Mit der kolonialen Erschließung Südwestafrikas in den Jahren 1883/84 begann das 35 Jahre andauernde Engagement des Deutschen Reiches in Übersee. Die Gründung des deutschen Kolonialreiches weist dabei nicht nur Kontinuitäten auf, die eine planvolle Kolonisierung der betreffenden Landstriche nahelegen würden. Vielmehr wurde ein koloniales Engagement im Deutschen Kaiserreich insbesondere in den 1870er und 1880er Jahren kontrovers diskutiert und entstand aus unterschiedlichen Motivationen heraus.
Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Beweggründe für ein verstärktes koloniales Auftreten des Deutschen Kaiserreiches herauszuarbeiten. In einem ersten Schritt werden die Begriffe „Imperialismus“ und „Kolonialismus“ definiert. Sodann werden die unterschiedlichen Argumente im Rahmen der Kolonialdiskussion betrachtet und eingeordnet. Daran anschließend wird der Blick auf die Ebene der Reichsregierung gerichtet. Die ab den 1880er Jahren einsetzende Kolonialpolitik wird im Lichte der Bismarck’schen Außen- und Innenpolitik betrachtet. Letztlich sollen auch die Positionen einzelner gesellschaftlicher Akteure beleuchtet werden und dabei helfen, die wichtigsten Stationen in der Kolonialdiskussion nachzuvollziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten
- Imperialismus
- Kolonialismus
- Motivationen für die deutsche Kolonialpolitik
- Handelsinteressen
- Humankapital und Abwanderung
- Kolonien als Ventil für innere Konflikte
- Zivilisatorische Mission
- Bismarcks Außen- und Kolonialpolitik
- Gesellschaftliche Triebkräfte des deutschen Kolonialismus
- Kolonialgesellschaften und Kolonialbewegung
- Friedrich Fabri: „Bedarf Deutschland der Colonien?“
- Wilhelm Hübbe-Schleiden: „Ethiopien“
- Fazit und Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Beweggründe für das verstärkte koloniale Auftreten des Deutschen Kaiserreichs. Sie definiert zunächst die Begriffe „Imperialismus“ und „Kolonialismus“, analysiert die Argumente der Kolonialdiskussion und beleuchtet die Rolle der Reichsregierung unter Bismarck. Schließlich werden auch gesellschaftliche Akteure und ihre Positionen in der Kolonialdebatte betrachtet.
- Definition und Abgrenzung von Imperialismus und Kolonialismus
- Analyse der wirtschaftlichen Motivationen für die deutsche Kolonialpolitik
- Untersuchung der Rolle Bismarcks in der Gestaltung der deutschen Kolonialpolitik
- Behandlung gesellschaftlicher Diskurse und Akteure der Kolonialbewegung
- Einordnung der zivilisatorischen Mission im Kontext der deutschen Kolonialpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Motivationen hinter dem deutschen Kolonialengagement ab 1883/84, das trotz kontroverser Debatten in den 1870er und 1880er Jahren entstand. Die Arbeit konzentriert sich auf die Herausarbeitung der Beweggründe für das verstärkte koloniale Auftreten, definiert zunächst die zentralen Begriffe und ordnet anschließend die Argumente der Kolonialdiskussion ein. Die Rolle der Reichsregierung und einzelner gesellschaftlicher Akteure wird im Kontext der Bismarck’schen Politik beleuchtet, wobei der Umfang der Arbeit eine detaillierte Betrachtung weiterer Aspekte einschränkt.
Begrifflichkeiten: Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Imperialismus“ und „Kolonialismus“. Imperialismus wird als das Streben nach Machtausweitung definiert, während Kolonialismus die Eroberung und Inbesitznahme von Territorien durch fremde Mächte beschreibt. Es werden unterschiedliche Formen der Durchdringung und Einverleibung fremder Gebiete erläutert und die Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Kolonialherrschaft (französischer vs. britischer Typus) erklärt. Der historische Kontext, inklusive früherer Kolonialperioden, wird beleuchtet.
