Im Rahmen der Hausarbeit Entwicklungspsychologie entschied ich mich für den Einfluss der Erfahrungen in der Kindheit auf das Verhalten, insbesondere auffälliges Verhalten näher zu betrachten. Aus eigenem Interesse bin ich auf das Projekt Compassion Prison Project aus den USA aufmerksam geworden, welches insbesondere den Fragenkatalog zu den Adverse childhood experiences als Vorbild nimmt. Dieses wurde von Fritzi Horsman 2019 gegründet, um auf den Einfluss traumatischer Kindheitserfahrungen im Zusammenhang mit unter anderem Gefängnisaufenthalten zu informieren. Ziel ist es Insassen, Gefängniswärter, sowie auch die Gesellschaft aufzuklären, um zu mehr Verständnis und gesellschaftlicher Transformation zur sozialen Reintegration innerhalb auch als außerhalb des Gefängnisses beizutragen. Nebenbei erhielt ich Kenntnis über die Sozialtheorie von Hirschi. Im Rahmen einer Poster-Vorstellung zeigten Sie den Zusammenhang zwischen der These von Hirschi und extremistischen Verhalten auf. Bereits (Bowlby 1946) fand Zusammenhänge zwischen negativen Kindheitserfahrungen und delinquenten Verhalten. Amatya, Barzman (2012) fassen zusammen, dass die negative Bindungsqualität zur Ausbildung negativer Schemata in der Kindheit zu PTBS führt. Jokschies (2005) diskutiert die Bindungsqualitäten und deren Zusammenhang mit delinquenten Verhalten. In vielen Studien wurde aufgrund der ersten Zusammenfassung verschiedener Arten von Kindesmissbrauch und Gefährdung der Fragebogen von (Felitti et al., 1998) verwendet. In Ihrer Studie geben Dong et al. (2004) an, dass 86,5% der Teilnehmer je einen ACE-Erfahrung hatten und sogar 38,5% berichteten vier oder mehr erlebte ACE-Faktoren. Aufgrund der hohen Auftretenswahrscheinlichkeit und der Relevanz für die physische und psychische Gesundheit entschied ich mich für dieses Thema in der vorliegenden Hausarbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Erläuterung der Themenwahl
2. Begriffsdefinierungen
2.1. Adverse Child Experiences (ACE)
2.2. Begriffsdeutung von Delinquenz
2.3. Psychologische Theorien zu Delinquenz
2.4. Hirschis Sozialtheorie zu Delinquenz
2.5. Theorien zur Selbstkontrolle und Bindungserfahrungen in der Kindheit
3. Effekte von ACE's auf das Verhalten
3.1. Studien zur Delinquenz im Erwachsenenalter
3.1.1. Straffälligkeit
3.1.2. Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit
3.1.3. Aggressivität
3.1.4.Sucht
3.1.5. Beziehungsprobleme in Partnerschaften
3.2. Studien zur Prävention
3.2.1. Prävention nach Hirschis Sozialtheorie
3.2.2. Schützende Faktoren aus psychologischer Perspektive
3.2.2.1. Individuelle Schutzfaktoren und Prävention
3.2.2.2. Familiäre Schutzfaktoren und Prävention
3.2.2.3. Aufgaben gesellschaftlicher Prävention
4. Zusammenfassung und Diskussion
5. Abbildungsverzeichnis
6. Tabellenverzeichnis
7. Abkürzungsverzeichnis
8. Literatur
1.Einleitung
1.1. Erläuterung der Themenwahl
Im Rahmen der Hausarbeit Entwicklungspsychologie entschied ich mich für den Einfluss der Erfahrungen in der Kindheit auf das Verhalten, insbesondere auffälliges Verhalten näher zu betrachten. Aus eigenem Interesse bin ich auf das Projekt Compassion Prison Project aus den USA aufmerksam geworden (https:// compassionprisonproject.org/), welches insbesondere den Fragenkatalog zu den Adverse childhood experiences als Vorbild nimmt und von Fritzi Horsman 2019 gegründet wurde (Frew & Trimble,2022), um auf den Einfluss traumatischer Kindheitserfahrungen im Zusammenhang mit unter anderem Gefängnisaufenthalten zu informieren. Ziel ist es Insassen, Gefängniswärter, sowie auch die Gesellschaft aufzuklären, um zu mehr Verständnis und gesellschaftlicher Transformation zur sozialen Reintegration innerhalb auch als außerhalb des Gefängnisses beizutragen. Nebenbei erhielt ich Kenntnis über die Sozialtheorie von Hirschi (Agne & Goede, 2022). Im Rahmen einer PosterVorstellung zeigten Sie den Zusammenhang zwischen der These von Hirschi und extremistischen Verhalten auf. Bereits (Bowlby 1946) fand Zusammenhänge zwischen negativen Kindheitserfahrungen und delinquenten Verhalten. Amatya, Barzman (2012) fassen zusammen, dass die negative Bindungsqualität zur Ausbildung negativer Schemata in der Kindheit zu PTBS führt. Jokschies (2005) diskutiert die Bindungsqualitäten und deren Zusammenhang mit delinquenten Verhalten. In vielen Studien wurde aufgrund der ersten Zusammenfassung verschiedener Arten von Kindesmissbrauch und Gefährdung der Fragebogen von (Felitti et al., 1998) verwendet (Zarse et al., 2019). In Ihrer Studie geben Dong et al. (2004) an, dass 86,5% der Teilnehmer je einen ACE-Erfahrung hatten und sogar 38,5% berichteten vier oder mehr erlebte ACE-Faktoren. Aufgrund der hohen Auftretenswahrscheinlichkeit und der Relevanz für die physische und psychische Gesundheit (Merrick et al., 2017) entschied ich mich für dieses Thema in der vorliegenden Hausarbeit.
