Was für Menschen übrigens Britannien zuerst bewohnten, Eingeborene oder Zugewanderte, darüber ist nur wenig bekannt, wie bei Barbaren stets. Die Beschaffenheit ihrer Körper ist unterschiedlich, und daraus sind Schlüsse möglich. Denn das rötliche Haar, die gewaltigen Glieder der Bewohner Caledoniens sprechen für germanische Abkunft; der Silures dunkle Gesichter, ihr meist krauses Haar und das ihnen gegenüberliegende Hispanien machen es glaubhaft, dass die alten Hiberer herübergekommen sind und diese Gebiete besetzt haben. Die den Galliern zunächst Wohnenden sind ihnen auch ähnlich - sei es, dass die Kraft des Ursprungs noch dauert, sei es, dass der gleiche Himmelstrich den Körpern, auch wenn sich die Länder nach verschiedener Richtung erstrecken, das gleiche Aussehen verlieh. Doch ist es aufs ganze gesehen glaublich, dass Gallier die nahe Insel besetzt haben: Ihre heiligen Bräuche kann man in der Überzeugung des gleichen Aberglaubens wieder-finden; die Sprache ist nicht wesentlich verschieden.
Selbst in der Antike war die Differenzierungen unter den verschiedenen Stämmen in Britannien zumindest wohlbekannt. Tacitus bestätigt die Aussage Caesars, dass die Stämme in Südbritannien den Galliern ähneln. In dieser Untersuchung versuchen wir genaue Details über diese Differenzierungen anhand von hauptsächlich ptolemäischen Orts- und Stammesnamen herauszukitzeln und dabei festzulegen, wie die demographische und dabei auch die sprachwissenschaftliche Landschaft Britanniens und Irlands in der Antike ausgesehen hat.
Unter den Autoren der Antike, die über Britannien und/oder Irland berichtet haben und für unsren Zweck heute relevant sein könnten, kommen Caesar und Tacitus in Frage. In seinem Bericht deutet Caesar darauf hin, dass es zur Zeit des gallischen Krieges in Britannien verschiedene Stämme unterschiedlicher Herkunft gab.
Im Innern Britanniens leben Menschen, die behaupten, sie seien nach der Überlieferung der Insel selbst entsprossen. An der Küste leben die Stämme, die von Belgien herüberkamen, um Krieg zu führen und Beute zu machen. Sie tragen fast alle noch die Namen der Stämme, denen sie angehörten, als sie nach Britannien gelangten. Nach ihren Kriegszügen blieben sie dort und begannen, das Land zu bebauen.
Tacitus wiederum in seiner Monographie über seinen Onkel Cnaeus Iulius Agricola berichtet über die körperlichen Eigenschaften verschiedener Bevölkerungsgruppen in Britannien und die Ähnlichkeiten in Sitten und Sprache zwischen den gegenüber von Gallien wohnenden britischen Stämmen und den Galliern selbst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Irland
- 1.1 Ptolemäische Namen in und um Irland herum
- 1.2 Namenkategorisierung
- 2. Wales
- 2.1 Ptolemäische Namen um oder in der Nähe von Wales
- 2.2 Namenkategorisierung
- 3. England
- 3.1 Ptolemäische Namen im heutigen England
- 3.2 Namenkategorisierung
- 3.3 Ohne die griechisch- / lateinischen Namen
- 4. Schottland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die demographische und sprachwissenschaftliche Landschaft Britanniens und Irlands in der Antike. Sie analysiert ptolemäische Orts- und Stammesnamen, um die Verbreitung keltischer und nicht-keltischer Populationen zu bestimmen und Rückschlüsse auf die damalige sprachliche Situation zu ziehen.
- Analyse ptolemäischer Orts- und Stammesnamen in Britannien und Irland
- Bestimmung des Anteils keltischer und nicht-keltischer Namen
- Rückschlüsse auf die demographische Verteilung keltischer und nicht-keltischer Bevölkerungsgruppen
- Untersuchung der sprachlichen Vielfalt in der Antike
- Vergleich der Ergebnisse verschiedener Wissenschaftler zu diesem Thema
Zusammenfassung der Kapitel
1. Irland: Dieses Kapitel analysiert die von Patrizia de Bernardo-Stempel und Graham Isaac durchgeführten Studien zu ptolemäischen Orts- und Stammesnamen in Irland. Beide Forscher kommen zu dem Schluss, dass ein Großteil der Namen keltischen Ursprungs ist, wobei Isaac einen deutlich höheren Prozentsatz an keltischen Namen ermittelt. Die Diskrepanzen in den Ergebnissen werden diskutiert, und die Bedeutung der Ergebnisse für das Verständnis der sprachlichen und demografischen Situation Irlands in der Antike wird beleuchtet. Die Studie berücksichtigte dabei auch archäologische Befunde, um die Interpretation der Namen zu stützen oder zu widerlegen.
