Die Arbeit untersucht an Texten der Schriftsteller Dürrenmatt und Kafka exemplarisch die Verwendung des Labyrinth-Motivs in der modernen Literatur und analysiert es als ästhetisches Ausdrucksmittel von Erkenntniskritik, an dem Gefühle wie Orientierungslosigkeit und Ich-Ferne als typische Bewusstseinsformen der Moderne zum Ausdruck kommen.
Im Rückgriff auf das Labyrinth-Mythologem um Theseus, Minotaurus und Dädalus werden zunächst grundsätzliche Bedeutungsebenen herausgearbeitet. Durch die ausführliche Verknüpfung mit dem Absurditätsbegriff von Camus und Platons Höhlengleichnis wird der Weg für eine intensive Analyse des Labyrinth-Motivs in vier Erzählungen Dürrenmatts geebnet. Es wird u.a. verdeutlicht, inwiefern Dürrenmatt das Labyrinth als zentrales Darstellungsmittel zur Beschreibung einer sinnverweigernden Welt einsetzt und den erkenntnistheoretischen Skeptizismus des Autors zum Ausdruck bringt.
Tritt bei Dürrenmatt das Labyrinth-Motiv vor allem im Bereich des erzählten Geschehens in Erscheinung – in Form eines literarischen Raumes, dem sich der Protagonist ausgesetzt sieht und ihm machtlos gegenübersteht – so wird anschließend am Beispiel der Erzählung „Der Bau“ von Kafka ausgiebig untersucht, wie das Labyrinthische auf der Ebene der narrativen Gestaltung verarbeitet wird. Ambivalenzen, Widersprüche, Reflexivität etc. charakterisieren das labyrinthische Erzählen Kafkas, das den Bau nicht zuletzt auch als Allegorie auf den Schreibakt verstehen lässt und eine Sprachskepsis hervortreten lässt, die der Sprache ein nur ungenügendes Potential zur Durchdringung von Wirklichkeit zuschreibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Labyrinth: Form, Deutungen, Mythos
- 2.1 Form und Ursprung
- 2.2 Deutungen
- 2.3 Das Labyrinth im Mythos
- 2.4 Die Perspektiven
- 3. Das Labyrinth im Erzählgeschehen: Friedrich Dürrenmatt
- 3.1 Überblick
- 3.1.1 Absurdität, Paradoxie, Groteske
- 3.1.2 Platons Höhlengleichnis
- 3.2 Die Erzählungen
- 3.2.1 ,,Die Stadt"
- 3.2.2,,Aus den Papieren eines Wärters"
- 3.2.3,,Der Winterkrieg in Tibet"
- 3.2.4,,Minotaurus"
- 3.3 Die narrative Gestaltung
- 3.3.1 „Die Stadt“ / „Der Winterkrieg in Tibet"
- 3.3.2,,Minotaurus"
- 3.1 Überblick
- 4. Das Labyrinth in der narrativen Struktur: Franz Kafka
- 5. Schluss
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit der exemplarischen Analyse des Labyrinth-Motivs bei Friedrich Dürrenmatt und Franz Kafka. Ziel ist es, die Verwendung des Motivs in den jeweiligen Werken zu untersuchen und die Bedeutung, die ihm von den Autoren verliehen wird, zu erforschen. Die Arbeit geht davon aus, dass die Bezugnahme auf das Labyrinth im Spannungsfeld zwischen Tradition und Erneuerung vollzogen wird.
- Das Labyrinth als Symbol der Verirrung und Suche
- Die Ambivalenz des Labyrinth-Motivs: Gefahr und Geborgenheit
- Die Gestaltung des Labyrinth-Motivs in der narrativen Struktur
- Die Verbindung des Labyrinth-Motivs mit dem Mythos von Theseus, Minotaurus und Dädalus
- Die Bedeutung des Labyrinths in der modernen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz des Labyrinth-Motivs in der Literatur dar. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Form, Deutungen und den Mythos des Labyrinths. Es werden die verschiedenen Formen des Labyrinths, seine symbolischen Bedeutungen und seine Rolle in der Mythologie beleuchtet. Kapitel 3 untersucht die Verwendung des Labyrinth-Motivs in ausgewählten Texten von Friedrich Dürrenmatt. Es werden die Erzählungen „Die Stadt“, „Aus den Papieren eines Wärters“, „Der Winterkrieg in Tibet“ und „Minotaurus“ analysiert und die narrative Gestaltung des Motivs in diesen Texten untersucht. Kapitel 4 befasst sich mit dem Labyrinth in der narrativen Struktur von Franz Kafkas Erzählung „Der Bau“. Es wird die Bedeutung des Labyrinths als Strukturprinzip in der Erzählung analysiert. Das Schluss kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen über die Bedeutung des Labyrinth-Motivs in der modernen Literatur.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Labyrinth-Motiv, Friedrich Dürrenmatt, Franz Kafka, Mythos, Symbol, Verirrung, Suche, narrative Struktur, Tradition, Erneuerung, Absurdität, Paradoxie, Groteske, Platons Höhlengleichnis, Theseus, Minotaurus, Dädalus.
- Arbeit zitieren
- Steffen Bieker (Autor:in), 2002, Irrwege, Erkenntnis, Selbstfindung - Eine exemplarische Analyse des Labyrinth-Motivs bei Dürrenmatt und Kafka, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132021
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.