1968 erschien das Erstlingswerk „Erinnerungen an die Zukunft“ von Erich von Däniken, mit dem er die These, dass Außerirdische im Laufe der Geschichte immer wieder in die Geschicke der Menschheit eingriffen, weltbekannt machte.
Seitdem reißen Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen unzähliger Autoren zu diesem Thema nicht ab und in Internet-Foren wird zum Teil sehr emotional das Für und Wider dieser Forschungsrichtung, für die sich die Begriffe Prä-Astronautik und Paläo-SETI eingebürgert haben (hier häufig mit PA oder PS abgekürzt), diskutiert. Sogar eine eigene Laien-Forschungsgesellschaft, die A.A.S (Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI) existiert, die eine eigene Zeitschrift herausgibt und nationale und internationale Kongresse organisiert.
Doch seit fast 40 Jahren hat sie eines nicht geändert, die grundsätzliche Methodik mit der Laienforscher, aber auch Akademiker (die sich hier häufig allerdings fachfremd bewegen) das Thema bearbeiten. Hierbei wird immer von gewissen Grundannahmen ausgegangen, mit denen diese Methodik legitimiert werden soll.
Die Paläo-SETI geht von der These aus, dass, sollten Außerirdische einst die Erde besucht haben, sie von den Menschen aufgrund ihrer unbegreiflichen Technologie nur als Götter erkannt worden sein konnten. Auf diese Weise sollen neue Religionen und Mythen initiiert worden sein. Erich von Däniken bezeichnete dieses postulierte Verhalten als „Götterschock“. Bei dieser These wird sich oftmals auf verschiedene Zivilisationskontakte berufen, von denen die melanesischen Cargokulte die wahrscheinlich berühmtesten sind.
Unter Anwendung der von Gerhard Kleining geprägten qualitativen Heuristik sollen hier die Auswirkungen von Zivilisationskontakten auf die betroffenen Völker im Kontext dieser grenzwissenschaftlichen Thesen eine kritischen Prüfung unterzogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Gegenstand dieser Untersuchung
- 2.1 Zivilisationskontakte und Prä-Astronautik
- 2.2 Qualitative Heuristik und ihre Anwendung in dieser Arbeit
- 3. Zivilisationskontakte in der Darstellung und Analyse
- 3.1 Falldarstellungen 1
- 3.2 Analyse 1
- 3.3 Falldarstellungen 2
- 3.4 Analyse 2
- 3.5 Vorbemerkungen zu den Cargokulten und zum Geistertanz
- 3.6 Falldarstellungen 3
- 3.7 Analyse 3
- 4. Sonderfälle Eroberung Mexikos und die Tasaday
- 4.1 Begründung
- 4.2 Die Eroberung Mexikos
- 4.3 Die Tasaday
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die qualitative Heuristik anhand der Fragestellung zu erproben, ob bei Kulturkonfrontationen die technisch überlegenere Kultur tatsächlich mit Göttern identifiziert wird. Der Fokus liegt auf der Analyse von Zivilisationskontakten im Kontext grenzwissenschaftlicher Überlegungen, insbesondere der Prä-Astronautik. Die Untersuchung nutzt Fallbeispiele, um die These des „Götterschocks“ zu überprüfen.
- Qualitative Heuristik als Forschungsmethode
- Analyse von Zivilisationskontakten
- Die Prä-Astronautik-These und der „Götterschock“
- Vergleich verschiedener Fallstudien
- Bewertung der Haltbarkeit vorwissenschaftlicher Ideengüter
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die qualitative Heuristik als Forschungsmethode ein und beschreibt deren Zielsetzung, die Entdeckung neuer Zusammenhänge durch systematisierte Techniken der Alltagsforschung. Sie betont die Bedeutung der Intersubjektivität in den Sozialwissenschaften und erläutert die Wahl des Themas Zivilisationskontakte im Kontext grenzwissenschaftlicher Überlegungen als Möglichkeit zur Überprüfung vorwissenschaftlicher Thesen. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der These, ob technisch überlegenere Kulturen bei Kulturkonflikten als göttlich angesehen werden.
2. Der Gegenstand dieser Untersuchung: Dieses Kapitel definiert den Untersuchungsgegenstand, die Analyse von Zivilisationskontakten unter dem Aspekt der Prä-Astronautik. Es diskutiert die Prä-Astronautik-These und deren methodische Schwächen, insbesondere die mangelnde Selbstreflexion und die geringe Bereitschaft, widerlegte Thesen zu verwerfen. Der Begriff des „Götterschocks“ wird eingeführt und als zentrale Hypothese der Untersuchung präsentiert. Das Kapitel legt die methodischen Grundlagen der Arbeit und die zu untersuchende These dar.