2. Begriffsdefinierungen
2.1. Adverse Childhood Experiences (ACE)
Der Begriff ACE (Adverse Childhood Experiences) wurde initial in der Kaiser Permanente Studie von 1995 bis 1997 mit mehr als 17000 Teilnehmern eingeführt. Die Studie beruhte auf standardisierten medizinischen Anamnesen im Zusammenhang mit schlechten Kindheitserfahrungen. Der Fragenkatalog zu den „Adverse Child Experiences“ wurde im Rahmen der Studie entworfen und umfasst 10 Fragen, welche binär mit ja oder nein beantwortet wurden (Felitti et al., 1998). Dabei zielte die Fragestellung auf Erfahrungen bis zur Vollendung des 18ten Lebensjahr ab. Vor der Einführung des Fragenkataloges wurden verschiedene Arten der Kindesmisshandlung getrennt betrachtet (Zarse et al., 2019). Dabei wurden erstmals zusammen im ACE-Fragenkatalog Fragen bezüglich emotionalen Missbrauchs, physischen Missbrauch, sexuellen Missbrauch, Substanzmissbrauch, Trennung der Eltern, psychische Krankheit naher Verwandter als auch Gefängnisaufenthalte von Familienmitgliedern mit einbezogen (Chapman, 2003). Eine Darstellung der 10 Fragen findet sich in (Zarse et al., 2019).
2.2. Begriffsdeutung von Delinquenz
In (Ratkoceri V. & Ibis E., 2021) wird Delinquenz als heterogenes Phänomen angesehen, welches in den letzten Jahren stark angestiegen ist und per se von strafbaren Handlungen aufgrund der Komplexität abgegrenzt werden sollte. Dabei wird unter Delinquenz in (Oberwittler G. in Groenemeyer A. & Albrecht G., 2012) strafbare und nicht strafbare Regelverstöße verstanden. Peach & Gaultney (2013) bezeichnen ein solches Verhalten ebenso als abweichend von sozialen Regeln entsprechender Autoritäten z.B. Schule, Arbeit, Familie als auch Erwartungen des jeweiligen Rechtsystems und sowie dessen Regularien. Dabei erzeugt ein solchen Verhalten soziale Missbilligung. Von (Becker H., 1963) werden vier Typen von Delinquenz beschrieben; die individuelle, die von Gruppen unterstütze, die organisierte, sowie die situative Delinquenz. Individuelle Delinquenz bezieht sich auf Handlungen einzelner Personen, sowie die Ursache dessen in der einzelnen Person zu finden ist. Gruppen unterstützende Delinquenz geschieht nicht aufgrund individueller Persönlichkeit, sondern wird als Kultur der individuellen Umgebung interpretiert. Organisierte Delinquenz herrscht, wie die Bezeichnung verrät in organisierten Gruppen vor. Bei der situativen Delinquenz intendiert die jeweilige Person kein abweichendes Verhalten, sondern die aktuelle Situation führt spontan zu einer solcher Handlung. Aufgrund der entwicklungspsychologischen Perspektive, welche in dieser Hausarbeit Hauptziel ist, werde ich im in der weiteren Ausarbeitung auf die individuelle Delinquenz beschränken.
2.3. Psychologische Theorien zu Delinquenz
Laut (Moore M., 2011) schauen Soziologen und Kriminologen hauptsächlich auf die Makro-Ebene zur Entstehung von Delinquenz in den sozialen und umweltbedingten Einflüssen. Psychologen hingegen tendieren eher entsprechendes Verhalten auf der individuellen Ebene zu erklären. Bereits Bowlby untersuchte die Relevanz der Qualität der Mutter-Kind Bindung in Bezug auf delinquentes Verhalten anhand von auffälligen Verhalten von Jugendlichen. (Hauptmann J., 2015). Bowlby postulierte die Theorie der inneren Arbeitsmodelle, welche je nach Bindungserfahrung unterschiedliche kognitive mentale Repräsentationen der interpersonellen Bindungserfahrung darstellen (Joschkies, 2005). (Ainsworth et al., 1978) stellte heraus, dass die Qualität der Interaktionen beeinflussen, inwieweit dem Kind psychische Sicherheit gewährt werden kann. Dabei postulierte Sie 3 verschiedene Bindungstypen, das sichere, das unsicher - vermeidende, sowie das unsicher ambivalente Bindungsmuster. Ein zusätzliches Bindungsmuster stellt die desorganisierte Bindung dar, welche vorerst nicht konkret zugeordnet werden konnte (Brandl, 2021; Brown & Wright ,2001). Bonner et al. (2019) konnten zeigen, dass ein unsicheres zu Hause in der Kindheit, sich ebenso in der erhöhten Delinquenz widerspiegelt. Dabei zeigt sich häufig Impulsivität und Aggressivität, als auch dysfunktionales Schutzverhalten und Überempfindlichkeit (Hashmani & Jonason, 2017).
