Prometheus gilt in der antiken Sage als Freund der Menschen und Begründer ihrer Kultur; in einigen Versionen fungiert er sogar als Schöpfer des Menschengeschlechts. Er steht den Menschen bei, als sie von Zeus unterdrückt werden und bringt ihnen das Feuer. Als Strafe dafür wird er von Hephaistos an einen Felsen des Kaukasus geschmiedet, wo ihm ein Adler oder Geier jeden Tag die nachwachsende Leber abfrisst.
Mary Shelleys Werk Frankenstein trägt den Untertitel Der moderne Prometheus. Darin wird die Rebellion des Prometheus verdoppelt – einerseits widersetzt sich Frankenstein, welcher Gott spielt und ein aus Leichenteilen zusammengesetztes Geschöpf zum Leben erweckt, der natürlichen Ordnung, andererseits rebelliert die daraus hervorgegangene Kreatur gegen ihren Schöpfer.
In der folgenden Arbeit soll untersucht werden, aus welchen Gründen die Beziehung zwischen dem Schöpfer, Frankenstein, und seinem Geschöpf, dem Monster, nicht funktioniert und tödlich endet. Um dies zu ermitteln, wird näher auf die zweite Rebellion des Monsters gegen seinen Schöpfer, also die zweite Rebellion im Werk, eingegangen. Zudem soll ermittelt werden, wie im Werk mit der Thematik der Schöpfertätigkeit umgegangen wird.
Zu Beginn der Arbeit werden die beiden Hauptfiguren des Werks, Frankenstein und das Monster, näher betrachtet. Das Schwergewicht dieser Betrachtung wird auf die Lebensläufe der beiden Figuren gelegt, welche im Anschluss miteinander verglichen werden. Des Weiteren wird der Konflikt zwischen Frankenstein und dem Monster in vier entscheidenden Kapiteln des Werks näher unter die Lupe genommen mit dem Ziel, die jeweilige Sicht der Hauptfiguren zu ergründen. Dabei wird der Fokus auf das letzte Kapitel des Buches, das Kapitel 24, gelegt.
Im Fazit soll abschliessend erklärt werden, weshalb die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf nicht funktioniert und wer der beiden die Hauptschuld dafür trägt. Zudem soll Frankensteins Schöpfertätigkeit mit derjenigen im Mythos des Prometheus und in Goethes Gedicht Prometheus verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frankenstein
- Einführung der Figur
- Kindheit
- Frankensteins Wissensdrang
- Das Monster
- Einführung der Figur
- Die ersten Begegnungen mit Menschen
- In der Hütte eines alten Mannes
- In einem Dorf
- In der Hütte einer Familie
- An einem Fluss
- In einem Schlupfwinkel
- Folgen dieser Begegnungen
- Vergleich zwischen Frankenstein und dem Monster
- Der Konflikt zwischen Schöpfer und Geschöpf
- Kapitel 10
- Kapitel 17
- Kapitel 20
- Kapitel 24
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen dem Schöpfer, Victor Frankenstein, und seinem Geschöpf, dem Monster, in Mary Shelleys Roman „Frankenstein oder der moderne Prometheus“. Ziel ist es, die Gründe für das Scheitern dieser Beziehung und deren tödliches Ende zu untersuchen. Dabei wird insbesondere die Rebellion des Monsters gegen seinen Schöpfer analysiert, die als zweite Rebellion im Werk betrachtet werden kann. Darüber hinaus soll die Thematik der Schöpfertätigkeit im Roman beleuchtet werden.
- Die gescheiterte Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf
- Die Rebellion des Monsters gegen seinen Schöpfer
- Die Thematik der Schöpfertätigkeit
- Die Lebensläufe von Frankenstein und dem Monster
- Der Konflikt zwischen Frankenstein und dem Monster in ausgewählten Kapiteln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die beiden Hauptfiguren, Frankenstein und das Monster. Dabei werden ihre Lebensläufe und ihre jeweiligen Charakterzüge beleuchtet. Im Anschluss daran wird der Konflikt zwischen Schöpfer und Geschöpf in vier entscheidenden Kapiteln des Romans näher betrachtet, um die Sichtweisen der beiden Figuren zu ergründen. Der Fokus liegt dabei auf dem letzten Kapitel des Buches, Kapitel 24.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf, die Rebellion des Monsters, die Thematik der Schöpfertätigkeit, die Lebensläufe von Frankenstein und dem Monster sowie der Konflikt zwischen den beiden Figuren. Der Text analysiert die Gründe für das Scheitern der Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Figuren. Darüber hinaus werden die Schöpfertätigkeit Frankensteins mit derjenigen im Mythos des Prometheus und in Goethes Gedicht Prometheus verglichen.
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- Anonym (Autor), 2006, Der Schöpfer und sein Geschöpf in Mary Shelleys Frankenstein, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132470