Motivationen für die deutsche Kolonialpolitik: Dieses Kapitel analysiert die wirtschaftlichen Triebkräfte hinter der deutschen Kolonialpolitik, insbesondere die Rolle der Industrialisierung und des Wirtschaftswachstums ab 1880. Der „Gründerkrach“ von 1873 und der anschließende Strukturwandel werden als Hintergrund für das koloniale Ausgreifen dargestellt. Das Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen der wachsenden Industrie, dem Bedarf an Rohstoffen und Absatzmärkten und dem Streben nach kolonialen Besitzungen. Der Fokus liegt auf den Handelsinteressen als wichtigen Motivator für die deutsche Kolonialexpansion.
Schlüsselwörter
Imperialismus, Kolonialismus, Deutsches Kaiserreich, Bismarck, Kolonialpolitik, Handelsinteressen, Industrialisierung, Gesellschaftliche Akteure, Kolonialbewegung, Zivilisatorische Mission.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Deutsche Kolonialpolitik
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Beweggründe für das verstärkte koloniale Auftreten des Deutschen Kaiserreichs ab 1883/84. Sie analysiert die Argumente der Kolonialdiskussion, beleuchtet die Rolle der Reichsregierung unter Bismarck und betrachtet gesellschaftliche Akteure und ihre Positionen in der Kolonialdebatte.
Welche Begriffe werden definiert und abgegrenzt?
Die Arbeit definiert und grenzt die Begriffe „Imperialismus“ (Streben nach Machtausweitung) und „Kolonialismus“ (Eroberung und Inbesitznahme von Territorien) voneinander ab. Es werden unterschiedliche Formen der Durchdringung und Einverleibung fremder Gebiete und die Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Kolonialherrschaft erläutert.
Welche wirtschaftlichen Motivationen für die deutsche Kolonialpolitik werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die wirtschaftlichen Triebkräfte, insbesondere die Rolle der Industrialisierung und des Wirtschaftswachstums ab 1880. Der „Gründerkrach“ von 1873 und der anschließende Strukturwandel werden als Hintergrund dargestellt. Der Zusammenhang zwischen wachsender Industrie, dem Bedarf an Rohstoffen und Absatzmärkten und dem Streben nach kolonialen Besitzungen wird beleuchtet, wobei der Fokus auf Handelsinteressen liegt.
Welche Rolle spielte Bismarck in der deutschen Kolonialpolitik?
Die Hausarbeit beleuchtet die Rolle Bismarcks in der Gestaltung der deutschen Kolonialpolitik. Der Umfang der Arbeit erlaubt jedoch keine detaillierte Betrachtung aller Aspekte.
Welche gesellschaftlichen Akteure und Diskurse werden behandelt?
Die Arbeit betrachtet gesellschaftliche Akteure und ihre Positionen in der Kolonialdebatte, inklusive Kolonialgesellschaften und der Kolonialbewegung. Die Schriften von Friedrich Fabri („Bedarf Deutschland der Colonien?“) und Wilhelm Hübbe-Schleiden („Ethiopien“) werden erwähnt.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Begrifflichkeiten (Imperialismus und Kolonialismus), Motivationen für die deutsche Kolonialpolitik, Bismarcks Außen- und Kolonialpolitik, Gesellschaftliche Triebkräfte des deutschen Kolonialismus, und Fazit und Beurteilung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Imperialismus, Kolonialismus, Deutsches Kaiserreich, Bismarck, Kolonialpolitik, Handelsinteressen, Industrialisierung, Gesellschaftliche Akteure, Kolonialbewegung, Zivilisatorische Mission.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Hausarbeit?
Die Hausarbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, welche die jeweiligen Schwerpunkte und Ergebnisse der einzelnen Kapitel kurz darstellen. Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Motivationen hinter dem deutschen Kolonialengagement, die Definition zentraler Begriffe und die Einordnung der Argumente der Kolonialdiskussion. Die Zusammenfassung zu den Motivationen für die deutsche Kolonialpolitik hebt die Analyse der wirtschaftlichen Triebkräfte und die Rolle der Industrialisierung hervor. Die Zusammenfassung zu den Begrifflichkeiten erläutert die Definition von Imperialismus und Kolonialismus und die unterschiedlichen Formen der Kolonialherrschaft.
- Quote paper
- Alexander Helmut Schweda (Author), 2021, Deutschlands Weg zur Kolonialmacht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1320335