Im Rahmen dieser Arbeit soll die augusteische Literatur im Hinblick auf die Darstellung der Schlacht bei Actium überprüft werden. Dafür sollen Vergil und Horaz als Stellvertreter dieser Literaturform genauer analysiert werden. Diese beiden Dichter gehören zu den einflussreichsten und bedeutendsten Vertreter ihrer Zeit, die durch sie gewonnen Erkenntnisse können stellvertretend für die augusteische Literatur im Allgemeinen stehen. Wie stellen die beiden Dichter die Schlacht bei Actium dar? Welchen Zweck verfolgen sie dabei? Weicht ihre Darstellung von den realen Begebenheiten im besonderen Maße ab und wenn ja, warum?
Durch den zeitlichen Abstand von etwa zweitausend Jahren von der Schlacht bei Actium und der Herrschaft Augustus‘ bis heute eröffnet sich jedoch auch ein weiterer Blickwinkel auf die Darstellung seines Sieges. Auch der moderne Spielfilm hat im Konflikt, der schließlich zur Seeschlacht bei Actium führte, ein darstellungswürdiges Filmmaterial gefunden und es verarbeitet. Was daraus folgt, sind bildhafte Schlachten, die in ihrer Detailgenauigkeit dank der Möglichkeiten des Films die Dichtung überragen.
Wie auch in der augusteischen Literatur gibt es eine Vielzahl cineastischer Werke, die sich, eingebettet in die Rahmenhandlung, mit der Schlacht bei Actium befassen. Der Blick soll hierbei auf drei gleichnamige Spielfilme gerichtet werden: Im Film Cleopatra interpretieren die Regisseure DeMille (1934), Mankiewicz (1963) und Roddam (1999) die Seeschlacht auf verschiedene Weisen. Wie auch für die Dichtung, soll für den Spielfilm gefragt werden, wie die Schlacht bei Actium dargestellt wird. Welchen Zweck verfolgt die Darstellung hier? Wird im Film von der historischen Schlacht abgewichen und wenn ja, welche Gründe kann es dafür geben?
Abschließend sollen Dichtung und Film miteinander verglichen werden. Ist das Bild, das der Zuschauer von der Seeschlacht und seinen Akteuren haben soll, ein anderes, als das, welches der antike Leser durch die Dichtung vermittelt bekommt? Wie sind Gleichbleiben oder Veränderung zu erklären? Orientiert sich eine der beiden Darstellungsformen mehr an der historischen Schlacht bei Actium, oder werden in beiden Fällen Gründe für eine Verzerrung der realen Begebenheiten gefunden? Hat Augustus zweitausend Jahre nach seinem Tod noch einen Einfluss auf die Darstellung seines Erfolges, oder kann der Regisseur nach dieser Zeit unbesorgt mit damals aufgestellten Konventionen brechen?
Inhalt
1. Einleitung
2. Vorgehen
3. Die historische Schlacht bei Actium und ihre Einordnung in die römische Geschichte
4. Horaz - Epoden
4.1 Epode
4.2 Epode
5. Vergil - Aeneis VIII, Vers 671 bis 713
6. Cleopatra (USA, 1934)
7. Cleopatra (USA, 1963)
8. Cleopatra (USA, 1999)
9. Vergleich zwischen Dichtung und Film
9.1 Antonius
9.2 Cleopatra
9.3 Octavian
9.4 Agrippa und andere Offiziere
10. Fazit
Quellenverzeichnis
Anhang
Tabelle 1: Sequenzprotokoll zu Cleopatra (USA, 1934) von Cecil B. DeMille
Tabelle 2: Sequenzprotokoll zu Cleopatra (USA, 1963) von Joseph L. Mankiewicz
Tabelle 3: Sequenzprotokoll zu Cleopatra (USA, 1999) von Franc Roddam
1. Einleitung
Zwei Flotten, die sich gegenüberstehen. Auf der einen Seite die eigenen Soldaten, mutig, entschlossen und moralisch überlegen. Auf der anderen Seite der Feind, verdorben durch seine Macht, die Unterjochung des Guten als grausames Ziel. Schiffe bewegen sich aufeinander zu. Ruder brechen, Decks werden geentert. Brand- und Wurfgeschosse fliegen durch die Luft, Segel brennen, Schiffe gehen unter, Soldaten ertrinken. Im Angesicht von Leid und einer überlegenen Streitmacht wird die Flucht erstrebt. Zurück bleibt der Sieger.
