herangehensweise bei der Beantwortung der Hypothesen näher beschrieben. Nach der statistischen Auswertung werden kurz die Ergebnisse der Analyse dargelegt, gefolgt vom Annehmen oder Ablehnen der zuvor aufgestellten Hypothesen. Darauf folgend findet eine kurze Diskussion bezüglich möglicher Methodenlimitationen der vorliegenden Arbeit statt.

Anschließend werden zunächst die dargestellten Ergebnisse interpretiert, ehe sie in Verbindung zum vorher eingeführten Forschungsstand kritisch diskutiert werden.

Im Fazit der Arbeit werden die wichtigsten Ergebnisse und Interpretationsversuche des vorherigen Kapitels zusammengefasst, ehe ein Versuch unternommen wird, die Forschungsfrage der Arbeit zu beantworten und einen kurzer Ausblick auf die Zukunft der Thematik zu geben.

1 Geschichtliche und aktuelle Einordnung der Sportart American Football in den USA und Deutschland

Der Theorieteil der vorliegenden Arbeit beginnt bei den Anfängen des American Footballs und endet in der Gegenwart. Anhand der Historie des Sports und diverser Ligengründungen lässt sich eine Entwicklung darstellen, die eine komplexe und sich wandelnde Interessenlage seitens der Fans und Medien zeichnet. Die zeitliche Darstellung vom Anfang der Sportart bis zur Gegenwart eignet sich daher, um ein Fundament zu haben, auf dem aktuelle Untersuchungen und Prozesse stehen können, ohne sich in einem luftleeren Raum ohne historischen Kontext zu befinden. Vor dem Hintergrund der Forschungsfrage dieser Arbeit wird in den folgenden Kapiteln dargestellt werden, dass diese Sportart, bzw. die US- amerikanische NFL, seit über einem Jahrhundert nur durch das Interesse von Fans und Menschen bestehen kann, die sich mit der Thematik des Sports befassen. Ebenso soll dieser Theorieteil darstellen, wie unterschiedlich die Entwicklung des American Footballs in den USA und Deutschland in verschiedenen Jahrzehnten verlaufen ist.

1.1 American Football in den USA

Vorweg sei gesagt, dass sich die Bezeichnung der American Football-Mannschaften in den USA und Deutschland unterscheiden. Während die modernen Mannschaften der NFL als Franchises bezeichnet werden und somit Besitzer und ein hohes Vermarktungsbestreben haben (Plassmann, 1995, S. 204), ist die Organisationsstruktur der Mannschaften in Deutschland die eines Vereins, welcher durch einen Verband organisiert wird (Dzikus, 2017, S. 2). In den Anfängen des American Footballs in den USA ist jedoch verstärkt die Rede von Clubs und Teams statt Franchises (Plassmann, 1995, S. 10), weshalb diese drei Begriffe innerhalb dieser Arbeit synonym verwendet werden in Bezug auf amerikanische Mannschaften.

In diesem Teilkapitel wird zunächst die Entstehung des American Football in den USA beschrieben, ehe die weitere Historie der Sportart, auch vor dem Hintergrund diverser Ligenbildungen, näher ausgeführt wird. Dabei wird ein zeitlicher Verlauf beschrieben, der in der Gegenwart mündet.

1.1.1 Die frühen Jahre (1870-1919)

Der Ursprung des American Footballs lag zunächst im britischen Rugby, welcher um 1870 die USA erreichte und an amerikanischen Colleges eingeführt wurde (Bowy et al., 1988, S. 15). 1874 entwickelte eine Harvard-Universitätsauswahl das Spiel letztendlich so weiter, dass sie es als “Boston Game“ bezeichneten und somit den Grundstein für eine eigene amerikanische Rugby-Variante legten (Plassmann, 1995, S. 10). Mithilfe des “Vaters des American Footballs“, Walter Camp, kristallisierte sich nach 1880 die eigentliche Sportart American Football heraus, da dieser die treibende Kraft hinter vielen Regeländerungen war, sodass etwa das Spielgerät oval wurde (Plassmann, 1995, S. 10) und die angreifende Mannschaft nur eine bestimmte Anzahl an Versuchen (Downs) hatte, ehe sie den Ball an die gegnerische Mannschaft abgeben musste (Plassmann, 1995, S. 12). Des Weiteren führte er ein klares Punktesystem von Touchdowns und Field Goals ein, welches ebenfalls nicht in dieser Form beim Rugby existierte (Plassmann, 1995, S. 12). Das Spielfeld sah zu Beginn anders aus als die aktuellen Felder und besaß keine Endzonen (Peterson, 1997, S. 16). Zudem waren Vorwärtspässe durch alle Spieler verboten und die Spieler trugen keine Schutzkleidung oder Helme, um sie vor Verletzungen zu schützen (Peterson, 1997, S. 17). Der American Football, wie er damals in den 1890ern gespielt wurde, wird heutzutage als sehr ereignislos und unspektakulär beschrieben, da keine Pässe erlaubt waren und das Spiel generell durch stetige Läufe mit dem Ball, die schnell unterbunden wurden, sehr eindimensional wirkte (Peterson, 1997, S. 8). Um 1890 entstanden die ersten Footballclubs in den Arbeiterstaaten Ohio und Pennsylvania, wo sich die dortigen Arbeiter stärker mit dem professionellen Football als dem College Football identifizieren konnten, da letzterer aus der gehobenen Mittelschicht und Oberschicht bestand (Schimmel, 2012, S. 166) Das örtliche Footballteam diente somit als ein Symbol der Gemeinschaft und konnte dadurch das lokale Interesse der Spieler und Fans erregen (Schimmel, 2012, S. 167).

Jedoch konnte zu dieser Zeit noch nicht von einem flächendeckenden Interesse seitens der Fans gesprochen werden, da vor allem die Spieler Begeisterung an der Sportart fanden (Peterson, 1997, S. 21). Weil die College-Spieler jedoch auch nach Beendigung ihrer akademischen Ausbildung an den Universitäten und Colleges weiter Football spielen wollten, wurden sie Teil von Athletenverbänden und den zuvor genannten Footballclubs in größeren Städten, wodurch die Sportart schnell im gesamten Land gespielt wurde (Peterson, 1997, S. 21). 1906 folgte die Regel änderung, dass neben dem Schießen und Laufen nun auch ein Vorwärtspass durch den Quarterback erlaubt wurde, ab 1912 sogar bis in die Endzone (Plassmann, 1995, S. 13). Dies erhöhte zum einen die Attraktivität des Spiels und lockte neue Fans an, zum anderen war es eine Reaktion auf die teils horrende Anzahl an Verletzungen und sogar Todesfällen, die bis 1905 das Spiel begleitete, da aufgrund fehlender Schutzkleidung in jedem Spielzug schmerzhafte Massenzusammenstöße stattfanden (Plassmann, 1995, S. 13). Zusätzlich zu diesen Regeländerungen wurde die Schutzkleidung der Akteure ab 1910 stark verbessert, um das Spiel sicherer zu gestalten (Peterson, 1997, S. 46). Die in der Folge immer größer werdende Kommerzialisierung sorgte dafür, dass viele Clubs in wirtschaftliche Schieflage gerieten, da viele Spieler mitten in der Saison unreguliert das Team wechseln konnten und die Mannschaften den sportlichen Aderlass nicht ausgleichen konnten (Bowy et al., 1988, S. 18). Grundsätzlich sorgten die ständigen Regeländerungen oder fehlenden Regulierungen für großes Chaos in den frühen Jahren der Sportart (Bowy et al., 1988, S. 18). Teilweise spielten College-Spieler mit Skimasken vermummt unerlaubterweise bei den Profiteams mit, da gerade dort der beste Tageslohn angeboten wurde (Plassmann, 1995, S. 19). Zu diesem Zeitpunkt war das Image des American Footballs desaströs und als pleiten- und skandalträchtig mit schlechtem Einfluss auf die Jugend verschrien (Plassmann, 1995, S. 19).

Anfang des 20. Jahrhunderts existierten bereits einige Teams; der Versuch einer Ligagründung scheiterte jedoch zunächst viele Jahre lang (Bowy et al., 1988, S. 18). Im Laufe der Zeit bis 1920 wurde jedoch immer deutlicher, dass das bestehende Chaos im Football nur durch die Organisation einer festen Liga mit festen Regeln gelöst werden könne (Bowy et al., 1988, S. 19). Am 20.08.1920 trafen sich in der Folge einige Klubbesitzer (Plassmann, 1995, S. 19) und gründeten die zwölf Franchises umfassende American Professional Football Association2, welche ab 1922 als NFL zunächst landesweite Bekanntheit erlangen sollte (Bowy et al., 1988, S. 19).

1.1.2 Die ersten Schritte der National Football League (1920-1965)

In der ersten Saison der NFL, welche in den ersten zwei Jahren noch als APFA bekannt war, konnten im Schnitt 4,241 Zuschauer*innen in die Stadien gelockt werden, in der Spitze waren es sogar in etwa 17,000 Besucher*innen, die sich die Spiele angeschaut haben (Peterson, 1997, S. 75). Jedoch konnten auch durch die Neugründung einer organisierten Liga nicht alle Probleme aus dem Weg geschafft werden, die zuvor aufgetreten waren (Bowy et al., 1988, S. 19). Weite Anreisen zu Teams an der Westküste waren aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich, ebenso konnte kein einheitlicher Spielplan erstellt werden, sodass am Ende der Saison kein klarer Sieger ermittelt werden konnte (Bowy et al., 1988, S. 19). Trotz der anhaltenden Probleme konnte die Ära ab 1920 als Zeit bezeichnet werden, in der der American Football in den USA immer professionellere Strukturen annahm, auch wenn dies ein schleichender Prozess war (Bowy et al., 1988, S. 21). 1922 änderte die APFA ihren Namen und war fortan als NFL bekannt, gleichzeitig wurde die Liga auf 18 Mannschaften aufgestockt (Bowy et al., 1988, S. 21). Die Liga präsentierte sich als geschlossenere Einheit als zuvor, die Besitzer und Manager der Franchises sahen sich als Kollektiv, welches weniger nur auf den eigenen Vorteil aus war als zuvor (Peterson, 1997, S. 80). Um 1925 konnte der Football in größeren Städten wie Philadelphia und Chicago medial jedoch noch als Randsportart bezeichnet werden, während in kleineren Städten wie Green Bay über die Liga ausführlicher berichtet wurde (Peterson, 1997, S. 83). Zu dieser Zeit waren die Fans in Großstädten noch wesentlich mehr an den aktuellen College-Begegnungen als am professionellen Football interessiert, was sich in deutlich höheren Zuschauer*innenzahlen beim College Football niederschlug (Plassmann, 1995, S. 26). Ein weiteres Indiz für das anfangs fehlende Interesse stellt eine Anekdote zwischen einem Spieler der Chicago Bears und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Calvin Coolidge, dar (Plassmann, 1995, S. 28). Dieser freute sich zwar, den Spieler kennen zu lernen, nahm aber an, dass dieser für die Bären im Zoo Chicagos zuständig war, da er den Teamnamen noch nie zuvor gehört hatte (Plassmann, 1995, S. 28).

Vor der Saison 1927 musste die NFL wegen Konkursgefahr nur mit zwölf statt 22 Franchises die Saison beginnen und konnte sich, auch aufgrund der Weltwirtschaftskrise, in den nächsten Jahren finanziell nicht in ruhigere Fahrwasser manövrieren (Plassmann, 1995, S. 29). In der Folge schrumpfte die Liga bis 1932 auf acht Teams zusammen (Bowy et al., 1988, S. 22). Das Ende der Saison 1932 sorgte zudem für ein Novum, da das erste Playoff-Spiel der Ligageschichte zwischen Chicago und Portsmouth gespielt wurde (Peterson, 1997, S. 108). Aufgrund fehlender einheitlicher Spielpläne wurde die Liga dazu gezwungen eine Entscheidung herbeizuführen, sodass dieses Spiel in einer Zeit gespielt wurde, in der diese Art Spielmodus gänzlich unbekannt war, was sich auch in dem geringen Zuschauer*inneninteresse von gerade einmal 11,000 Stadionbesucher*innen widerspiegelte (Peterson, 1997, S. 108). Die Saison 1934 brachte weitreichende Veränderungen mit sich, die auch in der modernen NFL heutzutage noch Bestand haben (Bowy et al., 1988, S. 22). Die Liga wurde in zwei Gruppen aufgeteilt, wodurch es den besten beiden Teams am Ende der Saison möglich wurde die Meisterschaft in einem entscheidenden Meisterschaftsspiel auszuspielen, ebenfalls wurde das Draft-System etabliert, welches den NFL -Franchises ermöglichte, sich die Spielrechte der besten College-Spieler zu sichern (Bowy et al., 1988, S. 22). Dieses System sorgte in der Folge dafür, dass sich die Teamstärken homogener darstellten (Bowy et al., 1988, S. 23). Das Interesse an der Liga bei den Fans stieg maßgeblich mit der Verpflichtung der besten College-Spieler, welche sich gut durch die Liga vermarkten ließen, wodurch auch die Presse immer mehr Interesse an einer Berichterstattung zeigte (Peterson, 1997, S. 87).

Erstmals seit der Gründung 1920 gab es im Jahr 1936 keine Neugründung oder Ausstieg eines Franchises aus der Liga; ebenso absolvierte jedes Team erstmals die gleiche Anzahl an Spielen nach einem festgelegten Spielplan (Plassmann, 1995, S. 33). Zudem waren alle Franchises, bis auf die Green Bay Packers, in Großstädten beheimatet, was enormen positiven Einfluss auf das Vermarktungspotenzial und das Zuschauer*inneninteresse hatte (Plassmann, 1995, S. 33). Grundsätzlich stellten die Dreißigerjahre eine Dekade der Stabilisierung für die NFL dar, da die hohe Fluktuation der Mannschaften gestoppt werden konnte und die Weltwirtschaftskrise sowie deren finanzielle Folgen nicht das Ende für die Liga bedeutet haben (Peterson, 1997, S. 122). 1939 konnte die Liga erneut einen Meilenstein erreichen, da in diesem Jahr zum ersten Mal in der Geschichte der Liga ein Spiel in voller Länge als Fernsehübertragung gesendet werden konnte (Bowy et al., 1988, S. 23). Zu dieser Zeit war diese Möglichkeit jedoch derart unbekannt, dass nicht einmal die Spieler von der Übertragung wussten, welche von den gerade einmal etwa 1,000 Fernsehgeräten in den USA empfangen werden konnte (Peterson, 1997, S. 124). Auch wenn es noch einige Jahre dauern sollte bis diese Art der Übertragung massentauglich werden würde, titelte die New York Times bereits, dass der technische Fortschritt einen Touchdown mit dieser Fernsehübertragung erzielt habe (Peterson, 1997, S. 126). 1940 konnten hingegen mehrere Millionen Menschen die erste Radioübertragung der NFL verfolgen, da Radiogeräte zu dieser Zeit bereits weit verbreitet waren und die Übertragung sich einfacher darstellte (Peterson, 1997, S. 127). Zusätzlich lag zu dieser Zeit der Zuschauer*innenschnitt in den Football­Stadien bei etwa 20,000 Zuschauer*innen, während ein neuer Rekord in der Spitze mit etwa 36,000 Menschen erreicht werden konnte (Peterson, 1997, S. 127). Durch den Eintritt der USA in den zweiten Weltkrieg 1941 sanken sowohl die Zuschauerzahlen als auch die Spielqualität, da viele Spieler für den Kriegsdienst oder Industriearbeit eingezogen wurden (Plassmann, 1995, S. 38). Die Mannschaften mussten in der Folgezeit mit Spielern aufgefüllt werden, die für den Kriegsdienst ungeeignet waren oder sich bereits im Ruhestand befanden, ehe die Spieler 1945 mit Kriegsende in die Liga zurückkehrten (Bowy et al., 1988, S. 23). Nach Ende des Krieges stieg das Interesse der Zuschauer*innen an der Liga derart enorm, dass mit 28,636 Zuschauerinnen im Schnitt in den Stadien ein neuer Besucherinnenrekord für die Saison 1945/1946 aufgestellt werden konnte (Peterson, 1997, S. 145).

1946 folgte dann jedoch schnell die nächste Probe für die NFL, da sich mit der All-American Football Conference5 eine ernstzunehmende Konkurrenzliga in der Nachkriegszeit gegründet hatte (Plassmann, 1995, S. 38). Die Liga bestand dabei aus acht Mannschaften und war bei College-Spielern schnell populär, da hohe Gehälter seitens der Liga gezahlt werden konnten (Plassmann, 1995, S. 39). Ebenfalls neu war, dass die AAFC Langstreckenflüge per Flugzeug anbieten konnte, sodass Franchises wie die San Francisco 49ers an der Westküste der USA in die Liga integriert wurden, im Gegensatz zur NFL, welche dieses moderne Vorgehen noch nicht wahrgenommen hat (Plassmann, 1995, S. 39). So konnte die AAFC in ihrer Debütsaison etwa 400,000 Zuschauerinnen in die Stadien locken und trotz hoher Gehaltszahlungen ein wirtschaftliches Plus erzielen (Plassmann, 1995, S. 40). Die NFL versuchte in der Folgezeit jedoch finanziell dagegen zu halten und integrierte neue Franchises, wie etwa die Los Angeles Rams, in die Liga, welche ebenfalls an der Westküste der USA beheimatet waren (Plassmann, 1995, S. 40). Am Ende konnte sich die NFL durchsetzen, sodass die AAFC 1949 nach drei Jahren einer Fusion zustimmte, wodurch die NFL gleichzeitig die drei besten Franchises der anderen Liga übernahm und in die eigene Liga integrieren konnte (Plassmann, 1995, S. 40). Diese drei neuen Teams bescherrten der NFL nicht nur mehr Spielertalent sondern auch eine diversere Spielerschaft, da sich die AAFC in der Integration afro-amerikanischer Spieler fortschrittlicher gezeigt hatte (Plassmann, 1995, S. 40).

Nach vier Jahren Konkurrenzkampf konnte sich die NFL ab 1950 wieder etwas beruhigen und in der Folgezeit American Football als die beliebteste Fernseh-Sportart des Landes, vor Baseball, etablieren (Peterson, 1997, S. 191). Grundsätzlich kann das Jahrzehnt der 1950er Jahre als ein goldenes Zeitalter der NFL bezeichnet werden (Peterson, 1997, S. 195). Nicht nur konnte der Zuschauer*innenschnitt und das -interesse von 25,353 Zuschauerinnen im Schnitt in 1950 auf 40,106 im Jahre 1960 gesteigert werden, auch verlor die Gesamtbevölkerung etwas das Interesse an Kinofilmen, Baseball und College Football und widmete sich mehr dem professionellen Football der NFL (Peterson, 1997, S. 195). Die Attraktivität des Spiels und das Interesse der Zuschauerinnen wurde Anfang der Fünfzigerjahre auch dadurch noch einmal gesteigert, dass eine Regeländerung vorsah, dass die Spieler beliebig ein- und ausgewechselt werden konnten, wodurch nicht jeder Spieler bei jedem Ballbesitz auf dem Feld stehen musste (Plassmann, 1995, S. 46). Dadurch konnten Experten für einzelne Positionen eingesetzt werden, was das Spielniveau erneut stark anhob, Verletzungen verringerte und die Athletik der Spieler bis Spielende hochhielt (Plassmann, 1995, S. 46). Der Hauptgrund für das gesteigerte Interesse war jedoch die Zugänglichkeit der Sportart durch Fernsehübertragungen (Peterson, 1997, S. 195). Einer der wichtigsten Meilensteine der Liga waren zu dieser Zeit die abgeschlossenen Fernsehverträge mit den US- Medienanstalten, welche die Liga finanziell entlasten konnten (Bowy et al., 1988, S. 23). Die Liga generierte bereits zu dieser Zeit Millioneneinnahmen durch diese Verträge, welche maßgeblich dazu beitrugen, dass sie eine der größten Sportligen der Welt wurde (Bowy et al., 1988, S. 24). So konnten 1958 bereits zehn Millionen Haushalte das Championship Game um die Meisterschaft (ab 1965 bekannt als Super Bowl (Plassmann, 1995, S. 65)) sehen (Plassmann, 1995, S. 48). Ab dieser Zeit bildeten Franchises, Medienanstalten, die Liga, Werbeunternehmen, die Presse und das Interesse der Fans ein festes Gespann für die Zukunft, welches diese auch finanziell nachhaltig absicherte (Plassmann, 1995, S. 50). Etwa 80 Prozent der Zuschauer*innen zogen dabei die Fernsehübertragung dem Stadionerlebnis vor, da die Qualität der Übertragung und die Anzahl vorhandener und bezahlbarer Fernsehgeräte in den Fünfzigerjahren immens anstieg (Peterson, 1997, S. 197). Das Fernsehen hat dazu beitragen Millionen neuer Fans für die Sportart zu gewinnen, indem es diesen die Regeln näherbrachte und mehr Übersicht bot als es ein Stadionbesuch konnte (Peterson, 1997, S. 199). Nach einem besonders spektakulären Endspiel 1958 zwischen den New York Giants und den Baltimore Colts (Peterson, 1997, S. 202), welches als das beste je ausgetragene Spiel beschrieben wurde und welches besonders viele Zuschauer*innen im Fernsehen sahen, war die Beliebtheit der NFL nicht mehr zu stoppen und stieg kontinuierlich über die nächsten Jahrzehnte weiter an (Peterson, 1997, S. 203).

