Heinrich VI. hatte mit der Heirat von Konstanze das vermeintliche Recht erhalten, die Thronfolge im Königreich Sizilien nach dem Tod ihres Onkels anzutreten. Wenige Wochen nach dem Tod Wilhelms II. wurde jedoch sein Neffe Tankred von Lecce zum neuen König von Sizilien gewählt, noch bevor Heinrich einschreiten konnte. Diese Wahl wurde von vielen sizilianischen Adeligen abgelehnt, welche nun in den offenen Widerstand traten. Heinrich wollte diese Wahl ebenfalls nicht akzeptieren und sah sich gezwungen einen Feldzug gegen Tankred zu führen, um seine Rechte geltend zu machen. Neben den Fragen nach dem tatsächlichen Rechtsanspruch von Heinrich und Konstanze auf Sizilien, der Frage nach der Legitimität der Wahl Tankreds und der Rolle der Kurie bei eben jener soll diese Arbeit schwerpunktmäßig auf den ersten Feldzug eingehen, welchen Heinrich gegen Tankred führte. Es soll geklärt werden, unter welchen Umständen der erste Sizilienfeldzug stattgefunden hat. Also im Besonderen, welche Geschäfte Heinrich im Vorhinein erledigen musste, welche Verträge und Bündnisse er schuf, um den Feldzug bestreiten zu können und wie sich der Feldzug dann vollzog. Warum endete der Feldzug mit der Belagerung Neapels, welche Rolle spielte die Stadt, die Heinrich scheinbar unbedingt einnehmen musste und weshalb scheiterte er an diesem Vorhaben. Schlussendlich müssen die Folgen betrachtet werden, die durch die Niederlage für Heinrich und Konstanze, aber auch für die Stabilität im Reich entstanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Forschungsstand
- Quellenlage
- Grundvoraussetzungen für den Sizilienfeldzug
- Die Eheabsprache zwischen Heinrich und Konstanze
- Die Usurpation von Tankred von Lecce
- Heinrich VI. und die Vorbereitungen zum Sizilienfeldzug
- Der erste Sizilienfeldzug
- Der Romzug
- Der Sizilienfeldzug
- Die Auswirkungen des gescheiterten Sizilienfeldzugs
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den ersten Sizilienfeldzug von Kaiser Heinrich VI., der sich nach dem Tod Wilhelms II. von Sizilien und der Usurpation des Thrones durch Tankred von Lecce gegen dessen Herrschaft durchsetzten wollte. Sie beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Staufer-Anspruchs auf Sizilien, die Vorbereitungen des Feldzugs sowie den Verlauf des Feldzugs und die Folgen des Misserfolgs.
- Die rechtlichen Grundlagen des Staufer-Anspruchs auf Sizilien
- Die Vorbereitungen von Heinrich VI. für den Feldzug, einschließlich Verhandlungen, Bündnisse und logistische Aspekte.
- Der Verlauf des Feldzugs, einschließlich des Romzugs und der Belagerung von Neapel.
- Die Rolle der Stadt Neapel im Feldzug und die Gründe für den Misserfolg der Belagerung.
- Die Folgen des gescheiterten Feldzugs für Heinrich VI. und Konstanze sowie die Stabilität des Reiches.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einleitung und der Fragestellung der Arbeit. Es behandelt die Rechtsansprüche Heinrichs VI. auf Sizilien sowie die Legitimität der Wahl Tankreds und die Rolle der Kurie. Darüber hinaus wird der Forschungsstand und die Quellenlage der Arbeit beleuchtet.
Das zweite Kapitel beschreibt die Grundvoraussetzungen für den Sizilienfeldzug, insbesondere die Eheabsprache zwischen Heinrich VI. und Konstanze, die Usurpation von Tankred von Lecce und Heinrichs Vorbereitungen für den Feldzug.
Das dritte Kapitel widmet sich dem ersten Sizilienfeldzug, einschließlich des Romzugs, des Feldzugs in Sizilien und den Folgen des gescheiterten Feldzugs.
Schlüsselwörter
Heinrich VI., Sizilienfeldzug, Konstanze von Hauteville, Tankred von Lecce, Staufer, Normannisches Königreich, Papst Coelestin III., Rechtsanspruch, Legitimität, Verhandlungen, Bündnisse, Romzug, Belagerung von Neapel, Folgen des Feldzugs.
- Quote paper
- Jonas Houben (Author), 2021, Heinrich VI. und der erste Sizilienfeldzug, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325750