Im vorliegenden Text sind alle Reichstags-USPD-Abgeordnete, alle USPD-Abgeordnete in den Landtagen, alle Delegierte auf USPD-Parteitagen, die Mitglieder des Parteivorstandes, die USPD-Mitglieder auf den beiden Reichsrätekongressen in Berlin 1918/19, regional erfasste Teilgruppen der Mitglieder der USPD aus Bremen, Fürth, Hamburg, Pfalz sowie weitere Namen von USPD-Mitgliedern aufgenommen worden. Sie erfasst quasi das erweiterte Führungspersonal oder im übertragenen Sinne die Funktionäre der USPD: die Multiplikatoren der jungen USPD.
Eine namentliche Zusammenstellung von rund 3.500 Mitgliedern in einer Zentraldatei ist bisher noch nicht erstellt worden. Dies ist ein erster Ausschnitt der Gesamtmitglieder: Die Mitgliederzahlen der USPD wuchsen von ca. 120.000 (1917) bis zum Höchststand 890.000 (Oktober 1920). Die nicht gewählten Kandidaten zu den Reichstagswahlen und zu den einzelnen Landtagswahlen sind i.d.R. nicht erfasst. Schöder schreibt zu Recht über die „unvollständige amtliche Dokumentation“, die eine lückenlose Erfassung aller Kandidaten erschwert. Hermann hat viele Einzelkandidaten aus der Pfalz namentlich erfasst; sie haben Aufnahme in diesem Datensatz gefunden.
Das große Anwachsen der USPD-Mitgliedschaft ab 1919 – politisierte Soldaten, Arbeiter, die im Kriege über oder von der USPD nur wenige Informationen erhalten hatten, ehemalige Sozialdemokraten, die mit der Politik der alten SPD unzufrieden waren, revolutionäre Obleute, die bewusst den Weg zur KPD nicht mitgehen wollten, unzufriedene Wähler, die sich von der Novemberrevolution zumindest die Sozialisierung der dafür reifen Industriezweige (Bergbau, Banken) versprochen hatten - bildeten den Grundstock der rasch anwachsenden USPD-Mitgliederzahlen. Dies schlug sich auch im Alter der Mitglieder nieder.
Inhaltsverzeichnis
- Die Mitglieder der USPD
- Daten zur Parteimitgliedschaft der USPD
- Die USPD-Mitgliedschaft in der Frage Zusammenschluss mit den anderen westeuropäischen Arbeiterparteien oder Anschluss an die 3. von Moskau geleitete kommunistische Internationale
- Inhaber zentraler Funktionen bei der Abstimmung in Halle nach Alter und Stimmabgabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Mitgliederstruktur der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und deren Haltung zum Anschluss an die Kommunistische Internationale. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der demografischen und beruflichen Zusammensetzung der Mitglieder, sowie deren Positionierung in der entscheidenden Frage des Anschlusses an die Dritte Internationale im Jahr 1920.
- Demographische Analyse der USPD-Mitglieder
- Berufliche Zusammensetzung der USPD
- Haltung der USPD-Mitglieder zum Anschluss an die Kommunistische Internationale
- Vergleich der Positionierung von Reichstags- und Landtagsabgeordneten sowie Parteifunktionären
- Analyse der regionalen Unterschiede innerhalb der USPD
Zusammenfassung der Kapitel
Die Mitglieder der USPD: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt den Umfang der vorliegenden Daten zur USPD-Mitgliedschaft. Es betont die Unvollständigkeit der Daten und die Herausforderungen bei der Erfassung aller Mitglieder. Die rasante Mitgliederentwicklung der USPD von 1917 bis 1920 wird hervorgehoben, sowie die Zusammensetzung der Mitgliedschaft aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen wie Soldaten, Arbeitern und ehemaligen Sozialdemokraten.
Daten zur Parteimitgliedschaft der USPD: Dieses Kapitel erläutert die Methodik der Datenerhebung und die Quellen der verwendeten Informationen. Es werden die verschiedenen Quellen wie Polizeiberichte, Parteidokumente und regionale Studien erwähnt und deren Grenzen aufgezeigt. Es werden Herausforderungen bei der vollständigen Erfassung der Mitgliederdaten beschrieben, inklusive fehlender Informationen wie Vornamen, Geburtsdaten oder Berufe. Die bestehenden Publikationen zu diesem Thema und ihre Grenzen werden ebenfalls angesprochen. Die Kapitel beschreibt die Möglichkeit der Auswertung der Daten nach verschiedenen Kriterien und die beschränkte Aussagekraft der Ergebnisse aufgrund der Datenlücken.