2.4. Hirschis Sozialtheorie zu Delinquenz
In vielen Sozialtheorien wird davon ausgegangen, dass deviantes bzw. delinquentes Verhalten zurück auf die Frustration von Bedürfnissen geht, welche legitim nicht zu erfüllen sind und während des Sozialisierungsprozess erlernt werden. (Pratt T., Franklin T., Gau J., 2010). (Hirschi T.,1969) widerspricht diesen Annahmen, indem er postuliert, dass die Anlagen zu abweichenden Verhalten seit der Geburt in jedem angelegt seien. Je umfassender die soziale Kontrolle und je höher das Geflecht sozialer Bindungen, desto wahrscheinlicher verhalten sich Personen konform. Unter sozialer Bindung werden hier die Elemente des sozialen Zusammenschlusses, wie Bindung an die Familie, Akzeptanz sozialer Normen, die Einbindung in Aktivitäten als auch die Überzeugung, dass diese Werte als wertvoll zu erachten sind (Wickert C.,2022) verstanden.
2.5. Theorien zur Selbstkontrolle und Bindungserfahrungen in der Kindheit
Kinniburg et al. (2005) geben in Ihrer Publikation an, dass traumatisierte Kinder, welche häufig unsichere, ablehnende, als auch vernachlässigende Bezugspersonen hatten, gezwungen sind auf primitive Abwehrmechanismen auszuweichen. Dabei bedienen Sie sich inadäquaten Bewältigungsstrategien, wie z.B. Aggressionen, Dissoziation als auch Rückzug. Bei dem Mangel von Erlernen geeigneter Bewältigungsstrategien, bleiben die Muster erhalten, welche dann zu verhaltensbezogenen Beeinträchtigungen führen. Viele Studien zeigen, dass Eltern eine wichtige Rolle zum Erlernen von Selbstregulation in der Kindheit haben (Panlilio, 2019: Kapitel 4). Dabei führen verschiedene Kontexte von Misshandlung zu Defiziten in der Selbstregulation (Panlilio , 2019: Kapitel 4). Jones et al. (2021) gibt an, dass es noch wenig Studien im Bezug von Selbstregulation und dem ACE- Faktoren gibt. Ihre Studien fanden heraus, dass das Erleben von negative Kindheitserfahrungen ab einem Alter von 5 Jahren und die stufenweisen höheren Vorkommen, die Wahrscheinlichkeit von mangelnder bzw. höherer defizitärer Selbstregulation verstärkt. Zusätzlich fanden Sie heraus, dass die Dauer des Erlebens, sowie das Timing eine wichtige mediierende Rolle spielt.
3. Effekte von ACE's auf das Verhalten
3.1.Studien zur Delinquenz im Erwachsenenalter
Im weiteren Verlauf der Hausarbeit werden die möglichen Folgen von Adverse Childhood Experiences näher erläutert. Dabei soll auf die Auswirkungen der Anzahl, sowie möglicher Kombination einzelner Erfahrungen laut ACE-Fragebogen eingegangen werden. Eine Studie des Centers for Disease Control and Prevention (2010) zeigte, dass 59,4% der Befragten mindestens einen ACE-Faktor erlebt haben und 8,7% berichteten fünf oder mehr ACE-Faktoren in Ihrer Kindheit (CDC,2010). Wie bereits erwähnt hat das Erleben negativer Kindheitserfahrungen schädliche Auswirkungen auf die physische Gesundheit (Felitti et al. 1998). In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass Adverse Childhood Experiences ebenso einen starken Einfluss auf die mentale Gesundheit haben (Merrick, 2017). In Dong et al. (2004) konnte ebenso gezeigt werden, dass Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines ACE-Faktors, die Wahrscheinlichkeit zur Komorbidität weitere Faktoren erhöht. In einigen Studien konnte ein Zusammenhang zwischen mangelnder Selbstkontrolle, negativen Kindheitserfahren, sowie Delinquenz nachgewiesen werden (Meldrum, 2022). In (Hashmani & Jonason, 2017) stellte in einer Tabelle verschiedene Verhaltensweisen, wie Aggressivität, Impulsivität, häusliche Gewalt, Substanzmissbrauch, Diebstahl dar. (Liu et al. 2012) konnten ebenso einen Zusammenhang zwischen Adverse Childhood Experiences und Arbeitslosigkeit feststellen. Daher habe ich mich in der weiteren Ausarbeitung Straffälligkeit, Sucht, Arbeitslosigkeit inklusive Obdachlosigkeit, Aggressivität und Beziehungsprobleme festgelegt. Laut (Gottfredson & Hirschi, 1990) in „The general theory of crime“ entsteht kriminelles Verhalten aufgrund von geringer Selbstkontrolle und die Gelegenheit zum kriminellen Verhalten. Dabei ist die Entwicklung oder auch mangelnde Entwicklung von Selbstkontrolle maßgeblich in der Kindheit zu sehen.
3.1.1. Straffälligkeit
In den letzten Jahren haben Kriminologen vermehrt den Rahmen der Adverse Childhood Experience verwendet um einen Zusammenhang zwischen negativer Kindheitserfahrungen Delinquenz, Verbrechen und ernster Gewalt herzustellen (DeLisi M., 2017). Baglivio et al. (2014) fanden heraus je höher der mögliche Wert der ACE-Faktoren ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von kriminellen Verhalten. Abbildung 1 stellt deutlicher den Anstieg der Kriminalität in Abhängigkeit vom ACE-Wert von der Kaiser Permanente Studie. Dabei zeigten Menschen mit einem ACE-Score von null eine 2,8%ige Wahrscheinlichkeit straffällig zu werden und diese Wahrscheinlichkeit bei Menschen mit mehr als vier ACE-Faktoren liegt in der vorliegenden Studie bei 50 % liegt. Weiterhin wird deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit keine negativen Kindheitserfahrung erlebt zu haben bei 36% im Gegensatz zur prozentualen Häufigkeit von 13 % bei mehr als 4 ACE- Faktoren liegt. Weiterhin wurde die Wahrscheinlichkeit erneuter Straffälligkeit des sogenannten PACT (Baglivio et al., 2014) in Abhängigkeit des ACE-Wertes ermittelt. ansteigt.
