1. Einleitung
„Le personnel de la nouvelle maupassantienne se situe fréquemment dans le domaine du typique [...]" (Louis Forestier 1993: 209). In den Erzählungen von Maupassant zeichnet sich ein immer wiederkehrender Stereotyp, der im inneren Kampf mit seiner Umgebung steht. Die Rede ist hier vom einfachen Bürger aus der unteren Schicht. Guy de Maupassant, geboren im Jahre 1850, zählt zu den klassischen Vertretern wahrheitsgetreuer Erzählungen, die sich mit dem gesellschaftlichen Leben der bürgerlichen Gesellschaft kritisch auseinandersetzen. Auch in seiner naturalistischen Novelle „La Parure“, die am 17. Februar 1884 erstmalig in der Zeitschrift Le Gaulois veröffentlicht wird, befindet sich ein gutes Exempel mit der Figur der Mathilde Loisel, welche in den folgenden Seiten auf den Ebenen der histoire und der discours analysiert wird.
2. Ebene der hisoire
2.1 Akteure und Aktanten
Es stehen sich drei Charaktere in klassischen Relationen gegenüber. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die aus einer „famille d’employés“ (59) stammende junge hübsche Frau Mme Loisel, „une petite Bretonne“ (60), die mit einem einfachen Angestellten „du Ministre de l’instruction publique“ (59) M Loisel verheiratet ist. Ihr gegenüber steht Mme Forestier, eine recht wohlhabende Frau des gehobenen Bürgertums. Was diese drei Hauptakteure miteinander verbindet, ist ein Schmuckstück, „une rivière superbe de diamants“ (65), dass sich Mme Loisel anlässlich eines Ballabends bei ihr leiht.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ebene der histoire
- Akteure und Aktanten
- Handlungsgefüge
- Raum
- Zeit
- Ebene der discours
- Erzähler
- Erzählmodus
- Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Guy de Maupassants naturalistische Novelle „La Parure“ auf den Ebenen der histoire und des discours. Ziel ist es, die narrative Struktur und die erzählerischen Techniken zu untersuchen und deren Bedeutung für die Darstellung der Hauptfigur und der zentralen Themen zu beleuchten.
- Soziale Ungleichheit und der Traum vom Aufstieg
- Die Rolle von materiellen Gütern und deren symbolische Bedeutung
- Die Darstellung der weiblichen Figur und gesellschaftliche Erwartungen
- Narrative Strukturen und Erzähltechniken in Maupassants Werk
- Der Gegensatz von Schein und Sein
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Novelle „La Parure“ von Guy de Maupassant ein und stellt Mathilde Loisel als repräsentative Figur des einfachen Bürgers im Konflikt mit seiner Umgebung vor. Maupassant wird als klassischer Vertreter wahrheitsgetreuer Erzählungen positioniert, die sich kritisch mit dem gesellschaftlichen Leben auseinandersetzen. Die Analyse konzentriert sich auf die Ebenen der histoire und des discours.
Ebene der histoire: Dieser Abschnitt untersucht die narrative Ebene der Geschichte, indem er die Akteure und Aktanten, das Handlungsgefüge, den Raum und die Zeit analysiert. Die Analyse der Akteure konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Mathilde Loisel, ihrem Mann und Madame Forestier, wobei die Bedeutung des Schmuckstücks als zentrales Objekt hervorgehoben wird. Das Handlungsgefüge wird in sieben Abschnitte unterteilt, von der Exposition bis zum zufälligen Wiedersehen mit Madame Forestier. Die Analyse des Raumes zeigt den Kontrast zwischen der Welt der Arbeiterklasse und der Bourgeoisie, während die Zeitstruktur sowohl konkrete als auch nicht-konkrete Zeitabschnitte umfasst, die die Entwicklung der Handlung verdeutlichen. Die Semantik des Schlusses wird ebenfalls beleuchtet, wobei der offene Schluss und die Ironie des Geschehens betont werden.