1960 gründete Lamar Hunt, der Sohn eines Ölmilliardärs, die American Football League4, die der NFL über sechs Jahre schwere Probleme bei der Verpflichtung neuer College-Spieler bereitete, da diese durch die AFL besser bezahlt wurden, ähnlich wie es bereits in den Vierzigerjahren mit der AAFC geschah (Bowy et al., 1988, S. 24). Nach sechs Jahren wurde erneut eine Fusion mit einer Konkurrenzliga beschlossen, wodurch die NFL ihren Namen behielt, jedoch auf 26 Teams aufgestockt wurde (Bowy et al., 1988, S. 24). Alle zehn Mannschaften der AFL wurden dabei in die NFL integriert (Bowy et al., 1988, S. 24). Durch die große Anzahl an Franchises einigte man sich darauf, die Liga auf zweimal 13 Mannschaften aufzuteilen, welche sich National Football Conference und American Football Conference nannten (Bowy et al., 1988, S. 15). Dabei spielten alle zehn Teams der AFL künftig auch gemeinsam in der American Football Conference zusammen (Bowy et al., 1988, S. 15). Diese Aufteilung wurde in den folgenden Jahrzehnten beibehalten, wodurch die besten beiden Teams beider Conferences am Ende der Saison ab 1966 den neubenannten Super Bowl, das Finalspiel der Liga, um die Meisterschaft austrugen (Bowy et al., 1988, S. 25)

1.1.3 Die Super Bowl-Ära (1966-2022)

Der Cheftrainer der Washington Redskins, George Allen, sagte in den 1970ern: „Den Super Bowl zu verlieren ist schlimmer als zu sterben. Am nächsten Tag muss man wieder aufstehen.“ (Plassmann, 1995, S. 57). Dieses Zitat verdeutlicht die Bedeutung, die das Endspiel mit den Jahren für die NFL erlangt hatte, nachdem der erste Super Bowl 1966 zur damaligen Zeit noch zwischen den besten Teams der NFL und der AFL ausgetragen wurde, bevor diese fusionierten (Plassmann, 1995, S. 62). Die Popularität von professionellem Football hatte Ende der Sechzigerjahre enorme Höhen erreicht (Plassmann, 1995, S. 64). Die Medienanstalt NBC beendete 1968 etwa ein Spiel wenige Minuten zu früh, da angenommen wurde, dass das Spiel entschieden sei und die folgende Ausstrahlung nicht verzögern wollte (Plassmann, 1995, S. 64). Nach dem Abbruch der Übertragung wendete sich jedoch das Blatt für das zurückliegende Team, woraufhin die Zuschauerinnen, die das Ende nur im Radio verfolgen konnten, nicht nur durch wütende Telefonanrufe die Telefonzentrale des Senders, sondern auch die Notrufzentrale der Stadt New York blockierten (Plassmann, 1995, S. 64).

Durch den Zusammenschluss der beiden Ligen NFL und AFL und das steigende sportliche Niveau entwickelte sich der Super Bowl zu einem medialen Superereignis, welches höhere Einschaltquoten als die Mondlandung und -betretung durch Neil Armstrong 1969 mit sich brachte (Plassmann, 1995, S. 66). Das Interesse wurde zudem dadurch gesteigert, dass die Biederkeit der Fünfzigerjahre der Liga abgelegt wurde und die NFL sich moderner, vielfältiger und mit mehr Fokus auf Unterhaltung gezeigt hat (Plassmann, 1995, S. 66). Trotz dieser Nebengeräusche konnte das sportliche Niveau zudem stetig gesteigert werden und das Spiel wurde eleganter, schneller und präziser (Plassmann, 1995, S. 66).

Dass die Fernsehverträge zwischen der NFL und den Sendern der Liga finanziell enorm zugute kamen, zeigte auch der Umstand, dass die Jahreseinnahmen durch dieses Abkommen im Verlaufe der Sechzigerjahre von 4,65 Millionen Dollar (Plassmann, 1995, S. 200) auf etwa 20 Millionen Dollar gestiegen sind (Plassmann, 1995, S. 201). In den folgenden Jahrzehnten dominierten hauptsächlich sportliche Schlagzeilen die Geschichte der Liga, sodass in den 1990er Jahren Fernsehdeals mittlerweile zu einem Milliardengeschäft angewachsen sind (Plassmann, 1995, S. 201) und etwa der Super Bowl 1994 von 750 Millionen Menschen in 174 Ländern weltweit verfolgt wurde; 130 Millionen Menschen davon in den USA (Plassmann, 1995, S. 202). Bis 1997 haben die Übertragungen des Super Bowls in den USA 75 Prozent der Plätze in der Liste der meistgesehenen Übertragungen aller Zeiten eingenommen (Peterson, 1997, S. 205).

Im neuen Jahrtausend konnte die Liga ihren Gesamtumsatz weiter deutlich steigern, sodass sich der Umsatz von 4,28 Milliarden Dollar 2001 auf 8,35 Milliarden Dollar 2010 steigern ließ (Ozanian & Settimi, 2021, Abbildung). Die TV-Zuschauer*innenzahlen des Super Bowls in den USA stiegen im gleichen Zeitraum von 84,34 Millionen (2001) auf 106,48 Millionen (2010) (Nielsen, 2022, Abbildung). In der Zeitspanne von 2011 bis 2017 pendelte das Zuschauer*inneninteresse zwischen 108,69 Millionen und 114,44 Millionen Menschen, die für das Endspiel einschalteten (Nielsen, 2022, Abbildung). In dieser Zeit stieg der Gesamtumsatz der NFL durch das Fan-Interesse mithilfe von Zuschauer*innenzahlen, Fanartikelverkäufen und Stadionbesuchen um weitere vier Milliarden Dollar auf 12,16 Milliarden Dollar an (Ozanian & Settimi, 2021, Abbildung). Bedingt durch die umfangreichen Fernsehverträge und die hohe Verfügbarkeit der Übertragungen beliefen sich die Zuschauer*innenzahlen der regulären Saisonspiele im Zeitraum 2010 bis 2016 in den USA pro Spiel auf 16,5 Millionen bis 17,9 Millionen (Jones, 2022, Abbildung). 2017 sank der Durchschnitt auf 15 Millionen, und 2018 auf 15,6 Millionen Einschaltende pro Spiel (Jones, 2022, Abbildung). Grund für diesen Rückgang war das Niederknien des damaligen San Francisco 49ers -Quarterbacks Colin Kaepernick während der Nationalhymne vor einem NFL -Spiel 2016 um gegen Rassismus und soziale Ungleichheit zu protestieren (Gems, 2017, S. XI). 2017 nahmen weitere Spieler an diesem Protest teil, sodass sich der damalige Präsident der USA, Donald Trump, abfällig über diese Spieler äußerte und sie als unpatriotisch bezeichnete (Gems, 2017, S. XI). Viele seiner nationalistischen Unterstützer*innen stimmten ihm zu und stiegen in dieses Medienecho ein (Gems, 2017, S. XI). In einer Telefon- und Online-Umfrage mit 1,000 erwachsenen US-Amerikaner*innen sagten 32 Prozent der Befragten 2016, dass sie aufgrund der Proteste weniger Interesse an der Liga haben und die Spiele weniger verfolgen werden (Ozanian, 2016, Abs. 3).

Die Gesamtanzahl aller Zuschauerinnen in den NFL -Stadien pro Saison erlebte infolgedessen ebenfalls einen leichten Rückgang, da der Schnitt von 17,79 Millionen Besucherinnen im Jahr 2016 auf 17,1 Millionen im Jahr 2018 sank (ESPN, 2021, Tabelle 2016 & 2018). Zuvor konnte im Verlauf der Jahre von 2010 bis 2016 ein stetiger Zuwachs von 17,01 Millionen auf 17,79 Milliarden Zuschauerinnen gemessen werden (ESPN, 2021, Tabelle 2010 & 2016). Nach 2017 wurde zudem ein deutlicher Rückgang der Fernsehzahlen bezüglich der Super Bow/ -Einschaltquoten in den USA vernommen, da der Wert 2018 auf 103,47 Millionen und bis 2021 auf 92 Millionen Zuschauerinnen gesunken war, was seit 2007 den niedrigsten Wert darstellte (Nielsen, 2022, Abbildung). Nichtsdestotrotz konnte die Liga im Jahr 2019 einen Rekordumsatz von 15,26 Milliarden Dollar verzeichnen (Ozanian & Settimi, 2021, Abbildung). Lediglich die Einflüsse der Corona-Pandemie 2020 verlangsamten das Wachstum und drückten den Gesamtumsatz auf 12,2 Milliarden Dollar (Ozanian & Settimi, 2021, Abbildung). Bedingt durch die Pandemie und den anschließenden Lockdown sank auch die Gesamtzahl aller Besucherinnen in den NFL -Stadien 2020 auf 2,37 Millionen, ehe sie 2021 durch die Wiedereröffnung der Sportstätten den höchsten Wert seit über zehn Jahren mit 18,29 Millionen Zuschauerinnen erreichte (ESPN, 2021, Tabelle 2020 & 2021). Die Einschaltquoten der regulären Saisonspiele konnten sich in den Folgejahren nach 2018 wieder stabilisieren und erreichten 2021 mit 17,1 Millionen Zuschauer*innen pro Spiel in etwa die Werte, die vor den Rassismus-Protesten der NFL-Spieler vor 2017 erreicht wurden (Jones, 2022, Abbildung).

Von 2021 bis 2022 wurde in den USA eine Umfrage mit 5,400 Erwachsenen durchgeführt, welche das Interesse an verschiedenen Sportarten darstellen sollte (Zandt, 2022, Abbildung). Dabei gaben 76 Prozent der Befragten an, dass sie American Football aktiv verfolgen, während 56 Prozent, bzw. 50 Prozent angaben, Basketball und Baseball aktiv zu verfolgen (Zandt, 2022, Abbildung). Von den 76 Prozent, die Football aktiv verfolgen, üben 22 Prozent die Sportart selbst aus, wodurch diese den achten Platz in der Liste der meistausgeübten Sportarten der Befragung belegt (Zandt, 2022, Abbildung). Sportarten wie Wandern, Fitnesstraining und Basketball belegten dabei in dieser Liste die vorderen Plätze (Zandt, 2022, Abbildung). In einer weiteren Online-Umfrage mit 2,210 Erwachsenen US- Amerikaner*innen wurde das Interesse an der NFL abgefragt (Morning Consult, 2022, S. 209). Dabei gaben 30 Prozent der der Befragten an großer Fan der Liga zu sein, während sich 37 Prozent als Gelegenheitsfan bezeichneten (Morning Consult, 2022, S. 209). 32 Prozent gaben an, kein Fan der Liga zu sein (Morning Consult, 2022, S. 209). Dabei betrug der Anteil männlicher Teilnehmer, die angaben große Fans zu sein, 44 Prozent, mit 34 Prozent Gelegenheitsfans, während sich auf weiblicher Seite 18 Prozent als große Fans und 40 Prozent als Gelegenheitsfans bezeichneten (Morning Consult, 2022, S. 209). Zusätzlich gaben 22 Prozent der männlichen Teilnehmer an kein Fan der Liga zu sein, während sich die Prozentangabe auf weiblicher Seite auf 42 Prozent belief (Morning Consult, 2022, S. 209). In der Altersspanne von 18 bis 34 Jahren gaben 33 Prozent der Beteiligten an große Fans zu sein, in der Spanne von 35 bis 44 waren es 36 Prozent (Morning Consult, 2022, S. 209). Diese Angabe sank in den Alterspannen 45 bis 64 und 65 aufwärts auf 29 Prozent, respektive 25 Prozent (Morning Consult, 2022, S. 209). Gleichzeitig stiegen die Angaben, kein Fan der Liga zu sein, in diesen Altersspannen auf 34 Prozent und 36 Prozent, während sie in den beiden jüngeren Altersgruppen bei 30 Prozent und 28 Prozent lagen (Morning Consult, 2022, S. 209). Eine weitere Online-Umfrage aus den USA von 2017, welche 1,210 Erwachsene befragte, thematisierte das Fan-Interesse in den einzelnen Phasen der Saison (Kunst, 2019, Abbildung). Während 52 Prozent der Befragten regelmäßig die regulären Saisonspiele verfolgten und 35 Prozent diese manchmal verfolgten, schalteten 55 Prozent in den Playoffs der NFL regelmäßig ein und 27 Prozent manchmal (Kunst, 2019, Abbildung). In beiden Fällen verfolgten acht Prozent der Befragten beide Saisonabschnitte zu keinem Zeitpunkt (Kunst, 2019, Abbildung). Zum Super Bowl befragt, antworteten in diesem Fall 74 Prozent, diesen regelmäßig zu verfolgen, während 16 Prozent manchmal einschalteten (Kunst, 2019, Abbildung). Drei Prozent aller Befragten verfolgen den Super Bowl nie (Kunst, 2019, Abbildung). In Zuschauer*innenzahlen ausgedrückt, haben in der Zeitspanne von 2016 bis 2020 im Durchschnitt 15,76 Millionen Zuschauer*innen die Spiele der regulären Saisonspiele verfolgt, 35,19 Millionen Zuschauer*innen die Playoff -Spiele und 104,1 Millionen Menschen den Super Bowl (Zorrilla, 2021, Abbildung).

In Bezug auf die Zukunft der NFL hat die Liga, auch um den 2020 entstandenen wirtschaftlichen Schaden durch die Corona-Pandemie wieder gutzumachen, 2021 einen umfangreichen neuen Fernsehvertrag mit zahlreichen großen Medienanstalten der USA abgeschlossen, welcher auch zum ersten Mal Internetstreaming der Spiele beinhaltet (Belson & Draper, 2021, Abs. 1). Der neue Vertrag läuft dabei über elf Jahre und ist ungefähr 110 Milliarden Dollar wert, wodurch der Wert des vorherigen Vertrages dabei verdoppelt wurde (Belson & Draper, 2021, Abs. 1). Mit dem Inkrafttreten des Vertrags im Jahr 2023 und dem Ende 2034 untermauert die NFL damit ihren Status als lukrativste Sportliga der USA (Belson & Draper, 2021, Abs. 2). Ein zusätzlicher Aspekt dieses neuen Vertrages sind die weiteren Möglichkeiten der Internationalisierung für die Liga in den kommenden Jahren, welche durch die höheren finanziellen Einnahmen und die verstärkte Einbindung des Internets in Form von Streamingservices vorangetrieben werden soll (Belson & Draper, 2021, Abs. 3). Der Präsident der NFL, Roger Goodell, gab in einem Statement an, dass diese neue Vereinbarung der Liga enorme Stabilität bescheren und weiterem Wachstum sehr zuträglich sein werde (Belson & Draper, 2021, Abs. 4). Robert Kraft, der Vorsitzende des NFL -Medienkommitees, merkte zudem an, dass die Fans großes Interesse an weiteren Onlinestreaming-Angeboten haben und diese wichtiger Bestandteil der Zukunft der Liga sein werden (Belson & Draper, 2021, Abs. 7).

1.2 American Football in Deutschland und Europa

Nachdem nun im vorherigen Kapitel die Entwicklung des American Footballs und der NFL im Mutterland des Sports dargestellt und das aktuellere Interesse an der Sportart seitens der Fans näher beleuchtet wurde, thematisiert das jetzige Kapitel diese Entwicklung in Deutschland und Europa. Obwohl sich beide Kapitel insofern gleichen, dass sie die sportliche Entwicklung des Footballs und das vergangene und aktuelle Interesse der Fans näher beleuchten, fällt deutlich auf, dass sich diese Prozesse bei genauerer Betrachtung grundlegend unterscheiden und inhaltlich wenig miteinander gemein haben.

1.2.1 Deutschland in der Nachkriegszeit (1945-1990)

Globalisierungstheoretiker*innen haben den Begriff “Amerikanisierung“ geprägt, welcher für eine Form des kulturellen Imperialismus steht, bei der sich Kulturformen aus den USA auf andere Kulturkreise übertragen, wie etwa Nahrungsmittel, Technologie- oder Kleidungsmarken oder Medieninhalte (van Bottenburg, 2003, S. 1550). Dabei lässt sich die Differenzierung zwischen internationalen Kulturgütern, welche in andere Länder exportiert werden und Beliebtheit erlangen, und Kulturgütern, welche im Ursprungsland populär sind, im Exportland jedoch nicht, treffen (van Bottenburg, 2003, S. 1551). Ein Beispiel für letzteres ist American Football, welcher in den USA die populärste Sportart des Landes darstellt, in Deutschland und Europa jahrzehntelang jedoch nur als Randerscheinung auftrat (van Bottenburg, 2003, S. 1551). An dieser Stelle kann sich die Frage gestellt werden, warum sich diverse Marken, Filme oder Musik in Deutschland und Europa so enormer Popularität erfreuen, dies bei American Football jedoch lange Zeit nicht der Fall war (van Bottenburg, 2003, S. 1552). Amerikanische Sportarten sind historisch gesehen vor allem in den Ländern populär geworden, mit denen die USA gute Beziehungen pflegten oder einen gewissen Einfluss ausüben, sodass beispielsweise Soldat*innen den Sport in andere Länder getragen haben (van Bottenburg, 2003, S. 1555). Ebenfalls hing die Akzeptanz einer neuen Sportart stark von den jeweiligen Einwohner*innen des Landes ab und wie diese auf das neueingeführte Kulturgut reagierten (van Bottenburg, 2003, S. 1555). Anders war es beim American Football, welcher hauptsächlich an den amerikanischen Universitäten und Colleges gespielt wurde und daher nicht diese Exposition in der Welt erlebte (van Bottenburg, 2003, S. 1555). Die USA und Europa haben sich sportlich Anfang des 20. Jahrhunderts vollständig isoliert voneinander entwickelt, in Europa hauptsächlich durch die Länder England, Deutschland und mit weiteren Einflüssen durch die Niederlande, Finnland und Norwegen (van Bottenburg, 2003, S. 1556). Der Eingriff der US-Amerikaner*innen in den ersten Weltkrieg führte dazu, dass die Popularität von Sportarten wie Volleyball und Basketball, etabliert durch das christliche Netzwerk YMCA in den USA, maßgeblich in Europa beeinflusst wurde (van Bottenburg, 2003, S. 1556).

Football hingegen war für die Europäer*innen eine weit entfernte, nicht greifbare Sportart, sodass zu dieser Zeit fast keine dokumentierten Spiele bekannt sind (van Bottenburg, 2003, S. 1557). Zwischen 1910 und 1914, vor dem ersten Weltkrieg, existieren vereinzelte Aufzeichnungen von American Football-Spielen in England und Frankreich durch das US- Militär (Foglio & Ford, 2017, S. 9). Grundsätzlich ist die konventionelle Meinung in der Fachliteratur jedoch diese, dass das Spiel in nennenswertem Ausmaße erst nach dem zweiten Weltkrieg durch verschiedene Faktoren durch das US-Militär in Europa, und vor allem Deutschland, eingeführt wurde (Foglio & Ford, 2017, S. 1). Einige dieser Faktoren führt der deutsche Germanist Alexander Stephan im Folgenden an (Dzikus, 2017, S. 3). Der zweite Weltkrieg und der Holocaust haben Deutschland moralisch, politisch und wirtschaftlich im luftleeren Raum zurückgelassen, welcher durch den US-amerikanischen Eingriff nach 1945 versucht wurde zu füllen (Dzikus, 2017, S. 3). Aus diesem Grunde konnten viele Jahrzehnte militärisches Personal in Deutschland stationiert werden, welches maßgeblichen kulturellen Einfluss ausüben konnte (van Bottenburg, 2003, S. 1557). Ein weiterer Aspekt war die fortschreitende Technologie, wodurch mittels Fernseh- oder Radiogeräte der Zugang zu US- amerikanischer Kultur leichter wurde (van Bottenburg, 2003, S. 1557). Ebenfalls hilfreich war der absolute Durchbruch des American Footballs als Sportart Nummer Eins in den USA, wodurch der Einfluss in Deutschland lebender US-Amerikaner*innen erneut verstärkt wurde (van Bottenburg, 2003, S. 1557). Bis 1980 haben verschiedene Footballspiele durch Soldat*innen in Europa und vor allem Deutschland stattgefunden (van Bottenburg, 2003, S. 1557), dennoch konnte sich trotz dieser Bemühungen die Sportart American Football zunächst nicht in diesen Regionen etablieren (Dzikus, 2017, S. 4). Kulturell wurde in Europa vor allem der Fußball als Sportart Nummer Eins wahrgenommen, wohingegen American Football im direkten Vergleich eher als Anomalie im Sportsystem erlebt wurde, die nicht recht hineinpassen wollte (van Bottenburg, 2003, S. 1558). Viele Europäerinnen sahen in American Football einen Beweis für die Unterschiede amerikanischer und europäischer Kultur und nahmen es als direktes Gegenstück zum populären Fußball wahr (van Bottenburg, 2003, S. 1558). Um 1980 ist der Einfluss amerikanischer Kultur in Deutschland jedoch noch einmal stärker geworden, wodurch einige Strukturveränderungen im Football möglich wurden (van Bottenburg, 2003, S. 1558).

