Der Augustusbogen in Ariminum weißt nicht nur Besonderheiten in seiner Bauweise auf, sondern auch in Bezug auf seine historische Bedeutung, so dass er eine Sonderstellung unter den Ehrenbögen des Augustus einnimmt. Der römische Ehren- und Triumphbogen ist ein ein- oder mehrtoriges Bogenmonument, das meist isoliert über einer Strasse errichtet wurde. Die Hauptfunktion des Bogens bestand im Tragen einer Statue oder einer Statuengruppe. Der Ehrenbogen diente zur Erhöhung der gewürdigten Person und machte das Abbild weithin sichtbar. Nicht nur mit Statuen wurde der Ehrenbogen geschmückt, meist hatte er auch eine reiche Ausstattung an Reliefs, die den Hintergrund des Ereignisses noch genauer skizzierten. Die Herkunft des Ehrenmonuments ist nicht gesichert. Es ist jedoch nachweisbar, dass für die Erhöhung von Statuen bereits im 5. Jh. v .Chr. Säulen als Statuenbasis genutzt wurden. Kähler geht davon aus, dass der Ehren- und Triumphbogen von der Porta Triumphalis abzuleiten ist. Die Errichtung eines Bogens setzt die glückliche Vollendung eines Unternehmens voraus, v.a. militärische Siege. In der Kaiserzeit wurde der Bogen meist zu ehren des Kaisers oder dessen Familienangehörigen vom Senat erbaut. Später hatten auch reiche Senatoren und Feldherren die Möglichkeit sich privat einen Ehrenbogen errichten zu lassen. Neben der gewürdigten Person wurden auch Götter abgebildet, die die Macht dieser symbolisierten. Anfänglich wurden die Ehrenbögen nur für militärische Siege errichte, mit Augustus kam noch ein weiterer Aspekt hinzu, die Indulgentia. Jetzt konnten Ehrenbögen für die Gnadenakte des Kaisers errichtet werden, wie bei dem Ausbau der Via Flaminia und den hierfür errichteten Augustusbogen in Ariminum.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Historischer Hintergrund
3. der Augustusbogen in Ariminum
3.1. Beschreibung des Bogens
3.2. Ähnlichkeiten mit anderen Bögen des Augustus
3.3. Der Ausbau von Strassen in der Münzdarstellung
3.4. Die Bedeutung seines Standortes
3.5. Die Götterdarstellungen auf den Tondi
3.6. Versuch einer Gesamtinterpretation der Göttertondi
4. Zusammenfassung
5.Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der römische Ehren- und Triumphbogen ist ein ein- oder mehrtoriges Bogenmonument, das meist isoliert über einer Strasse errichtet wurde.[1] Die Hauptfunktion des Bogens bestand im Tragen einer Statue oder einer Statuengruppe.[2] Der Ehrenbogen diente zur Erhöhung der gewürdigten Person und machte das Abbild weithin sichtbar. Nicht nur mit Statuen wurde der Ehrenbogen geschmückt, meist hatte er auch eine reiche Ausstattung an Reliefs, die den Hintergrund des Ereignisses noch genauer skizzierten. Die Herkunft des Ehrenmonuments ist nicht gesichert. Es ist jedoch nachweisbar, dass für die Erhöhung von Statuen bereits im 5. Jh. v .Chr. Säulen als Statuenbasis genutzt wurden.[3] Kähler geht davon aus, dass der Ehren- und Triumphbogen von der Porta Triumphalis abzuleiten ist.[4] Die Errichtung eines Bogens setzt die glückliche Vollendung eines Unternehmens voraus, v.a. militärische Siege.[5] In der Kaiserzeit wurde der Bogen meist zu ehren des Kaisers oder dessen Familienangehörigen vom Senat erbaut.[6] Später hatten auch reiche Senatoren und Feldherren die Möglichkeit sich privat einen Ehrenbogen errichten zu lassen. Neben der gewürdigten Person wurden auch Götter abgebildet, die die Macht dieser symbolisierten.[7] Anfänglich wurden die Ehrenbögen nur für militärische Siege errichte, mit Augustus kam noch ein weiterer Aspekt hinzu, die Indulgentia.[8] Jetzt konnten Ehrenbögen für die Gnadenakte des Kaisers errichtet werden, wie bei dem Ausbau der Via Flaminia und den hierfür errichteten Augustusbogen in Ariminum.
