Ausgehend von Erkenntnissen der allgemeinen Systemtheorie, die zuerst im Bereich der Thermodynamik und Kybernetik formuliert und bekannt wurden, beginnt Luhmann, eine für die gesamte Sozialwissenschaft Geltung beanspruchende Theorie sozialer Systeme zu erarbeiten. Luhmanns allgemeine Theorie sozialer Systeme erhebt einen universalistischen Anspruch. Das bedeutet das jeder soziale Kontakt als System begriffen wird, wobei die
Gesellschaft die Gesamtheit aller möglichen Kontakte umfasst. Man kann also Luhmanns Theorie auf jedes System anwenden. Luhmann selbst begreift alles was sich in der Welt oder Wirklichkeit befindet als ein System. Der Begriff System dient also beispielsweise zur Bezeichnung von Theoriesystemen, Gedankensystemen, Wirtschaftsystemen, sozialen und psychischen Systemen.
Der Schwerpunkt dieser Hausarbeit liegt darin zu verdeutlichen, was Luhmann unter Gesellschafts und Interaktionssystemen versteht und wie sich diese Systemarten voneinander unterscheiden. Um dies erläutern zu können wird in Abschnitt 2. die Differenz von System
und Umwelt, die grundlegend für Luhmanńs Arbeit ist, veranschaulicht. Ebenfalls ist es wichtig erst einige Begriffe, wie Autopoiesis, Kontingenz und Komplexität zu klären. Dies
erfolgt in Abschnitt 3. und 4. Daran anschließend wird verdeutlicht, was Luhmann unter psychischen und sozialen Systemen versteht und durch welche Merkmale sich diese auszeichnen. Die Unterscheidung von sozialen und psychischen Systemen macht es außerdem notwendig, dass Begriffe wie Kommunikation und Sinn näher erläutert werden. In Abschnitt 6. kann nun dargestellt werden, was Interaktionssysteme und Gesellschaftssysteme sind und wie sich diese voneinander unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Am Anfang steht die Differenz
- Autopoietische Systeme
- Begriffsdefinition
- Komplexität
- Kontingenz
- Unterscheidung von psychischen und sozialen Systemen
- Psychische Systeme
- Soziale Systeme
- Kommunikation
- Sinn
- Unterscheidung von Interaktions- und Gesellschaftssystem
- Interaktionssysteme
- Gesellschaftssystem
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet Luhmanns Theorie sozialer Systeme, insbesondere die Unterscheidung zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen. Die Arbeit zielt darauf ab, Luhmanns Konzepte zu erklären und die Unterschiede zwischen den Systemarten zu verdeutlichen.
- Die Differenz von System und Umwelt
- Das Konzept der Autopoiesis
- Die Unterscheidung zwischen psychischen und sozialen Systemen
- Die Definition von Komplexität und Kontingenz
- Die Unterscheidung zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Niklas Luhmann und seine systemtheoretischen Arbeiten vor. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die Unterscheidung von Interaktions- und Gesellschaftssystemen nach Luhmann und benennt die zentralen Begriffe und Abschnitte, die zur Klärung dieser Unterscheidung beitragen.
Am Anfang steht die Differenz: Dieses Kapitel führt in Luhmanns zentrale Konzeption der Differenz zwischen System und Umwelt ein. Es erläutert, wie Systeme als miteinander verbundene Elemente funktionieren, die durch ihre Interdependenz und das Prinzip der Selbsterhaltung geprägt sind. Die Beziehung zwischen System und Umwelt wird als "Reduktion von Komplexität" beschrieben, da Systeme nur einen Teil der komplexen Umwelt berücksichtigen können. Der Begriff des "Komplexitätsgefälles" veranschaulicht die Differenz zwischen der geringeren internen und der höheren externen Komplexität. Ein Beispiel wie eine Schulklasse veranschaulicht die selektive Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen durch das System.
