In den vergangenen Jahren hat die Digitalisierung weltweit zugenommen. Trends bei der Personalauswahl zeigen, dass immer mehr private und öffentliche Organisationen Möglichkeiten des E-Recruitments nutzen. Neben offensiven Marketingaktionen in sozialen Netzwerken gehört hierzu auch der Einsatz von Software mit künstlicher Intelligenz. Diese Software, deren Einsatz auch Robot Recruiting genannt wird, kann beispielsweise Bewerbungsunterlagen auslesen und offensichtlich ungeeignete Bewerbungen innerhalb kürzester Zeit aussortieren. Es stellt sich die Frage, ob der Einsatz von Robot Recruiting für das Land Nordrhein-Westfalen im Bewerbungsverfahren um duale Studienplätze im Polizeivollzugsdienst geeignet ist, um Ressourcen einzusparen und Personalrisiken reduzieren zu können.
Der Polizeiberuf ist bei nordrhein-westfälischen Schulabgängern beliebt. Auf 2.659 offene Stellen zum Studienbeginn im September 2021 gingen 11.846 Bewerbungen ein. Die Selektion aus dieser Vielzahl an Bewerbern stellt die im Rahmen des Personalmanagements mit der Durchführung der Personalauswahl betrauten Mitarbeiter vor Herausforderungen. Zum einen sind rechtliche Bestimmungen, beispielsweise das Allgemeine Gleichbehandlungs- oder das Schwerbehindertenrecht, zu beachten. Zum anderen hat die Rekrutierung von Arbeitnehmern für Arbeitgeber langjährige Folgen. So könnten Polizeianwärter das Duale Studium nicht bestehen, sich während ihrer Beamtenlaufbahn auf andere Weise als ungeeignet erweisen oder aus sonstigen Gründen aus dem Dienst ausscheiden. Diese als Personalrisiko bezeichneten Szenarien können dazu beitragen, dass sich neben den Kosten für das Auswahlverfahren (finanzielle) Investitionen in Studienplätze nicht rentieren und langjährig zu fehlenden Leistungsträgern führen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen
- Personalauswahl
- Auswahl von Nachwuchskräften im Polizeivollzugsdienst NRW
- Robot Recruiting und dessen Anwendungsmöglichkeiten. Möglichkeiten des Robot Recruiting und dessen Chancen und Risiken
- Vorstufe
- Stufe 1: Erster Check
- Stufe 2: PC-Test und Formalgespräch
- Stufe 3: Assessment-Center
- Stufe 4: Polizeiärztliche Untersuchung
- Stufe 5: Nachauswahl
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit zielt darauf ab, geeignete Robot-Recruiting-Verfahren für die einzelnen Auswahlschritte um einen dualen Studienplatz im Polizeivollzugsdienst zu identifizieren. Dabei werden die Chancen und Risiken des Einsatzes dieser Verfahren analysiert und kritisch gewürdigt. Ziel ist es, anhand plausibilitätsgestützter Anregnungen abzuleiten, wie die Polizei NRW Robot Recruiting rechtssicher und ressourcenschonend in ihr Auswahlverfahren integrieren kann.
- Einsatz von Robot Recruiting im Auswahlverfahren für duale Studienplätze im Polizeivollzugsdienst
- Analyse von Chancen und Risiken des Robot Recruitings
- Identifizierung geeigneter Softwareanwendungen für die Personalauswahl
- Bewertung der Stärken und Schwächen von Robot Recruiting im Hinblick auf das Auswahlverfahren
- Ableitung von Empfehlungen für die Integration von Robot Recruiting in das Auswahlverfahren der Polizei NRW
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz von Robot Recruiting im Kontext der Personalauswahl im Polizeivollzugsdienst. Das zweite Kapitel beleuchtet die konzeptionellen Grundlagen der Personalauswahl, das Auswahlverfahren im Polizeivollzugsdienst NRW und die verschiedenen Formen des Robot Recruitings. Anschließend werden im dritten Kapitel geeignete Softwareanwendungen für das Auswahlverfahren identifiziert und deren Chancen und Risiken im Hinblick auf die Fragestellung und die Zielsetzung der Arbeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Personalauswahl, Robot Recruiting, E-Recruiting, Polizeivollzugsdienst NRW, Auswahlverfahren, Chancen und Risiken, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Softwareanwendungen, rechtssichere Anwendung, ressourcenschonende Anwendung.
- Quote paper
- Simon Winzer (Author), 2022, Chancen und Risiken von Robot Recruiting bei der Gewinnung von Nachwuchskräften im Polizeivollzugsdienst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1313375