Abbildung 1:
ACE-Werte und prozentualen Häufigkeit der Straffälligkeit
Figure 3. Comparison of ACE Scores Between Juvenile Offenders and Kaiser-Permanente Study.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nolt. Prevalence for insured adults based the entire ACE Study sample (n=17,337) as posted by the CDC available at htlD://www.cdc.gov/ace/Drevalence.htm.
Notiz Vergleich der ACE-Werte der Kaiser-Permanente Studie im Zusammenhang in straffälligen Verhalten von Jugendlichen. Es konnte ein deutlicher Zusammenhang zwischen der mehrfachen negativen Kindheitserfahrungen, sowie einer erhöhten Straffälligkeit gezeigt werden. (Baglivio et al., 2014)
Deutlich geht aus der Abbildung 2 hervor, dass die geringe Wahrscheinlichkeit erneuter Straffälligkeit abnimmt, je höher die Anzahl der erlebten negativen Kindheitserfahrungen und umgekehrt hohe ACE- Wert die Häufigkeit erneuter Delinquenz stark erhöhen. Der Anstieg der moderaten bzw. hochmoderaten Wahrscheinlichkeit erneuter Straffälligkeit bewegt sich zwischen ca. 8% und 25%, wobei die Kurve mit moderater hoher Wahrscheinlichkeit höher liegt als die der moderaten Kurve. Das Maximum beider Kurven wird bei ACE-Werten von 2-4, wobei jedoch ein moderater Anstieg bzw. Abfall beider Kurven zu erkennen ist. Laut (DeLisi M., 2017) konnten ähnliche Befunde auch in weiteren Studien gefunden werden und dass die Wahrscheinlichkeit stärkerer Straftaten um ca. 35% je eines weiteren ACE-Wertes steigt. In Ihrer Studie konnte nachgewiesen werden, dass negative
Kindheitserfahrungen Einfluss auf die Ausübung sexueller Straftaten, Mord und z.B. Vandalismus, sowie starker Köperverletzung haben.
Abbildung 2
PACT-Level in Zusammenhang mit ACE-Werten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notiz: PACT-Level (Positive Achievement Change Tool) in Abbildung mit korrespondierenden ACE-Werten zur Dartstallung der Wahrscheinlichkeit zur erneuten Straffälligkeit (Baglivio et al., 2014)
3.1.2. Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit
Es konnte nachgewiesen werden, dass im Zusammenhang mit negativer Kindheitserfahrungen es häufiger zu Schulrauswurf und Arbeitslosigkeit kommen kann (Metzler et al. 2017). Tabelle 1 zeigt die das wahrscheinliche Auftreten von Schulabbrüchen, Arbeitslosigkeit und Armut Die konnte ebenso durch weitere Studien untermauert werden. Sansone et al. (2012) konnte zeigen, dass die Art und Weise der Kindheitstraumata Einfluss auf die Arbeitslosigkeit hat. (Petersen et al. 2022) konnten in einer deutschlandweiten Studie mit angepassten ACE-Fragebogen in Deutsch (Wingenfeld et.al. 2011) herausfinden, dass je höher der ACE-Wert pro Person ist eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Depressionen auftritt. Je höher der ACE-Wert desto höher das Risiko für Arbeitslosigkeit, sowie für geringeres Einkommen und ein geringes Bildungsniveau. Die Daten decken sich ebenso mit dem Befunden aus (Metzler et al., 2017). Weitere Studien konnten ebenso einen Zusammenhang zwischen negativer Kindheitserfahrungen und erhöhtem Risiko von Obdachlosigkeit einhergeht (Koh & Montegomery, 2021, Liu et al.2020).
Tabelle 1
Kindheitstraumata: Bildung und sozioökonomischen Status
Table 2
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notiz: Analyse der vorzeitigen Schulabgänge, Arbeitslosigkeit und Armut (Wetzler et. al, 2017)
3.1.3 Aggressivität
Hashmani, Jonason (2017) zeigten, dass mit negativen Kindheitserfahrungen auch Impulsivität und Aggressivität vermehrt auftreten. Dabei wird vermutet, dass geringe Selbstkontrolle mit sozialen Problemen, Substanzmissbrauch und auch Impulsivität, sowie Kriminalität einhergeht. Selbstkontrolle dagegen bezeichnet die Fähigkeit die Gedanken besser kontrollieren, die Emotionen zu regulieren, sowie Verhaltensimpulse besser steuern zu können. Laut Fava et al., 2022 konnten Wissenschaftler ein Zusammenhang zwischen Adverse Childhood Experiences und der biologischen wie psychologischen Stressreaktion finden. Die Freisetzung von Stresshormonen führt zur psychologischen und physiologischen Erregung, welche den Schlaf beeinträchtigen und somit auch die Selbstkontrolle. Der Mangel an Selbstkontrolle führe dann laut Meldrum et al. (2015) zu delinquenten Verhalten. Weitere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen Erfahrungen von Kindesmissbrauch, Subtanzmissbrauch, Gewalt in der Familie und damit reduzierter einhergehender Selbstkontrolle feststellen (Meldrum et al., 2020). Meldrum et al. (2022) untersuchten die Kombination zwischen Impulskontrolle, sowie Aufmerksamkeitserregung im Zusammenhang mit Adverse Childhood Experiences und Delinquenz. Sie konnten allerdings keinen eindeutigen Zusammenhang in Ihrer co- varianten Analyse beider Faktoren feststellen. Zusätzlich diskutieren Sie die Notwendigkeit der Entstehungen von Delinquenz im Zusammenhang mit Selbstkontrolle, sowie weiterer Faktoren. Ebenso gingen Sie in Ihrer Publikation auf Verhaltensweisen ein, welche förderlich für die Selbstkontrolle sind und von einigen Wissenschaftlern postuliert worden sind. Ich gehe im weiteren Verlauf der Hausarbeit näher darauf ein.
