In allen Arten von menschlichen Gesellschaften existieren Unterschiede und Ungleichheit.
Unter sozialer Schichtung versteht man die Gliederung der Gesellschaft nach verschiedenen
Kriterien und Positionen. Allgemein wird nach Alter, Geschlecht, Reichtum und Vermögen
geschichtet, weiterhin gibt es vier Haupttypen von Schichtungssystemen:
Sklaverei:
Die Sklaverei ist eine extreme Form von Ungleichheit; ein Individuum ist hier im Besitz des
Anderen. In der Geschichte gab es verschiedene Formen der Sklaverei und Positionen der
Sklaven; die Afroamerikaner in den USA und Südamerika arbeiteten hauptsächlich als
Plantagearbeiter und hatten so gut wie gar keine Rechte, während im antiken Athen die
Sklaven in der Politik, im Militär und als Beamte, Handwerker und sogar Lehrer arbeiteten.
Es gab immer wieder Aufstände und Rebellion, heute ist die Sklaverei als Institution
abgeschafft und fast vollständig verschwunden.
Kastenwesen:
Das Kastenwesen ist eine Kultur des indischen Subkontinent, bezeichnet die „reine Rasse“. Es
ist sehr kompliziert und von Gebiet zu Gebiet verschieden, von daher ist es kein wirkliches
System. Es ist eng verbunden mit dem Glauben an Wiedergeburt, es gibt weiterhin Verbote
und Tabus von Kontakt und Eheschließung zwischen den Kasten. [...]
Inhalt
I. Einleitung, Definition des Begriffs soziale Schichtung
Erläuterung der vier Haupttypen von Schichtung:
Sklaverei, Stände, Kastenwesen, Klasse
II. Theorien der sozialen Schichtung
die Theorie von Karl Marx
die Theorie von Max Weber
III. Die Klasse in der heutigen westlichen Gesellschaft
Vermögen / Einkommen
soziale Klassenteilungen
Wandel des Klassensystems
IV. Geschlecht und Schichtung
V. Reaktionen und Reflexion
VI. Literaturangaben
I. Einleitung
In allen Arten von menschlichen Gesellschaften existieren Unterschiede und Ungleichheit. Unter sozialer Schichtung versteht man die Gliederung der Gesellschaft nach verschiedenen Kriterien und Positionen. Allgemein wird nach Alter, Geschlecht, Reichtum und Vermögen geschichtet, weiterhin gibt es vier Haupttypen von Schichtungssystemen:
Sklaverei:
Die Sklaverei ist eine extreme Form von Ungleichheit; ein Individuum ist hier im Besitz des Anderen. In der Geschichte gab es verschiedene Formen der Sklaverei und Positionen der Sklaven; die Afroamerikaner in den USA und Südamerika arbeiteten hauptsächlich als Plantagearbeiter und hatten so gut wie gar keine Rechte, während im antiken Athen die Sklaven in der Politik, im Militär und als Beamte, Handwerker und sogar Lehrer arbeiteten. Es gab immer wieder Aufstände und Rebellion, heute ist die Sklaverei als Institution abgeschafft und fast vollständig verschwunden.
Kastenwesen:
Das Kastenwesen ist eine Kultur des indischen Subkontinent, bezeichnet die „reine Rasse“. Es ist sehr kompliziert und von Gebiet zu Gebiet verschieden, von daher ist es kein wirkliches System. Es ist eng verbunden mit dem Glauben an Wiedergeburt, es gibt weiterhin Verbote und Tabus von Kontakt und Eheschließung zwischen den Kasten.
Stände:
Das System der Stände ist Teil des europäischen Feudalismus und hat sich überall dort herausgebildet, wo die Aristokratie auf adelige Abstammung beruhte. Als einen Stand bezeichnet man eine Bevölkerungsschicht mit bestimmten wechselseitigen Pflichten und Rechten (Adel, Klerus, 3. Stand ). Im Unterschied zur Kaste war Heirat und Aufstieg zwischen Ständen möglich.
Klasse:
Im Unterschied zu den ersten drei Systemen basiert die Klassenzugehörigkeit nicht auf gesetzlichen oder religiösen Ungleichheiten, sondern gründet in den verschiedenen wirtschaftlichen Faktoren, die die materiellen Lebensbedingungen bestimmen. Die Übergänge sind fließender und der Auf- bzw. Abstieg ist viel weiter möglich. Eine Klasse ist eine Gruppe von Menschen, die über gleiche wirtschaftliche Ressourcen und die Lebensweise geprägt wird. Grundlage sind Beruf und Vermögen, eingeteilt wird in die Ober-, Unterschicht und Arbeiterklasse.
II. Theorien der sozialen Schichtung
Die Theorie von Karl Marx
Die Lehre vom Klassenkampf steht im Mittelpunkt der Marx’schen Theorie des Historischen Materialismus. Die ganze bisherige Geschichte ist nach Marx von der Ungleichheit der Klassen bestimmt, wobei er die Gesellschaft auf zwei antagonistische und unvereinbare Klassen, die aufgrund von den ihnen zugrunde liegenden ökonomischen Strukuren und Verhältnissen materiell bestimmt werden, reduziert.
Marx definiert eine Klasse als eine Gruppe von Menschen, die zu ihren Produktionsmitteln, eine gemeinsame Beziehung haben. Der Begriff beinhaltet die objektiv strukturierten wirtschaftlichen Ungleichheiten in der Gesellschaft, er bezieht sich auf die objektiven Bedingungen, welche den Zugang zu materiellen Ressourcen ermöglichen.
In der vorindustriellen Zeit waren die beiden Klassen nach Marx die Landbesitzer (Bourgeoisie) und die dort Arbeitenden / Produzierenden ( Bauern, Sklaven, Leibeigene). In der modernen industriellen Gesellschaft setzt sich die erste Klasse aus den Besitzern neuer und wichtig gewordenen Produktionsmittel (Maschinen, Fabriken etc.), den Kapitalisten, zusammen, die andere Klasse besteht aus den manuell Arbeitenden, der Arbeiterklasse / Proletariat. Das System ist ziemlich komplex und neben den beiden Hauptklassen gibt es Übergangsklassen, die aus früheren Produktionssystemen hervorgehen, zB. Bauern. Weiterhin macht Marx auf Brüche und Konfliktsituationen aufmerksam:
1. Oberschicht: Konflikte zwischen Finanzkapitalisten und Industriellen
2. Intressenskonflikt in der Politik zwischen Kleinunternehmern und Besitzern / Managern von großen Firmen
3. Die Bedingungen von Arbeitslosen sind schlechter als von Arbeitern
Das Verhältnis der beiden Klassen ist nach Marx eine Ausbeutung. In der vorindustriellen Zeit mussten Leibeigene oft große Teile der Produktion dem Adel überlassen oder unentgeltlich arbeiten. In der modernen kapitalistischen Gesellschaft sei die Ausbeutung zwar besser verborgen aber nicht geringer, so Marx. Die Arbeiter produzieren mehr als der Arbeitgeber aufwendet, sein Ziel sei es, viel zu produzieren und viel zu verdienen und dabei die Arbeiter nur mit dem Nötigsten zu bezahlen. Nach Marx führt diese Arbeit allerdings zu einer Selbstentfremdung des Menschen, da die menschliche Arbeitskraft nur noch als Ware angesehen wird, und der Mensch entfernt sich von seinem eigentlichen Grundgedanken: Freiheit.
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