2. Historischer Hintergrund
Im Jahr 27 v.Chr. gelang es Oktavian endgültig seine Macht zu festigen. Er gab am 13.1. 27 v. Chr. seine gesamte politische Gewalt an den Senat zurück und erhielt sie in der nächsten Sitzung wieder.[9] Oktavian erhielt nicht nur seine Macht zurück, sondern noch weitere Ehrungen, u.a. seinen Ehrennamen Augustus und als Ehrung die Corona Civica.[10] Des weiteren wurden die Provinzen von Rom unter dem Senat und dem Princeps aufgeteilt.[11] Augustus bekam das imperium proconsulare für 10 Jahre in Spanien, Gallien, Syrien, Kilikien, Ägypten und Zypern.[12] Es war jetzt nicht mehr notwendig, dass Augustus seine Macht durch Bauten demonstriert, wie er es noch bei dem Actiumbogen tat.[13] Aus diesem Grund orientierte er sich an neuen Bauvorhaben, die seine Volksnähe zeigen sollten. So begann er mit der Pflasterung der Via Flaminia von Rom nach Ariminum.[14] Die Via Flaminia wurde 220 v. Chr. von dem Zensor C. Flarninius angelegt.[15] Eine genauer Grund für die Erneuerung der Strasse ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ließ sie August ausbauen, um für seine Truppen einen besseren Zugang von Rom zum Meer und Oberitalien zu erreichen.[16] Es könnte auch sein, dass Augustus sich verantwortlich fühlte, die Strasse, die von seinen Truppen im Bürgerkrieg zerstört wurde, wieder zu erneuern.[17] Indem er den Straßenbau aus eigenen Mitteln finanzierte, wollte Augustus seine persönliche Fürsorge für die Bevölkerung in Rom und seinen Provinzen zeigen.[18] Die Würdigung seiner Arbeit erhielt er vom Senat, der ihm an der Via Flaminia einen Ehrenbogen weihen ließ.[19] Dieser wurde am letzten Abschnitt der Via Flaminia in Ariminum errichtet.[20] Für Augustus selbst war die Pflasterung der Via Flaminia kein entscheidendes Ereignis, er erwähnte sie nur mit wenigen Worten in seinen Res Gestae:
Consul septimum via Flaminiam a[b urbe] Ari[minum refeci pontes] que/ omnes praeter Mulvium et Mirinaum.[21]
Quo autem facilius undique urbs adiretur, desumpta sibi Flaminia via Arimino tenus munienda reliquas triumphalibus viris ex manubiali pecunia sternendas distribuit.[22]
Augustus war es wichtiger auch andere Senatoren zum Ausbau weitere Strassen, aus eigenen finanziellen Mitteln, anzuhalten, als seine eigene Tat zu würdigen.[23] Da sie dem aber nicht nachkamen, wirkte Augustus Engagement wie eine selbstlose Tat für das Volk. Mit den Erneuerung der Via Flaminia beginnt Augustus sich einem neuen Art der kaiserlichen Bauvorhaben zu zuwenden. Die Bauten sollen jetzt seine Fürsorge für die Bevölkerung in Rom und den Provinzen zeigen. Augustus zielte mit den Bauten darauf ab sein Ansehen im Volk zu erhöhen, um damit weiterhin seine Macht sichern zu können.
3. der Augustusbogen in Ariminum
3.1. Beschreibung des Bogens
Bei dem Augustusbogen handelt es sich um einen eintorigen Ehrenbogen.[24] Er besitzt eine lichte Höhe der Arkade von 9,915m, eine lichte Breite der Arkade von 8,45m, die ganze Breite zwischen den Säulenachse beträgt 11,48m und die ganze Höhe mit Inschrift 15,80m.[25] Die Maße der Durchfahr betragen 8,5m in der Breite und ca. 9,10m in der Höhe.[26]
Der Ehrenbogen ist nicht besonders reich mit architektonischen Schmuck ausgestattet. Beide Seiten des Bogens sind in gleicher Weise gestaltet. An der Front befinden sich zwei korinthische Halbsäulen, die ein leicht nach vom springendes Gebälk halten.[27] In den Kassetten des dorischen Gebälks sind im vorderen Bereich Adler und an den Seiten Gorgonien abgebildet.[28] Das abschließende Gebälk ist über den Säulen verkröpft, dazwischen weicht die Wand ein Stück zurück und ein Giebel ist aufgesetzt.[29] Dieser ist im Verhältnis zu den anderen architektonischen Teilen des Baus sehr klein ausgefallen.[30] Der Giebel ist vergleichbar mit dem Giebel des Augustusbogens in Orange, von 21n.Chr.[31] Über dem Ziergiebel befindet sich die Attika mit einer Inschrift, die heute größtenteils verloren gegangen ist.[32] Diese Inschrift rekonstruiert Kähler wie folgt:
[...]
[1] RE VII 1 (1939) Sp. 472. s.v. Triumphbogen (H. Kähler)
[2] RE VII 1 (1939) Sp. 474.
[3] RE VII 1 (1939) Sp. 488.
[4] RE VII 1 (1939) Sp. 490.
[5] RE VII 1 (1939) Sp. 470.
[6] RE VII 1 (1939) Sp. 466f.
[7] RE VII 1 (1939) Sp. 470.
[8] RE VII 1 (1939) Sp. 471.
[9] M. Roehmer, Der Bogen als Staatsmonument (1997) 48.
[10] ebd.; H. Cancik - H. Schneider (Hrg.), Der neue Pauly Il (1997) 308.
[11] M. Roehmer (1997) 48.
[12] H. Cancik - H. Schneider (Hrg.) (1997) 308.
[13] M. Roehmer (997) 41).
[14] E. Peterson, RM 15, 1900, 169.
[15] H. Kähler, Rom und seine Welt (l96ü) 134.
[16] M. Roehmer (1997) 49.
[17] H. KähJer (1960) 134.
[18] M. Roehmer (1997) 49.
[19] ebd.
[20] H. Cancik - H. Schneider (Hrg.) (1997) 308.
[21] August, Res Gestae Divi Augustus IV, 20.
[22] Sueton, De Vita Caesarum 30,1.
[23] M. Roehmer (1997) 49.
[24] F. Noack, Triumph und Triumphbögen (1926) 170.
[25] F. Noack (1926) 201. Roehmer gibt für den Bogen eine Breite von 15m an, eine Höhe von 17,70m und eine Tiefe von 4,10m an. (Roehmer (1997) 47).
[26] H. Kähler (1960) 134.
[27] M. Roehmer (1997) 47.
[28] ebd.
[29] H. Kähler (1960) 135.
[30] F. Noack (1926) 174.
[31] Durm, Handbuch der Architektur II 2 (1905) 724.
[32] M. Roehmer (1997) 47.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.