3.1.4. Sucht
In der Studie von Naimah et al. (1997) wurden als von anhängig machenden Substanzen, wie z.B. Zigaretten, Alkohol, Drogen, Halluzinogenen, Stimulantien verwendet. (Zarse et al. 2019) geben in Ihrer Publikation an, dass verschiedene Studien bestätigen, dass negative Kindheitserfahrung mit Nikotinabhängigkeit, erhöhten Alkoholkonsum und Drogenmissbrauch einher geht. (Dube et al., 2003) fanden heraus, dass es die Erfahrung jedes weiteren Faktors vom ACE-Fragebogen den Einstieg in den Drogenkonsum um das 2 bis 4-fache erhöht und ebenso die Wahrscheinlichkeit von lebenslangem Konsum steigt. Ebenso konnte festgestellt werden, dass der Drogenkonsum der Eltern ebenso die Wahrscheinlichkeit erhöht auch Drogen zu nehmen. In Tabelle 2 ist zu sehen wie die Erhöhung der negativen Kindheitserfahrung um je einen Wert zu höheren Drogenkonsum in den jeweiligen Altersstufen führt und die Wahrscheinlichkeit lebenslang Drogen zu nehmen erhöht ist. Besonders hervorzuheben, dass dabei die Einnahme von Drogen im frühen Jugendalter am höchsten ist. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass es unabhängig der im Fragebogen vorkommenden Erfahrung bei Zutreffen der jeweiligen negativen Kindheitserfahrung zu einer Steigerung des Drogenkonsums kommt. In der Publikation von (Dube et al. 2002) stellen Sie heraus, dass der Alkoholkonsum innerhalb der Familie einen Einfluss auf den eigenen späteren Konsum hat In Abbildung 3 ist erkennbar, dass der Alkoholkonsum von Männern höher ist als der von Frauen. Am geringsten ist der eigene Konsum, wenn beide Eltern keinen Alkohol getrunken haben. Weiterhin ist der selbst berichtete Konsum am höchsten, wenn beide Eltern in der eigenen Kindheit getrunken haben. Weiterhin wurde in der Publikation herausgefunden, dass das Risiko von starkem Konsum, Alkoholproblemen, Alkoholsucht, aber die Heirat mit Alkoholabhängigen steigt. Weiterhin wurde nachgewiesen, dass das Vorhandensein eines ACE-Faktors zum höheren Alkoholkonsum führt.
Tabelle 2
Drogenkonsum: ACE und Alter
TABLE 4. Prevalence and Adjusted OR* for the Relationship Between the ACE Score and Age at Initiation of Illicit Drug Use and Lifetime Use
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notiz: Darstellung der Prävalenz zum Drogenkonsum in Abhängigkeit der kumulativ erlebter negativer Kindheitserfahrungen in unterschiedlichen Altersgruppen und des lebenslangen Drogenkonsums (Dube et al., 2003).
Abbildung 3
Alkoholkonsum in Abhängigkeit des Konsums der Eltern
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notiz: Darstellung des Alkoholkonsum von Erwachsen in Abhängigkeit des Alkoholkonsum derer Eltern in eigener Kindheit (Dube et al. 2002)
3.1.5. Beziehungsprobleme in Partnerschaften
Ebenso wurde in Studien ein Zusammenhang zwischen negativer Kindheitserlebnisse und partnerschaftlicher Gewalt gegen Frauen gefunden (Fonseka et al., 2015). Sie konnten in Ihrer Studie mit männlichen Teilnehmern aus Sri Lanka finden, dass das Erleben ie ACE-Faktor die Wahrscheinlichkeit der interpartnerschaftlichen Gewalt erhöht. Dabei untersuchten Sie emotionale, physische, finanzielle, sowie sexuelle Gewalt. Weiterhin postulieren weitere Faktoren, wie sozioökonomischer Status, Alter als auch regionale Unterschiede als mediierende Variablen. In Ihrer Studie konnten Sie einen Zusammenhang zwischen dem Alter und der regionalen Herkunft feststellen, iedoch nicht aufgrund des sozialen Status. Ebenso konnten Sie in Ihrer Studie die erhöhte Prävalenz zur intrapartnerschaftlicher Gewalt bei multiplen ACE-Faktoren feststellen (Tabelle 3). Laut Mair et al. (2012) konnten einige Studien ebenso einen Zusammenhang zwischen negativer Kindheitserfahrung, sowie partnerschaftlicher Gewalt feststellen. Weiterhin gibt es Hinweise, dass Alkoholmissbrauch, antisoziale Persönlichkeitsstörung und Impulsivität, wie auch Depressionen und Angstzustände partnerschaftliche Gewalt erhöhen. In Ihrer Studie untersuchten Sie die Faktoren von Frau- zu-MannGewalt, wie auch von Mann-zu-Frau-Gewalt (Abbildung 4). Dabei konnte bei Männern eine positive Korrelation zwischen ACE und Depressionen, Angst und Impulsivität gefunden werden. Frauen zeigten ein ähnliches Muster, iedoch stellte die Studie einen Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit und Depression nur bei Frauen fest. Impulsivität und erhöhte Rauschzustände in Zusammenhang mit partnerschaftlicher Gewalt wurde wie vermutet bei Männern, iedoch nicht bei Frauen gefunden. Partnerschaftliche Gewalt, ausgeübt von Männern war positiv korreliert mit deren Impulsivität und Angst, sowie die Depression von Frauen. Gewalt von Frauen gegenüber Männern erfolgte oft beim Vorhandensein von Impulsivität, Depressionen und Rauschzuständen bei Männern und Depressionen bei Frauen.