Ebene der discours: Dieser Teil analysiert die erzählerische Ebene, indem er den Erzähler, den Erzählmodus und das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit untersucht. Der Erzähler wird als heterodiegetischer Erzähler ersten Grades identifiziert, der den Leser durch rhetorische Fragen und wertende Äußerungen einbezieht. Die Erzählperspektive wechselt zwischen externer, interner und nuller Fokalisierung, abhängig von der jeweiligen Figur. Die Erzählweise ist ausgewogen, mit einer Mischung aus Diegesis und Mimesis. Das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit wird detailliert analysiert, wobei Raffungen, Zeitdeckungen und Ellipsen untersucht werden.
Schlusswort: Das Schlusswort fasst die Analyse zusammen und betont, dass Mathilde Loisel den Kampf gegen die soziale Ungleichheit verliert, wodurch die Novelle einen fabelhaften Charakter annimmt.
Schlüsselwörter
Guy de Maupassant, La Parure, Naturalismus, histoire, discours, Erzähltechnik, soziale Ungleichheit, materielle Güter, weibliche Figur, Schein und Sein, offener Schluss, Ironie.
Häufig gestellte Fragen zu Guy de Maupassants "La Parure"
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Diese HTML-Datei bietet eine umfassende Übersicht über eine wissenschaftliche Analyse von Guy de Maupassants Novelle "La Parure". Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen der Analyse, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Die Analyse selbst betrachtet die Novelle auf den Ebenen der Histoire (Ereignisverlauf) und des Discours (Erzählweise).
Welche Ebenen der Analyse werden in der Arbeit betrachtet?
Die Analyse konzentriert sich auf zwei zentrale Ebenen: die Ebene der histoire (die erzählte Geschichte, die Handlung selbst, inklusive Akteure, Handlungsgefüge, Raum und Zeit) und die Ebene des discours (die Erzählweise, der Erzähler, der Erzählmodus, das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit).
Welche Themen werden in "La Parure" und der Analyse behandelt?
Die Novelle und die Analyse befassen sich mit zentralen Themen wie soziale Ungleichheit, dem Traum vom Aufstieg, der symbolischen Bedeutung materieller Güter, der Darstellung weiblicher Figuren und gesellschaftlicher Erwartungen, sowie dem Gegensatz von Schein und Sein. Die narrative Struktur und Erzähltechniken Maupassants spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Wie ist die Novelle strukturiert (auf der Ebene der histoire)?
Die Analyse der histoire untersucht die Akteure (Mathilde Loisel, ihr Mann, Madame Forestier), das Handlungsgefüge (unterteilt in sieben Abschnitte), den Raum (Kontrast zwischen Arbeiterklasse und Bourgeoisie) und die Zeit (konkrete und nicht-konkrete Zeitabschnitte). Der offene Schluss und die Ironie des Geschehens werden besonders hervorgehoben.
Wie wird die Erzählweise in der Analyse behandelt (Ebene des discours)?
Die Analyse des discours identifiziert den Erzähler als heterodiegetischen Erzähler ersten Grades. Es wird untersucht, wie die Erzählperspektive wechselt (externe, interne, null Fokalisierung) und wie die Erzählweise (Diegesis und Mimesis) gestaltet ist. Das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit (Raffungen, Zeitdeckungen, Ellipsen) wird detailliert analysiert.
Welche Schlussfolgerung zieht die Analyse?
Die Analyse schlussfolgert, dass Mathilde Loisel den Kampf gegen die soziale Ungleichheit verliert, wodurch die Novelle einen fabelhaften Charakter erhält.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Analyse?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Guy de Maupassant, La Parure, Naturalismus, histoire, discours, Erzähltechnik, soziale Ungleichheit, materielle Güter, weibliche Figur, Schein und Sein, offener Schluss, Ironie.
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- Sandra Triepke (Author), 2006, Narrativanalyse "La parure" von Guy de Maupassant, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131849