Die Organisation der Sportart wurde so angepasst, dass sie zu den Organisationsformen anderer Sportarten in Deutschland passte, woraufhin erste Football-Vereine und -Verbände entstanden (Dzikus, 2004, S. 224). 1982 wurde der American Football Verband Deutschland5 eingeführt (Dzikus, 2004, S. 224), während bereits 1977 mit den Frankfurt Löwen der erste American Football-Verein Deutschlands durch Wolfgang Lehneis und Alexander Sperber gegründet wurde (Dzikus, 2017, S. 5). 1979 fand das erste Spiel der neugegründeten, aus sechs Vereinen bestehenden, American Football Bundesliga zwischen den Düsseldorf Panther und den Frankfurt Löwen statt (Dzikus, 2004, S. 225). Das Zuschauer*inneninteresse konnte als verhalten beschrieben werden, da zwar bei den Düsseldorf Panther 2,000 Zuschauer*innen im Schnitt die Spielstätte besuchten, der Durchschnitt der restlichen Vereine jedoch nur bei ein paar hundert Zuschauern lag (Dzikus, 2004, S. 225). Zu dieser Zeit sahen die offiziellen Ligaregeln es vor, dass in jedem Spieltagskader mindestens drei deutsche Spieler gemeldet werden müssen, Anfang der Achtzigerjahre wurde die Regel umgedreht, sodass maximal fünf US-amerikanische Spieler Teil der Mannschaft sein durften (Dzikus, 2004, S. 225). Bis 1986 wurde diese Anzahl auf zwei US-amerikanische Mitspieler verringert, um heimischen Talenten die Chance auf Spielzeit einzuräumen (Dzikus, 2004, S. 225). Die Super Bowl Übertragungen 1977 und 1979 initiierten weitere Vereinsgründungen in Westdeutschland, da die ARD in diesen beiden Jahren mit dreitägiger Verzögerung eine 45-minütige Zusammenfassung der Spiele zeigte, welche auf reges Interesse stießen (Dzikus, 2017, S. 5).

Eine weitere positive Entwicklung im deutschen Interesse an American Football stellte die größere mediale Aufmerksamkeit für US-amerikanische Sportarten Mitte der Achtzigerjahre dar, da etwa Übertragungsrechte für die NFL gekauft wurden und die Zeitungen vermehrt darüber berichteten (van Bottenburg, 2003, S. 1559). Der US-amerikanische Fernsehsender AFN, welcher für die stationierten Truppen der USA in Deutschland gedacht war, konnte mit etwas technischem Wissen auch von der deutschen Bevölkerung empfangen werden und trug maßgeblich zur Verbreitung von American Football in den Siebziger- und Achtzigerjahren bei (Dzikus, 2017, S. 8). Eine Analyse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezüglich ihrer Berichterstattung zum Super Bowl in der Zeitspanne von 1981 bis 1990 ergab, dass sich der Ton und die Schreibweise der Artikel mit der Zeit maßgeblich verändert haben (Dzikus, 2017, S. 8). 1981 publizierte sie einen großen Artikel mit der Überschrift “Je mehr Blut, desto mehr Zuschauer“, welcher sich auf die zwei Teilbereiche Gewalt im Spiel und den Sport als kommerzielles Geschäft fokussierte (Dzikus, 2017, S. 9). Der Sport wird dabei als etwas beschrieben, bei dem jeder Zweck die Mittel heiligt und bei dem Trainer die Generäle und Spieler die Krieger darstellen, welche in den Krieg ziehen (Dzikus, 2017, S. 9). Unbenannte Quellen beschreiben in diesem Artikel, dass dieser Sport nur erneut die Gewaltlust der USA unterstreiche und lediglich als Ablenkung von echten Problemen, wie dem Vietnamkrieg, diene (Dzikus, 2017, S. 9). 1984 änderte sich der Ton der Zeitung, da in dem diesjährigen Super Bowl -Artikel zum ersten Mal das Umfeld des Spiels, die Atmosphäre, die Zuschauer und die Spielqualität in den Fokus gerückt wurden, wodurch der Ton der Publikation wesentlich positiver gehalten war (Dzikus, 2017, S. 9). 1986 bis 1988 setzte sich diese Tendenz zu mehr sportrelevanten Details weiter fort, sodass etwa Spielstatistiken miteinander verglichen wurden, was auf ein steigendes Interesse an der Sportart hindeuten könnte (Dzikus, 2017, S. 10). Nach zehn Jahren hat sich die Berichterstattung der Zeitung insofern gewandelt, dass, nachdem Anfangs nicht einmal das Endergebnis des Endspiels abgedruckt wurde, lange Spielanalysen veröffentlicht wurden (Dzikus, 2017, S. 11). Der Super Bowl wurde 1990 in Deutschland erstmals über zwei Kabelkanäle in Deutschland ausgestrahlt und vor und in diesem Spiel wurde den deutschen Zuschauern mit Quarterback Joe Montana von den San Francisco 49ers erstmals ein bekannter NFL -Held näher gebracht (Dzikus, 2017, S. 11). Auch die Beschreibung des Spiels änderte sich, sodass die Sportart nicht mehr nur als brutale Schlägerei angesehen wurde, sondern als rauer Kontaktsport, bei der Kraft und tänzerische Agilität vermischt werden würden (Dzikus, 2017, S. 11). Dieser Wandel ist sinnbildlich für die deutsche Wahrnehmung des American Footballs zwischen 1970 und 1990 (Dzikus, 2017, S. 13). Vor allem der technologische Fortschritt in Form von Sattelitenschüsseln zum Empfangen von TV-Signalen und die Bereitwilligkeit deutscher Fernsehanstalten Spiele wie den Super Bowl zu übertragen, veränderte das Bild der Sportart und der USA im Allgemeinen bei der deutschen Bevölkerung, da nun ganz neue Eindrücke selbst erlebt werden konnte (Dzikus, 2017, S. 13). Gemeinsam mit der Gründung eigener Football-Vereine und einer eigenen Liga gelang es Deutschland, sich ein ganz eigenes Bild von American Football zu erschaffen (Dzikus, 2017, S. 14).

1.2.2 Die NFL Europe (1991-2007)

Die Zeitspanne von 1950 bis in die späten 1980er-Jahre katapultierte die NFL von einem minimal profitablen Unternehmen zum Marktführer in der US-Sport-Branche, was dazu führte, dass die Liga internationale Vermarktungsambitionen entwickelte, um ihren Markt zu vergrößern (Dzikus, 2017, S. 15). Während dieser Phase sorgten Veränderungen in der Technologie und Medienlandschaft immer mehr dafür, dass deutsche Interessenten immer leichter Zugang zu der NFL haben konnten (Dzikus, 2017, S. 15), weshalb die Ligaverantwortlichen seit 1990 weder Kosten noch Mühen scheuten unter anderem durch Medienberichte immer mehr Leute dazu bewegen zu wollen, die US-amerikanische Profiliga zu verfolgen (van Bottenburg, 2003, S. 1559). 1990 lag der Gesamtumsatz der NFL mit Verkäufen in Europa bei 60 Millionen Dollar, 1994 prognostizierte der Vizepräsident der Liga inbesondere in Deutschland einen enormen Profitzuwachs, wodurch dieses Land das führende Exportland für die NFL in Europa werden würde (Dzikus, 2004, S. 226). Bis 1996 ist der Gesamtumsatz der NFL in Europa auf 330 Millionen Deutsche Mark angestiegen, davon allein 100 Millionen Deutsche Mark in Deutschland (Dzikus, 2004, S. 226). Im gleichen Jahr wird der Super Bowl in 187 Länder weltweit übertragen, fünf Jahre zuvor waren es lediglich 50 Länder, was das enorme Internationalisierungsbestreben der Liga weiter unterstreicht (Dzikus, 2004, S. 226).

Damit einhergehend folgte 1991 in Europa die Gründung der World League of American Football6 (Dzikus, 2017, S. 8), welche aus elf Mannschaften aus Nordamerika und Europa bestand (Campbell, 2002, S. 118). Die Liga konnte in ihrer ersten Saison zeitweise bis zu 35,000 Zuschauer*innen im Schnitt in den Stadien zählen; das Finalspiel, der World Bowl, lockte 1991 sogar bis zu 61,000 Menschen an (Campbell, 2002, S. 118). Dabei wurde der Idee, eine europäische Football-Liga zu gründen, zunächst wenig Beachtung geschenkt, vor allem in den USA, weshalb die WLAF nach den ersten beiden Saisons 1991 und 1992 eingestellt wurde (Dzikus, 2004, S. 226). 1993 wurde eine Neuformierung der Liga beschlossen, welche ausschließlich Mannschaften aus Europa beinhalten und 1995 in ihre erste Saison gehen sollte (Campbell, 2002, S. 118). Der erste Versuch der Internationalisierung durch die NFL in Bezug auf eine europäische Liga scheiterte somit, vor allem aus dem Grund, dass das Produkt sportlich schwach aufgestellt war und dabei gleichzeitig sowohl den nordamerikanischen, als auch den europäischen Markt erreichen wollte (Campbell, 2002, S. 119).

Nach dem Neustart 1995 wurde die Liga 1998 in NFL Europe umbenannt, um die Nähe zur Mutterliga zu verdeutlichen (Campbell, 2002, S. 118). Die NFL Europe hatte dabei sechs Mannschaften in einer Division, die jeweils zuhause und auswärts in insgesamt zehn Spielen innerhalb der Saison gegeneinander gespielt haben (Ford & Foglio, 2005, S. 8). Die Saison lief dabei von April bis Juni, in einer Phase, in der in der NFL weder Saisonspiele noch Vorbereitungsphasen stattfanden (Ford & Foglio, 2005, S. 8). Jedes NFL Franchise musste aus diesem Grund sechs Spieler für die NFL Europe Saison nach Europa schicken, welche auf sechs Teams verteilt wurden, unter diesen Spielern befanden sich jedoch nie die besten Spieler einer NFL -Mannschaft (Ford & Foglio, 2005, S. 8). Der World Bowl, welcher das Saisonfinale der NFL Europe darstellte, erreichte 1999 schätzungsweise 250 Millionen Zuschauer*innen in 172 Ländern (Dzikus, 2004, S. 227). Dabei lag der Stadiondurchschnittswert der beiden beliebtesten Mannschaften aus Frankfurt und Düsseldorf bei 36,327, respektive 28,565 Zuschauer*innen (Dzikus, 2004, S. 227). Ende der Neunzigerjahre bestand die Hälfte der Liga aus Teams aus Deutschland nachdem die Great Britain Monarchs aus London den Spielbetrieb wegen fehlendem Interesse der Fans einstellen mussten (Dzikus, 2004, S. 227).

Für viele Europäer*innen steht die USA für Unterhaltung und Show, weshalb die NFL Europe versucht hat diesen Aspekt zu nutzen, um das amerikanische Flair einzufangen, sodass etwa Rhein Fire aus Düsseldorf speziell amerikanische Geschäftspartner zu Werbezwecken rekrutiert hat, um diesem Bild zu entsprechen (Dzikus, 2017, S. 238). Der Spaß und die Unterhaltung stand dabei in der Liga an erster Stelle, was beim Publikum für positive Resonanz sorgte, da es dem Zeitgeist der Internationalisierung entsprach (Dzikus, 2017, S. 238). Trotz dieser Bemühungen wurde die Liga, unter anderem aufgrund der hohen Instabilität der teilnehmenden Mannschaften, welche die Liga verließen oder neu dazustießen (Volpe, 2013, S. 15), 2007 eingestellt (Volpe, 2013, S. 14).

1.2.3 Die fortschreitende Internationalisierung der NFL in Deutschland (2007-2022)

Bereits in den Achtzigerjahren vertrat der damalige Präsident der NFL, Pete Rozelle, die Meinung, dass die Liga Anfang der 2000er Jahre sehr viel Geld durch den internationalen Markt generieren wird, die Internationalisierung der Liga ist zudem seit den 1990er Jahren ein fester Bestandteil der Pläne der NFL (Plassmann, 1995, S. 203). Der aktuelle leitende Verantwortliche der Liga, Roger Goodell, machte es sich zur Priorität die weltweite Präsenz der Marke NFL weiter zu steigern, da diese trotz bereits hoher internationaler Einnahmen, stark begrenzt sei (Volpe, 2013, S. 14). Es stellt sich die Frage, warum die NFL Europe ein derartiger Fehlschlag im Hinblick auf die Internationalisierungsbemühungen der NFL war, vor dem Hintergrund, dass die Liga als Testballon gedacht war, um europäisches Interesse zu ermitteln (Volpe, 2013, S. 15). Auf finanzieller Eben erwies sich die europäische Liga mit bis zu 30 Millionen Dollar Minus am Ende jeder Saison als großes Verlustgeschäft (Volpe, 2013, S. 15). Dazu waren selbst in Deutschland, dem europäischen Land mit dem höchsten Interesse an American Football, die Stadien wenig gefüllt und die Fernsehpräsenz gering (Volpe, 2013, S. 15). Die Zuschauerinnen, welche die Stadien besuchten, genossen zwar die entspannte Atmosphäre, grundsätzlich war die Anzahl der Fans jedoch zu gering, um die Liga finanziell tragen zu können (Volpe, 2013, S. 15).

Dabei existieren mehrere Gründe für das fehlende Interesse an der Liga und die geringe Strahlkraft auf das europäische Publikum (Volpe, 2013, S. 15). Die NFL Europe war als Entwicklungsliga angedacht, allerdings hat es nicht funktioniert eine derartige Liga ohne sportliches Grundgerüst in einer Region einzuführen, welche im Vorfeld wenige Berührungspunkte mit der Sportart American Football aufzuweisen hatte (Volpe, 2013, S. 15). Zudem ist die Sportart regeltechnisch und strategisch sehr komplex, was dazu führt, dass der Versuch bei den europäischen Zuschauer*innen ohne ein Grundverständnis für die umfangreichen Thematiken nicht auf fruchtbaren Boden fällt (Volpe, 2013, S. 17). Viele Experten sind der Meinung, dass die Verbreitung der Sportart auch grundsätzlich vom Verständnis der Regeln abhängt (Volpe, 2013, S. 17). Dabei sind viele europäische Fans laut Jack Bechta, Redakteur der National Football Post, entweder dadurch zum Football gekommen, dass sie ein Auslandssemester an einem US-amerikanischen College oder einer Universität absolviert haben, dass sie grundsätzlich in den USA lebten und/oder arbeiteten oder, dass sie American Football im europäischen Fernsehen mit US-amerikanischen Freunden zusammen verfolgt haben (Volpe, 2013, S. 17). Dadurch sei der Einfluss auf europäische Fans, laut Bechta, größer als es die NFL Europe je erreicht hatte (Volpe, 2013, S. 17), da diese Art der Football-Kultur in den USA bereits seit langer Zeit etabliert ist, europäische Fans diese dort erleben und mit nach Hause tragen, um sie dort weiter zu verbreiten (Volpe, 2013, S. 18). Die NFL trainiert und unterrichtet zudem jährlich etwa 100,000 Kinder durch Trainingscamps im American Football, europäische Schulkinder wählen aktuell jedoch flächendeckend Fußball als Freizeitsport ihrer Wahl (Volpe, 2013, S. 15). Der Autor führt an, dass es helfen könne das Interesse an Football bereits in der frühen Kindheit zu entfachen, da es dazu führen könne, das Interesse innerhalb des Kontinents nachhaltiger zu fördern (Volpe, 2013, S. 18). Untersuchungen nach zu urteilen besteht jedoch eine hohe Korrelation zwischen Menschen, die einen Sport ausüben und dem Interesse an der Sportart generell, wie etwa Fernsehübertragungen, da sich diese Menschen mehr mit diesen Übertragungen identifizieren können (van Bottenburg, 2003, S. 1559). Dies könnte erklären, warum der Football in den USA die populärste Sportart im Fernsehen darstellt, da viele US- Amerikaner*innen bereits in der Kindheit oder Jugend Berührungspunkte mit dem Ausüben der Sportart haben und somit ein Gefühl für das komplexe Spiel entwickeln konnten (van Bottenburg, 2003, S. 1559).

Ein weiterer Kritikpunkt ist, anders als in den USA durch High Schools und Colleges, die fehlende sportliche Perspektive und das fehlende sportliche System, da in Europa und Deutschland viel Eigeninitiative aufgewendet werden muss um sich einen Football-Verein zu suchen, ohne dabei durch andere Personen gelenkt zu werden (Volpe, 2013, S. 19). Daran anschließend gestaltet es sich schwierig geeignete Schutzkleidung und Spielbälle zu finden, ohne sehr viel Geld ausgeben zu müssen, wodurch ein System, welches diese Dinge bereitstellt, besonders hilfreich wäre (Volpe, 2013, S. 19). Somit gestaltet sich das Spielen von American Football prinzipiell schon schwieriger als beim Fußball, wo oftmals ein Ball und zwei improvisierte Pfosten genügen (Volpe, 2013, S. 19). Daher sollten die Menschen in Europa und Deutschland sich möglichst früh mit der Sportart Football beschäftigen, da sich ohne Bindung zum Sport das Fan-Interesse als sehr limitiert darstellt und das reine Herantragen einer Liga wie der NFL Europe nicht ausreichend ist, um diese Bindung aufzubauen (Volpe, 2013, S. 21). Grundsätzlich lässt sich jedoch auch festhalten, dass selbst in den USA solche Entwicklungsligen wie die NFL Europe nicht besonders populär sind und beispielsweise die meisten Menschen mit Interesse an der National Basketball Association2 die ligaeigene Entwicklungsliga, die G-League, nicht verfolgen (Volpe, 2013, S. 15). Grundsätzlich ist durch den College Football eine Entwicklungsliga für die NFL jedoch auch gar nicht nötig, da die Spieler dort bereits gut ausgebildet werden (Volpe, 2013, S. 15). Zusätzlich erlauben es die Kader der NFL -Franchises 53 Spieler aufzunehmen, wodurch es problemlos möglich ist, eigene Spieler auch durch Training mit dem Rest der Mannschaft zu entwickeln, was eine Entwicklungsliga noch ein Stück bedeutungsloser erscheinen lässt (Volpe, 2013, S. 15). Grundsätzlich wurde die NFL Europe durch die NFL eher als Testballon genutzt, um etwa Regeländerungen auszuprobieren, bevor sie in der Mutterliga implementiert werden (Volpe, 2013, S. 15), wodurch die Fans bemerkt haben, dass die Liga geringschätziger behandelt wurde als die NFL (Volpe, 2013, S. 16).

In den Folgejahren nach Schließung der NFL Europe hat American Football laut eines US- Analysten jedoch den Sprung von einem Nischeninteresse hin zu einem Faszinosum für Millionen von Fans in Deutschland geschafft (Dzikus, 2017, S. 2). Ein Aspekt um dies zu belegen ist die Anzahl der Mitglieder des AFVD, welcher dem Deutschen Olympischen Sportbund3 unterstellt ist und im Jahr 1998 etwa 20,000 Mitglieder als zweiundvierziggrößter Sportverband Deutschlands vorweisen konnte (van Bottenburg, 2003, S. 1553). Bis 2002 konnte dieser Wert marginal auf etwa 20,300 Mitglieder gesteigert werden, ehe er 2005 auf circa 24,000 Sportlerinnen stieg, 2006 jedoch auf unter 22,000 fiel (DOSB, 2020, Abbildung). Ab 2007 lässt sich jedoch festhalten, dass bis zum Jahr 2021 die Mitgliederzahlen kontinuierlich stiegen, sodass bereits 2007 mit über 31,300 Mitglieder ein Anstieg von etwa 10,000 Personen verzeichnet werden konnte (DOSB, 2020, Abbildung). 2010 konnte der Verband an die 40,000 Menschen zählen, bis 2013 waren es sogar bereits über 50,000 (DOSB, 2020, Abbildung). In den Folgejahren stieg diese Zahl kontinuierlich weiter an, sodass im Jahr 2020 die 70,000 Mitglieder erreicht werden konnten (DOSB, 2020, Abbildung) und 2021 als aktuellste Angabe über 72,000 Menschen (DOSB, 2021, S. 7) Teil des mittlerweile einunddreißiggrößten Verbandes Deutschlands sind (DOSB, 2021, S. 9). Dabei setzen sich die Mitglieder in den 500 Vereinen aus 24,470 weiblichen und 47,903 männlichen Personen zusammen (DOSB, 2021, S. 7). Zur Einordnung sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass der größte Verband, der des Fußballs, 2021 über sieben Millionen Mitglieder aufweist und der AFVD ebenfalls hinter den deutschen Basketball- und Volleyballverbänden angesiedelt ist, welche die Plätze 16 und 15 belegen (DOSB, 2021, S. 9). Nichtsdestotrotz befindet sich der Football weit vor anderen nordamerikanischen Sportarten, wie etwa dem Eishockey oder dem Baseball/Softball, welche die Plätze 48 und 46 in der Verbandsrangliste des DOSB einnehmen (DOSB, 2021, S. 9).

Nachdem nun bereits Gründe für die Schließung der NFL Europe aufgeführt wurden, kehrte die NFL Deutschland nach dem Scheitern der Europaliga zunächst den Rücken zu und konzentrierte sich darauf, im Wembley Stadion in England ab 2007 reguläre Saisonspiele stattfinden zu lassen (Bathke, 2022, Abs. 11). Das Interesse der deutschen Fans blieb jedoch auch ohne Spiele in Deutschland hoch, sodass jährlich jeweils 15 Prozent aller verkauften Karten für die regulären Saisonspiele nach Deutschland gingen (Bathke, 2022, Abs. 11). 2012 teilte zudem die European Federation of American Football mit, dass ungefähr jede zweite Person in Europa, die mit American Football in Berührung ist, aus Deutschland komme (Dzikus, 2017, S. 2). Dieser neue Ansatz der NFL, statt einer eigenen Liga, einige reguläre Saisonspiele der um satz stärksten US-Liga in Europa spielen zu lassen, stellte die nächste Stufe der Bemühungen um fortschreitende Internationalisierung dar (Volpe, 2013, S. 14). Zudem kündigte NFL -Präsident Roger Goodell zu dieser Zeit an, dass es das Ziel sei, bald mehr als nur ein Saisonspiel pro Saison in Europa austragen zu lassen (Volpe, 2013, S. 14). Die Saisonspiele in London waren im Vergleich zur NFL Europe ein wesentlich größerer Erfolg und gelungener Test für die NFL, da im Schnitt über 80,000 Besucher*innen die Stadien jährlich füllen und auch die Einschaltquoten für die Liga in Europa stark gestiegen sind seitdem diese Spiele stattfinden (Volpe, 2013, S. 16).