Die USPD-Mitgliedschaft in der Frage Zusammenschluss mit den anderen westeuropäischen Arbeiterparteien oder Anschluss an die 3. von Moskau geleitete kommunistische Internationale: Dieses Kapitel analysiert die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der USPD bezüglich des Anschlusses an die Kommunistische Internationale. Es beleuchtet die Debatten auf den Parteitagen in Leipzig (1919) und Halle (1920) und die unterschiedlichen Positionen der Mitglieder, insbesondere im Hinblick auf Alter und Zugehörigkeit zur organisierten Arbeiterbewegung. Der Einfluss von Faktoren wie die Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und die unterschiedlichen Vorstellungen über den Weg zum Sozialismus werden diskutiert. Die Kapitel vergleicht die Positionen von Reichstags- und Landtagsabgeordneten und zeigt die unterschiedlichen Ergebnisse in Bezug auf den Anschluss an die Kommunistische Internationale.
Inhaber zentraler Funktionen bei der Abstimmung in Halle nach Alter und Stimmabgabe: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse der Stimmabgabe der zentralen Funktionäre der USPD zum Thema Anschluss an die Kommunistische Internationale. Es wird der Altersaspekt beleuchtet und die unterschiedlichen Positionen der jüngeren und älteren Funktionäre werden verglichen. Die Ergebnisse werden im Kontext der Gesamtpartei diskutiert und zeigen deutlich eine Alters- und positionsbezogene Spaltung innerhalb der Parteiführung.
Schlüsselwörter
USPD, Kommunistische Internationale, Parteimitgliedschaft, Sozialstruktur, Novemberrevolution, Reichstag, Landtag, Parteitag, Alter, Beruf, politische Positionierung, Spaltung der USPD, Datenanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der USPD-Mitgliedschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Mitgliederstruktur der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und deren Haltung zum Anschluss an die Kommunistische Internationale. Im Fokus stehen die demografische und berufliche Zusammensetzung der Mitglieder sowie deren Positionierung in der Frage des Anschlusses an die Dritte Internationale 1920.
Welche Daten werden untersucht?
Die Analyse basiert auf Daten zur USPD-Mitgliedschaft, wobei die Unvollständigkeit der Daten und die Herausforderungen bei der vollständigen Erfassung aller Mitglieder betont werden. Die verwendeten Quellen umfassen Polizeiberichte, Parteidokumente und regionale Studien. Die Daten werden nach verschiedenen Kriterien wie Alter, Beruf und regionaler Herkunft ausgewertet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die demografische Analyse der USPD-Mitglieder, die berufliche Zusammensetzung der Partei, die Haltung der Mitglieder zum Anschluss an die Kommunistische Internationale, einen Vergleich der Positionierung von Reichstags- und Landtagsabgeordneten sowie Parteifunktionären und eine Analyse regionaler Unterschiede innerhalb der USPD.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu den Mitgliedern der USPD, den Daten zur Parteimitgliedschaft, der Haltung der USPD-Mitglieder zum Anschluss an die Kommunistische Internationale und den Inhabern zentraler Funktionen bei der Abstimmung in Halle nach Alter und Stimmabgabe. Jedes Kapitel fasst die jeweiligen Ergebnisse zusammen.
Welche Herausforderungen gab es bei der Datenerhebung?
Die Arbeit erwähnt die Herausforderungen bei der vollständigen Erfassung der Mitgliederdaten, einschließlich fehlender Informationen wie Vornamen, Geburtsdaten oder Berufe. Es werden die Grenzen der verwendeten Quellen und die daraus resultierende beschränkte Aussagekraft der Ergebnisse hervorgehoben.
Welche Rolle spielte das Alter bei der Entscheidung zum Anschluss an die Kommunistische Internationale?
Das Kapitel über die Inhaber zentraler Funktionen bei der Abstimmung in Halle analysiert den Einfluss des Alters auf die Stimmabgabe zur Frage des Anschlusses an die Kommunistische Internationale. Es wird ein Vergleich der Positionen jüngerer und älterer Funktionäre vorgenommen und eine alters- und positionsbezogene Spaltung innerhalb der Parteiführung aufgezeigt.
Wie wird die Haltung der USPD-Mitglieder zum Anschluss an die Kommunistische Internationale analysiert?
Die Arbeit analysiert die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der USPD bezüglich des Anschlusses an die Kommunistische Internationale, beleuchtet die Debatten auf den Parteitagen in Leipzig (1919) und Halle (1920) und diskutiert den Einfluss von Faktoren wie den Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und unterschiedlichen Vorstellungen über den Weg zum Sozialismus.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind USPD, Kommunistische Internationale, Parteimitgliedschaft, Sozialstruktur, Novemberrevolution, Reichstag, Landtag, Parteitag, Alter, Beruf, politische Positionierung, Spaltung der USPD und Datenanalyse.
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- Dr. Hartfrid Krause (Author), Die Mitglieder der USPD. Daten zur Parteimitgliedschaft der USPD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1315909