Die interkontinentalen politischen Beziehungen im Ost-West-Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion sind ein Thema, welches aktuell in der Forschung behandelt wird. Viele Dokumente sind erst vor ein paar Jahren zugänglich gemacht worden und daher gibt es immer wieder neue Indizien, Hinweise und Erkenntnisse, die neu in den historischen Kontext eingeordnet werden müssen. Das National Security Archive von der George Washington University ist hierbei führend im veröffentlichen solcher Dokumente. Für den Raum des Ostblocks kann man auf das Parallel History Project der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zurückgreifen. Jedoch ist die Quellenlage hier schlechter, da die russischen Archive nur sehr spärlich zugänglich gemacht werden.
Die Vereinigten Staaten von Amerika sowie die Sowjetunion besaßen im Laufe des Ost-West-Konfliktes zerstörerische Waffen mit ungeahntem Ausmaß: die Atombombe. Oft gab es Situationen, in denen ein Atomschlag von einem der beiden Kontrahenten befürchtet wurde. Die Frage, die dieser Arbeit zugrundeliegt, setzt sich daher mit den amerikanischen Kriegsplänen in der Zeit von 1955-1961 auseinander. Gab es Pläne, in denen ein amerikanischer Angriff geplant war oder gab es nur Verteidigungspläne? Gab es im Laufe der Jahre und nach dem Wechsel der amerikanischen Präsidenten von Dwight D. Eisenhower zu John F. Kennedy im Jahre 1961 Veränderungen in der amerikanischen Haltung?
Um dies herauszufinden, werde ich zu Beginn einen Abriss der amerikanischen Rüstung nach dem Zweiten Weltkrieg aufzeigen und den Beginn des amerikanischen Atomprogramms hervorheben. Im Weiteren werden einzelne Kriegspläne unter Eisenhower aufgeführt, explizit herauszustellen ist hier der Plan der Massive Retaliation. Natürlich basieren Pläne auch immer auf Aktionen des Gegners, so dass ein Blick auf die sowjettischen Pläne nicht ausbleiben kann, welcher dann im Anschluss folgt.
Im darauffolgenden Kapitel wird die Atompolitik Kennedys mit dem neuen Plan der Flexible Response erläutert und ein Ausblick gegeben, inwieweit sich der Ost-West-Konflikt in den folgenden Jahren veränderte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Amerikanische Rüstung
- Überblick
- Die Atombombenforschung und -aufrüstung der USA
- Nachfolgende Rüstungsbemühungen der USA
- Amerikanische Kriegspläne
- Erste amerikanische Atomkriegspläne
- Kriegs- und Verteidigungspläne unter US-Präsident Dwight D. Eisenhower
- Eisenhowers erste Stellungnahmen
- Die Militärstrategie der „Massive Retaliation"
- Das Verhalten der UdSSR zu Zeiten Eisenhowers und der Sputnik-Schock
- Das Ende der Ära Eisenhower und die Zweite Berlin-Krise
- Die Ära des US-Präsidenten John F. Kennedy
- Das Ende der Berlin-Krise und der Standpunkt Kennedys
- Mit Kennedy manifestiert sich eine neue Strategie: die „Flexible Response"
- Der Beginn der Entspannungspolitik und diplomatische Verhandlungen
- Schlussbemerkungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den amerikanischen Kriegsplänen im Ost-West-Konflikt zwischen 1955 und 1961. Sie untersucht, ob es Pläne für einen amerikanischen Angriff gab oder ob es sich ausschließlich um Verteidigungspläne handelte. Die Arbeit analysiert auch, ob sich die amerikanische Haltung im Laufe der Jahre und nach dem Wechsel von Dwight D. Eisenhower zu John F. Kennedy im Jahr 1961 veränderte.
- Die Entwicklung der amerikanischen Rüstung nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Atombombe
- Die amerikanische Atomkriegsplanung unter Eisenhower und Kennedy
- Die Militärstrategie der „Massive Retaliation" und die „Flexible Response"
- Die Rolle der Sowjetunion im Ost-West-Konflikt
- Der Einfluss der Berlin-Krise auf die amerikanische Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Ost-West-Konfliktes dar und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung der Atombombe und die Schwierigkeit, die Quellenlage im Ostblock zu erschließen.
Das Kapitel über die amerikanische Rüstung gibt einen Überblick über die Entwicklung der amerikanischen Streitkräfte nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt die Entstehung des Strategic Air Command (SAC) und die Bedeutung der Atombombe für die amerikanische Militärstrategie. Die Entwicklung der Atombombe wird im Detail dargestellt, einschließlich der ersten Tests und des Unfalls mit dem Test Bravo.
Das Kapitel über die amerikanischen Kriegspläne analysiert die ersten Atomkriegspläne der USA und die Entwicklung der Militärstrategie unter Eisenhower. Es beschreibt die „Massive Retaliation" und die Reaktion der Sowjetunion auf diese Strategie. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle der Berlin-Krise und die Veränderungen in der amerikanischen Politik unter Kennedy.
Das Kapitel über die Atompolitik Kennedys beschreibt die „Flexible Response" und die Entwicklung der Entspannungspolitik. Es gibt einen Ausblick auf die Veränderungen im Ost-West-Konflikt in den folgenden Jahren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Ost-West-Konflikt, die amerikanische Rüstung, die Atombombe, die Militärstrategien „Massive Retaliation" und „Flexible Response", die Berlin-Krise und die Entspannungspolitik.
- Quote paper
- Arne Loewenich (Author), 2008, Kriegspläne der USA im Ost-West-Konflikt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132596