1. Einleitung
„Nicht aufs Wort glauben, aufs strengste prüfen – das ist die Lösung der marxistischen Arbeiter“ (Lenin, 1971, S. 358). Damit brachte Lenin folgende Aussage „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ in Erscheinung. Mit dieser Arbeit möchte ich das Gegenteil „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“ illustrieren. Vertrauen ist die notwendige Voraussetzung zwischenmenschlicher Beziehungen. Ohne Vertrauen stehen wir meistens schlechter dar als wenn wir unseren Mitmenschen in einigen Situationen blind vertrauen würden. Natürlich darf man die Kontrolle über einige Handlungen der Mitmenschen bzw. der Unternehmungen nicht au-ßer Acht lassen. Stellen Sie sich die Situation in der Bahn vor, sie haben 2 große Koffer dabei und Ihre wichtigsten Unterlagen liegen auf dem Tisch. Sie möchten ganz kurz auf die Toilette, aber können Ihre Sachen nicht zurücklassen. Sie bitten Ihren Sitzpartner um ganz kurz auf Ihre Sachen aufzupassen. Ist das gefühlsmäßiges Vertrauen oder bewusste Kontrolle? So ein ähnliches Verhalten untersuchten ich und meine Vortragspartner Kristian Nix in unserer Präsentation an der Universität zu Köln mit den Studenten. Wir stellten den Studenten folgende Frage: Ihr wollt für einige Zeit verreisen. Da Ihr viele Pflanzen in Eurer Wohnung habt, fragt ihr eure Nachbarin, ob sie diese gießen könnte. Würdet ihr eurer Nachbarin die Hausschlüssel überlassen? Dazu möchte ich, nach dem ich einen Überblick über die Thematik geschaffen habe, im Fazit auf das Resultat eingehen.
Vertrauen kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, sei im philosophischen, psychologischen, ethnologischen, sowohl individuell als auch im gesellschaftlichen Kontext. So hat sie auch verschiedene Definitionen, wie „Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Ver-trauen generell mit dem Glauben an die Zuverlässigkeit, Integrität, Ehrlichkeit und Gerech-tigkeit der in Frage kommenden Personen gleichgesetzt.“ (Krystek & Zumbrock, 1993, S. 4), sowie „Vertrauen ist ein sozialer Vorgang. Er führt dazu, dass ein Mensch gesichert Verant-wortung für seine wichtigen Interessen übertragen kann – und zwar an einen zweiten Men-schen oder an eine Organisation.“ (Eschenbach, 1997, S. 26).
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vertrauen vs. Kontrolle
3. Sanktionssysteme
4. Die Kosten der Überwachung
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Nicht aufs Wort glauben, aufs strengste prüfen – das ist die Lösung der marxistischen Arbeiter“ (Lenin, 1971, S. 358). Damit brachte Lenin folgende Aussage „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ in Erscheinung. Mit dieser Arbeit möchte ich das Gegenteil „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“ illustrieren. Vertrauen ist die notwendige Voraussetzung zwischenmenschlicher Beziehungen. Ohne Vertrauen stehen wir meistens schlechter dar als wenn wir unseren Mitmenschen in einigen Situationen blind vertrauen würden. Natürlich darf man die Kontrolle über einige Handlungen der Mitmenschen bzw. der Unternehmungen nicht außer Acht lassen. Stellen Sie sich die Situation in der Bahn vor, sie haben 2 große Koffer dabei und Ihre wichtigsten Unterlagen liegen auf dem Tisch. Sie möchten ganz kurz auf die Toilette, aber können Ihre Sachen nicht zurücklassen. Sie bitten Ihren Sitzpartner um ganz kurz auf Ihre Sachen aufzupassen. Ist das gefühlsmäßiges Vertrauen oder bewusste Kontrolle? So ein ähnliches Verhalten untersuchten ich und meine Vortragspartner Kristian Nix in unserer Präsentation an der Universität zu Köln mit den Studenten. Wir stellten den Studenten folgende Frage: Ihr wollt für einige Zeit verreisen. Da Ihr viele Pflanzen in Eurer Wohnung habt, fragt ihr eure Nachbarin, ob sie diese gießen könnte. Würdet ihr eurer Nachbarin die Hausschlüssel überlassen? Dazu möchte ich, nach dem ich einen Überblick über die Thematik geschaffen habe, im Fazit auf das Resultat eingehen.