Die Super Bowl -Übertragungen in Europa konnten seit 2007 bis 2013 um 74 Prozent gesteigert werden, während die Quoten der regulären Saisonspiele an Sonntagabenden sogar um 154 Prozent zugenommen haben (Volpe, 2013, S. 16). Auch auf Deutschland bezogen konnte die Fernseh-Vermarktung der NFL einen Schritt nach vorne machen, da der Super Bowl von 2012 bis 2015 auf dem deutschen TV-Sender Sat.1 übertragen wurde (Mantel, 2013, Abs. 1). Ab 2015 wurde diese Vermarktung dahingehend erweitert, dass nun auch jeden Sonntag zwei Spiele der regulären Saison im deutschen Fernsehen durch ProSieben Maxx übertragen wurden (Riedmeier, 2015, Abs. 3).

Seit 2013 werden zudem jährlich zwei Spiele der regulären Saison in London ausgetragen, statt, wie zuvor, nur einem (Armstrong, 2018, Abbildung), wie Roger Goodell es bereits ein paar Jahre zuvor angekündigt hatte. Ab 2022 wird darüber hinaus zusätzlich über mindestens vier Jahre ein reguläres Saisonspiel pro Saison in Deutschland stattfinden (Bathke, 2022, Abs. 3), da die NFL angab, dass der heimische Markt immer auch eine Sättigungsgrenze hat, wodurch weiteres Wachstum nur durch Internationalisierung möglich sei (Bathke, 2022, Abs. 7). 2022 und 2024 werden diese Spiele in München ausgetragen, 2023 und 2025 in Frankfurt am Main (Bathke, 2022, Abs. 3), wodurch die Fans in Deutschland 15 Jahre nach dem letzten Spiel der NFL Europe erneut die Chance bekommen werden Spiele mit NFL -Beteiligung live im Stadion zu sehen (Bathke, 2022, Abs. 4). Alexander Steinforth, der NFL -Beauftragte für die Internationalisierung in Deutschland, verkündete, dass es in Anbetracht der stetig wachsenden Fangemeinde in Deutschland der Plan sei, auf diese vier Jahre viele weitere folgen zu lassen, sollte das Interesse entsprechend hoch sein (Bathke, 2022, Abs. 18). Sebastian Uhrich, Professor der Sportbetriebswirtschaftslehre an der Sporthochschule Köln, sieht das ganze kritischer, da er annimmt, dass kurz- oder mittelfristig durch diese Spiele nur ein geringer Interessenschub an potenziellen Fans in Deutschland stattfinden wird, da sich der hiesige Sportmarkt traditionell sehr unbeweglich und steif im Hinblick auf neue Einflüsse darstellt (Bathke, 2022, Abs. 20). Die Dominanz des Fußballs sei zu stark als dass neue Sportarten sie durchbrechen könnten, da bereits andere Sportarten wie Handball oder Basketball an dieser Aufgabe gescheitert seien (Bathke, 2022, Abs. 20).

Ein weiterer Popularitätsschub für American Football in Deutschland und Europa soll die 2021 neu gegründete europäische Halbprofiliga European League of Football4 erzielen, von deren acht Franchises in der Debütsaison sechs aus Deutschland stammten (Kazda, 2021, Abs. 2). Anders als in der NFL Europe sollen in dieser Liga vor allem einheimische Spieler spielen, da nur vier US-Amerikaner pro Mannschaft laut Regeln erlaubt sind (Kazda, 2021, Abs. 3). Die Liga ist dabei noch keine reine Profiliga, tritt allerdings unter professionellen Bedingungen an und hat Ambitionen irgendwann vollständig professionalisiert in die Saison zu gehen (Kazda, 2021, Abs. 3). Das Projekt gilt als ambitioniert, aber auch besonders problematisch für die deutsche Football-Amateurliga, die German Football League5, da die ELF einige Spieler der Liga aus ortsansässigen Amateurvereinen abgeworben hat (Kazda, 2021, Abs. 7). Dies führte dazu, dass einige Amateurvereine sich nicht mehr für die GFL- Saison anmelden konnten, da die sportliche Schieflage zu groß wurde aufgrund des qualitativen Aderlasses (Kazda, 2021, Abs. 8). In diesem Zusammenhang wurde 2021 auch von einer Kannibalisierung des deutschen Footballs gesprochen (Kazda, 2021, Abs. 11). Die ELF startete 2022 mit zwölf statt acht Franchises in die Saison, nachdem zuvor vier weitere europäische Länder wie etwa die Türkei oder Österreich erschlossen wurden (Bathke, 2022, Abs. 12).

Die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse hat von 2018 bis 2022 Menschen in Deutschland, die 14 Jahre oder älter sind, befragt, um zu erforschen, ob ihnen die Sportart American Football bekannt ist und falls ja, wie stark das Interesse daran ausgeprägt ist (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). Dabei gaben 2018 51,41 Millionen Menschen an, gar kein oder nur leichtes Interesse an der Sportart zu haben, während die Zahl bis 2022 auf 50,73 Millionen Menschen sank (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). 2018 erklärten 6,45 Millionen Befragte mehr oder weniger stark an American Football interessiert zu sein, vier Jahre später stieg diese Zahl auf 7,07 Millionen an (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). 2,23 Millionen Menschen teilten 2018 mit, sehr starkes Interesse an der US-Sportart zu haben, während es 2022 2,88 Millionen Befragte waren (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). 2021 wurden im Rahmen der Statista Global Consumer Survey unter anderem in Deutschland über 1,000 Menschen zwischen 16 und 50 Jahren online zum Thema American Football befragt (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 2). Dabei setzte sich die Stichprobe aus 1,028 Menschen zusammen, von denen sich 90 als NFL-Fans bezeichnet haben (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 2). Das Geschlecht der NFL -Fans der Studie setzt sich dabei zu 34 Prozent aus weiblichen und zu 66 Prozent aus männlichen Personen zusammen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 5). 22 Prozent dieser Fans befand sich zwischen 31 und 35 Jahren, der zweitmeiste Anteil aus 17 Prozent lag zwischen 36 und 40 Jahren, während zwölf Prozent die Altersspanne 16 bis 20 abdecken und neun Prozent der Befragten zwischen 46 und 50 Jahren alt waren (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 5). Die meisten NFL -Fans (34%) leben in Süddeutschland und die zweitmeisten (26%) in Ostdeutschland, während West- und Norddeutschland den gemeinsamen dritten Rang belegen (20%) (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 7). Beruflich bestand diese Gruppe unter anderem zu 54 Prozent aus Vollzeitangestellten, zu 20 Prozent aus Teilzeitangestellten und zu je vier Prozent aus Schüler*innen und Student*innen, während vier Prozent der Befragten zu diesem Zeitpunkt arbeitslos waren (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 8).

Die NFL-Fans wurden ebenfalls nach Lebensaspekten befragt, die ihnen persönlich am wichtigsten erschienen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 10). Dabei gaben 51 Prozent der Befragten an, dass es ihnen am wichtigsten ist eine gute Zeit zu haben, während 49 Prozent beruflichen und privaten Erfolg besonders stark gewichteten (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 10). Den dritten Platz belegte mit 47 Prozent der Aspekt, eine glückliche Beziehung zu führen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 10). Daran anschließend wurde die Gruppe nach ihren größten Interessen im Leben gefragt, wobei 63 Prozent Sport als größtes Interesse angaben und 53 Prozent der Befragten Gesundheit und Fitness (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 12). Anschließend sollten die NFL -Fans bezüglich einiger Aussagen zu Sportkonsum ihre Zustimmung oder Ablehnung ausdrücken (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13). 31 Prozent der NFL -Fans stimmten der Aussage “Sport zu gucken ist meine liebste Entertainmentbeschäftigung“ zu, während sich 23 Prozent zu der Aussage “Ich habe ein aktives DAZN Abonnement“ positiv äußerten (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13). Es stimmten 16 Prozent der Befragten zu, dass es ihnen bei professionellem Sport wichtiger sei einzelne Spieler zu verfolgen, als ganzen Franchises, bzw. Mannschaften (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13) und 32 Prozent gaben an, ein NFL -Spiel besuchen zu wollen, welches in der Nähe des Wohnorts ausgetragen wird (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 23). Die Fans wurden zudem befragt, welche anderen Sportarten sie neben dem Football verfolgen, sodass 59 Prozent der Befragten angaben, aktiv Fußball zu verfolgen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 14). Bezüglich anderer nordamerikanischer Sportarten teilten 34 Prozent der Personen mit Basketball zu verfolgen, während sich 13 Prozent als Baseball-Interessierte bezeichneten (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 14).

Außerdem wurden in dieser Umfrage alle 1,028 Befragten, welche sich als Sportfans im Allgemeinen bezeichnet hatten, nach ihrem Interesse an den vier größten US-Sportligen befragt, wonach 20 Prozent aller Personen angaben, Fans der NBA zu sein (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 15). Die NFL erreichte dabei mit zwölf Prozent den zweiten Rang, während Major League Baseball und die National Hockey League mit acht Prozent und sieben Prozent die Plätze drei und vier belegen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 15). Befragt zu der Intensität, mit der sie diese Ligen verfolgen, gaben 39 Prozent an, die NFL sehr intensiv oder intensiv zu verfolgen, während 22 Prozent meinten, die Liga mehr oder weniger intensiv zu verfolgen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 16). 37 Prozent der Befragten verfolgten die Liga nur am Rande und zwei Prozent hatten dazu keine Meinung (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 16). Von allen Befragten spielten drei Prozent der Personen selbst aktiv American Football, während es unter den NFL-Fans elf Prozent waren (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 20). 42 Prozent der befragten NFL -Fans verfolgen die Liga über Fernsehübertragungen, 28 Prozent schauen NFL -Highlights und andere Inhalte im Internet an (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 21). Webseiten, Online-Blogs oder Foren zum Thema Football werden von 21 Prozent der Fans gelesen, 13 Prozent der Befragten bezahlen für ein Abonnement, umjedes Spiel der NFL sehen zu können und acht Prozent hören Podcasts, die die NFL thematisieren (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 21).

Ein Jahr später wurde 2022 erneut ein Statista Global Consumer Survey durchgeführt, in dem auch andere Länder neben Deutschland bezüglich des Interesses an der NFL im Fokus der Untersuchungen standen (statista, 2022, Abs. 10). 52 Prozent der US-Amerikaner, welche Leistungssport verfolgen, bezeichnen sich als NFL -Fans, während dieser Wert bei den deutschen Befragten bei zwölf Prozent liegt, welches den zweithöchsten Wert aller untersuchten Länder darstellt (statista, 2022, Abs. 2). 39 Prozent dieser NFL -Fans in Deutschland verfolgen die Liga sehr intensiv oder intensiv, während dieser Wert in den USA bei 68 Prozent liegt (statista, 2022, Abs. 4). In Deutschland schauen zudem 40 Prozent der Befragten die Ligaspiele über den Fernseher, während 26 Prozent Zusammenfassungen im Internet konsumieren (statista, 2022, Abs. 6). Zudem wurde herausgefunden, dass NFL -Fans sportlich aktiver sind, als andere Gruppen und die große Mehrheit aktiv Sport betreibt (statista, 2022, Abs. 8).

Ein weiterer Aspekt, um das Maß an Interesse an American Football in Deutschland darzustellen, ist die Entwicklung der Einschaltquoten für die jährlichen Super Bowl­Übertragungen, welche sich von 1999 mit 580,000 Zuschauer*innen bis 2021 mit 2,3 Millionen Zuschauer*innen fast vervierfacht hat (Bathke, 2022, Abs. 14). Dabei konnten die Zuschauer*innenzahlen von 950,000 im Jahr 2013 auf 1,78 Millionen 2016 fast verdoppelt werden (ran, 2022, Abbildung). 2022 fielen die Zuschauer*innenzahlen auf 1,84 Millionen herab, befinden sich damit jedoch in etwa auf Augenhöhe mit den Einschaltquoten von 2020 (ran, 2022, Abbildung). Auf der anderen Seite ist das Interesse am Endspiel der NFL in den USA stark gesunken, sodass seit 2015 ein Rückgang von knapp 20 Prozent der Einschaltquoten gemessen werden konnte (Bocksch, 2022, Abs. 2). 2021 wurde eine repräsentative Umfrage mit 1,804 deutschen Bürger*innen durchgeführt, welche die Frage gestellt hat, ob die Befragten den diesjährigen Super Bowl verfolgen werden (YouGov, 2021, Abbildung 2). Dabei nannten 15 Prozent, dass sie das Spiel live oder am nächsten Tag die Highlights ansehen werden (YouGov, 2021, Abbildung 2). 79 Prozent gaben hingegen an, dass Spiel nicht ansehen zu wollen, während sechs Prozent dazu keine Angabe machen wollten (YouGov, 2021, Abbildung 2).

Alexander Steinforth, welcher seit Februar 2022 die deutsche Internationalisierung der NFL als Geschäftsführer der Liga in Deutschland leitet (Brandenburg, 2022, Abs. 3), erklärte als Ziel möglichst großes Football-Wachstum in Deutschland dadurch erreichen zu wollen, dass in Zukunft nach englischem Vorbild regelmäßig reguläre Saisonspiele der NFL in deutschen Stadien ausgetragen werden sollen (Brandenburg, 2022, Abs. 5). Das Ziel der Liga ist es, sich innerhalb der nächsten 15 Jahre als Mannschaftssportart Nummer zwei in Deutschland hinter dem Fußball zu etablieren (Brandenburg, 2022, Abs. 7). Durch Zuschüsse seitens deutscher Städte wie Frankfurt am Main und der NFL soll zudem die Jugendarbeit verbessert werden (Brandenburg, 2022, Abs. 8), sodass sich in zehn Jahren noch mehr deutsche Spieler in der Liga etablieren können (Brandenburg, 2022, Abs. 9). Deutschland gilt weltweit als Wachstumsmarkt Nummer eins außerhalb der USA bezüglich American Football (Brandenburg, 2022, Abs. 9) und Studien zufolge soll es in Deutschland 19 Millionen potenzielle Football-Fans geben, welche durch die Internationalisierung für die NFL begeistern werden sollen (Brandenburg, 2022, Abs. 10).

2 Forschungsfrage und Hypothesen

Inhaltlich wurde im zuvor eingeführten Theorieteil deutlich, dass Deutschland durch die NFL als Wachstumsmarkt Nummer eins außerhalb der USA angesehen wird (Brandenburg, 2022, Abs. 9) und die Anzahl der Menschen, welche sich in Deutschland für die Sportart interessieren, laut Untersuchungen, in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). Basierend auf diesem Forschungsstand lässt sich nun folgende Forschungsfrage für diese Arbeit ableiten: “Wie stellt sich das aktuelle Interesse an der Sportart American Football bei Fans in Deutschland dar und welchen Einfluss hat die Internationalisierung der National Football League darauf?“.

Daraus und aus dem theoretischen Stand ergeben sich acht Hypothesen, deren Verifikation oder Falsifikation den Kern dieser Arbeit darstellen und welche im Folgenden aufgelistet sind und anschließend erläutert werden:

Hi: Footballfans in Deutschland haben aktuell ein hohes Interesse an der Sportart.

H2: Menschen mit hohem Interesse an American Football erleben ein hohes Gemeinschaftsgefühl mit anderen Fans.

H3: Football-interessierte Menschen in Deutschland, die ein hohes Interesse an der Sportart haben, haben gleichzeitig eine hohe Identifikation mit einem NFL -Franchise/-Team.

H4: Die Internationalisierung der NFL durch Spiele in Deutschland wird von den Fans in Deutschland positiv erlebt.

H5: Es besteht ein Zusammenhang zwischen deutscher Berichterstattung und dem Gemeinschaftsgefühl der Football-Fans in Deutschland.

H6: Das Interesse an Football unterscheidet sich bei Fans in Deutschland, die lieber amerikanische oder deutsche Medien zu diesem Thema konsumieren.

H7: Wenn Fans in Deutschland allgemein sportlich aktiv sind, ist auch das Interesse an American Football hoch.

H8: Frühkindliches Sporterleben, bzw. Nachwuchsarbeit im American Football hat einen höheren Einfluss auf das Interesse an der Sportart bei Fans in Deutschland als die deutsche Vermarktung in Form von Fernsehübertragungen, NFL -Spielen in Deutschland und Internetauftritten durch Social Media.

Hypothese 1 (H1) leitet sich dabei aus dem zuvor eingeführten Theorieteil dieser Arbeit ab, in dem nicht nur die kontinuierliche Steigerung der Mitgliederzahlen deutscher American Football-Vereine beschrieben wurde (DOSB, 2020, Abbildung), sondern auch die Vervierfachung der Einschaltquoten des Super Bowls im deutschen Fernsehen von 1999 bis 2021 (Bathke, 2022, Abs. 14). Darauf basierend wird untersucht, ob das Interesse an der Sportart bei den Fans in Deutschland aktuell als hoch einzustufen ist.

Die Hypothese 2 (H2) ergibt sich aus der Beobachtung, dass Menschen aus Deutschland, welche in den USA lebten, beim gemeinsamen Schauen von Football-Übertragungen im Fernsehen mit US-amerikanischen Freund*innen Interesse an der Sportart entwickelt haben (Volpe, 2013, S. 17). Darauf basierend ergibt sich eine Forschungslücke hinsichtlich der Frage, ob auch in Deutschland ein Gemeinschaftsgefühl mit anderen Fans entsteht, wenn gleichzeitig das Interesse an American Football hoch ist.

Gleichzeitig existieren Untersuchungen, welche belegen, dass es Football-Interessierten in Deutschland oft wichtiger ist Fan eines bestimmten Spielers zu sein, als eines Franchises oder Teams (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13). Daher leitet sich die Hypothese H3 aus dieser Untersuchung ab und möchte erforschen, ob die Identifikation mit einem Franchise oder Team mit dem generellen Interesse an American Football korreliert.

Hypothese H4 leitet sich daraus ab, dass 32 Prozent der befragten NFL-Fans in Deutschland ein Spiel dieser Liga besuchen würden, wenn es in Wohnortnähe stattfände (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 23), während nach der Schließung der NFL Europe die Ticketanfragen für die europäischen NFL -Spiele in London zu 15 Prozent aus Deutschland stammten (Bathke, 2022, Abs. 11). Darauf basierend wird in H4 überprüft, ob die Internationalisierung der NFL von den Fans in Deutschland positiv wahrgenommen wird.

Basierend auf dem seit 1999 stark steigenden Zuschauer*inneninteresse bezüglich der deutschen jährlichen Super Bow/ -Übertragungen (Bathke, 2022, Abs. 14) und dem, laut Untersuchungen, hohen Interesse an der NFL im Generellen bei den Football-Fans in Deutschland (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 16) bezieht sich die Hypothese H5 inhaltlich erneut auf das Gemeinschaftsgefühl deutscher Football-Fans und überprüft, ob diesbezüglich eine Korrelation mit dem Interesse an der deutschen Football-Berichterstattung vorliegt. Diese Hypothese versucht erneut eine Forschungslücke abzudecken, welche die deutsche Berichterstattung mit dem Gemeinschaftsgefühl bei den Fans in Deutschland in Verbindung bringt.

Die Hypothese H6 stellt eine Unterschiedshypothese dar und möchte überprüfen, ob sich das Interesse an American Football bei den Fans in Deutschland unterscheidet, je nachdem, ob sie amerikanische oder deutsche Medien zu diesem Thema konsumieren. Diese Hypothese ist abgeleitet aus der Statistik, dass einige Football-interessierte Menschen in Deutschland den amerikanischen Streaming-Dienst der NFL benutzen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 21), während andere auf deutsche Streaming-Angebote zurückgreifen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13).

Da bei zuvor durchgeführten Untersuchungen mit Football-Fans ersichtlich wurde, dass die Mehrheit der Fans sportlich aktiv ist (statista, 2022, Abs. 8) und zudem Sport als größtes Interesse in ihren Leben angeben (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 12), überprüft H7, ob ein Zusammenhang zwischen allgemeinem aktiven Sportausüben und dem Interesse an American Football existiert.

Als letzte Hypothese (H8) wird ein Zusammenhang überprüft, der untersucht, ob frühkindliches Sporterleben und Nachwuchsarbeit im American Football einen größeren Einfluss auf das Interesse an der Sportart haben, als die mediale Vermarktung in Deutschland und in Deutschland stattfindende NFL-Spiele. US-amerikanische Untersuchungen legen nahe, dass die Jugendarbeit in den USA im Bereich American Football das Interesse bei Kindern in diesem Land stark steigert (van Bottenburg, 2003, S. 1559). In Deutschland existiert zu diesem Thema eine Forschungslücke, weshalb sich die Formulierung dieser Hypothese zum einen aus diesem Umstand ableitet, zum anderen jedoch ebenfalls aus den Plänen der NFL und deutschen Städten wie Frankfurt am Main, welche in den nächsten Jahren durch finanzielle Zuschüsse die Jugendarbeit in Deutschland stark verbessern möchten (Brandenburg, 2022, Abs. 8).