3.2. Studien zur Prävention
3.2.1 Prävention nach Hirschis Sozialtheorie
Nach Hirschi besitzen Menschen von sich aus die Fähigkeit zu delinquenten Verhalten (Hirschi T. 1969). Er stellte sich die Frage, welche Faktoren spielen, dabei eine Rolle damit eine Person sich konform zur Gesellschaft verhält. Dabei geht er davon aus, dass die Bindung zur Gesellschaft einen maßgeblichen Einfluss hat. Delinquenz erfolgt demnach, wenn die Bindung geschwächt ist. Dabei hat die Bindung zur Familie, Freunden, Bekannten einen schützenden Faktor. Dieser ist z.B. gegeben, wenn eine Person Einfühlungsvermögen zu anderen Mitmenschen besitzt. Mangel an dessen kann demnach zu Delinquenz führen.
Tabelle 3
Partnerschaftliche Gewalt &ACE-Faktoren
ACE Emotional IPV Financial IPV Physical IPV Sexual IPV Any IPV score
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notiz: Darstellung unterschiedlicher partnerschaftlicher Gewalt in Zusammenhang mehrfach erlebter ACE's in der Kindheit. (Fonseka et al., 2015)
Abbildung 4
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Notiz: Partnerschaftliche Gewalt von Frauen und Männern ausgeübt. Gepunktete Linien weisen auf einen geringen Zusammenhang hin. (Mair et al. 2012)
Weiterhin postuliert Hirschi, dass Verpflichtung zur Gesetzestreue oder Konformität ein weiterer Faktor ist. Dabei wirken eventuelle negative Konsequenzen vorbeugend. Dabei wird von einer rationalen Betrachtungsweise ausgegangen. Menschen investieren Zeit und Energie in die Erreichung Ihrer Ziele, wie z.B. Bildung. Bei delinquenten Verhalten oder auffälligen Verhalten besteht die Gefahr, dass bis dahin erreichte Teilziele oder das Erreichen des Endziels beeinträchtigt werden oder gar nicht zu Stande kommen. Ein weiterer Faktor laut Hirschi sind Aktivitäten. Eine Hypothese ist, dass Personen aufgrund der alltäglichen Aktivitäten zu wenig Zeit besitzen, um Gelegenheit zu delinquentem Verhalten zu bekommen. Zusätzlich besteht ein Zeitmangel, direkt an delinquentes Verhalten zu denken. Weiterhin soll nach Hirschi der intrinsische Glaube an ein Wertesystem innerhalb der Gesellschaft oder Gruppe Menschen daran hindern delinquentes Verhalten zu zeigen. (Hirschi T., 1969).
3.2.2 Schützende Faktoren aus psychologischer Perspektive
3.2.2.1. Individuelle Schutzfaktoren und Prävention
Individuelle Schutzfaktoren, welche sich wahrscheinlich positiv auf die Kindesentwicklung auswirken sind positives Sozialverhalten, Kommunikationsstärke, ein positives Selbstwertempfinden, „ gute kognitive und intellektuelle Fähigkeiten “ (Lohaus A. & Vierhaus M., 2015:270) sein. In der Hausarbeit wurde dargestellt, dass die Kumulation von ACE-Faktoren zu erhöhten psychischen Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten führt. Dennoch gibt es Kinder, welche trotz widriger Umstände eine gute Entwicklung haben. Diese werden als resilient bezeichnet. Es Hinweise, dass biologische Faktoren im Hirn oder genetische Faktoren schützend wirken können (Lohaus A. & Vierhaus M., 2015). Allerdings deutet eine aktuelle Studie von Nurmi et al., 2022 auf negative Auswirkungen von ACE's auf die Kognition und Merkfähigkeit hin. Zusätzlich können positive soziale Erfahrungen, wie z.B. in PeerGroups (Lohaus A. & Vierhaus M., 2015) unterstützend auf das Erlernen von Sozialverhalten Wie bereits erwähnt geht mit traumatischen Kindheitserfahrungen oft eine mangelnde Selbstkontrolle oder weitere psychischer und physischer Krankheiten einher (Kinniburg et al., 2005, Peterson et al., 2022). Kinniburg et al., 2005 schlugen aufgrund mehrfacher Studien ARC-Modell (Attachment, selfregulation, competency) vor. Dabei soll das ARC-Modell explizit auf die Bedürfnisse komplex traumatisierter Kinder eingeht, um deren Erfahrungen zu transformieren. Auf individueller Ebene stellt dies unter anderem die Stärkung des Selbstwertgefühls, dem Umgang mit Affekten. Dabei soll das Erkennen von Affekten, das Erlernen des konstruktiven Umgangs und/oder Ausdruck von Emotionen, sei es verbal, künstlerisch durch Schreiben, Musik, Theater oder durch Bewegung, wie Ausdauer oder die Ausübung diverser Sportarten und die Routinisierung geeigneter Ausdrucksformen erlernt werden. Weiterhin soll die Affektmodulation mittels geeigneter Techniken beigebracht und gefestigt werden. Dabei soll ein Verständnis für die Stärke und Indizien auftretender Emotionen entwickelt werden und Techniken zur bewussten Regulierung gefestigt. Weiterhin sollen individuelle Fähigkeiten erkannt und gefördert werden, sowie soziale Kompetenzen wie adäquate Grenzsetzung, geeignete Bewältigungsstrategien bei Frustration erlernt werden. (Garg T. & Sharma U. 2020) schlagen auf Individueller ebenso das Bemühen um die psychische Gesundheit z.B. in Form von Therapie vor und gezielte Bildung vor.
