Diese Arbeit ist ein Auszug aus einer Masterarbeit und befasst sich mit dem Ankereffekt und dessen theoretischem Hintergrund. Hierbei soll der Effekt zunächst erklärt und anschließend Faktoren aufgezeigt werden, welche den Effekt beeinflussen können. Anschließend soll noch ein Praxisbezug hergestellt werden.
Der Ankereffekt besagt, dass jede Zahl, die als mögliche Lösung für ein Schätzungsproblem dargeboten wird, die Schätzung in Richtung der Zahl verzerrt. Dabei ist nicht von Bedeutung, ob diese Zahl tatsächlich einen Informationsgehalt besitzt oder nicht. Es ist auch nicht relevant, ob die schätzende Person weiß, dass die vorgegebene Zahl keine Information zum Lösen des
Schätzproblems liefert. Menschen sind täglich einer Flut an Informationen ausgesetzt. Basierend auf diesen Informationen werden Entscheidungen getroffen und Urteile gefällt. Oftmals ist es nicht verhältnismäßig alle entscheidungsrelevanten Informationen heranzuziehen und zu bewerten. Darüber hinaus müssen Entscheidungen unter Zeitdruck getroffen und künftige Ereignisse können nicht vorhergesagt werden.
Für Entscheidungen unter Unsicherheit nutzen Menschen Urteilsheuristiken. Heuristiken sind intuitiv, vereinfachen einen komplexen Zusammenhang und führen zu einem schnellen Ergebnis. Es sind mentale Abkürzungen, die Menschen nutzen, um schnell und effizient zu urteilen. Diese Abkürzungen führen nicht zur richtigen Entscheidung, sind jedoch zweckmäßig und hilfreich. Einer der bekanntesten Urteilsheuristiken ist die Anker- und Anpassungsheuristik.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretischer Hintergrund
- Anker- und Anpassungsheuristik
- Definition
- Erklärungsansätze
- Einflüsse auf den Ankereffekt
- Operationalisierung des Effekts
- Ankereffekte mit einem Praxisbezug
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Ankereffekt als kognitive Heuristik. Ziel ist es, den theoretischen Hintergrund des Ankereffekts darzulegen, verschiedene Erklärungsansätze zu beleuchten und dessen Einfluss auf Entscheidungen zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet außerdem praxisrelevante Anwendungsbeispiele.
- Definition und Erläuterung des Ankereffekts
- Verschiedene Erklärungsansätze für den Ankereffekt
- Faktoren, die die Stärke des Ankereffekts beeinflussen
- Operationalisierung und Messung des Ankereffekts
- Praxisrelevante Beispiele für den Ankereffekt
Zusammenfassung der Kapitel
Theoretischer Hintergrund: Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Ankereffekt als kognitive Heuristik, die Menschen bei Entscheidungen unter Unsicherheit verwenden. Es wird erläutert, wie ein Ankerwert, ob informationshaltig oder nicht, die Schätzung beeinflusst, selbst wenn die Person weiß, dass der Ankerwert irrelevant ist. Die Definition des Ankereffekts wird präzisiert, wobei zwischen extern gegebenen und selbstgenerierten Ankern unterschieden wird. Anhand von Beispielen wie dem Alter Ghandis und dem Präsidentenamt George Washingtons wird die Funktionsweise des Ankereffekts veranschaulicht. Weiterhin werden Studien vorgestellt, die die Stärke des Ankereffekts mithilfe des Ankerindex quantifizieren, sowohl bei informativen als auch nicht-informativen Ankern. Beispiele reichen von Experimenten mit Küstenmammutbäumen bis hin zu Studien mit Richtern, die die Urteilsfindung durch einen Würfelwurf beeinflussen lassen. Schließlich wird die Möglichkeit der Reduktion des Ankereffekts durch das Gegenargumentation und andere Strategien, wie Vorwarnung oder Incentivierung, diskutiert, wobei die Effektivität dieser Strategien unterschiedlich ist und der Einfluss des Ankereffekts auch über einen längeren Zeitraum bestehen kann.
Schlüsselwörter
Ankereffekt, Anker- und Anpassungsheuristik, kognitive Heuristik, Urteilsbildung, Entscheidungsfindung, Ankerwert, Informationsgehalt, Ankerindex, Experimente, Praxisbeispiele, Einflussfaktoren, Reduktion des Ankereffekts.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Ankereffekt als kognitive Heuristik
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über den Ankereffekt als kognitive Heuristik. Es behandelt den theoretischen Hintergrund, verschiedene Erklärungsansätze, Einflussfaktoren, die Operationalisierung und praxisrelevante Anwendungsbeispiele.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument deckt folgende Themen ab: Definition und Erläuterung des Ankereffekts, verschiedene Erklärungsansätze, Faktoren, die die Stärke des Effekts beeinflussen, Operationalisierung und Messung, sowie praxisrelevante Beispiele. Es beinhaltet außerdem eine detaillierte Diskussion über die Anker- und Anpassungsheuristik, den Einfluss von informativen und nicht-informativen Ankern und Strategien zur Reduktion des Ankereffekts.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in mehrere Abschnitte gegliedert: Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Hauptteil konzentriert sich auf den theoretischen Hintergrund des Ankereffekts, unterlegt mit Beispielen aus Forschung und Praxis.
Welche Arten von Ankern werden unterschieden?
Es wird zwischen extern gegebenen und selbstgenerierten Ankern unterschieden. Die Diskussion beinhaltet die Auswirkungen sowohl informativer als auch nicht-informativer Anker auf die Entscheidungsfindung.
Wie wird der Ankereffekt operationalisiert und gemessen?
Das Dokument beschreibt die Operationalisierung des Ankereffekts und seine Messung, unter anderem mithilfe des Ankerindex. Es werden Studien vorgestellt, die die Stärke des Effekts quantifizieren.
Welche Faktoren beeinflussen die Stärke des Ankereffekts?
Das Dokument beleuchtet verschiedene Faktoren, die die Stärke des Ankereffekts beeinflussen. Diese Faktoren werden im Detail im Kapitel zum theoretischen Hintergrund besprochen.
Gibt es Möglichkeiten, den Ankereffekt zu reduzieren?
Ja, das Dokument diskutiert Strategien zur Reduktion des Ankereffekts, wie z.B. Gegenargumentation, Vorwarnung und Incentivierung. Die Effektivität dieser Strategien wird jedoch ebenfalls diskutiert, da der Einfluss des Ankereffekts auch über einen längeren Zeitraum bestehen kann.
Welche Beispiele für den Ankereffekt werden genannt?
Das Dokument verwendet diverse Beispiele, von Experimenten mit Küstenmammutbäumen und Studien mit Richtern, deren Urteile durch einen Würfelwurf beeinflusst werden, bis hin zu Beispielen mit dem Alter Ghandis und dem Präsidentenamt George Washingtons, um die Funktionsweise des Ankereffekts zu veranschaulichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Dokument am besten?
Schlüsselwörter umfassen: Ankereffekt, Anker- und Anpassungsheuristik, kognitive Heuristik, Urteilsbildung, Entscheidungsfindung, Ankerwert, Informationsgehalt, Ankerindex, Experimente, Praxisbeispiele, Einflussfaktoren, Reduktion des Ankereffekts.
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- Philipp Rowedder (Author), 2019, Theoretischer Hintergrund zum Ankereffekt. Erklärungsansätze und Beeinflussungsfaktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1316735