3 Daten und Methodik

Im folgenden Kapitel wird zunächst das Studiendesign der Erhebung, welche für diese Arbeit durchgeführt wurde, erläutert und näher beschrieben. Anschließend wird auf die Stichprobe der Untersuchung eingegangen, welche durch die Kategorien Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Wohnort dargestellt wird. Im dritten Unterkapitel des Methodik-Kapitels werden die Messinstrumente in Form von Skalen statistisch und deskriptiv beschrieben mit besonderem Fokus auf die Skalenbildung. Ebenfalls werden in diesem Teilkapitel die Einzelitems erwähnt, welche für die Bildung der jeweiligen Skalen genutzt wurden. Im abschließenden Teilkapitel des Daten- und Methodik-Abschnitts erfolgt eine Beschreibung, in welcher Art und Weise das statistische Vorgehen bei der Verifikation oder Falsifikation der Hypothesen erfolgen soll.

3.1 Studiendesign

Um die zuvor vorgestellte Forschungsfrage zu beantworten und das aktuelle Interesse bei American Football-Fans in Deutschland zu messen, wurde eine quantitative Online-Erhebung durchgeführt. Diese Art der Erhebung erlaubt es, eine große Stichprobe zu befragen und einen umfangreichen Datensatz daraus zu erhalten. Die Umfrage ist dabei eine Querschnittserhebung, welche zu einem einzelnen Zeitpunkt erhoben wurde (Diekmann, 2005, S. 276). Die Befragung wurde dabei ausschließlich online über die Online-Plattform Limesurvey durchgeführt. Dabei wurde eine induktive Vorgehensweise angestrebt, bei der eigens aufgestellte Hypothesen und deren Überprüfung im Mittelpunkt stehen (Diekmann, 2005, S. 151).

Die Items und Skalen des Online-Fragebogens sind dabei selbst erstellt und aus dem zuvor eingeführten Theoriestand (siehe Kapitel 1) oder entsprechenden Forschungslücken abgeleitet worden.

3.2 Stichprobenbeschreibung

Die Stichprobe der Online-Erhebung setzt sich aus 1889 Menschen zusammen, welche vollständig über das Internet erreicht worden sind. Von dieser Anzahl haben 1551 Teilnehmende den Fragebogen vollständig ausgefüllt, weshalb aufgrund der hohen Teilnehmer*innenanzahl 338 unvollständige Datensätze der Einfachheit und Übersicht halber im Statistikprogramm IBM SPSS Statistics for Windows6 (IBM Corp, 2021) für die weitere Auswertung ausgeklammert wurden. Ebenfalls sei erwähnt, dass aufgrund der Größe der Stichprobe eine Gaußsche Normalverteilung angenommen wird (Diekmann, 2005, S. 348). Bei der Kontaktierung der Teilnehmenden für die Online-Befragung wurden verschiedene Internetquellen genutzt, sodass etwa der von Limesurvey erstellte Online-Link zum Zugriff auf die Umfrage in sozialen Medien, Kommunikations-Apps und Online-Foren zum Thema American Football geteilt wurde. Auf dem sozialen Medium Twitter wurden die meisten Teilnehmenden erreicht, da durch die retweet -Funktion der Plattform und durch das Teilen des Links von namenhaften Sportjournalisten wie Adrian Franke schnell viele Menschen, die sich als Football-Fans in Deutschland identifizierten, auf die Umfrage aufmerksam wurden. Aufgrund dieser Methodik, welche einem Schneeballsystem ähnelte, und der Anonymität der Umfrage lässt sich an dieser Stelle von einer willkürlichen Stichprobe ausgehen (Diekmann, 2005, S. 328). Zudem sei erwähnt, dass die Gesamtprozentanzahl in den folgenden Abbildungen teilweise knapp über oder unter 100 Prozent aufgrund von Auf- oder Abrundungen für zwei Stellen hinter dem Komma liegen.

Die Alterstruktur der Stichprobe stellt sich dabei als breit gefächert dar, da sich der Hauptteil der Teilnehmenden in den Antwortoptionen zwischen 20 und 60 Jahre eingeordnet hat (siehe Abbildung 1). Der Großteil aller Befragten ordnete sich mit 39,9 Prozent in der Alterskategorie zwischen 21 und 30 Jahren ein, während die zweitgrößte Gruppe mit 34 Prozent zwischen 31 und 40 Jahren alt ist (siehe Abbildung 1). 12,2 Prozent aller Befragten gaben an zwischen 41 und 50 Jahren alt zu sein, wohingegen 5,7 Prozent aller Proband*innen die Alterskategorie “51-60 Jahre“ ausgewählt haben (siehe Abbildung 1). In der Kategorie “11-20 Jahre“ ordneten sich 7,7 Prozent der Befragten ein, wohingegen 0,4 Prozent angaben über 60 Jahre alt zu sein (siehe Abbildung 1). 0,1 Prozent aller Teilnehmenden gaben an zehn Jahre oder jünger alt zu sein (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1 Altersstruktur der Stichprobe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung: Eigene Darstellung; n = 1551

Die Geschlechterstruktur der Stichprobe besteht zu 6,2 Prozent aus weiblichen Teilnehmerinnen, während 0,2 Prozent aller Befragten sich in die Kategorie “divers“ eingeordnet haben (siehe Abbildung 2). 93,5 Prozent aller Proband*innen bezeichnen sich als männlich; 0,1 Prozent der Befragten haben bei diesem Item die Kategorie “Keine Angabe“ ausgewählt (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2 Geschlechterstruktur der Stichprobe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung: Eigene Darstellung; n = 1551

Abbildung 3 Bildungsabschlüsse der Stichprobe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hinsichtlich der Bildungsabschlüsse seitens der Teilnehmenden der Umfrage hat die deutliche Mehrheit mit 34,8 Prozent das (Fach-)Abitur erfolgreich erworben, während 23,6 Prozent der Befragten den Bachelor-Abschluss an einer Universität, bzw. Hochschule erreicht haben (siehe Abbildung 3). 17,5 Prozent der Proband*innen haben darüber hinaus im Anschluss den Master-Ab Schluss erreicht (siehe Abbildung 3). 4,4 Prozent der Befragten haben die Kategorie “Staatsexamen“ ausgewählt, während zwei Prozent der befragten Menschen promoviert haben (siehe Abbildung 3). 16,1 Prozent aller Menschen, welche an der Online-Umfrage teilgenommen haben, haben einen Haupt- oder Realschulabschluss und 1,5% aller Teilnehmenden haben die Kategorie “Keine Angabe“ ausgewählt (siehe Abbildung 3).

In Bezug auf die Wohnorte der Befragten wurden fünf Bundesländer besonders oft genannt (siehe Abbildung 4). Mit 26,4 Prozent haben etwa ein Viertel aller Teilnehmenden angegeben, in Nordrhein-Westfalen zu wohnen, wohingegen 13,1 Prozent der Proband*innen in Niedersachsen beheimatet sind (siehe Abbildung 3). 12,2 Prozent aller Menschen, die an der Umfrage teilgenommen haben, leben in Bayern, 10,7 Prozent der Befragten im benachbarten Bundesland Baden-Württemberg (siehe Abbildung 4). 7,8 Prozent aller Beteiligten wohnen in Hessen (siehe Abbildung 4). Die restlichen Teilnehmenden der Umfrage verteilen sich auf die übrigen Bundesländer, sodass aus jedem Bundesland Menschen an der Befragung teilgenommen haben und 3,9 Prozent der Befragten derzeit im Ausland leben (siehe Abbildung 4). 0,5 Prozent der Menschen haben die Kategorie “Keine Angabe“ ausgewählt (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4 Wohnorte der Teilnehmenden nach Bundesländern sortiert

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung: Eigene Darstellung; n = 1551

3.3 Messinstrumente

In diesem Kapitel erfolgt eine tabellarische Auflistung der Gruppierungsvariable, der Einzelitems, der gebildeten Skalen und der Modelle der multiplen Regression, welche anschließend genutzt werden um mithilfe statistischer Berechnungen die Hypothesen Hi bis H8 zu falsifizieren oder verifizieren. Die metrischen Skalen aus Tabelle 1 bestehen dabei alle aus mehreren intervallskalierten Einzelitems des zuvor durchgeführten Online-Fragebogens (siehe Anhang, Fragebogen). Die Beantwortungsgrundlage dieser Items für alle Skalen der Tabelle 1 besteht dabei immer aus einer intervallskalierten, sechsstufigen Likert-Skala (Diekmann, 2005, S. 183), welche an beiden Endpunkten beschriftet ist (siehe Anhang, Fragebogen).

Tabelle 1 beinhaltet zunächst die Skala “Allgemeines Interesse an Football“, welche sich aus den neun Items “ALLGEMEIN21“ bis “ALLGEMEIN29“ (siehe Anhang, Tabelle I) zusammensetzt. Ein Beispielitem dieser Skala wäre: “Mein Interesse an American Football ist aktuell auf dem Höhepunkt in meinem Leben.“ (siehe Tabelle 1).

Die zweite Skala “Footballfans als Teil einer Gruppe“ (siehe Tabelle 1) besteht aus den fünf Items “SOZIAL1“ bis “SOZIAL5“ (siehe Anhang, Tabelle II); ein Beispielitem dieser Skala lautet: “Ich fühle mich zugehörig als Teil einer Gemeinschaft deutscher Footballfans, bzw. als Teil einer Community in Deutschland.“ (siehe Tabelle 1).

Die Skala Nummer drei, “Identifikation“ (siehe Tabelle 1), umfasst die vier Einzelitems “IDENT2“ bis “IDENT5“ (siehe Anhang, Tabelle III), wobei ein Beispielitem aus dieser Skala “Ich fühle mich diesem Team/Franchise verbunden und werde weiterhin Fan sein, egal ob sie in Zukunft erfolgreich oder unerfolgreich sein werden.“ (s. Tabelle 1, S. ) lautet.

Die fünfte Skala, “Internationalisierung der NFL“ (siehe Tabelle 1), umfasst die fünf Einzelitems “INTERN1“ bis “INTERN5“ (siehe Anhang, Tabelle IV). Ein Beispielitem dieser Skala lautet: “Die Möglichkeit ein Spiel in Deutschland oder Europa sehen zu können steigert mein Interesse an der Sportart American Football.“ (siehe Tabelle 1).

Die vorletzte Skala der Tabelle 1 lautet “Medien und Social Media - RanNFL“ und beinhaltet die beiden Items “MEDIEN21“ und “MEDIEN22“ (siehe Anhang, Tabelle V). Beispielhaft für diese Skala lautet eines der Items: “Die deutsche Berichterstattung zur NFL durch Pro7 Maxx empfinde ich als sehr gut.“ (siehe Tabelle 1).

Die letzte Skala (siehe Tabelle 1) lautet “Vermarktung in Deutschland“ und umfasst die Einzelitems “MEDIEN21“ bis “MEDIEN23“ und “INTERN3“ bis “INTERN4“ (siehe Anhang, Tabelle VI). Ein Beispielitem dieser Skala lautet “Das Vorhaben der NFL Spiele international auszutragen und zu vermarkten, finde ich gut.“ (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1 Skalenbeschreibungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*Anmerkung: Da die Skala “Medien und Social Media - RanNFL“ nur aus zwei Items besteht, wurde in SPSS (IBM Corp, 2021) bei der Bildung der Skala mit Guttmans “Split Half“-Koeffizienten statt mit “Alpha“ gerechnet um den angegebenen Wert zu erzielen.

Tabelle 2 dieses Teilkapitels umfasst die analysierten Einzelitems, welche ebenfalls für die statistische Analyse in den folgenden Kapiteln genutzt werden, um die gestellten Hypothesen zu beantworten. Diese Einzelitems lauten “ALLGEMEIN5“, “ALLGEMEIN3“, “EINLEITUNG1“ und “EINLEITUNG2“.

Tabelle 2 Analysierte Einzelitems

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung: Das Item “ALLGEMEIN5“ (siehe Anhang, Fragebogen) wird genutzt um H7 zu beantworten; die Items “ALLGEMEIN3“, “EINLEITUNG1“ und “EINLEITUNG 2“ (siehe Anhang, Fragebogen) werden genutzt um H8 zu beantworten und sind Teil der multiplen Regression (siehe Tabelle 4)

Die dritte Tabelle beinhaltet eine analysierte Gruppierungsvariable, welche aus dem Einzelitem “MEDIEN24“ (siehe Anhang, Fragebogen) gebildet wurde und die Gesamtanzahl der Stichprobe in zwei Antwortgruppen aufteilt. Diese Variable wird ebenfalls zur Hypothesenbeantwortung genutzt.

Tabelle 3 Analysierte Gruppierungsvariable

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung: Die Gruppierungsvariable ergibt sich aus den Antworten des Items “MEDIEN24“ (siehe Anhang, Fragebogen)

In der letzten Tabelle dieses Teilkapitels (siehe Tabelle 4) werden die Modelle 1 und 2 einer multiplen Regression dargestellt. Diese Regression beinhaltet für Modell 1 die Skala “Vermarktung in Deutschland“ und das Einzelitem “ALLGEMEIN3“ (siehe Tabelle 4). Modell 2 beinhaltet die gleichen Variablen, jedoch zusätzlich die Kontrollvariablen “EINLEITUNG1“ und “EINLEITUNG2“ (siehe Tabelle 4). Die unabhängige Variable, auf die diese Items allesamt angewandt werden, ist die Skala “Allgemeines Interesse an Football“ (siehe Tabelle 4).

Tabelle 4 Modelle 1 und 2 der multiplen Regression

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung: abhängige Variable: Skala “Allgemeines Interesse an Football“ (siehe Tabelle 1); N = 1551; korrigiertes R2 = .01, p = >.001

3.4 Statistische Herangehensweise

Nachdem im vorherigen Teilkapitel die Skalenbildung dargestellt wurde, werden in diesem Kapitel die statistischen Vorgehensweisen beschrieben, durch die die Verifikationen oder Falsifikationen der Hypothesen erfolgen sollen.

Um H1 zu beantworten werden die Einzelitems “ALLGEMEIN21“ bis “ALLGEMEIN29“ (siehe Anhang, Fragebogen), welche inhaltlich das Ziel verfolgen, das Interesse an American Football bei den Fans in Deutschland zu erfragen, zu einer Skala in SPSS (IBM Corp, 2021) zusammengefasst und der Mittelwert dieser Skala analysiert. Dafür wird zunächst eine Reliabilitätsanalyse ausgeführt um den empfohlenen Cronbach’s Alpha-Wert zwischen .60 und .90 sicherzustellen (Streiner, 2003, S. 100) und anschließend der Mittelwert und die Standardabweichung per SPSS (IBM Corp, 2021) errechnet.

Für die Beantwortung von H2 wird eine Korrelationsanalyse in SPSS (IBM Corp, 2021) zwischen den zuvor erstellten Skalen “Allgemeines Interesse an Football“ und “Footballfans als Teil einer Gruppe“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Da es sich bei dieser Hypothese um eine Zusammenhangshypothese handelt und beide Skalen metrisch skaliert sind, wird der Korrelationskoeffizient nach Pearson in SPSS (IBM Corp, 2021) angewandt.

Um H3 zu beantworten wird eine Korrelationsanalyse in SPSS (IBM Corp, 2021) zwischen den zuvor erstellten Skalen “Identifikation“ und “Allgemeines Interesse an Football“ (s. Tabelle 1) durchgeführt. Da es sich bei dieser Hypothese ebenfalls um eine Zusammenhangshypothese handelt und beide Skalen erneut metrisch skaliert sind, wird der Korrelationskoeffizient nach Pearson in SPSS (IBM Corp, 2021) angewandt.

Für die Beantwortung der Hypothese H4 wird eine Korrelationsanalyse in SPSS (IBM Corp, 2021) zwischen den erstellten Skalen “Allgemeines Interesse an Football“ und “Internationalisierung der NFL“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Es handelt sich hierbei um eine Zusammenhangshypothese. Beide Skalen sind zudem metrisch skaliert, weshalb ebenfalls der Korrelationskoeffizient nach Pearson in SPSS (IBM Corp, 2021) angewandt wird.

Um H5 zu beantworten wird eine Korrelationsanalyse in SPSS (IBM Corp, 2021) zwischen den erstellten Skalen “Medien und Social Media - ranNFL“ und “Footballfans als Teil einer Gruppe“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Bei dieser Zusammenhangshypothese wurde erneut der Korrelationskoeffizient nach Pearson in SPSS (IBM Corp, 2021) angewandt, da beide Skalen metrisch skaliert sind.

Bei H6 handelt es sich um eine Unterschiedshypothese. Aus diesem Grund wird dafür zunächst der Mittelwert des Einzelitems “MEDIEN24“ (siehe Anhang, Fragebogen) berechnet, welcher 2.69 beträgt, um anschließend die Teilnehmenden des Fragebogens in zwei Gruppen zu unterteilen. Dabei wird die erste Gruppe, welche im Schnitt mit 2.69 bis 1 geantwortet hat, und somit eine höhere Zustimmung bei diesem Item aufweist, von der zweiten Gruppe, welche geringere Zustimmung mit Antworten zwischen 2.69 und 6 angegeben hat, getrennt. Darauf basierend wurde in SPSS (IBM Corp, 2021) eine Gruppierungsvariable “G_MEDIEN“ erstellt (siehe Tabelle 3), welche durch einen T-Test mit der Skala “Allgemeines Interesse am Football“ (siehe Tabelle 1) analysiert wurde. Das Item “MEDIEN24“ bildet dabei die unabhängige Variable und die Skala “Allgemeines Interesse am Football“ die abhängige Variable.

Um die Zusammenhangshypothese H7 zu beantworten wird eine Korrelationsanalyse zwischen dem ordinalskalierten Item “ALLGEMEIN5“ (siehe Tabelle 2) und der Skala “Allgemeines Interesse am Football“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Dabei wird in SPSS (IBM Corp, 2021) aufgrund der Ordinalskalierung des Items nicht, wie in den zuvor durchgeführten Korrelationsanalysen, der Korrelationskoeffizient nach Pearson, sondern der nach Spearman genutzt. Das Item “ALLGEMEIN5“ bildet dabei die unabhängige Variable und die Skala “Allgemeines Interesse am Football“ die abhängige Variable.

Bei der Beantwortung von H8 wird eine lineare multiple Regression in SPSS (IBM Corp, 2021) durchgeführt, welche sich in Modell 1 aus den unabhängigen Variablen Einzelitem “ALLGEMEIN3“ und der Skala “Vermarktung in Deutschland“ zusammensetzt (siehe Tabelle 4). Die abhängige Variable der Regression ist die Skala “Allgemeines Interesse an Football“ (siehe Tabelle 4). Das zweite Modell der Regression beinhaltet zudem die Kontrollvariablen “EINLEITUNG1“ und “EINLEITUNG2“, welche den Einfluss des Alters und des Geschlechts auf Modell 1 überprüfen soll (siehe Tabelle 4). Aufgrund unterschiedlicher Skalierungen der beiden unabhängigen Variablen, ist der zu interpretierende Regressionskoeffizient Beta statt B in den folgenden Berechnungen (StatSoft Europe, Abs. 2).

Da bei den Hypothesen H2 bis H5 ein ungerichteter Zusammenhang der intervallskalierten Skalen, welche zur Berechnung genutzt werden, vorliegt (Universität Zürich, 2022, Abs. 3), können in diesen Fällen keine unabhängigen oder abhängigen Variablen bestimmt werden (Universität Zürich, 2022, Abs. 4).

4 Ergebnisse

Um Hi zu beantworten wurde eine deskriptive Analyse der Skala “Allgemeines Interesse an Football“(M = 2.09, SD = .75, n = 1551) (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Hierbei wird mit dem Median der sechsstufigen Likert-Skala der neun Einzelitems, aus welchen diese Skala gebildet wurde, gerechnet. Dessen Wert von 3.5 liegt über dem des Mittelwerts 2.09 der Skala. Diese Analyse deutet darauf hin, dass das Interesse an der Sportart bei den Fans in Deutschland als hoch einzuschätzen ist, weshalb diese Hypothese angenommen wird.

Zur Beantwortung von H2 wurde eine Korrelationsanalyse zwischen den Skalen “Allgemeines Interesse an Football“ und “Footballfans als Teil einer Gruppe“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Das Interesse an Football und das Erleben eines hohen Gemeinschaftsgefühls mit anderen Fans in Deutschland korrelieren hochsignifikant (r = .306, p = .001, n = 1429). Je höher das Interesse an Football ist, desto höher ist das Erleben des Gemeinschaftsgefühl mit anderen Fans, oder andersherum. Die Effektstärke dieser Signifikanz entspricht einem mittleren Wert (Cohen, 1988, S. 83). Die Hypothese wird daher angenommen.

Um die Hypothese H3 zu beantworten erfolgte eine Korrelationsanalyse zwischen den Skalen “Identifikation“ und “Allgemeines Interesse an Football“ (siehe Tabelle 1) in SPSS. Das Interesse an American Football und die Identifikation mit einem NFL -Franchise/-Team korrelieren hochsignifikant (r = .127, p = .001, n = 1429). Je höher das Interesse an Football ist, desto höher ist die Identifikation mit einem NFL -Franchise/-Team, oder andersherum. Laut Cohen handelt es sich dabei um einen schwachen Effekt (1988, S. 83). Die Hypothese wird aus diesem Grund angenommen.

Zur Beantwortung von H4 erfolgte eine Korrelationsanalyse zwischen den Skalen “Allgemeines Interesse an Football“ und “Internationalisierung der NFL“ (siehe Tabelle 1). Das Interesse an Football und das positive Erleben der Internationalisierung der NFL bei Fans in Deutschland korrelieren hochsignifikant (r = .301, p = .001, n = 1551). Je höher das Interesse an Football ist, desto höher ist die positive Einstellung bezüglich der NFL ­Internationalisierung, oder andersherum. Die Effektstärke dieser Signifikanz entspricht einem mittleren Wert (Cohen, 1988, S. 83) . Die Hypothese wird daher angenommen.