3.2.2.2. Familiäre Schutzfaktoren und Prävention
Es ist bekannt, dass positive Kindheitserfahrungen und eine sichere Bindung und das geringe Vorkommen sich schützend auf die Entwicklung von Delinquenz auswirkt (Kinniburg et al. 2005). Dabei sind weitere wichtige Faktoren für eine positive Entwicklung ein geordneter Alltag, eine sichere Bindung zu den Eltern bzw. „ primären Bezugspersonen “, gesunde Bezugspersonen, sowie weitere Personen außerhalb des familiären Beziehungssystem (Lohaus A. & Vierhaus M., 2015:273). Garg, Sharma (2020) meinen, dass die elterliche Aufsichtspflicht, sowie die der Bildungsstatus der Eltern schützende Faktoren darstellen. Jedoch konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass das Auftreten eines negativen ACE-Faktoren über 50% liegen kann (Dube et al. 2003, Fonseka et al., 2015). Kinniburg et al. (2005) streben in Ihren ARC-Programm neben der Ausbildung individueller Fähigkeiten des Kindes ebenso die Transformation und Verbesserung der Eltern-Kind-Bindung an. Dazu gehören Psychoedukation, ebenso das Erlernen der Affektregulation auch innerhalb der Familie, Herstellung von familiären Routinen, wie regelmäßige Mahlzeiten, Bettzeiten und adäquate Grenzsetzung, sowie der Ausbau der Kommunikation mit dem Kind über die Gefühle, sowie Affekte. Zusätzlich soll das altersgerechte Einbinden der Kinder in familiäre Aufgaben, die eigene Entscheidungsfähigkeit, sowie das Erreichen eigener Ziele gefördert werden. Weiterhin soll das unter anderem auch Erlernen adäquater Grenzsetzung geübt werden, sowie die Einbindung in die Planung familiärer Aktivitäten gefördert werden. Bellazair (2018) sehen ebenso der Aufbau elterlicher Resilienz, wie die Förderung positiver elterlicher Beziehungsqualitäten. In der vorliegenden Ausarbeitung wird explizit erwähnt, dass dies unter Aufsicht wie Besuche geschehen soll. Weiterhin soll die Fähigkeit zur Suche und Benutzung adäquater Unterstützung zur Kinderbetreuung und Bildung.
3.2.2.3. Aufgaben gesellschaftlicher Prävention, sowie Schutzmaßnahmen
Bellazair (2018) gibt an, dass Stress der Eltern z.B. hervorgerufen durch geringes Einkommen oder ungünstiger Arbeitsverhältnisse einen großen Einfluss auf die Kinder hat. Daher sollte z.B. politischen Maßnahmen ergriffen werden, welche z.B. Erhöhung des Mindestlohns und zusätzlicher finanzieller Unterstützung für Kinder und Jugendliche. Weiterhin besteht die Möglichkeit für bezahlbare Wohnungen usw. zu sorgen, sowie für ein sicheres Wohnumfeld und geringe Arbeitswege, um den Stress auf die Eltern zu reduzieren. Zusätzlich können familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein Faktor für Prävention von Adverse Childhood Experiences sein. Zusätzlich soll der Ausbau und die Verfügbarkeit von medizinischen Einrichtungen erhöht werden. In dieser Veröffentlichung wird ebenso bestätigt, dass ACE's zu geringen schulischen Leistungen führen und dies unter anderem auch zu Aggressionen führen können. Aufgrund der vermuteten häufigen Anwesenheit von Schülern in der Schule, sowie die Möglichkeit Verhaltenssauffälligkeiten direkter beobachten zu können, sollte Schulpersonal gefährdete Kinder schneller identifizieren können und somit der Lage seine entsprechende Information an unterstützende Organisationen weiterleiten oder Unterstützung vermitteln. Eine Möglichkeit ist Bildung von trauma-informierten Schulen. Dabei wird das Schulpersonal auf die Auswirkungen von psychologischen Traumata auf das Verhalten, den Effekt auf die psychische und physische Gesundheit von Schülern, sowie deren Leistung in Zusammenhang mit Traumata geschult. Ziel ist eine verständnisvollere Umgangsweise mit betroffenen Schülern, sowie die Einführung von unterstützenden Strukturen. Weiterhin soll dies den Ausbau von positiver Schulkultur unterstützen (Thomas et al., 2019). Zusätzlich können gezielte Präventionsprogramme an Schulen vorbeugend wirken: Dies können Programme zur Verhaltensmodifikation sein, das Einführen entsprechender Regeln, kreative Schulangebote, gezielte Förderung, aber auch die Schulung des Personals, Änderung des Schulmanagements, der Klassenzusammensetzung, den Zeitplan des Schulbetriebs (Gottfredson et al., 2002). Desweiten können strukturelle Programme zur Reduzierung von Delinquenz in der Kommune gefördert bzw. implementiert werden (Holder H.D., 2000, Feinberg et al., 2005). Ein Ansatz des Vereines Gefangene helfen Jugendlichen e.V. unterstützt und integriert ehemalige Strafgefangene Diese erzählen Jugendliche Ihre Lebensgeschichten, um diese vor straffälligen Verhalten bewahren und auf deren Folgen aufmerksam zu machen (Köppelmann H., 2019).
