Im Rahmen dieser Arbeit wird ein kurzer Überblick über den sogenannten "Sturm auf die Bastille", eines der zentralen Ereignisse im Verlauf der Französischen Revolutionen, auf Basis der aktuellen Literatur gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Im Sommer 1789 spitzte sich die politische Situation in Frankreich, insbesondere in und um Paris, zu.
- Am 17. Juni hatte sich im Lauf der Ständeversammlung der Dritte Stand zur Nationalversammlung erklärt und im Ballhausschwur vom 20. Juni das Ziel proklamiert: ,,niemals auseinander zu gehen und sich überall zu versammeln bis die Verfassung geschaffen und auf dauerhaftes Fundament verankert ist.“
- Der König, irritiert von der plötzlich auf den Plan getretenen konkurrierenden Souveränität im Staat, reagierte mit einer doppelgleisigen Taktik im Umgang mit der Nationalversammlung, indem er einerseits sich verhandlungswillig gab, andererseits bereits Vorkehrung zur Beendigung des Aufruhrs traf.
- In den Wochen nach der Konstituierung der Nationalversammlung verschärfte sich die Lage in Paris zusehends.
- Aufbruchseuphorie und Freiheitshoffnungen, vor allem aber die Angst vor einem militärischen Gegenschlag der Obrigkeit sorgten für Unruhe, während gleichzeitig der Brotpreis in Paris in bisher ungekannte Höhen stieg und dass Protestpotential in weiten Kreisen der Stadtbevölkerung zusätzlich anheizte.
- Als der Ludwig XVI. damit begann, Truppen bei Versailles zusammenzuziehen und am 11. Juli den populären Finanzminister Necker sowie eine Reihe weiterer liberaler Minister entließ, schien der befürchtete Moment der aristokratischen Gegenrevolution gekommen.
- Die Unruhe in der Stadt steigerte sich zusehends, spontan bildeten sich Demonstrationszügen aus den verschiedensten Teilen der Stadtbevölkerung, und im Palais Royal rief Camille Desmoulins die Bürger von Paris zum Widerstand gegen den drohenden Eingriff der königlichen Trupppen auf.
- Vornehmlich um die dort gelagerten Kanonen in den eigenen Besitz zu bringen, zog am 14. Juli die aufgebrachte Masse mit erbeuteten Waffen zur Bastille, die als Stadtgefängnis sinnbildlich für die Unterdrückung durch das Ancient Regime angesehen wurde.
- Nach einer chaotischen Mischung aus Schusswechseln und Verhandlungsversuchen kapitulierte der Kommandeur und übergab die Bastille den Aufständigen, worauf er sowie weitere seiner Soldaten gelyncht wurden.
- Der König musste angesichts der Vorgänge in Paris nachgeben, zog die Truppen zurück, setzte Necker wieder in sein Amt ein und steckte beim folgenden Besuch in Paris die zum Erkennungszeichen der Revolutionäre gewordene Kokarde an.
- Infolge der Vorgänge etablierten sich zunächst in Paris Formen kommunaler Selbstverwaltung, während die Revolution gleichzeitig auf das Land übergriff, wo die Bauern sich von ihrer Unterdrückung zu befreien begannen.
- Literatur:
- Furet/ Richet: Die Französische Revolution. München 1987.
- Schulin, E.: Die Französische Revolution. Hamburg 1988.
- Fehrenbach, E.: Vom Ancien Regime zum Wiener Kongress. München 2001.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay „Sturm auf die Bastille“ befasst sich mit den Ereignissen des 14. Juli 1789 in Paris, die als Beginn der Französischen Revolution gelten. Der Autor analysiert die politische Situation in Frankreich vor dem Sturm auf die Bastille und beleuchtet die Ursachen und Hintergründe des Aufstands.
- Die politische Situation in Frankreich vor dem Sturm auf die Bastille
- Die Rolle des Dritten Stands und der Nationalversammlung
- Die Reaktion des Königs auf die Revolution
- Die Ursachen und Hintergründe des Sturms auf die Bastille
- Die Folgen des Sturms auf die Bastille
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Beschreibung der politischen Situation in Frankreich im Sommer 1789. Der Autor schildert die Spannungen zwischen dem König und der Nationalversammlung, die sich aus dem Dritten Stand gebildet hatte. Die Nationalversammlung hatte im Ballhausschwur vom 20. Juni 1789 erklärt, niemals auseinander zu gehen, bis eine Verfassung geschaffen sei. Der König reagierte auf diese Herausforderung mit einer doppelgleisigen Taktik: Einerseits zeigte er sich verhandlungsbereit, andererseits traf er Vorkehrungen zur Beendigung des Aufruhrs.
In den Wochen nach der Konstituierung der Nationalversammlung verschärfte sich die Lage in Paris. Die Angst vor einem militärischen Gegenschlag des Königs, die steigenden Brotpreise und die allgemeine Unruhe in der Bevölkerung führten zu einer wachsenden Spannung. Als der König am 11. Juli den populären Finanzminister Necker entließ, schien der befürchtete Moment der aristokratischen Gegenrevolution gekommen.
Die Unruhe in der Stadt steigerte sich zusehends. Spontan bildeten sich Demonstrationszüge aus den verschiedensten Teilen der Stadtbevölkerung. Im Palais Royal rief Camille Desmoulins die Bürger von Paris zum Widerstand gegen den drohenden Eingriff der königlichen Truppen auf. Am 14. Juli zog die aufgebrachte Masse mit erbeuteten Waffen zur Bastille, die als Stadtgefängnis sinnbildlich für die Unterdrückung durch das Ancient Regime angesehen wurde.
Nach einer chaotischen Mischung aus Schusswechseln und Verhandlungsversuchen kapitulierte der Kommandeur der Bastille und übergab sie den Aufständigen. Der Kommandeur sowie weitere seiner Soldaten wurden gelyncht. Der König musste angesichts der Vorgänge in Paris nachgeben, zog die Truppen zurück, setzte Necker wieder in sein Amt ein und steckte beim folgenden Besuch in Paris die zum Erkennungszeichen der Revolutionäre gewordene Kokarde an.
Infolge der Vorgänge etablierten sich zunächst in Paris Formen kommunaler Selbstverwaltung. Die Revolution griff gleichzeitig auf das Land über, wo die Bauern sich von ihrer Unterdrückung zu befreien begannen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Sturm auf die Bastille, die Französische Revolution, die politische Situation in Frankreich im Sommer 1789, die Nationalversammlung, der König Ludwig XVI., die Angst vor einem militärischen Gegenschlag, die steigenden Brotpreise, die Unruhe in der Bevölkerung, die Entlassung von Necker, die Gegenrevolution, die Demonstrationszüge, Camille Desmoulins, die Bastille als Symbol der Unterdrückung, die Kapitulation des Kommandeurs, die Lynchjustiz, die Folgen des Sturms auf die Bastille, die kommunale Selbstverwaltung und die Revolution auf dem Land.
- Quote paper
- Thomas Kauf (Author), 2006, Essay - Der Sturm auf die Bastille, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131522