Um H5 zu beantworten wurde eine Korrelationsanalyse zwischen den Skalen “Footballfans als Teil einer Gruppe“ und “Medien und Social Media - RanNFL“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Das Gemeinschaftsgefühl der NFL -Fans in Deutschland und die Wahrnehmung der deutschen Berichterstattung zum Thema American Football bei diesen Fans korrelieren nicht (r = .03, p = .24, n = 1551). Es lässt sich kein Zusammenhang erkennen, weshalb diese Hypothese abgelehnt wird.

Zur Beantwortung der Unterschiedshypothese H6 wurde ein T-Test zwischen der Gruppierungsvariable “G_MEDIEN“ (siehe Tabelle 3) und der Skala “Allgemeines Interesse an Football“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Menschen in Deutschland mit hohem Interesse an amerikanischen Medien haben ein hochsignifikant höheres Interesse an American Football (M = 1.97, SD = 0.69, n = 775), als Menschen, die lieber deutsche Medien konsumieren (M = 2.21, SD = .79, n = 776). Die Effektstärke (Cohen, 1988, S. 77) dieser Signifikanz entspricht mit .33 einem mittleren Effekt. Aus diesem Grund wird die Hypothese angenommen.

Um H7 zu beantworten wurde eine Korrelationsanalyse zwischen dem ordinalskalierten Item “ALLGEMEIN5“ (siehe Tabelle 2) und der Skala “Allgemeines Interesse am Football“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt. Die Frequenz, mit der die deutschen Football-Fans Sport treiben und ihr Interesse an American Football korrelieren nicht (r = .01, p = .88, n = 1066). Da kein Zusammenhang erkennbar ist, wird diese Hypothese abgelehnt.

Zur Beantwortung von H8 wurde eine lineare multiple Regression zwischen den unabhängigen Variablen Einzelitem “ALLGEMEIN3“ und der Skala “Vermarktung in Deutschland“ und der abhängigen Variable Skala “Allgemeines Interesse an Football“ durchgeführt (siehe Tabelle 4). Zusätzlich wurde ein zweites Modell berechnet, in dem die Kontrollvariablen “EINLEITUNG1“ und “EINLEITUNG2“ den Einfluss von Alter und Geschlecht auf die Ergebnisse der Regression dargestellt haben (siehe Tabelle 4). Die multiple Regressionsanalyse zeigt, dass sowohl die frühkindliche Sporterziehung, bzw. Nachwuchsarbeit im American Football in Deutschland, als auch die Vermarktung des Sports in Deutschland einen hochsignifikanten Einfluss auf das Interesse an der Sportart Football bei den Fans in Deutschland haben (F(2, 1548) = 8.31, p < .001, n = 1551). Es lässt sich feststellen, dass die frühkindliche Sporterziehung im Bereich American Football in Deutschland (B = .18, SE = .06, Beta = .08, p = .002) einen signifikant höheren Einfluss auf das Interesse an Football im Leben hat, als die Vermarktung in Deutschland in Form von TV- Übertragungen oder Internpräsenzen (B = .05, SE = .02, Beta = .07, p =.005).

Zur Errechnung der damit einhergehenden Effektstärke wurde aufgrund zwei unabhängiger Variablen in der Regression das korrigierte R-Quadrat (= .01) in SPSS genutzt. Die berechnete Effektstärke beläuft sich dabei auf .01, weshalb von einem schwachen Effekt auszugehen ist (Cohen, 1988, S. 77).

Die Kontrollvariablen “EINLEITUNG1“ und “EINLEITUNG2“ wurden in Modell 2 (siehe Tabelle 4) genutzt um Einflüsse durch Alter oder Geschlecht auf das Ergebnis der multiplen Regression auszuschließen. Sowohl “EINLEITUNG1“(Sig. = .38), als auch “EINLEITUNG2“(Sig. = .43) sind nicht signifikant, wodurch keine Beeinflussung festgestellt werden konnte.

5 Methodenlimitationen

Bei der Durchführung der Erhebung und der anschließenden statistischen Auswertung sind einige Limitationen und Auffälligkeiten deutlich geworden, die nun kritisch diskutiert werden.

Zunächst sei erwähnt, dass der Fragebogen der Erhebung (siehe Anhang) ausschließlich aus geschlossenen Fragen besteht. Der Vorteil dieser Entscheidung war es, bei einer möglichen hohen Teilnehmendenanzahl einfacher die Auswertung in SPSS durchzuführen, da geschlossene Fragen einfacher zu standardisieren sind. Vorgegebene Antwortmöglichkeiten machen es dem Forschenden zudem leichter die Daten miteinander zu vergleichen. Der Nachteil dieser Designentscheidung ist der begrenzte Umfang mit dem neue Antwortmöglichkeiten erzielt werden, die nicht durch den Forschenden vorgegeben wurden. Möglicherweise könnten weitere Forschungen in der Zukunft auf Basis dieser Erhebung explorativer mit offenen Fragen arbeiten oder qualitative Forschungsansätze nutzen.

Die Entscheidung, eine sechsstufige Likert-Skala für die Beantwortung der meisten Items auszuwählen, ist ebenfalls ein Werkzeug, welches genutzt wurde, um die Proband*innen dazu zu bewegen, in eine bestimmte Richtung zu antworten. Durch sechs Antwortmöglichkeiten entfiel die Mittelkategorie, wodurch eindeutigere Ergebnisse bei der Auswertung der Daten zu erwarten waren und eine Tendenz zur Mitte (Dorsch - Lexikon der Psychologie, Abs. 1) verhindert wurde. Den Teilnehmenden wurde jedoch auch die Möglichkeit verwehrt sich zu entscheiden einem der Endpunkte nicht tendenziell zugeordnet zu werden, sodass eine Antwortverzerrung in diesem Fall möglich sein könnte. Eine weitere Antwortverzerrung könnte bei der Beantwortung des Items “IDENT2“ (siehe Anhang, Fragebogen) vorliegen, da dieses Item inhaltlich abbildet, an einem Lieblingsteam/-franchise weiterhin interessiert zu sein, auch wenn das Team sportlich unerfolgreich sein sollte. Es kann spekuliert werden, dass die Teilnehmenden aufgrund sozialer Erwünschtheit (Diekmann, 2005, S. 384) ungerne zugeben, ihr Lieblingsfranchise dann nicht weiter verfolgen zu wollen. Grundsätzlich kann an dieser Stelle für den gesamten Fragebogen diese Antwortverzerrung in Betracht gezogen werden, da sich alle Teilnehmenden als Football­Fans im Vorfeld der Bearbeitung identifiziert haben. Items, die diese Identifikation in Frage stellen könnten, könnten als Angriff auf die eigene Identität wahrgenommen werden und somit automatisch positiver beantwortet werden. Als Beispiel bietet sich Item “AFLIGEN25“ (siehe Anhang, Fragebogen) an, bei dem abgefragt wurde, ob die oder der Proband*in auch über den Super Bowl hinaus im Sommer die Geschehnisse der Liga verfolgt. Sollte durch die teilnehmende Person bemerkt werden, dass dem nicht so ist und diese Person auch zuvor noch nie über die Möglichkeit nachgedacht haben nach dem Endspiel die Liga weiterhin zu verfolgen, könnte dies zu einem inneren Konflikt führen, der sich in der positiveren Beantwortung der Frage widerspiegelt.

Die Stichprobenzusammensetzung lässt zudem Raum für Kritik, da diese zu etwa 94 Prozent aus männlichen Teilnehmern und nur etwa sechs Prozent aus weiblichen Teilnehmerinnen besteht (siehe Abbildung 2). Während des Zeitraums der Befragung und als deutlich wurde, dass die Geschlechtsverteilung sehr einseitig ausfallen würde, wurde versucht, weibliche Journalistinnen zum Thema American Football und deren Leserschaften zu erreichen. Leider wurden viele der Kontaktversuche nicht gelesen oder ignoriert, sodass die Stichprobenzusammensetzung nicht ausgeglichener im Bereich “Geschlecht“ ausfallen konnte.

Bei der statistischen Auswertung des Fragebogens ist zudem deutlich geworden, dass viele der erhobenen Daten nicht für die Beantwortung der Forschungsfrage oder der Hypothesen benötigt oder genutzt werden können. Möglicherweise könnte der Datensatz anderen Forschenden bezüglich zukünftiger Forschungen in diesem Bereich zur Verfügung gestellt werden.

Aufgrund eines Cronbach’s Alpha-Werts unter .60 war es bei der Bildung der Skalen zudem oft nicht möglich Einzelitems in die Skalenbildung zu integrieren. Einige gebildete Skalen haben zudem nur knapp einen Cronbach’s Alpha-Wert über .60, welcher als unterer Grenzwert für die interne Konsistenz und Reliabilität der Skalen angenommen wurde (Streiner, 2003, S. 100). Ebenfalls sei anzumerken, dass einige Trennschärfe-Werte der Einzelitems, welche zur Bildung der Skalen genutzt wurden, nicht den empfohlenen Mindestwert von .30 (Bortz & Döring, 2006, S. 220) aufweisen (siehe Anhang, Tabelle I, IV und VI). Die Begründung, diese Items trotzdem zu verwenden liegt darin, dass der jeweilige Cronbach’s Alpha-Wert bei der Erstellung der Skalen ausreichend hoch war und dass diese Items inhaltlich passend waren um die latenten Konstrukte zu erstellen und anschließend die Hypothesen damit zu verifizieren oder falsifizieren. Somit haben zwei von drei Kriterien bei der Beurteilung gepasst.

Sowohl die teils geringen Item-Trennschärfe-, als auch die teils geringen Cronbach’s-Alpha- Werte sind auf Unerfahrenheit bei der Erstellung des Fragebogens zurückzuführen und könnten in Zukunft durch mehr Erfahrung seitens des Forschenden vermieden werden.

Abschließend lässt sich noch feststellen, dass der R-Quadrat-Wert der multiplen Regression, welche durchgeführt wurde um Hypothese H8 zu beantworten, mit .01 (siehe Tabelle 4) sehr gering ausfällt. Da das Modell als solches jedoch trotzdem hochsignifikant ist (siehe Tabelle 4), wird dieser geringe Wert akzeptiert. Dies sollte einem jedoch bei der Interpretation des Modells bewusst sein.

6 Interpretation und Diskussion

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse zu den einzelnen Hypothesen zunächst interpretiert und anschließend untereinander und in Hinblick auf den Theorieteil dieser Arbeit (siehe Kapitel 1) kritisch diskutiert.

Die Ergebnisse zu Hi ergeben, dass bei den Football-Fans in Deutschland aktuell von einem hohen Interesse an der Sportart auszugehen ist (siehe Kapitel 4). Die Interpretation dieser Hypothese stellt sich simpler dar als die der anderen, da lediglich eine deskriptive Analyse des Mittelwerts der Skala “Allgemeines Interesse an Football“ (siehe Tabelle 1) durchgeführt wurde um zu erkennen, dass der Mittelwert dieser Skala deutlich über dem Median der Itemskala liegt. In Anbetracht der Tatsache, dass an der Befragung dieser Arbeit ausschließlich Menschen teilgenommen haben, die sich selbst als Football-Fans identifiziert haben, ist dies ein erwartbares Ergebnis. Da die analysierte Skala aus neun Einzelitems (siehe Anhang, Tabelle I) besteht, welche inhaltlich alle das aktuelle Interesse an American Football abbilden sollten, wird die Hypothese H1 und die dazugehörige Skala zudem als Grundstein für die Beantwortung anderer Hypothesen genutzt, weil diese sich als abhängige Variable “Interesse an Football“ sehr gut eignet, um Korrelationen mit anderen Aspekten des Themas American Football in Deutschland herzustellen.

In Hinblick auf den zuvor eingeführten theoretischen Stand fällt zunächst auf, dass das Ergebnis der Analyse von Hi die Erfahrungen in Deutschland von 1995 bis 2007 kontrastieren (Volpe, 2013, S. 15). Die NFL Europe, welche 2007 durch die NFL aufgrund mangelnder Zuschauerzahlen geschlossen wurde (Volpe, 2013, S. 15), dient dabei als Hinweis darauf, dass sich das öffentliche Interesse in den letzten 15 Jahren gewandelt hat. In den Jahren nach der Schließung der Liga hat American Football, laut eines US-Analysten, jedoch durch die deutsche Vermarktung den Sprung von einer Nischensportart hin zu einem Faszinosum für Millionen von Fans in Deutschland geschafft (Dzikus, 2017, S. 2). Ein weiterer Hinweis für die erfolgreiche Vermarktung, in Form von Spiel-Übertragungen im deutschen Fernsehen, zeigt die Vervierfachung der Einschaltquoten für das Endspiel der NFL, den Super Bowl, in der Zeitspanne von 1999 bis 2021 (Bathke, 2022, Abs. 14). Dabei konnte die Zuschauer*innenzahl vor allem bis 2016 auf 1,78 Millionen gesteigert werden; 2021 lagen die Einschaltquoten bei 2,41 Millionen (ran, 2022, Abbildung).

Somit zeigt sich, dass sich vor allem bis 2016 das Interesse an der Sportart in wenigen Jahren rapide gesteigert hat, wobei vermutet werden kann, dass dies mit der stark steigenden medialen Präsenz im deutschen Fernsehen zusammenhängt (Mantel, 2013, Abs. 1). Ein weiterer Grund für das steigende Interesse könnte zudem das wachsende Regelverständnis innerhalb der deutschen Fan-Gemeinde sein. Viele Expert*innen gehen davon aus, dass die Popularität und Verbreitung der Sportart maßgeblich mit dem Verständnis der komplexen Spielregeln zusammenhängt (Volpe, 2013, S. 17). Dies ergibt insofern Sinn, da Football ein komplexer und taktisch anspruchsvoller Sport ist, der seine Faszination möglicherweise erst dann richtig entfaltet, wenn die Zuschauer*innen auch im Detail verstehen, was sie während einer Fernsehübertragung sehen. Das Einzelitem “ALLGEMEIN28“ (siehe Anhang, Fragebogen), welches Teil der Skala ist, die zur Verifikation der Hypothese H1 genutzt wurde, kann an dieser Stelle als Interpretationshilfe dienen, da es abgefragt hat, ob das Interesse an Football bei den Proband*innen durch gesteigertes Regelverständnis im Laufe der Zeit gestiegen ist. Der Mittelwert dieses Items beträgt 1.60 (SD = .97, Min. = 1, Max. = 6), weshalb diese deskriptive Analyse an der Stelle vermuten lassen könnte, dass die Aussage, dass größeres Regelverständnis zu mehr Interesse führt, wahr ist. Diese Erkenntnis ist dahingehend interessant, da sie ein zusätzlicher Faktor sein könnte, die das steigende Interesse an Football in Deutschland mit den Jahren erklärt. Durch erhöhte Medienpräsenz (Riedmeier, 2015, Abs. 3) haben die Zuschauenden in Deutschland die Chance mehr Spiele zu konsumieren, was bedeuten würde, dass sie mehr Erfahrungen mit der Sportart sammeln und mit Spielszenen und Regeln häufiger konfrontiert werden. Dadurch könnte ein größeres Regelverständnis mit den Jahren entstehen, was das Interesse an der Sportart steigern könnte. Unabhängig von Einschaltquoten konnte durch die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse in der Zeit von 2018 bis 2022 in Form von Befragungen quantifiziert werden, dass am Ende der Erhebung 630,000 Befragte mehr angaben mehr oder weniger stark an American Football interessiert zu sein, als es 2018 der Fall war (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). Ausserdem gaben 2022 650,000 Befragte mehr an, sehr starkes Interesse an der Sportart zu haben, als es 2018 der Fall war (IfD Allensbach, 2022, Abbildung). In Bezug auf das deutsche Vereinswesen konnte ebenfalls eine erhebliche Steigerung des Zulaufs für den AFVD gemessen werden. Während 1998 lediglich 20,000 Mitglieder Teil des Verbands waren (van Bottenburg, 2003, S. 1553), steigerte sich die Zahl bis 2021 auf 72,000 Mitglieder in 500 Vereinen (DOSB, 2021, S. 7). An dieser Stelle könnte eine Wechselwirkung vermutet werden, dass mehr Medienpräsenz dazu führt, dass mehr Menschen den Sport persönlich ausprobieren, bzw. ausüben möchten, auf der anderen Seite aber auch die Menschen in den Vereinen die stärkere Vermarktung ihres Sports nutzen, um regelmäßig bei Übertragungen einzuschalten, da sie nun die Chance dazu haben.

Somit lässt sich anhand der vorliegenden Daten festhalten, dass in den Bereichen mediale Vermarktung, Einschaltquoten und Vereinsmitgliedschaften das Interesse nicht nur in den letzten 15 bis 20 Jahren gesteigert werden konnte, sondern aktuell auf einem Höchstniveau in Deutschland liegt. Somit passen die erhobenen Daten der Hypothese H1 zu dem aktuellen Forschungsstand und fügen sich in das bestehende Bild ein.

Die Ergebnisse zur Zusammenhangshypothese H2 sollen überprüfen, ob das zuvor etablierte hohe Interesse an American Football bei den Fans in Deutschland dazu führt, dass Fans ein hohes Gemeinschaftsgefühl mit anderen Fans erleben. Diese Hypothese ergab sich aus der Beobachtung, dass in den USA lebende Menschen aus Deutschland Interesse an Football entwickeln durch den Einfluss US-amerikanischer Freund*innen, mit denen sie die Spiele schauen (Volpe, 2013, S. 17). Der zuvor eingeführte Forschungsstand offenbart eine Forschungslücke hinsichtlich der Frage, ob in Deutschland ein Gemeinschaftsgefühl mit anderen Fans entsteht, wenn gleichzeitig das Interesse an American Football hoch ist. Die Auswertung der Analyse ergibt eine hochsignifikante Korrelation (r = .306, p = .001, n = 1429) zwischen diesen beiden Variablen (siehe Kapitel 4).

Somit lässt sich festhalten, dass es den Fans in Deutschland wichtig zu sein scheint mit anderen Fans in Kontakt zu treten oder deren Einfluss wahrzunehmen. Ziehen wir an dieser Stelle erneut die Mitgliederzahlen des AFVD heran und vergleichen diese beispielsweise mit den Mitgliederzahlen des größten Sportverbands in Deutschland, des deutschen Fußball­Verbands, wird deutlich, dass dieser in etwa 100 mal so viele Mitglieder besitzt, wie der des Footballs-Verbandes (DOSB, 2021, S. 9). Trotz der in H1 dargestellten Popularitäts- und Mitgliedersteigerung bezüglich American Footballs in verschiedenen Bereichen erreicht die Sportart zu keinem Zeitpunkt die Popularität die vor allem Fußball in Deutschland erreicht. An dieser Stelle könnte der Interpretationsversuch gewagt werden, dass die Football-Fans in Deutschland den Popularitätsschub der Sportart in Deutschland nicht als selbstverständlich ansehen, da es nur 15 Jahre her ist, dass das Interesse daran praktisch nicht spürbar und die Medienpräsenz gering war. Wie in Abbildung 1 dargestellt, ist sichtbar, dass 86,1 Prozent der Teilnehmenden an dieser Untersuchung zwischen 21 und 50 Jahre alt sind, womit angenommen werden kann, dass eine große Anzahl der Menschen sich noch an die Zeit erinnern kann, an der nicht regelmäßig Football im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Ebenfalls war dies zu einer Zeit, in der das Internet nur eine geringe Rolle im Leben vieler Menschen eingenommen hat, vor allem vor dem Aufkommen von Social Media-Plattformen. Somit könnte ein Grund für das hohe Gemeinschaftsgefühl bei Menschen mit hohem Interesse an Football sein, dass sie sich als Teil einer Gruppe sehen, die den Aufstieg von American Football in den letzten 15 Jahren miterlebt hat und dies somit zu einer Art Verbundenheit führen könnte. Die technischen Optionen sind in dieser Zeit weiter voran geschritten, sodass soziale Medien über das Internet neue Möglichkeiten bieten, sich unmittelbarer mit Gleichgesinnten zu verknüpfen und Gedanken und Meinungen auszutauschen. Durch diese Unmittelbarkeit könnte schneller der Eindruck entstehen, Teil einer Gruppe zu sein, da fast jeder die Möglichkeiten hat Teil von sozialen Medien zu sein. Ebenfalls kann angenommen werden, dass eine kleinere Gruppe, beispielsweise im Vergleich zur Fananzahl des Fußballs in Deutschland, automatisch darauf bedacht ist, Kontakte mit anderen Fans aufzunehmen, da es davon deutlich weniger Menschen gibt und Identifikation im Sport eine große Rolle einnimmt. Identifikation als solche könnte zudem eine große Rolle bei der Entstehung von Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Fangemeinde einnehmen. Das größere Interesse an einer Sportart könnte maßgeblich dazu beitragen, dass sich sowohl mit der Sportart selbst, als auch mit Menschen, die das gleiche Interesse teilen, identifiziert werden kann. Dies könnte zudem auch andersherum interpretiert werden, sodass gemeinsames Schauen von American Football, sei es der Super Bowl oder reguläre Saisonspiele, zu der Entstehung eines Gemeinschaftsgefühls mit den Mitschauenden beitragen und somit das Interesse an der Sportart erhöhen könnte. Zudem sorgt das hohe Interesse bei den Fans an der Sportart dafür, dass der Wunsch besteht, die Vermarktung in Deutschland weiter voran zu treiben, um mehr Inhalte konsumieren zu können. Dies gelingt am ehesten dadurch, als Gemeinschaft aufzutreten um den Medien-Verantwortlichen zu suggerieren, dass das Interesse hoch ist.