Autopoietische Systeme: Dieses Kapitel erklärt das Konzept der Autopoiesis nach Maturana und Varela und seine Übertragung auf Luhmanns Soziologie. Autopoiesis, die Selbstherstellung oder Selbsterzeugung, wird als ein Organisationsprinzip von Systemen beschrieben, die ihre eigenen Elemente und Strukturen produzieren. Luhmann generalisiert diesen Begriff, um ihn auf soziale Systeme anzuwenden, wobei die selbstreferenzielle Organisation und die Geschlossenheit des Systems, trotz seiner Offenheit gegenüber der Umwelt, betont werden. Die Umwelt liefert die notwendigen Ressourcen, aber das System selbst bestimmt, was aufgenommen wird.
Begriffsdefinition: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe Komplexität und (implizit) Kontingenz. Komplexität wird als Beschränkung der Verknüpfungskapazität von Elementen in einem System beschrieben, die zu Selektionsprozessen führt. Die interne Komplexität wird durch Differenzierung erzeugt und kann geringer sein als die Komplexität der Umwelt. Die Universität dient als Beispiel für ein System, das durch Differenzierung interne Komplexität erzeugt.
Schlüsselwörter
Niklas Luhmann, Systemtheorie, soziale Systeme, Interaktionssysteme, Gesellschaftssysteme, System/Umwelt, Autopoiesis, Komplexität, Kommunikation, Sinn, Differenz, Selbstreferenzialität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Luhmanns Theorie Sozialer Systeme - Interaktions- und Gesellschaftssysteme
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, mit besonderem Fokus auf die Unterscheidung zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Das Dokument dient als Einführung in die zentralen Konzepte Luhmanns.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt zentrale Konzepte der Luhmannschen Systemtheorie, darunter: die Differenz zwischen System und Umwelt, Autopoiesis, die Unterscheidung zwischen psychischen und sozialen Systemen, die Definition von Komplexität und Kontingenz, sowie die detaillierte Unterscheidung zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Die Arbeit zielt darauf ab, Luhmanns Konzepte zu erklären und die Unterschiede zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen zu verdeutlichen. Sie soll ein Verständnis für die zentralen Begriffe und die Argumentationslinien Luhmanns vermitteln.
Welche Kapitel sind enthalten und worum geht es in ihnen?
Das Dokument umfasst Kapitel zur Einleitung, zur System/Umwelt-Differenz, zu autopoietischen Systemen, zur Definition von Komplexität und Kontingenz, zur Unterscheidung von psychischen und sozialen Systemen und schließlich zur Unterscheidung von Interaktions- und Gesellschaftssystemen. Jedes Kapitel bietet eine kurze Zusammenfassung der behandelten Inhalte.
Was sind die wichtigsten Begriffe, die im Dokument erläutert werden?
Zu den wichtigsten Begriffen gehören: Niklas Luhmann, Systemtheorie, soziale Systeme, Interaktionssysteme, Gesellschaftssysteme, System/Umwelt, Autopoiesis, Komplexität, Kommunikation, Sinn, Differenz und Selbstreferenzialität.
Wie wird die Differenz zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen erklärt?
Die Unterscheidung zwischen Interaktions- und Gesellschaftssystemen wird im Detail erläutert, jedoch ohne konkrete Beispiele im FAQ. Die Kapitelzusammenfassungen liefern weitere Informationen zur genauen Unterscheidung.
Was ist Autopoiesis im Kontext von Luhmanns Theorie?
Autopoiesis, die Selbstherstellung oder Selbsterzeugung, wird als Organisationsprinzip von Systemen beschrieben, die ihre eigenen Elemente und Strukturen produzieren. Luhmann wendet dieses Konzept auf soziale Systeme an, wobei die selbstreferenzielle Organisation und die Geschlossenheit des Systems betont werden.
Wie wird Komplexität definiert?
Komplexität wird als Beschränkung der Verknüpfungskapazität von Elementen in einem System beschrieben, die zu Selektionsprozessen führt. Die interne Komplexität wird durch Differenzierung erzeugt und kann geringer sein als die Komplexität der Umwelt.
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- Claudia Müller (Autor), 2002, Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132057