„Der erste Eindruck zählt“, wer kennt dieses Sprichwort, in der Psychologie auch als Primäreffekt bezeichnet, nicht? Das Gegenüber wird schnell als angenehm oder unangenehm, sympathisch oder unsympathisch, nett oder gefährlich eingestuft. Viele Eigenschaften, die Lebensgeschichte, die Lebensumstände, ... kennen wir nicht, trotzdem können wir uns schnell ein Bild vom Gegenüber machen. Oft schreiben wir dem Gegenüber auch Werte und Eigenschaften aufgrund des ersten Eindruckes zu, reimen uns Zusammenhänge und verschiedenste Faktoren zusammen.
Tauschen wir das Gegenüber durch ein Bild von ihm aus, tritt dieser Effekt ebenfalls auf, genauso wie bei erfundenen Personen, wie es beim Charakter Design der Fall ist. Charakter Design ist somit ein wichtiger Aspekt in der bildenden Kunst und in vielen anderen Bereichen und Branchen, der oft im kreativen Schaffen mit einfließt, dessen Mechanismen und Methoden aber oft nicht bewusst gemacht werden, in unserem Leben aber allgegenwärtig sind.
Gutes Charakter Design ist mehr als einem Charakter ein Aussehen zu verschaffen. Es ist vielmehr dem Charakter eine Identität zu geben, Ausstrahlung, Persönlichkeit, Leben einzuhauchen und ihm eine Lebensgeschichte die auch visuell zu erkennen ist, zu verschaffen. Dazu werden die inneren Werte, Eigenschaften, Ideologien, Einstellungen, Lebenswerte, ... des Charakters visuell nach außen gekehrt und lösen beim Rezipienten Emotionen und Sinneseindrücke aus die bewusst gelenkt werden können. Deswegen ist, neben der Story, das Charakter Design der wichtigste Aspekt des visuellen Erzählens.
Die vorliegende Arbeit behandelt folglich nicht nur die visuelle Umsetzung des Charakter Designs, sondern vor allem die Mechanismen und Methoden dahinter. Welche gibt es, wie funktionieren diese, warum gibt es sie und wie helfen sie uns im Alltag? Somit ist diese Arbeit nicht nur ein Blick auf die Umsetzung des Charakter Designs, sondern auch ein tiefer Blick in unsere Psyche und deren Funktionsmechanismen.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Kurzfassung
- Einleitung
- Die Methoden und Mechanismen hinter dem Charakter Design
- Visuelle Vereinfachungen
- Natürliche Zeichen
- Konventionelle Zeichen
- Ikone
- Piktogramm
- Symbol
- Metapher
- Verwendung beim Charakter Design
- Denkmuster und Wahrnehmung
- Ähnlichkeiten
- Selektive Wahrnehmung
- Imaginäre Wahrnehmung
- Muster
- Kollektive Wahrnehmungsmuster und Kollektivsymbole
- Intersubjektivität
- Assoziationen
- Archetypus
- Erkennungsmerkmale und Abstraktion
- Schema
- Rahmen
- Verwendung beim Charakter Design
- Erfahrungen
- Kulturelle und soziale Erfahrungen
- Individuelle Erfahrungen
- Urban Legends und weit verbreitete Irrtümer
- Zielgruppe
- Kindchenschema
- Überzeichnung
- Stereotyp
- Kategorisierung
- Klischees
- Verwendung beim Charakter Design
- Identifizierung mit Charakter
- AIME Wert
- Brain Scripts
- Verkettung
- Helden braucht die Welt
- Ablauf der Geschichte
- Vermenschlichung
- Größe und Proportionen
- Zusammenfassung
- Ein Charakter sagt mehr als 1000 Worte
- Milieu und Setting
- Größe, Proportionen und Form
- Form des Charakters und dessen Gesichtes
- Posen und Silhouette
- Kleidung, Frisur, Accessoires und Farben
- Blickwinkel und Richtung
- Etiketten
- Image Etikette
- Brain Skript Etikett und Verhaltens Etikett
- Zusammenfassung
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Mechanismen und Methoden hinter dem Charakterdesign, nicht nur die visuelle Umsetzung. Sie beleuchtet die psychologischen Aspekte, die den Erfolg oder Misserfolg von Charakterdesigns beeinflussen und wie diese im Alltag wirken. Die Arbeit analysiert, wie innere Werte und Eigenschaften eines Charakters visuell dargestellt werden und beim Betrachter Emotionen auslösen.
- Psychologische Aspekte des ersten Eindrucks und deren Einfluss auf das Charakterdesign
- Visuelle Vereinfachung und deren Techniken im Charakterdesign
- Die Rolle von Wahrnehmungsmustern, Archetypen und Stereotypen im Charakterdesign
- Die Bedeutung von kulturellen und individuellen Erfahrungen für die Gestaltung von Charakteren
- Die visuelle Umsetzung von Charaktereigenschaften und deren Wirkung auf den Betrachter
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Charakterdesigns ein und betont die Bedeutung der bildlichen Sprache zur Vermittlung von Emotionen und Erfahrungen. Sie hebt die Vielseitigkeit des Einsatzgebietes hervor und deutet die Bedeutung eines stimmigen Designs für den Erfolg an.
