War Jason wirklich ein gewissermaßen guter Tyrann und war Alexander tatsächlich ausschließlich böse? Wie werden beide in den Quellen präsentiert und was kann man daraus für Schlüsse ziehen? Was waren die möglichen Gründe der Quellenautoren für die Darstellungen beider Herrscher? Mit welchen Begebenheiten hatten es beide Herrscher zum Zeitpunkt ihres Machtantritts und während ihrer Herrschaft zu tun und was könnte dies für ihre Herrschaftsausübung bedeutet haben? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es hinsichtlich ihrer Herrschaftsform? Wie viel ihrer Darstellungen ist Tyrannentopos, was kann als realistisch eingestuft werden?
Die jüngere griechische Tyrannis beschäftigt sich mit den Tyrannen in Sizilien, Thessalien und dem östlichen Bereich der Ägäis. Sie umfasst den Zeitraum von Ende des peloponnesischen Krieges bis ins 4. Jahrhundert vor Christus und ihre Tyrannenherrschaften lassen sich von denen der archaischen Zeit in gewissen Punkten unterscheiden. Einige sogenannte Gewaltherrscher der jüngeren Zeit traten nämlich durchaus gemäßigt auf und wurden auf den Willen hin und im Sinne des Volkes an die Macht gebracht. Einer dieser häufig als gemäßigt dargestellten Tyrannen ist Jason von Pherai. Sein Charakter und seine Herrschaft wird von den Quellen größtenteils als fair und vom Volk durchaus gewollt beschrieben, während sein böser Konterpart Alexander von Pherai, der mit Jasons Tochter verheiratet war und der einige Jahre nach diesem an die Macht kam, als absolut blutrünstig und niederträchtig charakterisiert wird. Die vorliegende Arbeit möchte sich mit diesen sehr unterschiedlichen Quellendarstellungen beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Guter Tyrann - Jason von Pherai
- Zur Person
- Darstellungen und Handlungen Jasons
- Das Amt des tagos
- Böser Tyrann - Alexander von Pherai
- Zur Person
- Darstellungen und Handlungen Alexanders
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Herrschaftsformen von Jason und Alexander von Pherai, zwei Tyrannen der jüngeren griechischen Tyrannis, und untersucht, ob die Quellen ihre Herrschaft tatsächlich als “gut” bzw. “böse” darstellen. Die Arbeit geht den Ursachen für diese gegensätzlichen Bilder nach und untersucht die politischen und militärischen Hintergründe ihrer Herrschaft.
- Kontrastive Darstellung von Jason und Alexander von Pherai in den Quellen
- Analyse der Machtübernahme und Herrschaftsweise beider Tyrannen
- Untersuchung der politischen und militärischen Situation in Thessalien
- Bewertung der Quellenlage und deren Einfluss auf die Darstellung der Tyrannen
- Suche nach möglichen Gründen für die unterschiedlichen Darstellungen der Tyrannen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die jüngere griechische Tyrannis in den historischen Kontext einordnet und die Zielsetzung der Analyse erläutert. Anschließend wird in Kapitel 1 die Person Jason von Pherai vorgestellt, wobei seine Herkunft, seine politische Rolle und seine Herrschaft im Fokus stehen. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Amt des tagos und der besonderen Rolle, die Jason in diesem Amt einnahm. Kapitel 3 widmet sich dem “bösen Tyrannen” Alexander von Pherai, analysiert seine Herrschaft und die Quellenlage, die ihn deutlich negativer darstellt als Jason. Im Fazit werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und ein Vergleich der beiden Tyrannen gezogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Tyrannenherrschaft in der jüngeren griechischen Zeit, insbesondere auf die Figuren von Jason und Alexander von Pherai. Wichtige Themen sind die Quellenlage, die politische Situation in Thessalien, die Herrschaft des tagos, die Machtergreifung und Herrschaftsweise der beiden Tyrannen und deren Darstellung in den Quellen.
- Arbeit zitieren
- Janina Vogelgesang (Autor:in), 2022, Jason und Alexander von Pherai. Ein Vergleich beider Herrscher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323252