2. Vertrauen vs. Kontrolle
Vertrauen kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, sei im philosophischen, psychologischen, ethnologischen, sowohl individuell als auch im gesellschaftlichen Kontext. So hat sie auch verschiedene Definitionen, wie „Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Vertrauen generell mit dem Glauben an die Zuverlässigkeit, Integrität, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit der in Frage kommenden Personen gleichgesetzt.“ (Krystek & Zumbrock, 1993, S. 4), sowie „Vertrauen ist ein sozialer Vorgang. Er führt dazu, dass ein Mensch gesichert Verantwortung für seine wichtigen Interessen übertragen kann – und zwar an einen zweiten Menschen oder an eine Organisation.“ (Eschenbach, 1997, S. 26). Damit wird gezeigt, wie wichtig das Vertrauen im Alltag ist. Wie zum Beispiel, dass man der Bank sein erspartes Vermögen, dem Arzt sein Leben bei der Operation, den Freunden sein Auto oder auch den Pfarrer bei der Beichte anvertraut. Dabei geben die Menschen jedes Mal zwei wichtige Details von sich (Vgl. Eschenbach, 1997, S.25 f.). Erstens übertragen Sie die Aufgabe, die für deren Interessen wichtig sind. Die Bank verfolgt das Interesse, Ihr erspartes Vermögen sicher anzulegen. Der Arzt wird alles dafür tun um ihr Gesundheit wieder herzustellen und ihr Leben retten. Und die Freunde werden Ihr Vertrauen schätzen und Ihr Wagen unversehrt zurückgeben. Zweitens schaffen Sie einen Zugriff auf die wichtigen Ressourcen bzw. Informationen, die wichtig sind, um die Aufgabe auszuführen. Diese beiden Details, Aufgabe zu übertragen und Zugriff auf Informationen zu schaffen, machen die Verantwortung aus. Das begründet Eschenbach wie folgt, dass der Mensch der einem Menschen oder auch einer Organisation anvertraut, überträgt die Verantwortung für seine Interessen. Somit komme ich zu seinem Zitat „Vertrauen ist ein sozialer Vorgang“ (Eschenbach, 1997, S. 26) noch einmal zu sprechen. Er sagt, dass dieses Verhalten in Beziehungen, in sozialen Vorgängen, eingebettet ist. Und das die Untersuchung von Vertrauen die Untersuchung dieser sozialen Vorgänge ist. Mit dem Vertrauen stehen auch die Risiken im Vordergrund. Es könnte zum Beispiel auch dazu führen, dass die Bank pleite macht und das ersparte Geld verloren geht. Der Arzt könnte durch einen fehlerhaften Eingriff zum scheitern der Operation führen lassen. Demzufolge macht das Vertrauen zu seiner Bank, Arzt, Freunde, etc. die Beziehungen zueinander sicherer. Und eine sichere Beziehung führt dazu mit dementsprechenden Risiken umzugehen und es auch zu tragen. Somit stellt man einen Zusammenhang zwischen Vertrauen und Risiko auf. Das ist damit zu erklären, dass Vertrauen als eine riskante Entscheidung begründet wird.
Dazu möchte ich die Kontrolle gegenüberstellen, um sich einen Überblick davon zu schaffen, in weit sie mit unseren Entscheidungen konfrontiert wird. Zuerst gehe ich auf die Definition der Kontrolle ein, sie stammt ursprünglich aus dem französischem „contrôle“ und erklärt sich auf die nachträgliche Überprüfung eines Sachverhaltes bzw. einer Situation. Allgemein versteht man unter Kontrolle die Überprüfung, Nachprüfung, Überwachung und Beobachtung einer Sache, eines Menschen oder auch einer Institution. Beispielsweise der Lehre kontrolliert die Anwesenheit der Schüler in der Klasse, die Polizei überwacht den Verkehr nach der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), der Käufer kontrolliert die Rechnung nach jedem Kauf oder der Unternehmer überwacht seine Mitarbeiter auf der Arbeit. Tannenbaum (1968) untergliedert die Kontrollmaßnahmen in zwei Bedeutungen. Er begründet die Kontrolle als ein Instrument zur Verhaltensbeeinflussung, die einerseits die Steuerung von Verhalten umfassen. Die besagt, dass es nicht nur um passive Überprüfung des Zielerreichungsgrades geht, sondern um die aktive Beeinflussung des Mitarbeiterhandelns. Und andererseits besitzt sie eine psychologische Dimension. Die drückt folgendes aus, dass die Durchführung von Kontrolle mit Emotionen verbunden ist, die in unterschiedlichen Arten herbeigerufen werden. Wie zum Beispiel von Emotionen der Stärke, Dominanz, Führung bis zu Eindrücken wie Unterwerfung, Maßregelung und Kritik (Vgl. Sjurts, 1995, S. 43 ff., nach Tannenbaum, 1968).