3. Zivilisationskontakte in der Darstellung und Analyse: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien verschiedener Zivilisationskontakte und analysiert diese im Hinblick auf die These vom „Götterschock“. Durch detaillierte Analysen der jeweiligen Fälle wird die Hypothese empirisch überprüft und deren Gültigkeit hinterfragt. Das Kapitel umfasst mehrere Falldarstellungen und Analysen, die in ihrer Gesamtheit den empirischen Kern der Arbeit bilden. Die Auswahl der Fallbeispiele dient der umfassenden Illustration des Untersuchungsgegenstandes und der These des Götterschocks.
4. Sonderfälle Eroberung Mexikos und die Tasaday: Dieses Kapitel untersucht die Eroberung Mexikos und die Begegnung mit den Tasaday als Sonderfälle von Zivilisationskontakten. Die Auswahl dieser Fälle dient dazu, die These des „Götterschocks“ unter unterschiedlichen Bedingungen zu prüfen und deren Grenzen aufzuzeigen. Eine detaillierte Analyse dieser Fälle ermöglicht es, die Aussagekraft der These in spezifischen Kontexten zu beurteilen und mögliche Ausnahmen oder Modifikationen zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Qualitative Heuristik, Zivilisationskontakte, Prä-Astronautik, Götterschock, Cargokulte, Fallstudien, Grenzwissenschaften, Intersubjektivität, methodische Analyse, Kulturkonflikt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Qualitative Heuristik und Zivilisationskontakte
Was ist der Gegenstand dieser Untersuchung?
Die Arbeit untersucht Zivilisationskontakte unter dem Aspekt der Prä-Astronautik. Der Fokus liegt auf der Frage, ob technisch überlegenere Kulturen bei Kulturkonflikten als göttlich angesehen werden ("Götterschock"). Die methodische Grundlage bildet die qualitative Heuristik.
Welche Methode wird angewendet?
Die Forschungsmethode ist die qualitative Heuristik. Diese Methode zielt darauf ab, durch systematisierte Techniken der Alltagsforschung neue Zusammenhänge zu entdecken. Die Intersubjektivität spielt dabei eine wichtige Rolle.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These ist die Überprüfung der Hypothese des "Götterschocks", d.h. ob die Begegnung mit technisch überlegenen Kulturen automatisch zur Identifizierung dieser mit Göttern führt.
Welche Fallstudien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Fallstudien von Zivilisationskontakten. Diese umfassen mehrere detaillierte Falldarstellungen und Analysen, die den empirischen Kern der Arbeit bilden. Besondere Aufmerksamkeit wird der Eroberung Mexikos und der Begegnung mit den Tasaday gewidmet, um die These des "Götterschocks" unter unterschiedlichen Bedingungen zu prüfen.
Welche Bedeutung haben die Cargokulte und der Geistertanz in der Arbeit?
Cargokulte und der Geistertanz werden als spezielle Fallbeispiele von Zivilisationskontakten im Kontext der Analyse des "Götterschocks" untersucht und diskutiert.
Wie wird die Prä-Astronautik-These behandelt?
Die Prä-Astronautik-These wird im Kontext der Untersuchung diskutiert, wobei ihre methodischen Schwächen, insbesondere die mangelnde Selbstreflexion und die geringe Bereitschaft, widerlegte Thesen zu verwerfen, kritisch beleuchtet werden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Gegenstand der Untersuchung (mit Unterkapiteln zu Zivilisationskontakten und Prä-Astronautik sowie zur qualitativen Heuristik), Zivilisationskontakte in Darstellung und Analyse (mit mehreren Fallstudien), Sonderfälle (Eroberung Mexikos und die Tasaday) und Zusammenfassung mit Ausblick.
Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Qualitative Heuristik, Zivilisationskontakte, Prä-Astronautik, Götterschock, Cargokulte, Fallstudien, Grenzwissenschaften, Intersubjektivität, methodische Analyse, Kulturkonflikt.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit verfolgt das Ziel, die qualitative Heuristik anhand der Fragestellung zu erproben, ob bei Kulturkonfrontationen die technisch überlegenere Kultur tatsächlich mit Göttern identifiziert wird. Sie untersucht die Haltbarkeit vorwissenschaftlicher Ideengüter.
- Quote paper
- André Kramer (Author), 2009, Götterschock?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132555