Die Globalisierungsdebatte beherrscht seit mehr als einem Jahrzehnt die öffentliche Diskussion. Befürworter heben vor allem die Förderung von Wachstum, technischem Fortschritt und den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Produkten sowie die Reduzierung der Armut hervor. Hingegen führen die Widersacher der Globalisierung eine steigende Ungleichheit innerhalb und zwischen den Staaten sowie eine Verschlechterung des Lebensstandards vieler Menschen an. Der Hauptkritikpunkt der Globalisierungsgegner richtet sich hierbei auf die Verflechtung der Finanzmärkte, welche die Volatilität sowie die Instabilität der internationalen Finanzmärkte stark ansteigen ließe. Die Deutsche Bundesbank definiert den Begriff der Finanzstabilität als „einen Zustand, in dem das Finanzsystem seine zentralen Funktionen wie die Allokation der finanziellen Mittel und der Risiken sowie die Abwicklung von Zahlungen in einer Volkswirtschaft, effizient erfüllt, und zwar gerade auch bei Schocks, in Stresssituationen und in strukturellen Umbruchphasen.“ Der Ausgangspunkt von Störungen der Finanzstabilität kann laut Schmidt u.a. in der Ausübung der Machtposition privater Finanzinstitute begründet sein, da diese durch ihre Entscheidungen in die wirtschaftlichen Prozesse eines großen Teils der Welt eingreifen würden.
Nach den aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten erscheint die international wachsende Besorgnis im Hinblick auf die Wahrung stabiler Finanzmärkte insoweit ebenso angebracht wie die drängenden Fragen der Weiterentwicklung und Stärkung der Finanz- und insbesondere der Bankenregulierung. Um aus Krisen Lehren für die Stabilität der internationalen Finanzmärkte ziehen zu können, bedarf es allerdings einer umfassenden Analyse der Ursachen. Hier gilt es u.a. zu erörtern, wo die Gefahren einer möglichen Instabilität der Finanzmärkte bzw. die Ursachen für den Ausbruch einer Finanzkrise liegen. Zudem gilt es zu hinterfragen, welche Umstände und Auslöser zur Subprime-Krise in den USA geführt haben und warum eine Krise auf einem amerikanischen Teilkreditmarkt große Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten verursachen kann. Darauf aufbauend sind Maßnahmen zur Abwendung der Krise und Stärkung der Stabilität der internationalen Finanzmärkte zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Globalisierung der Finanzmärkte
- Treibende Kräfte der Finanzmarktglobalisierung
- Deregulierung und Liberalisierung der Finanzmärkte
- Technologischer Fortschritt
- Innovative Finanzinstrumente
- Globalisierung im Bankensektor
- Die Rolle der Banken auf den Finanzmärkten
- Die Rolle anderer Finanzmarktteilnehmer
- Private Equity-Fonds
- Hedge Fonds
- Vor- und Nachteile globalisierter Finanzmärkte
- Treibende Kräfte der Finanzmarktglobalisierung
- Finanzkrisen
- Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Bilanzierungsvorschriften als Grundlage von Vertrauen in Finanzmärkte
- Spekulation und spekulative Blasen
- Spekulation
- Spekulative Blasen
- Erklärungsansätze von Finanzkrisen
- Definition und Typisierung
- Krisenmodelle
- Erste Generation
- Zweite Generation
- Herdenverhalten
- Ansteckungseffekte
- Dritte Generation
- Moral Hazard Ansatz
- Bank Run Ansatz
- Balance Sheet Ansatz
- Bank Runs und Bankenkrisen
- Informationsasymmetrien, Moral Hazard und Adverse Selektion
- Bank Runs
- Systemrisiken und Bankenkrisen
- Der Fall Northern Rock
- Die Subprime-Krise in den USA
- Der Greenspan Put und die Great Moderation
- Der Markt für Hypothekenkredite in den USA
- Kreditverbriefung und das Originate to Distribute-Modell
- Kreditverbriefung
- Die Originate to Distribute-Verbriefungskette
- Die Subprime-Krise und ihre Folgen
- Übertragung Richtung EU
- Ansatzpunkte und politische Optionen zur Verbesserung der Finanzmarktstabilität
- Die Rolle der internationalen Organisationen
- Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und Basel II
- Der Internationale Währungsfonds
- Die Rolle der Notenbanken
- Transparenz auf den Finanzmärkten
- Die Rolle der Ratingagenturen
- Transparenz auf dem Markt für Kreditverbriefungen
- Risiko- und Liquiditätsmanagement von Banken
- Bankenaufsicht
- Die Rolle der internationalen Organisationen
- Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema der internationalen Finanzkrisen und Finanzmarktstabilität. Ziel ist es, die Ursachen und Folgen von Finanzkrisen zu analysieren und politische Optionen zur Verbesserung der Finanzmarktstabilität zu diskutieren. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Globalisierung der Finanzmärkte, die Rolle von Banken und anderen Finanzmarktteilnehmern sowie die Bedeutung von Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Bilanzierungsvorschriften.