3. Sanktionssysteme
Unter Sanktionen versteht man Strafmaßnahmen, die die Einhaltung der gesetzlichen und wirtschaftlichen Spielregeln erzwingen. In einer sozialen Sanktion gibt es nicht nur negative (bestrafende), sondern auch positive (belohnende) Sanktionen. Ein sanktionierendes System, als eine strukturelle Lösung eines sozialen Dilemmas, verändert die Belohnungsstruktur vom sozialen Dilemma. Dies führt dazu, dass Treuebrüche weniger attraktiver sind und somit die gemeinsame Kooperation an Attraktivität zunimmt (Mulder, 2004, S. 7). Um sich einen besseren Einblick in das Sanktionssystem zu schaffen, werde ich einige Beispiele aus dem Alltag auszählen. Stellen Sie sich zunächst die Kameraüberwachung in einem Supermarkt vor. Sie dient zur Kontrolle der Waren, um dafür zu sorgen, dass keiner sie unbezahlt mitnimmt. Wenn man jedoch eine Ware klaut, d.h. unbezahlt den Supermarkt verlässt, dann wird man dafür mit einer Anzeige bestraft. Und diese Anzeige stellt eine Sanktion dar, in diesem Sinne eine negative. Ein weiteres Beispiel kennt man beim Parken. Falls man seinen Wagen auf einem Parkplatz ohne Ticket bzw. mit einem abgelaufenen Parkticket parkt, dann wird man mit einer Strafzettel bestraft und dies führt zu einer Geldbuße, die auch mal sehr teuer sein kann. Wenn man in der Bahn ohne einen gültigen Fahrausweis mitfährt und dabei erwischt wird zahlt man ebenfalls einen Bußgeld. Wenn man nun mit seinem Wagen auf der Autobahn geblitzt wird, d.h. in eine Radarfalle ertappt wird, können wiederum zu einem erhöhten Bußgeld führen, wobei dies von der Geschwindigkeitsüberschreitung abhängt. Und im schlimmsten Falle werden einem auch Fahrverbote bis zu drei Monaten (als schwere Sanktion) verhängt. Bei einer Verletzung der vertraglichen Vereinbarungen bei einem z.B. Kaufvertrag wird man demzufolge mit einer Konventialstrafe (Rücktritt vom Vertrag) bestraft. Dies sind einige der vielen Sanktionen, mit denen wir Tag täglich konfrontiert werden. In vielen Alltagssituationen können wir uns manchmal erlauben, auf detailliert ausgefeilte Abmachungen bzw. Verträge zu verzichten. Da Betrug jederzeit leicht möglich ist und für den ersten Moment als richtige Lösung scheint, sind dem Menschen eher wichtig, aus altruistischen Motiven zusammenzuarbeiten (Vgl. Wilhelm, Psychologie Heute 5/2004, S. 70). Jedoch halten Verhaltensökonomen altruistische Erwägungen für ein Scheinphänomen. Dadurch, dass die Menschen solange betrügen, bis sie für ihren Missbrauch bestraft oder für ihre Kooperation nicht entschädigt werden. Und viele Menschen stellen sich die Frage, wieso sie kooperieren sollen, wenn andere es nicht tun. Wenn man sich an die Vorschriften hält und sich kooperativ zeigt, werden dementsprechend keine Sanktionen verhängt, obwohl sie existieren. Das möchte ich Ihnen anhand einiger interessanter Studien von Laetitia Mulder (2004) und von Fehr & Rockenbach (2003) demonstrieren. Bei den Experimenten werden gezeigt, dass das Vertrauen untereinander belohnt wird und das Misstrauen und die vorzeitige Strafandrohungen in einer Kooperation nicht gut ankommt.
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