Da die Datenlage in dieser Richtung jedoch sehr begrenzt ist, würde es sich anbieten in der Zukunft weitere Forschungen anzustellen und daraus gegebenenfalls Schlüsse für den weiteren Verlauf der Vermarktung in Deutschland zu ziehen.

Die Korrelationsanalyse der Skalen zur Zusammenhangshypothese H3 verdeutlicht, dass hohes Interesse an American Football ebenfalls dazu beitragen kann, eine hohe Identifikation mit einem NFL -Franchise/- Team als Fan zu erleben (r = .127, p = .001, n = 1429) (siehe Kapitel 4). Es existieren in diesem Zusammenhang erste kleinere sozialwissenschaftliche Erkenntnisse, dass es einigen Fans in Deutschland wichtiger sein könnte Fan einzelner Spieler zu sein, als ganzer Teams, bzw. Franchises (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13). Die Ergebnisse dieser Arbeit könnten somit ein anderes Bild zeichnen, als die Ergebnisse, die aus der zuvor vorgestellten Untersuchung hervorgegangen sind. Wird sich in diesem Zusammenhang an die im Theorieteil dieser Arbeit gemachten Beobachtungen bezüglich der Zeit der 1980er und 1990er Jahre in der deutschen Berichterstattung erinnert, lassen sich einige inhaltliche Verbindungen herstellen (siehe Kapitel 4). Die Berichterstattung in Zeitungen, Radio und im Fernsehen bezüglich der NFL fiel sehr spärlich aus, sodass vor allem in den Achtzigerjahren, bezogen auf die gesamte Saison, lediglich das Super Bowl­ Ergebnis und die daran teilnehmenden Mannschaften Erwähnung fanden (Dzikus, 2017, S. 11). Anfang der Neunzigerjahre wurden bei den Übertragungen des Super Bowls erstmals einzelne Spieler, in der Regel die Quarterbacks, der teilnehmenden Franchises in den Fokus gerückt und dem deutschen Publikum näher gebracht (Dzikus, 2017, S. 11). Somit lässt sich historisch festhalten, dass in der deutschen Berichterstattung die Vorstellung einzelner, besonders wichtiger Spieler über das gesamte Team gestellt wurde. Wird es von außen betrachtet, ergibt es Sinn eher über die Geschichten einzelner Spieler zu berichten, als die Gesamtheit eines Franchises in den Fokus zu rücken. Einzelne Spieler besitzen mehr Identifikationsfläche und sind dadurch greifbarer als ganze Franchises, vor allem, da diese Franchises in weit entfernten Städten in den USA gelegen sind, zu denen die meisten der Fans in Deutschland keinerlei Bezug haben. Einzelne Spieler haben einen Namen, ein Gesicht und oftmals sehr konkrete sportliche Leistungen erbracht, die vermutlich nachhaltiger im Gedächtnis bleiben. Sie bieten zudem die Chance als Fixpunkt im hochkomplexen und zuweilen unübersichtlichen Spielverlauf eines Football-Spiels zu dienen und können von Kommentator*innen hervorgehoben werden. Somit spielt erneut, wie in H2, die Identifikation eine große Rolle, die vermeintlich leichter fällt, solange dabei nur einzelne Spieler in den Blick genommen werden.

Im Hinblick auf die Ergebnisse der Untersuchung dieser Arbeit zeichnet sich jedoch das Bild ab, dass bei hohem Interesse an American Football auch die Identifikation mit einem gesamten . VF7.-Franchise hoch ausfällt. Ein Interpretationsansatz könnte in diesem Falle lauten, dass gerade Menschen, die die Sportart Football neu entdecken, keinen Überblick über alle Franchises der Liga haben und es ihnen leichter fällt sich zunächst auf einzelne Spieler zu konzentrieren. Es könnte angenommen werden, dass mit steigendem Interesse an Football auch die Erfahrung hinsichtlich der Sportart steigt, da mehr Spiele verfolgt werden und die Franchises den Zuschauenden geläufiger werden. Weiterhin kann spekuliert werden, solange angenommen wird, dass Identifikation im Sport weiterhin ein wichtiger Faktor ist, dass irgendwann eines der Franchises als Identifikationspunkt und Lieblingsfranchise auserkoren wird. Im Fußballsport ist diese Identifikation oft geläufiger, da dort mit Sicherheit die meisten Fans einen Lieblingsverein nennen können. Wenn nun spekuliert wird, dass auch im Fußball dahinter der Wunsch nach Identifikation steckt, kann auch beim American Football angenommen werden, dass mit mehr Erfahrung und einer größeren Gewöhnung an die Liga ein Lieblingsfranchise bzw. Lieblingsteam für viele Fans wichtiger wird. Sich einem Team zugehörig zu fühlen bedeutet immer auch ein Teil von etwas zu sein. Man beobachtet somit nicht nur von außen, sondern befindet sich mittendrin und kann durch ein Lieblingsfranchise auch gegenüber anderen Fans eine Position einnehmen und aus dieser Position heraus argumentieren. Somit erscheint das analysierte Ergebnis zur Hypothese H3, dass mehr Interesse an Football auch zu einer größeren Identifikation mit einzelnen Teams führen kann, nur logisch. Nichtsdestotrotz wären auch an dieser Stelle weitere Untersuchungen zu diesem Thema sinnvoll, da die bisherige Datenlage als sehr dünn bezeichnet werden kann.

Die Korrelationsanalyse zu H4 konnte einen hochsignifikanten Zusammenhang (r = .301, p = .001, n = 1551) zwischen der positiven Wahrnehmung der Internationalisierung der NFL und dem Interesse an American Football nachweisen (siehe Kapitel 4). Internationalisierung bedeutet in diesem Fall die, aus US-Sicht, lokale Liga NFL durch Auslandsvermarktung in anderen Ländern bekannter zu machen, indem der Zugang und die Menge an Inhalten zu dieser Liga vereinfacht, bzw. vergrößert werden. Diese Inhalte können dabei sowohl Übertragungen oder Internetauftritte umfassen, als auch Saisonspiele der Liga, welche in Deutschland, bzw. Europa ausgetragen werden (Bathke, 2022, Abs. 3). Deutschland gilt dabei als Wachstumsmarkt Nummer eins außerhalb der USA für Internationalisierung (Brandenburg, 2022, Abs. 9), weshalb die Ergebnisse zur Verifikation von H4 möglicherweise besonders relevant sein könnten für diese Arbeit.

Grundsätzlich erscheint es naheliegend, dass die Ergebnisse der Hypothese zeigen, dass Menschen, die hohes Interesse an American Football haben, auch positiv gegenüber der Internationalisierung der NFL eingestellt sind. Fortschreitende Internationalisierung bedeutet höchstwahrscheinlich eine damit einhergehende höhere Medienpräsenz von der Football-Fans profitieren würden. Zudem wurde diese Hypothese aus dem Forschungsstand abgeleitet, dass 32 Prozent der befragten NFL -Fans in Deutschland ein Ligaspiel besuchen würden, wenn es in der Nähe ihres Wohnortes ausgetragen werden würde (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 23). Dieser hohe Zuspruch steht im Einklang zu den Ergebnissen von Hypothese H4 und dürfte auch bei den NFL -Verantwortlichen auf offene Ohren stoßen. Das Interesse am Super Bowl ist in den USA seit 2015 um 20 Prozent zurückgegangen (Bocksch, 2022, Abs. 2), was dafür spricht, dass der heimische Markt eine Sättigungsgrenze erreicht hat (Bathke, 2022, Abs. 7), sodass neues Wirtschafts- und Interessenwachstum nur durch mehr Bemühungen in Richtung Internationalisierung möglich sein könnten. Die NFL selbst sieht einen der größten Hebel den internationalen Markt zu erreichen darin, reguläre Saisonspiele in verschiedenen Ländern abzuhalten, sodass bis 2025 vier dieser Spiele in Deutschland stattfinden werden (Brandenburg, 2022, Abs. 5). Die positiven Forschungsergebnisse der zuvor erwähnten Studie (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 23) und der vorliegenden Arbeit hinsichtlich der Internationalisierungsbemühungen lassen die Interpretation zu, dass die lokale Nähe von Footballspielen maßgeblich zu der Verbreitung der Sportart beitragen könnte. Nicht nur, dass Interesse an Football eine positive Einstellung gegenüber der Internationalisierung der NFL mit sich bringt, auch eine größere Medienpräsenz oder Saisonspiele in unmittelbarer Wohnortnähe könnten dazu beitragen mehr Menschen zu erreichen. Mehr Nähe könnte erneut zu mehr Identifikation führen und die weit entfernten Franchises für viele Menschen wesentlich greifbarer machen. Ganz davon abgesehen, dass es auch ökonomische Vorteile mit sich bringt nicht in die USA fliegen zu müssen und allein dadurch die Bereitschaft steigen könnte größeres Interesse an den Spielen zu zeigen.

Das Ziel der NFL ist es, American Football innerhalb der nächsten 15 Jahre als Mannschaftssportart Nummer zwei hinter dem Fußball in Deutschland zu etablieren (Brandenburg, 2022, Abs. 7). Dieses Vorhaben wird von Sebastian Uhrich, Professor der Sportbetriebswirtschaftslehre der Sporthochschule Köln,jedoch kritisch gesehen, da dieser den hiesigen Markt als sehr unbeweglich einstuft und durch die Spiele nur einen geringen Popularitätsschub erwartet (Bathke, 2022, Abs. 20). Außerdem führt er an, dass bereits Sportarten wie Handball oder Basketball versucht haben die Dominanz des Fußballs zu durchbrechen und gescheitert sind (Bathke, 2022, Abs. 20). Allerdings haben die bereits dargestellten Ergebnisse deutlich gemacht, dass das Interesse an America Football in Deutschland bei einem Teil der Bevölkerung schon heute hoch ist und bereits Millionen Fans erreicht werden. Und auch wenn es unwahrscheinlich scheint die Dominanz des Fußballs zu durchbrechen ist an keiner Stelle die Rede davon, dass das das explizite Ziel sei, da, wie erwähnt, gesagt wurde, dass das Vorhaben sei, sich als zweitgrößte Mannschaftssportart hinter dem Fußball in Deutschland zu etablieren. Auch der Vergleich zum Handball oder Basketball läuft an dem Punkt etwas ins Leere, an dem sich angeschaut wird wie die finanziellen Möglichkeiten der deutschen Handball- und Basketballliga aufgestellt sind. Da die NFL ein Multimilliardenunternehmen ist, sind die Möglichkeiten der hiesigen Vermarktung deutlich größer und erfolgsversprechender. Basierend auf diesen Erkenntnissen kann angenommen werden, dass das Thema Internationalisierung in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird und weitere Forschungen in diese Richtung besonders nach der Austragung der vier geplanten Saisonspiele der NFL in Deutschland sinnvoll sein könnten.

Die Korrelationsanalyse zu H5 konnte keinen statistischen Zusammenhang zwischen deutscher Berichterstattung und dem Gemeinschaftsgefühl der Football-Fans in Deutschland feststellen (r = .03, p = .24, n = 1551) (siehe Kapitel 4), weshalb diese Hypothese abgelehnt wurde.

Nachdem durch H2 zuvor bereits etabliert wurde, dass das Interesse an Football im Allgemeinen in Zusammenhang mit dem Gemeinschaftsgefühl der Fans in Deutschland steht, kann im Zusammenhang mit der deutschen Berichterstattung kein Interesse-steigernder Effekt festgestellt werden. Es könnte an dieser Stelle versucht werden zu interpretieren, dass die steigenden Zuschauer*innenzahlen der letzten 20 Jahre bei Super Bow/ -Übertragungen in Deutschland (Bathke, 2022, Abs. 14) und die generell gestiegene Fernsehpräsenz des Sports (Riedmeier, 2015, Abs. 3) dazu geführt haben könnte, dass Menschen, die diese Übertragungen regelmäßig verfolgen sich gleichzeitig öfters zu Gruppen zusammentun, gemeinsam schauen und so ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Dass dem nicht so ist könnte viele Gründe haben, unter anderem, dass die Berichterstattung im deutschen Fernsehen, Printmedien oder dem Internet nicht als eigenständiges, homogenes Produkt wahrgenommen wird und dadurch nicht die Berichterstattung, sondern der Sport selbst im Vordergrund steht, der, wie bereits in H2 dargestellt, ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen kann. Möglicherweise nutzen viele Fans die deutschen Medien überhaupt nicht um sich mit American Football zu beschäftigen und greifen auf amerikanische Berichterstattungen zurück. Der deutsche Forschungsstand weist bezüglich dieser Hypothese eine Forschungslücke auf, da keinerlei Untersuchungen diesbezüglich vorliegen. Grundsätzlich könnte sich an dieser Stelle auch die Frage gestellt werden, ob es sinnvoll ist in diese Richtung zu forschen und was der Ertrag dieser Untersuchung wäre. Möglicherweise wäre es explizit für deutsche Medienanstalten lohnenswert zu erforschen, ob ein Gemeinschaftsgefühl das Interesse an ihren Berichterstattungen erhöhen würde, um daraufhin mehr Interesse und Einschaltquoten, bzw. Internetzugriffe zu erzielen. Alles in allem ist das Ergebnis zu dieser Hypothese jedoch schwer interpretierbar aufgrund fehlender Untersuchungen und generell darf kritisch betrachtet werden, ob es überhaupt sinnvoll ist in diese Richtung in Zukunft weiter zu forschen.

Die Ergebnisse der Analyse zur Unterschiedshypothese H6 zeigen auf, dass Menschen, welche ein hohes Interesse an der Berichterstattung amerikanischer Medien haben (M = 1.97, SD = 0.69, n = 775), gleichzeitig auch ein hochsignifikant höheres Interesse an American Football im Allgemeinen haben, als Menschen, die deutsche Medien konsumieren (M = 2.21, SD = .79, n = 776) (siehe Kapitel 4). Grundsätzlich ist diese Hypothese aus der Erkenntnis abgeleitet, dass es Football-Fans in Deutschland gibt, welche den amerikanischen Streaming­Dienst der NFL nutzen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 21), während andere Fans auf deutsche Angebote im Bereich Streaming oder Fernsehen zurückgreifen (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 13).

Auch diese Hypothese lässt sich von zwei Seiten aus interpretieren. Zum einen könnte an dieser Stelle vermutet werden, dass Fans, welche ein hohes Interesse an der Sportart haben, durch mehr Erfahrung mit der Zeit Inhalte konsumieren wollen, die über das deutsche, begrenzte Angebot hinaus gehen. Durch die finanziellen Möglichkeiten der NFL ist es eine logische Annahme, dass amerikanische Medien in Bezug auf Berichterstattung und Übertragungsqualität professioneller aufgestellt sind als deren deutsches Äquivalent. Vor allem wenn betrachtet wird, dass die deutschen Übertragungsrechte der NFL, welche über den Super Bowl hinausgehen, erst seit 2015 vergeben werden (Riedmeier, 2015, Abs. 3) und die USA mehrere Jahrzehnte Vorsprung an Erfahrung dieser Übertragungen haben. Ebenfalls ist anzunehmen, dass die Anzahl an Moderator*innen und Kommentator*innen und deren Ausbildung in einem wesentlich größeren Rahmen existieren, als es in Deutschland der Fall sein kann. Ein weiterer Beweis für die finanzielle Überlegenheit amerikanischer Medien ist der 2021 abgeschlossene, 110 Milliarden Dollar schwere Fernsehvertrag der NFL mit den größten Medienanstalten des Landes, welcher über elf Jahre laufen wird (Belson & Draper, 2021, Abs. 1). Diese Gegebenheiten könnten somit sehr anziehend für Menschen sein, die ein hohes Interesse an der Sportart haben und umfangreicher über die NFL informiert sein möchten, als nur zwei Spiele am Sonntagabend im deutschen Fernsehen zu verfolgen. Zudem begeben sich Fans, die amerikanische Berichterstattung konsumieren, bewusst in ein Umfeld, welches im Normalfall nicht ihrer Muttersprache entspricht und grundsätzlich ein größeres Verständnis an der Sportart voraussetzt. Die amerikanischen Zuschauer*innen sind höchstwahrscheinlich im größeren Umfang mit dieser Sportart aufgewachsen und mit deren Regeln und Begriffen vertrauter als durchschnittliche deutsche Football-Fans. Dies setzt voraus, dass Fans in Deutschland, welche amerikanische Football-Medien konsumieren, sich einer anspruchsvolleren Thematik stellen, als dies in deutschen Medien zu erwarten wäre. Andersherum könnte spekuliert werden, dass Fans in Deutschland mit geringerem Interesse an der Sportart auch eher mit der deutschen, im Vergleich zu den USA reduzierteren, Berichterstattung zufrieden sind.

Zum anderen könnte das Ergebnis dieser Hypothese auch so herum interpretiert werden, dass Menschen, die ein Grundinteresse an American Football haben, durch den Konsum amerikanischer Medien ein höheres Interesse im Schnitt an der Sportart entwickeln, als Fans, die die deutsche Berichterstattung verfolgen. Die Ergebnisse zu H6 legen nahe, dass auch die Football-Fans, die deutsche Medien verfolgen, Interesse an der Sportart haben, dass dieses Interesse durch das Verfolgen amerikanischer Berichterstattung jedoch nochmal verstärkt werden könnte. Somit könnte sich schlussfolgern lassen, dass die Wahrscheinlichkeit, bei dem Konsum amerikanischer Medien stärkeres Interesse an der Sportart American Football zu entwickeln, größer sei als es bei der deutschen Berichterstattung der Fall sein könnte. Amerikanische Medien können den Sport umfangreicher abdecken und dadurch möglicherweise mehr Identifikation ermöglichen als es in Deutschland durch die Übertragung einzelner Spiele möglich ist.

Weitere Untersuchungen an NFL -Fans könnten an dieser Stelle hilfreich sein, um konkreter herauszufinden, wie deutsche Berichterstattungen von der Erfahrung amerikanischer Medien profitieren können und woran im Detail der Reiz an amerikanischen Übertragungen liegt. Daraus könnten Implikationen abgeleitet werden um die Football-Medienlandschaft in Deutschland dahingehend zu verändern, dass die Berichterstattungen noch attraktiver und umfangreicher gestaltet werden für Fans, die bisher lieber amerikanische Medien konsumiert haben.

Um Hypothese H7 zu beantworten wurde eine Korrelationsanalyse berechnet, welche ergab, dass die Frequenz, mit der die deutschen Football-Fans Sport treiben und ihr Interesse an Football nicht korrelieren (r = .01, p = .88, n = 1066) (siehe Kapitel 4). Grundsätzlich erscheint dieses Ergebnis überraschend, da angenommen werden könnte, dass Football­Interessierte, die sportlich aktiver sind, generell mehr Interesse an Sport haben, was sich wiederum auch auf das Sportschauen übertragen könnte. Grundsätzlich könnten Menschen, die aus eigenem Antrieb gerne Sport treiben unter Umständen leichter Zugang zu einer neuen Sportart haben und diese mit Interesse verfolgen, da sie sich leichter in sportliche Zusammenhänge hineindenken können. Auch in diesem Fall ließe sich diese Hypothese zudem inhaltlich anders herum interpretieren. Football-Fans, die ein hohes Interesse an der Sportart haben, könnten sich dadurch inspiriert fühlen selbst sportlich aktiv zu werden.

Dass die Hypothese falsifiziert wurde ist des Weiteren überraschend, da der bisherige Forschungsstand dahingehend ein anderes Bild zeichnet. Bei zuvor durchgeführten Untersuchungen an deutschen Football-Fans wurde ersichtlich, dass die Mehrheit der Fans sportlich aktiver ist als die Vergleichsgruppe (statista, 2022, Abs. 8). Zudem gaben deutsche Fans in einer anderen Befragung an, dass Sport das größte Interesse in ihrem Leben darstellt (Gewiese & Wunsch, 2021, S. 12). Möglicherweise ist ein Grund für diese sich kontrastierenden Ergebnisse, dass in keiner der Befragungen sportartenspezifisch geforscht wurde und somit von Wandern, Kraftsport, Fußball, Yoga, American Football oder anderen Sportarten jegliche Ausprägung gültig war um als sportlich aktiv zu gelten. Somit könnten weitere Untersuchungen einzelne Sportarten oder Sportartengruppen in den Fokus rücken und dahingehend untersuchen, ob Unterschiede deutlich werden.

Möglicherweise könnte auch der Zusammenhang zwischen dem Anschauen von Football und dem Spielen von Football als Forschungsschwerpunkt interessant sein. Betrachten wir eine US-amerikanische Befragung, die den Zusammenhang zwischen dem Interesse an Football und dem Spielen von Football untersucht, lässt sich feststellen, dass etwa drei Viertel der Proband*innen Interesse an der Sportart selbst haben und über ein Fünftel die Sportart selbst ausüben (Zandt, 2022, Abbildung). Durch eine solche Untersuchung in Deutschland könnten möglicherweise die American Football-Vereine und Medienanstalten, die über Football berichten, gegenseitig Schlüsse daraus ziehen, ob und wie diese beiden Ausprägungen sich gegenseitig beeinflussen und ob ein Wechselverhältnis vorliegt.

