In der vorliegenden Facharbeit geht es um das Thema Zwangsstörungen. Hierbei wird zuerst definiert, was eine solche Störung ist und welche Symptome es gibt. Danach wird auf die Ursachen und auf Therapiemöglichkeiten eingegangen. Im letzten Teil der Arbeit wird ein Fallbeispiel aufgezeigt und analysiert. Außerdem werden hier nochmal spezifisch mögliche Therapien empfohlen.
Das Thema Zwangserkrankung hat in den letzten Jahren immer mehr an öffentlichem Interesse gewonnen. Bis Mitte der 90er Jahre war die Erkrankung in der Bevölkerung noch sehr unbekannt. Mittlerweile ist erwiesen, dass bis zu drei Prozent der Menschen in Deutschland von einer Zwangsstörung betroffen sind, wobei die Dunkelziffer von Erkrankten wesentlich höher ist. Viele Betroffene schämen sich für ihre Krankheit und verheimlichen sie über Jahre, bevor sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Zwangsstörungen sind somit die vierthäufigste psychische Störung nach Phobien, Depressionen und Suchterkrankungen. Dabei gehen Forscher davon aus, dass die soziale Schicht sowie die Intelligenz einer Person keinen Einfluss auf das Vorkommen der Erkrankung hat und es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt. Bei vielen der Erkrankten zeigen sich die ersten auffälligen Symptome bereits im Kindesalter. Der eigentliche Beginn liegt jedoch meistens im jungen Erwachsenenalter. Zwangsstörungen haben viele verschiedene Erscheinungsformen und schränken das Leben der Betroffenen massiv ein. Hierbei reicht die Ausprägung der Zwangsstörung von einer nicht allzu beeinträchtigenden Intensität bis zum vollkommenen Verlust der Fähigkeit, sich selbst zu versorgen. Bleiben Zwangsstörungen unbehandelt, nehmen sie häufig einen chronischen Verlauf. Die Folge ist ein enormer Leidensdruck, sowohl für die zwangserkrankten Menschen als auch für deren Angehörige. Nicht selten mündet eine jahrelange Erkrankung in Suizid.
Meine Motivation, mich in meiner Facharbeit mit dem Thema Zwangsstörungen auseinanderzusetzen, liegt unter anderem darin begründet, dass ein angeheiratetes Familienmitglied seit vielen Jahren auffällige Verhaltensweisen zeigt. In unserer Familie wird mit dem Betroffenen über dieses Thema nicht offen gesprochen, da dies leider von ihm abgelehnt wird. Seine für uns sichtbaren Zwänge werden daher von meiner Familie so hingenommen und ihm gegenüber nicht hinterfragt. Meine Informationen über seine Verhaltensweisen stammen aus eigenen Beobachtungen und Gesprächen mit meiner Mutter und meiner Tante.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WAS SIND ZWANGSSTÖRUNGEN?
- Wieviel Zwang steckt in jedem von uns?
- Definitionskriterien nach ICD-10
- Definitionskriterien nach DSM-V
- Symptome und Erscheinungsformen der Erkrankung
- Zwangsgedanken
- Zwangshandlungen
- Häufige Begleiterkrankungen (Komorbidität)
- URSACHEN VON ZWANGSSTÖRUNGEN
- Das psychoanalytische Erklärungsmodell
- Das verhaltenstherapeutische Erklärungsmodell
- Zwei-Faktoren-Theorie
- Das kognitive Modell
- DIE THERAPIE VON ZWANGSSTÖRUNGEN
- FALLBEISPIEL
- Lebensgeschichtlicher Hintergrund
- Analyse des Fallbeispiels
- Therapiemöglichkeiten
- SCHLUSSWORT/AUSSICHT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die Möglichkeiten der Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Zwangsstörungen. Sie beleuchtet die Diagnosekriterien, Symptome und Erscheinungsformen der Erkrankung sowie die zugrundeliegenden psychologischen Erklärungsmodelle. Im Fokus steht die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie und die Faktoren, die bei der Behandlung von Zwangsstörungen relevant sind. Darüber hinaus wird anhand eines Fallbeispiels ein Einblick in das Leben mit Zwängen und die therapeutischen Möglichkeiten gegeben.
- Diagnose und Klassifikation von Zwangsstörungen
- Symptome und Erscheinungsformen von Zwangsstörungen
- Psychologische Erklärungsmodelle für Zwangsstörungen
- Möglichkeiten der Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen
- Fallbeispiel: Einblick in das Leben mit Zwangsstörungen und Therapieansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Zwangsstörungen ein und erläutert die Relevanz des Themas, die Verbreitung der Erkrankung und die persönlichen Beweggründe der Autorin. Kapitel 2 definiert Zwangsstörungen, beleuchtet die Frage nach normalen Zwängen und den Übergang zu einer Störung sowie die Diagnosekriterien nach ICD-10 und DSM-V. Es beschreibt die Symptome und Erscheinungsformen der Erkrankung, darunter Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Kapitel 3 erörtert die Ursachen von Zwangsstörungen mit Fokus auf das psychoanalytische und das verhaltenstherapeutische Erklärungsmodell. Kapitel 4 beleuchtet die Möglichkeiten der Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Zwangsstörungen. Das Fallbeispiel in Kapitel 5 bietet einen konkreten Einblick in die Lebenswelt eines Zwangskranken und zeigt die möglichen Entstehungsbedingungen und Therapiemöglichkeiten auf.
Schlüsselwörter
Zwangsstörung, Verhaltenstherapie, Diagnosekriterien, Symptome, Erscheinungsformen, psychoanalytisches Erklärungsmodell, verhaltenstherapeutisches Erklärungsmodell, Zwei-Faktoren-Theorie, kognitives Modell, Fallbeispiel, Lebensgeschichtlicher Hintergrund, Therapiemöglichkeiten
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen. Ursachen und Therapiemöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1321613