4. Zusammenfassung und Diskussion
Aufgrund der Prävalenz für delinquentes Verhalten (Baglivio, 2014) und des Überblicks verschiedener Kategorien von möglichen negativen Kindheitserfahrungen (Zarse et al., 2019) entschied ich mich für den kleinen Überblick aufgrund der von (Felitti et al., 1998) entwickelten Fragebogens.
Adverse Childhood Experiences verursachen eine Reihe von negativen Konsequenzen in der physischen, wie psychischen Gesundheit (Felitti et al., 1998; Merrick et al., 2017; Peterson et al.,2022). Einige Studien zeigen, dass ACE's mit unsicherer bzw. negativen Bindungserfahrungen gekoppelt sind. Es wurde herausgearbeitet, dass negative Kindheitserfahrungen zu Defiziten in der Ausbildung von Selbstkontrolle führen ((Panlilio, 2019: Kapitel 4; Meldrum, 2022; Kinniburg et al. 2005). Dadurch bedingt treten in diesem Hang häufiger Verhaltensfehlanpassungen, sowie Delinquenz auf (Gottfredson & Hirschi, 1990; Meldrum, 2022; DeLisi M., 2017; Baglivio et al.,2014). Es konnte gezeigt werden, dass mit negativer Kindheitserfahrungen, dies Auswirkungen auf die Straffälligkeit, Sucht, Arbeitslosigkeit, Aggressivität, sowie partnerschaftliche Gewalt gibt (DeLisi M., 2017; Dube et al., 2003, Fonseka et al., 2015; Wetzler et. al, 2017; Hashmani, Jonason,2017). Nach Hirschi Sozialtheorie (Hirschi, 1969) wirken Faktoren wie Einbindung in soziale Gefüge, wie Familie, Freunde und auch Aktivitäten in z.B. Vereinen, sowie die festhalten an den sozialen Werten und der moralische Kompass zur Verringerung von delinquenten Verhalten. Allerdings wurde die Theorie kritisch hinterfragt, da das Engagement in z.B. Vereinen ebenso positiv wie auch negativ mit delinquenten Verhalten einhergeht und, dass nur 1-2 % der Variablen die zukünftige Delinquenz erklären (Agnew,1985; Krohn & Massey, 1980). McGloin (2009) gibt ebenso an, dass Peer-Groups ebenso einen negativen Einfluss auffälliges Verhalten haben kann. Laut Moore (2011) gibt es Überlappungen zwischen psychologischen, sowie soziologischen Theorien. Sie gibt als mögliche Theorien, Lerntheorien, Intelligenztheorien, Persönlichkeitstheorien, Theorie der Psychopathologie wie auch Entwicklungstheorien an und die Einordnung mittels ACE-Faktoren eine mögliche. Aktuell sind der Hausarbeit hauptsächlich kausale Zusammenhänge mittels ACE-Faktoren dargelegt. McLennan et al. (2020) hinterfragen kritisch die Anwendung des ACE-Fragebogens auf dessen Nützlichkeit. Zudem stellen Sie heraus, dass nicht alle möglichen negativen Erfahrungen in den Fragenbogen inkludiert sind. Dies bemängeln ebenso Radcliff et al. (2019), indem in der Publikation herausgestellt wird, dass Obdachlosigkeit in der Kindheit als Faktor im ursprünglichen Setting nicht inkludiert wurde. Weiterhin wird die Vereinfachung auf die binäre Antwortmöglichkeit Ja oder Nein und die Skalierung kritisiert (McLennan et al. 2020). Die in der Hausarbeit verwendeten Studien beziehen sich hauptsächlich auf die westliche Welt. Konsequenzen aufgrund von traumatischen Kriegserlebnissen in der Kindheit sind nicht diskutiert worden (Allwood et al., 2002). Aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge fände ich eine gezieltere Ausarbeitung bereits bestehender Literatur, sowie eine Umgestaltung des Fragenbogens für sinnvoll. Auch wenn (McLennan et al., 2020) die Anwendungsdefizite zu Recht bemängelt, stellt die Vereinfachung meiner Meinung doch gute Ansatzmöglichkeiten für konkrete Fragestellungen, Weiterhin zeigten bereits ( Dube et al. 2003) die Möglichkeit der Erweiterung in Bezug auf die dynamische Befragung der Altersgruppen. Hinweise zu traumatischen Erlebnissen im Erwachsenenalter im Bezug auf die Entwicklung von Delinquenz, habe ich aktuell nicht näher in Betracht gezogen und auch keine Literaturrecherche betrieben.
5. Abbildungsverzeichnis:
2.1.1. Abbildung 1: ACE-Werte und prozentualen Häufigkeit der Straffälligkeit
2.1.1. Abbildung 2: PACT-Level in Zusammenhang mit ACE-Werten
2.1.4. Abbildung 3: Alkoholkonsum in Abhängigkeit des Konsums der Eltern
2.1.5. Abbildung 4: Darstellung partnerschaftlicher Gewalt
6. Tabellenverzeichnis
2.1.2. Tabelle 1: Kindheitstraumata: Bildung und sozioökonomischer Status
2.1.4. Tabelle 2: Drogenkonsum: ACE und Alter
2.1.5 Tabelle 3: Partnerschaftliche Gewalt &ACE-Faktoren
7. Abkürzungsverzeichnis.
ACE Adverse Childhood Experiences
Positive Achievement Change Tool
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