Zur Verifikation der letzten Hypothese, Hs, wurde eine lineare multiple Regression durchgeführt um zu überprüfen, ob frühkindliches Sporterleben, bzw. Nachwuchsarbeit im American Football einen größeren Einfluss auf das Interesse an der Sportart bei Fans in Deutschland hat als die deutsche Vermarktung in Form von Fernsehübertragungen, NFL­Spielen in Deutschland oder Internetauftritten. Es konnte belegt werden, dass die frühkindliche Sporterziehung, bzw. Nachwuchsarbeit im Football hochsignifikant (B = .18, SE = .06, Beta = .08, p = .002) mehr Einfluss auf das Interesse an Football im Leben der Proband*innen hat, als die deutsche Football-Vermarktung (B = .05, SE = .02, Beta = .07, p =.005) (siehe Kapitel 4). Um den Störeinfluss von Alter und Geschlecht auf dieses Ergebnis auszuschließen wurde zudem ein zweites Modell berechnet, in dem diese beiden Variablen als Kontrollvariablen angewandt wurden (siehe Tabelle 4). Alter und Geschlecht haben keinen signifikanten Einfluss darauf, ob frühkindliche Sporterziehung oder Vermarktung einen größeren Einfluss auf das Interesse an Football haben. Somit lässt sich interpretieren, dass es in diesem Modell keine Rolle spielt, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt oder wie alt man ist, damit eigene sportliche Erfahrungen im Football einen größeren Einfluss auf das Interesse an der Sportart haben als die deutsche Vermarktung. Da sich die Hypothese H8 konkret auf frühkindliche Erfahrungen und Nachwuchsarbeit bezieht, beschränkt sich die inhaltliche Interpretation der linearen multiplen Regression in dieser Arbeit jedoch auf die Zeit des Kindes- und Jugendalters.

Wie in Modell 1 (siehe Tabelle 4) der Regression sichtbar wurde, scheint die Möglichkeit, American Football als Kind oder jugendliche Person zu spielen, einen erheblichen Einfluss auf das Interesse daran zu haben. Es ließe sich an dieser Stelle interpretieren, dass praktische Erfahrungen im Football ein einprägsameres Erleben darstellen als die Sportart beispielsweise nur über Fernsehübertragungen oder Onlinevideos zu verfolgen. Kinder und Jugendliche machen dabei möglicherweise Erfahrungen durch Impressionen und Expressionen und spüren unter Umständen ein Gemeinschaftsgefühl mit ihren Mitspieler*innen. Dadurch könnten sie ein Gefühl für den Sport entwickeln, der ohne diese Erfahrungen, wenn ein Spielverlauf nur von außen betrachtet wird, ob vor dem Fernseher oder im Stadion, nicht möglich wäre. Vorherige Untersuchungen unterstützen diesen Interpretationsversuch durch eine vorhandene hohe Korrelation zwischen Menschen, die einen Sport ausüben und dem Interesse an der Sportart selbst, da sich diese Menschen verstärkt mit dem Sport identifizieren können (van Bottenburg, 2003, S. 1559). In den USA haben viele Kinder und Jugendliche bereits im frühen Alter Football aktiv ausgeübt; gleichzeitig stellt American Football die beliebteste Sportart im US-Fernsehen dar (van Bottenburg, 2003, S. 1559). Diese Erkenntnis könnte die Ergebnisse der Regression weiter unterstützen.

Hypothese H8 hat sich aus dem Forschungsstand abgeleitet, dass US-amerikanische Untersuchungen gezeigt haben, dass Nachwuchsarbeit im Bereich American Football das Interesse bei Kindern und Jugendlichen an der Sportart in diesem Land stark steigert (van Bottenburg, 2003, S. 1559). In Deutschland existieren zu dieser Fragestellung keine Forschungen, weshalb sich weitere Untersuchungen diesbezüglich in Zukunft anbieten würden. Besonders vor dem Hintergrund, dass die NFL und deutsche Städte wie Frankfurt am Main in den nächsten Jahren die Jugendarbeit im Bereich Football in Deutschland stark bezuschussen wollen (Brandenburg, 2022, Abs. 8) erscheint es umso wichtiger, die bisherigen Ergebnisse zu diesem Thema zu vertiefen und zu erweitern. Als Gegenbeispiel könnte an dieser Stelle ein Blick zurück auf die NFL Europe geworfen werden, welche als amerikanische Entwicklungsliga in der europäischen Region eingeführt wurde, ohne dass ein Grundgerüst für den Sport American Football existiert hat (Volpe, 2013, S. 15). Wie bereits zuvor beschrieben, lag die Mitgliederzahl deutscher American Football-Vereine um die Jahrtausendwende bundesweit lediglich bei um die 20,000 Mitglieder (van Bottenburg, 2003, S. 1553), worin eine Begründung für das geringe Interesse liegen könnte. Während mittlerweile fast vier mal so viele Mitglieder in Football-Vereinen in Deutschland angemeldet sind (DOSB, 2021, S. 7), haben somit auch fast vier mal so viele Menschen praktische Berührungspunkte mit der Sportart, weshalb spekuliert werden könnte, dass eine NFL Europe heutzutage besser abschneiden würde als vor 20 Jahren. Ein weiterer Versuch einer europäischen Liga stellt dabei die bereits erwähnte ELF dar, welche seit 2021 als halbprofessionelle Liga Franchises aus acht europäischen Ländern vereint (Kazda, 2021, Abs. 2) und das Ziel hat möglichst viele einheimische Spieler in den Mannschaften spielen zu lassen (Kazda, 2021, Abs. 3). Somit stellt die ELF den Versuch einer Liga dar, die im Gegensatz zur NFL Europe auch einheimische Spieler aus den eigenen Vereinen in den Fokus rücken möchte.

Die Ergebnisse zu H8 bedeuten zum Ende dieses Kapitels jedoch auch, dass die Ergebnisse der Hypothesen H2 bis H6, welche sich verstärkt um die Vermarktung in Deutschland durch Internationalisierung und Medienkonsum gedreht haben, relativiert werden könnten. Football-Nachwuchsarbeit in Deutschland könnte möglicherweise eine wichtigere Rolle einnehmen als alles, was die NFL oder die deutschen Medienanstalten an Werbung und Vermarktung in den nächsten Jahren geplant haben. Einen größeren Fokus auf die Nachwuchsarbeit im Bereich American Football zu legen könnte bedeuten, die Grundlage für diese Sportart in Deutschland zu stärken und ein Fundament schaffen, was unter Umständen nachhaltiger sein könnte als das Interesse, welches durch Vermarktung erreicht werden würde. Die NFL scheint das Potenzial erkannt zu haben, welches in Jugendarbeit liegen könnte, da sie jährlich 100,000 europäische Schulkinder in, durch die Liga organisierten, Footballcamps trainieren (Volpe, 2013, S. 15). Im Theorieteil dieser Arbeit wurde jedoch bereits das Problem skizziert, dass Football ein Sport ist, für den es wichtig ist konkrete Rahmenbedingungen zu schaffen (Volpe, 2013, S. 19). Durch ein wenig intuitives deutsches Ligensystem und geringe finanzielle Möglichkeiten für Spieler*innenausrüstung und Spielmaterial in diesen Vereinen (Volpe, 2013, S. 19) würde es am Ende keine Rolle spielen, ob die Ergebnisse der Hypothese Hs nahelegen, dass Jugendarbeit das Interesse stark fördert, solange zu wenige Kinder und Jugendliche überhaupt die finanziellen Möglichkeiten hätten diese Sportart auszuüben.

Somit scheinen an dieser Stelle weitere Forschungen in diese Richtung sehr lohnenswert zu sein. Unter Umständen könnte eine Längsschnittstudie mit Paneldesign (Diekmann, 2005, S. 267) geplant werden, mit welcher in bestimmten deutschen American Football-Vereinen qualitative Befragungen durchgeführt werden. Unter Berücksichtigung, dass die finanzielle Unterstützung für die deutsche Nachwuchsarbeit durch die NFL zum jetzigen Zeitpunkt erst ein paar Jahre Bestand hat, könnte es sich anbieten in ein paar Jahren erneut diese Vereine zu befragen, um zu sehen, ob und welche Veränderungen durch die finanziellen Hilfen eingetreten sind.

7 Fazit und Ausblick

Mit der vorliegenden Arbeit wurde das Ziel verfolgt weniger beachtete Aspekte der Sportart American Football, wie die Internationalisierung der NFL und die Ausprägung des Interesses an der Sportart von Seiten der Fans, zu untersuchen. Die vorliegende Masterarbeit ging dabei folgender Forschungsfrage nach: “Wie stellt sich das aktuelle Interesse an der Sportart American Football bei Fans in Deutschland dar und welchen Einfluss hat die Internationalisierung der National Football League darauf?“. Wie bereits in der Einleitung dieser Arbeit erwähnt, leitet sich diese Fragestellung aus dem vorhandenen Forschungsstand ab, welcher die Legitimation für die Forschungsfrage liefert. Zur Beantwortung dieser Frage wurden acht Hypothesen aufgestellt und eine quantitative Online-Erhebung mit American Football-Fans in Deutschland durchgeführt. Die anschließende statistische Auswertung dieser Befragung hat Ergebnisse hervorgebracht, mit denen die einzelnen Hypothesen falsifiziert oder verifiziert werden konnten. Die Ergebnisse der statistischen Analyse dieser Masterarbeit haben gezeigt, dass sich das Interesse an Football und der Einfluss der Internationalisierung darauf mannigfaltig darstellen.

Zunächst kann grundsätzlich nachgewiesen werden, dass bei den American Football-Fans in Deutschland aktuell ein hohes Interesse an der Sportart besteht. Durch die Verbindung mit dem zuvor eingeführten Forschungsstand kann zudem dargestellt werden, dass das Interesse innerhalb der letzten 20 Jahre bei den Fans in Deutschland stark gestiegen ist. Sowohl durch steigende Mitgliederzahlen in deutschen Football-Vereinen, als auch durch umfangreichere Berichterstattungen und höhere Einschaltquoten im deutschen Fernsehen, kann ein steigendes Interesse belegt werden. Ebenfalls ist ein Zusammenhang zwischen Regelverständnis und allgemeinem Football-Interesse vermutbar, was ebenfalls mit steigender Medienpräsenz und größerer Gewöhnung an den Sport und dessen Regeln erklärt werden kann.

Ein weiteres Ergebnis zeigt, dass hohes Interesse an Football auch zu einem hohen Gemeinschaftsgefühl der Fans untereinander führt und es wichtig zu sein scheint mit anderen Interessierten im Austausch zu stehen. Ebenfalls wird spekuliert, dass einer der Gründe für dieses Gefühl sein kann, dass die Gruppe “Football-Fans in Deutschland“, vor allem im Vergleich zur Sportart Fußball, noch relativ klein ist. Viele der Football-Interessierten haben möglicherweise die Steigerung der medialen Präsenz der Sportart in Deutschland über die letzten 15 Jahre miterlebt, was zu einem Verbundenheitsgefühl beitragen könnte. Außerdem scheint es möglich zu sein, dass der Aufstieg des Internets und die Unmittelbarkeit von sozialen Medien eine Rolle spielen und es dadurch einfacher fällt mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten.

Weiterführend stellt ein anderes Ergebnis dar, dass hohes Interesse am American Football dazu beitragen kann hohe Identifikation mit einem NFL -Franchise zu entwickeln. Dem gegenübergestellt sind einzelne, vorhergegangene Untersuchungen, welche gezeigt haben, dass einige Fans bevorzugt Interesse an einzelnen NFL -Spielern, als an ganzen Teams haben. Es kann spekuliert werden, dass die Identifikation mit einzelnen Spielern leichter fällt als mit ganzen NFL -Franchises, weshalb Menschen, die die Sportart neu entdecken, eher geneigt sind sich mit einzelnen Spielern zu identifizieren. Ein Grund dafür könnte sein, dass einzelne Spieler leichter greifbar sind als ganze Teams, diese Teams jedoch mit fortschreitender Football-Erfahrung seitens der Fans immer interessanter werden und die Identifikation steigt. Einer der Gründe dafür könnte sein, dass ein Gewöhnungseffekt durch verstärkten Konsum von Football-Spielen einsetzt und die Franchises dadurch greifbarer werden.

Darüber hinaus kann ein hoher Zusammenhang zwischen dem Interesse an American Football seitens der Fans in Deutschland und der positiven Einstellung gegenüber der Internationalisierung durch die NFL in Deutschland festgestellt werden. Dem gegenübergestellt gilt Deutschland als größter Wachstumsmarkt für die NFL außerhalb Nordamerikas, weshalb reguläre Saisonspiele der Liga bis 2025 jährlich in diesem Land stattfinden werden. Die positive Zustimmung bezüglich der Internationalisierung seitens der Fans könnte sich dadurch erklären lassen, dass vermutlich damit einhergehend die Medienpräsenz der Sportart in Deutschland steigt, wovon die Fans profitieren würden. Zudem existieren Studien, die zeigen, dass eine relativ große Menge der deutschen Fans ein Ligaspiel der NFL in Wohnortnähe besuchen würden. Daraus lässt sich schließen, dass die Internationalisierung durch Spiele in Deutschland dazu beitragen könnte, das Interesse an der Sportart in diesem Land weiter zu steigern. Es existieren jedoch auch kritische Stimmen, die den Einfluss internationaler Spiele in Deutschland als gering einschätzen und anmerken, dass andere Sportarten es nicht geschafft haben sich in Deutschland durchzusetzen. Dem gegenübergestellt sind die größeren finanziellen Möglichkeiten seitens der NFL, die andere Sportarten in dieser Form in Deutschland nie hatten.

Zwischen dem Gemeinschaftsgefühl der Fans in Deutschland und der deutschen Berichterstattung konnte kein Zusammenhang erkannt werden. Einer der Gründe für dieses Ergebnis könnte sein, dass nicht die deutsche Berichterstattung, sondern der Sport selbst im Vordergrund steht. Das Interesse an der Sportart selbst steht jedoch, wie bereits zuvor erläutert, im Zusammenhang mit einem Gemeinschaftsgefühl durch die Fans. Grundsätzlich ist dieses Ergebnis jedoch schwer interpretierbar und es darf kritisch hinterfragt werden ob es sinnvoll ist, weitere Forschung in diese Richtung anzustreben.

Bezüglich der deutschen American Football-Fans, welche lieber amerikanische als deutsche Medien konsumieren, ist der Zusammenhang erkennbar geworden, dass diese Menschen gleichzeitig auch ein höheres Interesse an der Sportart Football aufweisen. Es könnte vermutet werden, dass Fans, welche ein höheres Interesse an Football aufweisen, mit der Zeit die umfangreichere, anspruchsvollere US-amerikanische Berichterstattung bevorzugen. Auf der anderen Seite könnten Fans in Deutschland, welche geringeres Interesse an Football haben, mit der reduzierteren deutschen Berichterstattung zufrieden sein.

Ein anderes Ergebnis zeigt, dass die Frequenz, mit der die deutschen American Football-Fans Sport treiben und ihr Interesse an Football keinen Zusammenhang aufweisen. Da vorherige Untersuchungen belegt haben, dass Football-interessierte Menschen sportlich sehr aktiv sind und Sport als wichtigen Lebensinhalt beschreiben, überrascht dieses Ergebnis. Es könnte angenommen werden, dass das Schauen von American Football einen Einfluss auf das eigene Ausüben von Sport hat, jedoch erfolgten die bisherigen Untersuchungen sportartunspezifisch. Möglicherweise könnten weitere Befragungen Unterschiede zwischen einzelnen Sportarten und deren Einfluss auf das Interesse an American Football belegen.

Als letztes Ergebnis der vorliegenden Arbeit kann nachgewiesen werden, dass Nachwuchsarbeit, bzw. frühkindliches Sporterleben im American Football einen größeren Einfluss auf das Interesse an der Sportart selbst hat als die Football-Vermarktung in Deutschland. Die Vermarktung umfasst dabei Fernsehübertragungen, NFL-Spiele in Deutschland und Internetpräsenzen. Zudem konnte ausgeschlossen werden, dass das Alter oder das Geschlecht einer Person auf dieses Ergebnis Einfluss hat. Ein Interpretationsansatz diesbezüglich könnte sein, dass eigene, praktische Erfahrungen einprägsamer sind, als eine Sportart nur über Medien oder im Stadion zu verfolgen. US-amerikanische Untersuchungen belegen diese Vermutung, da die Kinder und Jugendlichen dort im frühen Alter American Football spielen und dadurch ein großes Interesse an der Sportart im Allgemeinen entwickeln. In Deutschland haben sich die Mitgliederzahlen der American Football-Vereine in den letzten 20 Jahren stark gesteigert, jedoch ist der Sport nach wie vor nicht so zugänglich wie es in den USA der Fall ist. Oft sind finanzielle Engpässe seitens der Vereine der Grund für fehlende Ausrüstung oder Spielmaterial, sodass selbst interessierte Kinder und Jugendliche einen hohen finanziellen Aufwand betreiben müssen um am Vereinsleben teilzunehmen. Die NFL und einige deutsche Städte wie Frankfurt am Main unterstützen seit einigen Jahren die Nachwuchsarbeit in Deutschland finanziell, sodass in Zukunft beobachtet werden muss, ob Verbesserungen innerhalb der Vereine bemerkbar werden.

Nach der statistischen Auswertung der Online-Befragung und Beantwortung der aufgestellten Hypothesen lassen die dargestellten Ergebnisse den Schluss zu, dass die Forschungsfrage damit beantwortet werden kann, dass sich das aktuelle Interesse an der Sportart American Football bei den Fans in Deutschland als sehr facettenreich darstellt. Grundsätzlich ist das Interesse dabei als hoch einzuschätzen und gleichzeitig beeinflussen Aspekte wie das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der deutschen Fangemeinde, die Identifikation mit NFL­Teams und der Konsum US-amerikanischer Football-Berichterstattung das Interesse positiv. Die Internationalisierung durch die NFL wird dabei von der deutschen Fangemeinde positiv erlebt, wobei sich diese vor allem durch steigende Medienpräsenz, Vermarktung und NFL ­Saisonspiele in Europa, bzw. Deutschland hervorhebt. Somit ist der Einfluss durch die Internationalisierung in allen zuvor aufgeführten Aspekten, welche das Interesse an American Football in Deutschland steigern, deutlich spürbar.

Gleichzeitig kann die Forschungsfrage jedoch nicht vollumfänglich beantwortet werden, da die dargestellten Ergebnisse dieser Arbeit lediglich einige Ausprägungen der Sportart in Deutschland abdecken und weitere Forschungen nötig wären, die nicht innerhalb einer einzelnen Arbeit behandelbar sind. Als Ausblick könnten beispielsweise basierend auf den quantitativen Daten und Hypothesen dieser Arbeit qualitative Befragungen zu einzelnen Aspekten durchgeführt werden, um weitere, spezifischere Hypothesen zu generieren. Möglicherweise könnten die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit auch anderen Forschenden einen ersten Zugriff für weitere quantitative Erhebungen liefern, indem nicht genutzte Daten des Fragebogens genutzt werden. Alles in allem lässt sich festhalten, dass die Ergebnisse dieser Arbeit darstellen, dass sowohl die deutsche Football-Vermarktung, als auch die Nachwuchsarbeit im Bereich American Football in Deutschland maßgeblichen Einfluss auf das Interesse an der Sportart bei den Fans in Deutschland haben. Weitere Forschungen könnten somit das Potenzial untersuchen, welche diese beiden Aspekte kombiniert oder im Einzelnen auf das allgemeine deutsche Football-Interesse haben und damit Erkenntnisse für den AFVD oder Medienanstalten in Deutschland liefern.

Basierend auf den großen Veränderungen in der Wahrnehmung der Sportart American Football innerhalb der letzten 20 Jahre in Deutschland, wird es spannend sein zu sehen, wie sich das Interesse daran, auch durch den Einfluss der Internationalisierung der NFL, in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird.

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Anhang

Anhangsverzeichnis

Anhang I: Fragebogen

Anhang II: Itemtabellen der Skalen

Tabelle I “Allgemeines Interesse an Football“

Tabelle II “Footballfans als Teil einer Gruppe“

Tabelle III “Identifikation“

Tabelle IV “Internationalisierung der NFL“

Tabelle V “Medien und Social Media“

Tabelle VI “Vermarktung in Deutschland“

Anhang I: Fragebogen

A2. Welchem Geschlecht w ürdest du dich zuordnen?

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Teil B: Allgemeines Interesse an American Football

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Teil E: Interesse an American Football-Ligen in den USA oder Deutschland 2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Teil F: Identifikation

FL Ich habe mindestens ein Lieblingsteam/Lieblingsfranchise im American Football.

Info: Die NFL Teams sind nicht als Vereine organisiert und werden daher als Franchises bezeichnet. In diesem Fragebogen werden Begriffe wie "Franchise" und "Team"synonym verwendet um die 32 Mitglieder der NFL zu beschreiben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle II Itembeschreibung Skala “Footballfans als Teil einer Gruppe“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle IV Itembeschreibung Skala “Internationalisierung der NFL“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle V Itembeschreibung Skala “Medien und Social Media“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle VI Itembeschreibung Skala “Vermarktung in Deutschland“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Folgend als NFL abgekürzt

2 Folgend als NBA abgekürzt

3 Folgend als DOSB abgekürzt

4 Folgend als ELF abgekürzt

5 Folgend als GFL abgekürzt

6 Folgend abgekürzt als SPSS

Ende der Leseprobe aus 86 Seiten

Details

Titel
Faszination NFL. Der Einfluss von American Football am Beispiel der Internationalisierung in Deutschland
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen  (Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Note
1,7
Autor
Jahr
2022
Seiten
86
Katalognummer
V1328723
ISBN (eBook)
9783346817082
ISBN (Buch)
9783346817099
Sprache
Deutsch
Schlagworte
American Football, NFL, Internationalisierung, Football, RanNFL, DAZN, GamePass, Super Bowl, SuperBowl
Arbeit zitieren
Pascal Steffens (Autor:in), 2022, Faszination NFL. Der Einfluss von American Football am Beispiel der Internationalisierung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1328723

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