Fernando Arrabal nimmt einen ganz besonderen Stellenwert in der französischen Theaterszene ein. Geboren 1932 in Melilla (spanisch Marokko) wurde Arrabal schon in seiner frühen Kindheit auf tragische Art und Weise vom spanischen Bürgerkrieg geprägt. Aber auch familiäre Spannungen, wie etwa die Verleugnung des Vaters durch Arrabals Mutter trugen dazu bei, dass Arrabal bereits 1952 nach Frankreich auswanderte um dort ein Theaterstudium zu beginnen. Schreiben, so scheint es, ist der einzige Weg für Arrabal, um mit seiner Vergangenheit Frieden schließen zu können. Seine Stücke, so Arrabal, spiegeln in einer schockierenden Form das Chaos der realen Welt wieder um die Zuschauer zur Erkenntnis zu führen, mehr über sich und die gegenwärtige Situation auf der Welt nachzudenken.
Ich habe mich dazu entschlossen, in dieser Arbeit Arrabals dramatisches Werk Pique-nique en campange zu analysieren, da mich dieses Stück auf verschiedenste Art und Weise fasziniert, aber auch zum Nachdenken angeregt hat.
Das Stück selbst gilt als Arrabals Erstwerk, wurde 1952 im Theater uraufgeführt und lässt sich zeitlich gesehen in seine erste Schaffensperiode (1952 – 1959) einordnen.
Im ersten Teil der Arbeit möchte ich zuerst eine kurze inhaltliche Zusammenfas-sung über das Stück geben, bevor ich mich mit einzelnen Aspekten der Dramenana-lyse beschäftigen werde. Diesbezüglich möchte ich mich näher mit den Punkten der Darstellung, der Informationsvergabe sowie der Raum- und Zeitstruktur beschäftigen, da diese Punkte meiner Ansicht nach einen besonderen Stellenwert im Stück einnehmen.
Im zweiten Teil der Arbeit möchte ich mich tiefer mit der inhaltlichen Thematik des Stückes beschäftigen. Wir leben in einer Welt, in der Krieg, Gewalt und Angst eine zentrale Rolle spielen. Wohin man seine Aufmerksamkeit auch lenken mag, es scheint, als zieht sich diese Thematik wie ein roter Faden vom einen bis zum anderen Ende der Welt. Jeden Tag wird die Gesellschaft mit neuen Bildern der Grausamkeit konfrontiert, sei es im Fernsehen, durch die Zeitung oder am eigenen Leib.
Diesbezüglich habe ich mich dazu entschlossen auf die symbolische Bedeutung des Krieges in Pique-nique en campagne anhand einer Titelanalyse sowie die Einstellung und dem Handeln einzelner Personen näher einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Studium
2.1 Die Geschichte
2.2 Die Darstellung
2.2.1 Die äußere Struktur und Handlungsstruktur
2.2.2 Die Spannung
2.2.3 Die Gestaltung des Nebentexts
2.3 Die Informationsvergabe
2.3.1 Expositorische Informationsvergabe
2.3.2 Relation zwischen Figuren- und Zuschauerinformiertheit
2.4 Raum- und Zeitstruktur
2.4.1 Die Raumstruktur
2.4.2 Die Zeitstruktur
3 Punctum
3.1 Interpretation des Titels
3.2 Spielen wir Krieg?
3.3 Ein Feind ein Freund
4 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Ich habe keine Theorie zum Theater. Schreiben ist für mich wie
ein Abenteuer, nicht wie
das Resultat von Wissen und Erfahrung.“[1]
Fernando Arrabal, von dem diese Sätze stammen, nimmt einen ganz besonderen Stellenwert in der französischen Theaterszene ein. Geboren 1932 in Melilla (spanisch Marokko) wurde Arrabal schon in seiner frühen Kindheit auf tragische Art und Weise vom spanischen Bürgerkrieg geprägt.[2] Aber auch familiäre Spannungen, wie etwa die Verleugnung des Vaters durch Arrabals Mutter trugen dazu bei, dass Arrabal bereits 1952 nach Frankreich auswanderte um dort ein Theaterstudium zu beginnen.[3] Schreiben, so scheint es, ist der einzige Weg für Arrabal, um mit seiner Vergangenheit Frieden schließen zu können. Seine Stücke, so Arrabal, spiegeln in einer schockierenden Form das Chaos der realen Welt wieder um die Zuschauer zur Erkenntnis zu führen, mehr über sich und die gegenwärtige Situation auf der Welt nachzudenken.[4]
Ich habe mich dazu entschlossen, in dieser Arbeit Arrabals dramatisches Werk Pique-nique en campange zu analysieren, da mich dieses Stück auf verschiedenste Art und Weise fasziniert, aber auch zum Nachdenken angeregt hat.
Das Stück selbst gilt als Arrabals Erstwerk, wurde 1952 im Theater uraufgeführt und lässt sich zeitlich gesehen in seine erste Schaffensperiode (1952 – 1959) einordnen.[5]
Im ersten Teil der Arbeit möchte ich zuerst eine kurze inhaltliche Zusammenfassung über das Stück geben, bevor ich mich mit einzelnen Aspekten der Dramenanalyse beschäftigen werde. Diesbezüglich möchte ich mich näher mit den Punkten der Darstellung, der Informationsvergabe sowie der Raum- und Zeitstruktur beschäftigen, da diese Punkte meiner Ansicht nach einen besonderen Stellenwert im Stück einnehmen.