- Globalisierung der Finanzmärkte und ihre Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität
- Ursachen und Folgen von Finanzkrisen, insbesondere die Subprime-Krise in den USA
- Die Rolle von Banken und anderen Finanzmarktteilnehmern bei der Entstehung und Verbreitung von Finanzkrisen
- Politische Optionen zur Verbesserung der Finanzmarktstabilität, einschließlich der Rolle internationaler Organisationen, Notenbanken und Bankenaufsicht
- Die Bedeutung von Transparenz und Risikomanagement für die Finanzmarktstabilität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der internationalen Finanzkrisen und Finanzmarktstabilität ein und erläutert die Relevanz des Themas. Sie stellt die Forschungsfrage und die Gliederung der Arbeit vor.
Kapitel 2 befasst sich mit der Globalisierung der Finanzmärkte. Es werden die treibenden Kräfte der Globalisierung, wie Deregulierung, technologischer Fortschritt und innovative Finanzinstrumente, analysiert. Außerdem wird die Rolle von Banken und anderen Finanzmarktteilnehmern, wie Private Equity-Fonds und Hedge Fonds, im Kontext der Globalisierung beleuchtet. Abschließend werden die Vor- und Nachteile globalisierter Finanzmärkte diskutiert.
Kapitel 3 behandelt das Thema Finanzkrisen. Es werden die Bedeutung von Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Bilanzierungsvorschriften für das Vertrauen in Finanzmärkte sowie die Rolle von Spekulation und spekulative Blasen bei der Entstehung von Finanzkrisen untersucht. Außerdem werden verschiedene Erklärungsansätze für Finanzkrisen vorgestellt, darunter Modelle der ersten, zweiten und dritten Generation. Abschließend werden Bank Runs und Bankenkrisen im Detail analysiert, wobei auch der Fall Northern Rock als Beispiel für eine Bankenkrise behandelt wird.
Kapitel 4 widmet sich der Subprime-Krise in den USA. Es werden die Ursachen der Krise, wie der Greenspan Put und die Great Moderation, sowie die Entwicklung des Hypothekenmarktes in den USA analysiert. Außerdem wird die Rolle der Kreditverbriefung und des Originate to Distribute-Modells bei der Entstehung der Krise beleuchtet. Abschließend werden die Folgen der Subprime-Krise und ihre Übertragung Richtung EU diskutiert.
Kapitel 5 befasst sich mit Ansatzpunkten und politischen Optionen zur Verbesserung der Finanzmarktstabilität. Es werden die Rolle der internationalen Organisationen, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und der Internationale Währungsfonds, sowie die Rolle der Notenbanken analysiert. Außerdem werden die Bedeutung von Transparenz auf den Finanzmärkten, insbesondere die Rolle der Ratingagenturen und die Transparenz auf dem Markt für Kreditverbriefungen, sowie das Risiko- und Liquiditätsmanagement von Banken und die Bankenaufsicht diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen internationale Finanzkrisen, Finanzmarktstabilität, Globalisierung der Finanzmärkte, Bankenaufsicht, Einlagensicherung, Bilanzierungsvorschriften, Spekulation, spekulative Blasen, Subprime-Krise, Kreditverbriefung, Originate to Distribute-Modell, Ratingagenturen, Risiko- und Liquiditätsmanagement, internationale Organisationen, Notenbanken, Transparenz, politische Optionen.
- Arbeit zitieren
- Diplom Ökonom Martin Pienisch (Autor:in), 2008, Internationale Finanzkrisen und Finanzmarktstabilität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131862
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