„Blair Witch Project“ ist ein als Dokumentarfilm getarnter Spielfilm, der unter der Regie von Dan Myrick und Ed Sanchez 1999 in die Kinos kam.
Die folgende Hausarbeit widmet sich der Analyse der ca. siebenminütigen Exposition des Filmes. Hierbei geht es um die Forschungsfrage, welche Mittel einen dokumentarischen Gestus entstehen lassen.
Diese Analyse des filmischen Textes wird durch Sekundärliteratur belegt. Die Sequenz ist im Anhang im Einstellungsprotokoll genau ausgewiesen.
„Blair Witch Project“ versucht mit allen möglichen Mitteln dem Zuschauer zu suggerieren, dass der gezeigte Vorfall wirklich so stattfand und dass der vorliegende Film die tatsächlichen Filmaufzeichnungen der Verschollenen zeigt. Ein solch realistischer Anspruch in einem Horrorfilm hat eine viel größere Gruselwirkung auf den Zuschauer. Deswegen weisen inhaltliche und ästhetische Motive Authentisierungsstrategien auf, um den Zuschauer von der Echtheit der Bilder zu überzeugen. Bei der Veröffentlichung des Filmes wurde eine groß angelegte Werbe- und Suchaktion im Internet gestartet, die zu kontroversen Diskussionen in Foren und einem mulmigen Gefühl beim Kinozuschauer führten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Expositionsanalyse
3. Schlussbemerkung
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Blair Witch Project“ ist ein als Dokumentarfilm getarnter Spielfilm, der unter der Regie von Dan Myrick und Ed Sanchez 1999 in die Kinos kam.
Erzählt wird die Geschichte durch das rekonstruierte Videomaterial der drei Filmstudenten Heather Donahue, Josh Leonard und Michael Williams, die beim Dreh eines Dokumentarfilms über die regionale Spukgestalt, „Die Hexe von Blair“ in den Wäldern von Maryland verschollen sein sollen.
Nach Recherchen und diversen Interviews mit den einheimischen Dorfbewohnern begeben sich die Jugendlichen in den Wald, um der Legende auf den Grund zu gehen, wo sie dann nach einigen filmisch dokumentierten, beängstigenden Tagen den vermeintlichen Tod finden.
„Blair Witch Project“ versucht mit allen möglichen Mitteln dem Zuschauer zu suggerieren, dass der gezeigte Vorfall wirklich so stattfand und dass der vorliegende Film die tatsächlichen Filmaufzeichnungen der Verschollenen zeigt. Ein solch realistischer Anspruch in einem Horrorfilm hat eine viel größere Gruselwirkung auf den Zuschauer. Deswegen weisen inhaltliche und ästhetische Motive Authentisierungsstrategien auf, um den Zuschauer von der Echtheit der Bilder zu überzeugen. Bei der Veröffentlichung des Filmes wurde eine groß angelegte Werbe- und Suchaktion im Internet gestartet, die zu kontroversen Diskussionen in Foren und einem mulmigen Gefühl beim Kinozuschauer führten.
Die folgende Hausarbeit widmet sich der Analyse der ca. siebenminütigen Exposition des Filmes. Hierbei geht es um die Forschungsfrage, welche Mittel einen dokumentarischen Gestus entstehen lassen.
Diese Analyse des filmischen Textes wird durch Sekundärliteratur belegt. Die Sequenz ist im Anhang im Einstellungsprotokoll genau ausgewiesen.
2. Expositionsanalyse
Die Exposition des Filmes beginnt mit einem Schriftinsert, das über die vermeintliche Authentizität informiert.
In October of 1994, three student filmmakers disappeared in the woods near Burkittsville, Maryland while shooting a documentary. A year later their footage was found.[1]
Dieser Schriftzug mit weißen, klaren Buchstaben auf schwarzem Grund und die fehlende Musik evozieren bereits am Anfang des Films eine Ernsthaftigkeit, die bei einem Dokumentarfilm vorausgesetzt wird. Dem Zuschauer wird suggeriert, dass er Einblick in alle Formalien hat; Ort, Zeit und beteiligte Personen.
Der häufigste, ausdrücklich am Anfang eines Filmes verbal gegebene Hinweis auf die Echtheit der dargestellten Ereignisse [...] gehört zu den elementarsten Authentizitätssignalen.[2]
Der Schriftzug ist jedoch leicht verwackelt und weist schon auf die kommende Ästhetik hin. Der Film beginnt mit dem Verschwinden der Studenten, setzt also den Ausgang des Films bereits an den Anfang. Weiterhin sind die fehlenden Credits auffällig, die normalerweise die Mitwirkenden eines Filmes vorstellen – nach dem Insert sind das aber die Figuren selbst.
Die erste Szene beginnt in Heathers Zimmer, wobei irritierenderweise kein klares Bild zu sehen ist, sondern ein unscharfes, verwackeltes Bild, das erst durch ein Nachziehen der Schärfe und des Zooms als Heather auszumachen ist. Aus dem Off ist die Stimme von Josh zu hören, der als Kameramann sogleich die Illusion der Kamera als ein unbemerktes Auge des Zuschauers zerstört. Auch Heathers direkter Blick in die Kamera erinnert an eine Fernsehmoderatorin, die nicht wegen der Situation selbst, sondern extra für die Kamera spricht. Sie wendet sich an den Zuschauer ihrer folgenden Dokumentation, also jeden einzelnen im Kinosaal.
Der Film spielt mit der Kinoerfahrung des Zuschauers, der hier nur an professionelle und unverwackelte Bilder gewohnt ist. Joshs Amateurhaftigkeit erinnert an ein „Homevideo“ und zeigt seine noch fehlende Ausbildung. Somit findet nicht nur eine Identifikation mit den Figuren vor der Kamera statt, sondern auch mit dem Filmenden selbst, denn eine solche Aufnahmequalität kann jeder filmen.
In Einstellung 06[3] wird ein Buch gezeigt, in dem etwas über die Legende stehen soll. Zwar sieht man nur einen alten vergilbten Einband, jedoch hat der Zuschauer keinen Grund, Heathers Aussage zu misstrauen. Durch das Buch erhält die Legende einen medialen Beweis, denn im Sozialisationsprozess wurde die Glaubwürdigkeit von Büchern vermittelt.
[...]
[1] Myrick, Dan/ Sanchez, Ed: The Blair Witch Project. 0,27s.
[2] Hattendorf, Manfred: Dokumentarfilm und Authentizität. S. 73.
[3] Siehe Anhang, Einstellungsprotokoll
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