Im zweiten Teil der Arbeit möchte ich mich tiefer mit der inhaltlichen Thematik des Stückes beschäftigen. Wir leben in einer Welt, in der Krieg, Gewalt und Angst eine zentrale Rolle spielen. Wohin man seine Aufmerksamkeit auch lenken mag, es scheint, als zieht sich diese Thematik wie ein roter Faden vom einen bis zum anderen Ende der Welt. Jeden Tag wird die Gesellschaft mit neuen Bildern der Grausamkeit konfrontiert, sei es im Fernsehen, durch die Zeitung oder am eigenen Leib.
Diesbezüglich habe ich mich dazu entschlossen auf die symbolische Bedeutung des Krieges in Pique-nique en campagne anhand einer Titelanalyse sowie die Einstellung und dem Handeln einzelner Personen näher einzugehen.
2 Studium
2.1 Die Geschichte
Das dramatische Stück Pique-nique en campagne handelt von dem jungen Soldaten Zapo, der sich mitten im Krieg befindet und an einem Sonntag von seinen Eltern besucht wird, da diese mit ihm ein Picknick machen wollen. Während M. Tépan sogleich eine belehrende Rolle auf seinen Sohn ausübt und von den noch „wahren“ Kriegen aus der Vergangenheit erzählt versichert sich Mme. Tépan, das ihr Sohn ordentlich angezogen ist und sich auch regelmäßig wäscht.
Als die Familie mit dem Picknick beginnen möchte werden sie von einem feindlichen Soldaten namens Zépo überrascht. Dieser wird kurzerhand von Zapo gefangen genommen, gefesselt und anschließend von der Familie als „Trophäe“ fotografiert ehe er wieder losgebunden und auf herzlichste Art und Weise darum gebeten wird, als „Gast des Tages“ dem Essen beizuwohnen. Doch abermals wird der Beginn des fröhlichen Festmahls verzögert als Flugzeuglärm und Bombenangriffe zu vernehmen sind.
Der Angriff ist jedoch schnell vorüber und sogleich eilen zwei Sanitär herbei auf der vergeblichen Suche nach Toten. Da niemand verletzt oder getötet wurde ziehen diese gleich wieder weiter und dem Beginn des Picknicks steht nichts mehr im Wege als sich die Frage stellt, warum Zapo und Zépo sich eigentlich bekämpfen. Keiner der Beiden weiß eine Antwort und beide gestehen sich ein, dass sie eigentlich niemanden etwas Böses wollen. Daraufhin wird von M. Tépan die Idee geäußert, dass dem Krieg doch sogleich ein Ende gemacht werden könnte. Alle vier Personen sind außer sich vor Freude über diesen klugen Einfall und entschließen sich dazu, den Frieden mittels Musik und Tanz zu feiern. Doch die Freude währt nicht lange und die ausgelassene Stimmung wird im nächsten Moment abrupt beendet als alle Personen niedergeschossen werden.
2.2 Die Darstellung
2.2.1 Die äußere Struktur und Handlungsstruktur
Bei dem Stück Pique-nique en campagne handelt es sich um einen Einakter, der in keine weiteren Szenen unterteilt ist. Dennoch lassen sich einzelne Handlungsabschnitte erkennen, die dem Stück eine klare Struktur geben: Zapo, der sich im Schlachtfeld befindet und strickt, bis das Telefon läutet - die Ankunft der Eltern - das Auftreten von Zépo - der Flugzeuglärm - das Auftreten der Sanitäter - der Beginn des Picknicks und das Finale.
[...]
[1] Vgl. Bennholdt-Thomsen, Uwe C., „Fernando Arrabal“, in: Französische Literatur der Ge
genwart in Einzeldarstellungen, Hg. Wolf Dieter Lange, Stuttgart, Kröner, 1971, S. 729-748,
hier : S. 729.
[2] Vgl. Premer-Kayser, Bertie , Das dramatische Werk des Spaniers Fernando Arrabal. Unter-
suchung der inhaltlichen und formalen Entwicklung, der psychischen und politischen Ten-
denzen, Rüsselsheim, Verlag im Bücherhaus, 1977, S. 13.
[3] Vgl. Pillement, Georges, Le théâtre d´aujourd´hui de Jean Paul Sartre à Arrabal. Paris, Le
Bélier, 1970, S. 346.
[4] Vgl. Arrabal, Fernando, „Göttlicher Orgasmus“, in: »FORVM«. Die berühmtesten Beiträge
zur Zukunft von einst von Arrabal bis Zuckmayer, Hg. Günther Nenning, Wien/München,
F.A. Herbig, 1998, S. 357-361, hier: S. 359.
[5] Vgl. Premer-Kayser, Bertie , Das dramatische Werk des Spaniers Fernando Arrabal. Unter-
suchung der inhaltlichen und formalen Entwicklung, der psychischen und politischen Ten-
denzen, Rüsselsheim, Verlag im Bücherhaus, 1977, S. 15.
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