Hannah Arendt (1906-1975) [...] analysiert in ihrem Werk »Vita activa oder Vom tätigen Leben« [...] die Bedingungen menschlicher Existenz, die sich in den drei Grundtätigkeiten des Menschen, dem Arbeiten, dem Herstellen und dem Handeln, manifestieren. Ihr Ansatzpunkt ist hierbei „nicht das Wesen des Menschen, sondern die menschliche Bedingtheit im doppelten Sinne von »conditio per quam« und »conditio sine qua non« als die sich in wechselseitiger Verschränkung Gebürtlichkeit und Sterblichkeit erweisen.“ Jürgen Habermas deutet ihr Werk als eine „Anthropologie des sprachlichen Handelns“.
Jürgen Habermas Deutung folgend werden wir unsere Aufmerksamkeit auf die höchste der drei Grundtätigkeiten des Menschen, das Handeln, richten. Als Textgrundlage dient uns hierbei das fünfte Kapitel über »Das Handeln« und im Speziellen die Abschnitte 24,25,26, sowie die letzten beiden Abschnitte des Kapitels, die Abschnitte 33 und 34.
Nachdem wir uns als erstes mit dem Phänomen der menschlichen Gleichheit und Verschiedenheit (Kapitel 2) beschäftigen werden, erreichen wir daraufhin den zentralen Kern der Schrift, die Offenbarung der Person im Handeln (Kapitel 3). In diesem Zusammenhang soll das Versagen der Sprache (Kapitel 3.1) thematisiert werden. [...] Im Anschluss richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Prinzip des Anfangs (Kapitel 3.2), dem Hannah Arendt eine fundamentale Bedeutung anerkennt. Ihre Reflexionen über den freien Menschen (Kapitel 3.3) werden als nächstes erläutert und ein Bezug zu der politischen Philosophie des Aristoteles hergestellt. Die Tatsache, dass nicht der Mensch, sondern Menschen die Erde bevölkern, führt uns zu der Thematik des Verstricktseins des Menschen in Ge-schichten (Kapitel 3.4). Danach werden wir uns dem ethischen Aspekt des Handelns (Kapitel 4) zuwenden. In diesem Kontext spielen die Macht des Verzeihens (Kapitel 4.1) und die Macht des Versprechens (Kapitel 4.2) eine entscheidende Rolle. Während das Verzeihen eine Verknüpfung zur Vergangenheit herstellt, eröffnet die Tätigkeit des Versprechens eine Perspektive in die Zukunft. Abschließend werden kritische Reflexionen (Kapitel 5) über die Schrift vorgestellt. Hierbei soll Hannah Arendts These, dass sich die Person im Handeln den Mitmenschen offenbart, untersucht werden. In diesem Kontext wird zusätzlich ein Bezug zur Freiheit des Menschen, sowie zur ethischen Verantwortung gegenüber anderen Menschen hergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gleichheit und Verschiedenheit
- Die Offenbarung der Person im Handelns
- Das Versagen der Sprache
- Das Prinzip des Anfangs
- Der freie Mensch
- Das Verstricktsein in Geschichten
- Der ethische Aspekt des Handelns
- Die Macht des Verzeihens
- Die Macht des Versprechens
- Kritische Reflexionen
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Hannah Arendts Werk »Vita activa oder Vom tätigen Leben« und analysiert die Offenbarung der Person im Handeln. Der Fokus liegt auf dem fünften Kapitel über »Das Handeln« und insbesondere auf den Abschnitten 24, 25, 26 sowie 33 und 34. Die Arbeit untersucht, wie sich die menschliche Einzigartigkeit im Handeln manifestiert und welche ethischen Implikationen dies hat.
- Die Bedeutung von Gleichheit und Verschiedenheit für das menschliche Zusammenleben
- Das Versagen der Sprache als Ausdruck der personalen Einzigartigkeit
- Das Prinzip des Anfangs als Grundlage für menschliches Handeln
- Der freie Mensch und seine Verstrickung in Geschichten
- Der ethische Aspekt des Handelns und die Macht des Verzeihens und Versprechens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse der menschlichen Pluralität, die sich in Gleichheit und Verschiedenheit manifestiert. Diese beiden scheinbar konträren Begriffe sind für das Wesen des menschlichen Zusammenlebens charakteristisch. Die Verschiedenheit, die sich im Sprechen manifestiert, und die Einzigartigkeit, die im Handeln zum Ausdruck kommt, stehen der Gleichheit gegenüber.
Im dritten Kapitel wird die Offenbarung der Person im Handeln thematisiert. Das Versagen der Sprache, das sich neben der Bestimmung der personalen Einzigartigkeit auch in der Frage nach dem Wesen des Menschen manifestiert, wird beleuchtet. Das Prinzip des Anfangs, dem Hannah Arendt eine fundamentale Bedeutung anerkennt, wird als Grundlage für menschliches Handeln dargestellt. Die Reflexionen über den freien Menschen werden erläutert und ein Bezug zur politischen Philosophie des Aristoteles hergestellt. Die Tatsache, dass nicht der Mensch, sondern Menschen die Erde bevölkern, führt zur Thematik des Verstricktseins des Menschen in Geschichten.
Das vierte Kapitel widmet sich dem ethischen Aspekt des Handelns. Die Macht des Verzeihens, die eine Verknüpfung zur Vergangenheit herstellt, und die Macht des Versprechens, die eine Perspektive in die Zukunft eröffnet, spielen eine entscheidende Rolle.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Offenbarung der Person im Handeln, die menschliche Pluralität, Gleichheit und Verschiedenheit, das Versagen der Sprache, das Prinzip des Anfangs, der freie Mensch, das Verstricktsein in Geschichten, der ethische Aspekt des Handelns, die Macht des Verzeihens und die Macht des Versprechens. Hannah Arendts Werk »Vita activa oder Vom tätigen Leben« wird als Grundlage für die Analyse verwendet.
- Quote paper
- Tina Wuttke (Author), 2005, Hannah Arendt: Über die Offenbarung der Person im Handeln , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132286
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