„Maßlos erscheint ihm die Weltstadt; in ihren Voraussetzungen wie in ihren Ergebnissen. In ihrer dämonischen Maßlosigkeit sieht er den Typus geoffenbart. Und so symbolisiert sich die Stadt in einem riesenhaften Baal, und in der Gestalt unheilvoll wirkender „Dämonen“.“
(Ernst Balcke: Georg Heym. Der ewige Tag. In: Karl Ludwig Schneider/Gerhard Burckhardt, (Hrsg.): Geor)g Heym. Dokumente zu seinem Leben und Werk. München 1968, S. 194.
Mit der Frage, inwiefern diese Sichtweise einer apokalyptischen Welt tatsächlich auf die Arbeit Georg Heyms zutrifft und mit der Darstellung der Stadt möchte ich mich in dieser Hausarbeit anhand des Gedichtes „Der Gott der Stadt“ beschäftigen.
Der Hauptteil, der auf diese kurze Einleitung folgt, ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Kapitel, 2.1, schildere ich in angemessener Kürze die Verhältnisse und Entwicklungen in der Großstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um einen Überblick über die Umstände zu geben, unter denen das Gedicht „Der Gott der Stadt“ entstand. Da die Erfahrungen Heyms mit dem Leben in der Großstadt von nicht unerheblicher Bedeutung für sein literarisches Schaffen waren, möchte ich außerdem auf Heyms persönliches Bild von diesen Veränderungen eingehen.
Dem Gedicht selbst widme ich mich ab Kapitel 2.2. Hier analysiere ich zunächst formale Kriterien und die inhaltliche Gestaltung des Gedichtes, bevor ich mit der Interpretation fortfahre. Ein Schwerpunkt soll dabei die Darstellung des titelgebenden „Gottes der Stadt“ im Zentrum des Gedichtes sein.
Der Schlussteil dieser Arbeit stellt im Wesentlichen eine Zusammenfassung meiner Ergebnisse da. Berücksichtigung finden soll aber auch die Frage, inwiefern die eingangs zitierte Textpassage von Ernst Balcke auf das Gedicht „Der Gott der Stadt zutrifft, welches Stadtbild vermittelt wird und welche Fragen noch zu klären wären
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Historischer und biografischer Hintergrund
- Die Großstadt zur Zeit der expressionistischen Moderne
- Georg Heyms persönliche Erfahrungen in der Großstadt
- Interpretation am Text
- Formaler und inhaltlicher Aufbau
- Der Gott als Dämon
- Das Verhältnis zwischen dem „Gott der Stadt“ und seiner Umgebung
- Darstellung der Stadt als Untergangs- und Katastrophenvision
- Historischer und biografischer Hintergrund
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das Gedicht „Der Gott der Stadt“ von Georg Heym, um die Darstellung der Stadt in Heyms Werk zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet den historischen und biografischen Kontext, in dem das Gedicht entstand, und analysiert die formalen und inhaltlichen Aspekte des Textes.
- Die Darstellung der Großstadt im frühen 20. Jahrhundert
- Die Rolle des „Gottes der Stadt“ als Symbol für die moderne Großstadt
- Die Beziehung zwischen dem „Gott der Stadt“ und seiner Umgebung
- Die apokalyptische Vision der Stadt in Heyms Gedicht
- Die Bedeutung von Heyms persönlichen Erfahrungen für seine literarische Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit vor. Sie zitiert eine Textpassage von Ernst Balcke, die die Sichtweise auf die Großstadt als apokalyptische Welt beschreibt.
Der erste Teil des Hauptteils beleuchtet den historischen und biografischen Hintergrund des Gedichtes. Er beschreibt die Veränderungen in der Großstadt zur Zeit der expressionistischen Moderne, die durch die Industrialisierung und die zunehmende Bevölkerungszahl geprägt waren. Der Abschnitt geht auch auf Georg Heyms persönliche Erfahrungen mit der Großstadt ein und zeigt, wie diese seine literarische Arbeit beeinflussten.
Der zweite Teil des Hauptteils widmet sich der Interpretation des Gedichtes „Der Gott der Stadt“. Er analysiert den formalen und inhaltlichen Aufbau des Gedichtes und untersucht die Darstellung des titelgebenden „Gottes der Stadt“. Die Interpretation stützt sich auf Sekundärliteratur, insbesondere auf die Dissertationen von Iris Reinhardt-Steinke und Hee-Jik Noh, die sich mit der Großstadtlyrik Georg Heyms beschäftigen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Großstadtlyrik, Georg Heym, „Der Gott der Stadt“, Expressionismus, Apokalypse, Moderne, Industrialisierung, Stadtbild, Dämon, Untergang, Katastrophe.
- Citation du texte
- Katharina Neuhaus (Auteur), 2009, Die Darstellung der Stadt in dem Gedicht "Der Gott der Stadt" von Georg Heym, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132777