Die Methoden und Mechanismen hinter dem Charakter Design: Dieses Kapitel untersucht die psychologischen Mechanismen hinter dem Charakterdesign. Es erklärt detailliert wie visuelle Vereinfachungen, wie Ikonen, Piktogramme und Symbole, eingesetzt werden, um komplexe Informationen schnell und effektiv zu vermitteln. Der Einfluss von Wahrnehmungsmustern, Archetypen, und Stereotypen auf die Interpretation von Charakteren wird analysiert. Es werden auch die Rollen von kulturellen und individuellen Erfahrungen, sowie deren Einfluss auf die Gestaltung von Charakteren und deren Interpretation diskutiert.
Ein Charakter sagt mehr als 1000 Worte: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die visuelle Umsetzung der im vorherigen Kapitel beschriebenen Mechanismen. Es analysiert die Bedeutung von Größe, Proportionen, Form, Posen, Kleidung, Farben und Blickwinkel in der Gestaltung aussagekräftiger Charaktere. Die Wirkung verschiedener visueller Elemente auf den Betrachter und die Schaffung einer konsistenten und glaubwürdigen illusorischen Welt werden detailliert untersucht. Der Einfluss von Etiketten, sowohl Image- als auch Brain-Script-Etiketten, auf die Charaktergestaltung und -interpretation wird erörtert.
Schlüsselwörter
Charakterdesign, visuelle Kommunikation, Wahrnehmungspsychologie, Archetypen, Stereotype, visuelle Vereinfachung, Ikonen, Symbole, Emotionen, Identifikation, Illusion, Konsistenz, Zielgruppe.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Methoden und Mechanismen hinter dem Charakterdesign
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Methoden und Mechanismen hinter dem Charakterdesign, fokussiert sich aber nicht nur auf die visuelle Umsetzung. Sie beleuchtet die psychologischen Aspekte, die den Erfolg oder Misserfolg von Charakterdesigns beeinflussen und wie diese im Alltag wirken. Die Arbeit analysiert, wie innere Werte und Eigenschaften eines Charakters visuell dargestellt werden und beim Betrachter Emotionen auslösen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt psychologische Aspekte des ersten Eindrucks und deren Einfluss auf das Charakterdesign, visuelle Vereinfachungstechniken, die Rolle von Wahrnehmungsmustern, Archetypen und Stereotypen, die Bedeutung kultureller und individueller Erfahrungen, und die visuelle Umsetzung von Charaktereigenschaften und deren Wirkung auf den Betrachter. Konkrete Beispiele umfassen Ikonen, Piktogramme, Symbole, Metaphern, das Kindchenschema, Überzeichnung, Stereotype und Klischees.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über die Methoden und Mechanismen hinter dem Charakterdesign (einschließlich visueller Vereinfachungen, Wahrnehmungsmuster, Archetypen und Stereotypen, kulturelle und individuelle Erfahrungen), ein Kapitel mit dem Titel "Ein Charakter sagt mehr als 1000 Worte" (fokussiert auf visuelle Umsetzung wie Größe, Proportionen, Posen, Kleidung, Farben und Blickwinkel, sowie Etiketten wie Image- und Brain-Script-Etiketten), eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Charakterdesign, visuelle Kommunikation, Wahrnehmungspsychologie, Archetypen, Stereotype, visuelle Vereinfachung, Ikonen, Symbole, Emotionen, Identifikation, Illusion, Konsistenz, Zielgruppe.
Wie werden visuelle Vereinfachungen im Charakterdesign eingesetzt?
Die Arbeit erklärt detailliert, wie visuelle Vereinfachungen wie Ikonen, Piktogramme und Symbole eingesetzt werden, um komplexe Informationen schnell und effektiv zu vermitteln. Es wird untersucht, wie diese Elemente die Wahrnehmung und Interpretation von Charakteren beeinflussen.
Welche Rolle spielen Wahrnehmungsmuster, Archetypen und Stereotype?
Die Arbeit analysiert den Einfluss von Wahrnehmungsmustern, Archetypen und Stereotypen auf die Interpretation von Charakteren. Es wird untersucht, wie diese Elemente die emotionale Reaktion des Betrachters auf den Charakter prägen.
Wie werden kulturelle und individuelle Erfahrungen berücksichtigt?
Die Arbeit diskutiert die Rolle von kulturellen und individuellen Erfahrungen und deren Einfluss auf die Gestaltung von Charakteren und deren Interpretation. Es wird beleuchtet, wie diese Erfahrungen die visuelle Gestaltung und die emotionale Wirkung des Charakters beeinflussen.
Wie wird die visuelle Umsetzung von Charaktereigenschaften beschrieben?
Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Größe, Proportionen, Form, Posen, Kleidung, Farben und Blickwinkel bei der Gestaltung aussagekräftiger Charaktere. Es wird untersucht, wie verschiedene visuelle Elemente die Wirkung auf den Betrachter und die Schaffung einer konsistenten und glaubwürdigen illusorischen Welt beeinflussen.
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- Martin Tintel (Author), 2009, Character Design. Umsetzung, Methoden und Mechanismen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131547