2. Wales: Basierend auf der Arbeit von Patrick Sims-Williams wird in diesem Kapitel eine Analyse von zwanzig ptolemäischen Namen aus dem heutigen Wales vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen einen geringeren Anteil an eindeutig keltischen Namen im Vergleich zu Irland. Es wird untersucht, wie viele Namen als möglicherweise keltisch einzustufen sind, und der Anteil nicht-keltischer und alteuropäischer Namen wird beleuchtet. Die Schlussfolgerung ist, dass auch in Wales neben keltischen Sprachen möglicherweise weitere Sprachen gesprochen wurden.
3. England: Dieses Kapitel präsentiert die Analyse von achtzig ptolemäischen Namen aus dem heutigen England, basierend auf der Arbeit von David Parsons. Ein signifikanter Prozentsatz der Namen wird als keltisch identifiziert, jedoch ist auch ein beachtlicher Anteil nicht-keltischer Namen vorhanden. Die Analyse berücksichtigt sowohl die Gesamtheit der Namen als auch eine Analyse ohne die griechisch-lateinischen Namen. Die Ergebnisse deuten auf eine sprachliche Vielfalt hin, in der neben keltischen Sprachen auch nicht-keltische Sprachen oder Sprachreste existierten.
Schlüsselwörter
Kelten, Nicht-Kelten, Britannien, Irland, Ptolemaios, Ortsnamen, Stammesnamen, demographische Untersuchung, sprachwissenschaftliche Untersuchung, Keltizität, alteuropäisch, Indogermanisch, Sprachlandschaft, Namensgebung, Antike.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse ptolemäischer Orts- und Stammesnamen in Britannien und Irland
Welche Regionen werden in der Studie untersucht?
Die Studie analysiert ptolemäische Orts- und Stammesnamen in Irland, Wales, England und Schottland. Der Fokus liegt dabei auf der Bestimmung der Verbreitung keltischer und nicht-keltischer Populationen und der sprachlichen Situation in der Antike.
Welche Daten werden verwendet?
Die Analyse basiert auf ptolemäischen Orts- und Stammesnamen. Die Studie bezieht sich auf die Arbeiten verschiedener Wissenschaftler wie Patrizia de Bernardo-Stempel, Graham Isaac, Patrick Sims-Williams und David Parsons, die bereits eigene Analysen zu diesem Thema durchgeführt haben.
Was ist das Ziel der Studie?
Die Studie zielt darauf ab, die demographische und sprachwissenschaftliche Landschaft Britanniens und Irlands in der Antike zu untersuchen. Sie möchte den Anteil keltischer und nicht-keltischer Namen bestimmen, um Rückschlüsse auf die damalige demographische Verteilung und sprachliche Vielfalt zu ziehen. Ein weiterer Punkt ist der Vergleich der Ergebnisse verschiedener Wissenschaftler zu diesem Thema.
Welche Ergebnisse werden für Irland präsentiert?
Das Kapitel zu Irland analysiert die Studien von de Bernardo-Stempel und Isaac. Beide Forscher identifizieren einen Großteil der Namen als keltischen Ursprungs, wobei Isaac einen höheren Prozentsatz ermittelt. Die Studie diskutiert die Diskrepanzen in den Ergebnissen und berücksichtigt archäologische Befunde zur Interpretation der Namen.
Welche Ergebnisse werden für Wales präsentiert?
Die Analyse von zwanzig ptolemäischen Namen aus Wales (basierend auf der Arbeit von Sims-Williams) zeigt einen geringeren Anteil an eindeutig keltischen Namen im Vergleich zu Irland. Die Studie untersucht auch den Anteil möglicherweise keltischer, nicht-keltischer und alteuropäischer Namen und kommt zu dem Schluss, dass neben keltischen Sprachen möglicherweise weitere Sprachen gesprochen wurden.
Welche Ergebnisse werden für England präsentiert?
Die Analyse von achtzig ptolemäischen Namen aus England (basierend auf der Arbeit von Parsons) zeigt einen signifikanten Anteil keltischer, aber auch einen beachtlichen Anteil nicht-keltischer Namen. Die Analyse berücksichtigt die Gesamtheit der Namen und eine separate Analyse ohne die griechisch-lateinischen Namen. Die Ergebnisse deuten auf eine sprachliche Vielfalt hin, in der neben keltischen Sprachen auch nicht-keltische Sprachen oder Sprachreste existierten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kelten, Nicht-Kelten, Britannien, Irland, Ptolemaios, Ortsnamen, Stammesnamen, demographische Untersuchung, sprachwissenschaftliche Untersuchung, Keltizität, alteuropäisch, Indogermanisch, Sprachlandschaft, Namensgebung, Antike.
Wie ist die Studie strukturiert?
Die Studie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel zu Irland, Wales und England und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich ziehen?
Die Studie zeigt eine sprachliche und demographische Vielfalt in Britannien und Irland in der Antike. Während in Irland ein hoher Anteil keltischer Namen festgestellt wird, ist die Situation in Wales und England komplexer mit einem Nebeneinander keltischer und nicht-keltischer Elemente. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer multidisziplinären Herangehensweise, die sowohl sprachwissenschaftliche als auch archäologische Daten einbezieht.
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- Prof. Dr. George Broderick (Autor), 2023, Kelten und Nicht Kelten in Britannien und Irland. Eine demographische und sprachwissenschaftliche Untersuchung anhand ptolemäischer Orts- und Stammesnamen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1326742