In dieser wissenschaftlichen Bachelorarbeit soll die tragische Entwicklung des Protagonisten Jean-Baptiste Grenouille unter dem Aspekt des Geniekonzepts genauer betrachtet werden. Hierzu wird der innere und äußere Werdegang, welcher zum Schluss im Scheitern und dem Tod Grenouilles mündet, anhand von ausgewählten Aspekten analysiert. Die existenzielle Problematik der Hauptfigur, welche sich auf dem fehlenden Eigengeruch gründet, bildet das zentrale Untersuchungsobjekt. Konkret stellt sich die Frage, ob Grenouilles Vorhaben, sich künstlich eine Identität zu erschaffen, von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Ziel der Arbeit ist demnach, Schlüsselaspekte in der Entwicklung herauszuarbeiten und entscheidende Wendepunkte zu beleuchten.
Das Parfum stellt wohl einen der bekanntesten internationalen Bestseller der deutschen Nachkriegsliteratur dar und thematisiert dabei einen Sinn, der im Laufe der Geschichte zunehmend vernachlässigt wurde. Nach Sager präsentiere Süskind durch die Verknüpfung des Geniegedankens mit der Olfaktorik das Genie als ein dialektisches Konzept und rufe bewusst Aspekte auf, die traditionell mit dem Geruchssinn in Verbindung gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Rahmen
- 2.1 Das Parfum im Kontext der Postmoderne
- 2.2 Zur Definition des Genie-Begriffs
- 2.3 Eine Annäherung an den Begriff der Identität
- 2.4 Die Sinne in der Literatur
- 3 Identität und das Selbst
- 3.1 Identitätsverlust durch Geruchlosigkeit
- 3.2 Grenouilles (Außenseiter-)Rolle im gesellschaftlichen Kontext
- 3.3 Schauspiel und Illusion
- 3.4 Züge des Animalischen: die Zeck- und Frosch-Metaphorik
- 4 Grenouille als olfaktorisches Genie
- 4.1 Grenouille als Duft-Künstler
- 4.2 Zur Polarität zwischen Schöpfertum und Zerstörung: ein ‚genialer’ Mörder?
- 4.3 Grenouilles Scheitern und die Destruktion des Genie-Konzepts
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die tragische Entwicklung von Jean-Baptiste Grenouille in Patrick Süskinds „Das Parfum“ unter dem Aspekt des Genie-Konzepts. Im Fokus steht die existenzielle Problematik Grenouilles, verursacht durch seinen fehlenden Eigengeruch, und die Frage, ob sein Versuch, sich künstlich eine Identität zu schaffen, von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Die Arbeit untersucht den inneren und äußeren Werdegang Grenouilles und beleuchtet entscheidende Wendepunkte seiner Entwicklung.
- Grenouilles Identitätskrise und der Einfluss seines fehlenden Körpergeruchs
- Die Darstellung des Genie-Konzepts und dessen Ambivalenz in Bezug auf Grenouilles Handlungen
- Grenouilles Rolle als Außenseiter im gesellschaftlichen Kontext des 18. Jahrhunderts
- Die Bedeutung des Geruchssinns in der Literatur und in Grenouilles Leben
- Die Analyse von Grenouilles "künstlerischem" Schaffen und dessen destruktivem Charakter
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Scheitern von Grenouilles Identitätsfindung dar. Sie skizziert die methodische Vorgehensweise der Arbeit und die Bedeutung des Romans „Das Parfum“ im Kontext der deutschen Nachkriegsliteratur. Der Fokus liegt auf Grenouilles vermeintlichem Genie und der damit verbundenen Illusion, die im Laufe des Romans entlarvt wird. Die Einleitung betont die Bedeutung von Grenouilles Geruchlosigkeit für seine Identitätskrise und deutet das tragische Ende des Protagonisten an.
2 Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse. Es erörtert die Einordnung von Süskinds Roman in den Kontext der Postmoderne und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Die Definitionen von „Genie“ und „Identität“ werden erläutert, um ein fundiertes Verständnis für die weitere Analyse zu schaffen. Die Kapitel unterstreichen die Komplexität der Postmoderne und beleuchten verschiedene Interpretationsansätze. Die Diskussion um die Moderne und Postmoderne liefert den notwendigen Rahmen zur Einordnung des Romans.
Schlüsselwörter
Jean-Baptiste Grenouille, Das Parfum, Patrick Süskind, Genie, Identität, Geruchssinn, Postmoderne, Identitätskrise, Außenseiter, Olfaktorik, Schöpfertum, Zerstörung, Illusion.
Häufig gestellte Fragen zu Patrick Süskinds "Das Parfum" - Eine Bachelorarbeit
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert die tragische Entwicklung von Jean-Baptiste Grenouille in Patrick Süskinds Roman "Das Parfum" unter dem Aspekt des Genie-Konzepts. Im Mittelpunkt steht Grenouilles existenzielle Problematik, verursacht durch seinen fehlenden Eigengeruch, und die Frage nach dem Scheitern seines Versuchs, sich künstlich eine Identität zu schaffen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht Grenouilles inneren und äußeren Werdegang und beleuchtet entscheidende Wendepunkte. Zu den zentralen Themen gehören Grenouilles Identitätskrise und der Einfluss seines fehlenden Körpergeruchs, die Darstellung des Genie-Konzepts und dessen Ambivalenz, Grenouilles Rolle als Außenseiter, die Bedeutung des Geruchssinns in der Literatur und in Grenouilles Leben sowie die Analyse seines "künstlerischen" Schaffens und dessen destruktiven Charakters. Der Roman wird auch im Kontext der Postmoderne betrachtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage. Kapitel 2 (Theoretischer Rahmen) legt die theoretischen Grundlagen, darunter die Definitionen von "Genie" und "Identität" sowie die Einordnung des Romans in die Postmoderne. Kapitel 3 (Identität und das Selbst) analysiert Grenouilles Identitätskrise und seine Rolle als Außenseiter. Kapitel 4 (Grenouille als olfaktorisches Genie) untersucht Grenouilles "künstlerisches" Schaffen und dessen destruktive Seite. Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche methodische Vorgehensweise wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit beschreibt in der Einleitung ihre methodische Vorgehensweise. Es wird eine detaillierte Analyse des Romans "Das Parfum" unter Berücksichtigung literaturwissenschaftlicher und theoretischer Ansätze durchgeführt, um die zentralen Fragen zu beantworten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Jean-Baptiste Grenouille, Das Parfum, Patrick Süskind, Genie, Identität, Geruchssinn, Postmoderne, Identitätskrise, Außenseiter, Olfaktorik, Schöpfertum, Zerstörung, Illusion.
Welche zentrale Forschungsfrage wird in der Arbeit gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: War Grenouilles Versuch, sich künstlich eine Identität zu schaffen, von vornherein zum Scheitern verurteilt?
Wie wird der Roman "Das Parfum" in der Arbeit eingeordnet?
Der Roman wird im Kontext der deutschen Nachkriegsliteratur und der Postmoderne eingeordnet. Die Arbeit beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus der Einordnung in die Postmoderne ergeben.
- Quote paper
- Stefanie Breitenbicher (Author), 2023, Jean-Baptiste Grenouille in Patrick Süskinds "Das Parfum". Das Geruchsgenie und die Destruktion seines Selbst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325339