Und dieser Sieger schreibt die Geschichte. Er hat die Macht, den Einfluss und die Mittel, um das herrschende Meinungsbild zu seinen Zwecken zu formen. Er kann sich als sittlich und tugendhaft darstellen, zeigen, dass er zu den Guten gehört, dass sein Sieg rechtmäßig war. Dem Verlierer hingegen bleibt nicht mehr übrig, als das ihm zugeordnete Bild anzunehmen. Inwiefern diese Darstellungen aber der Wahrheit entsprechen, ist zweitrangig. Wahr wird, was die Menge glaubt.
Die Schlacht bei Actium ist ein historisches Ereignis, das einen klaren Sieger hervorgebracht hat: Gaius Octavius, den späteren Augustus und ersten römischen Kaiser. Doch hat er wirklich seine Machtstellung nach dem Sieg über Ägypten genutzt, um sich selbst zu profilieren? Oder ist die oben aufgeworfene Behauptung nur eine vage Redensart, die einen Anreiz für das Hinterfragen historischer Quellen bietet?
In der augusteischen Literatur wird auch die Schlacht bei Actium als Thema aufgegriffen und behandelt. Horaz deutet sie in seiner ersten Epode an, beschreibt sie ausführlicher in seiner neunten Epode. In Vergils Aeneis wird die Seeschlacht zum zentralen Bild der römischen Geschichte, dargestellt in seiner Schildbeschreibung im achten Buch. Properz befasst sich in der Elegie 6 mit ihr. Lucius Varius Rufus gewann mit der Tragödie Thyestes während der Triumphfeier des Sieges über Ägypten sogar eine Millionen Sesterzen1. Die militärische Leistung des ersten römischen Kaisers wird auf diese Weise auch in schriftlicher Form gewürdigt und anerkannt.
Zufällig ist das Aufgreifen dieses Themas aber nicht. Augustus nahm Einfluss auf die Dichtung seiner Zeit, etwa, indem er Prämien für jene Dichtungen, vor allem für Epen, versprach, die seine militärischen Siege behandelten2. Einfluss und Geld konnten so Thema und Inhalt der literarischen Werke zu bestimmen. Doch reichte es auch aus, um den Sieger in einem besseren Licht darzustellen, als es wirklich der Fall war? Oder halten sich die augusteischen Dichter, vielleicht abgesehen von angemessenen Abweichungen zu Gunsten eines abgerundeten Werkes, an Wahrheit und Authentizität?
Im Rahmen dieser Arbeit soll die augusteische Literatur im Hinblick auf die Darstellung der Schlacht bei Actium überprüft werden. Dafür sollen Vergil und Horaz als Stellvertreter dieser Literaturform genauer analysiert werden. Diese beiden Dichter gehören zu den einflussreichsten und bedeutendsten Vertreter ihrer Zeit, die durch sie gewonnen Erkenntnisse können stellvertretend für die augusteische Literatur im Allgemeinen stehen. Wie stellen die beiden Dichter die Schlacht bei Actium dar? Welchen Zweck verfolgen sie dabei? Weicht ihre Darstellung von den realen Begebenheiten im besonderen Maße ab und wenn ja, warum?
Durch den zeitlichen Abstand von etwa zweitausend Jahren von der Schlacht bei Actium und der Herrschaft Augustus‘ bis heute eröffnet sich jedoch auch ein weiterer Blickwinkel auf die Darstellung seines Sieges. Auch der moderne Spielfilm hat im Konflikt, der schließlich zur Seeschlacht bei Actium führte, ein darstellungswürdiges Filmmaterial gefunden und es verarbeitet. Was daraus folgt, sind bildhafte Schlachten, die in ihrer Detailgenauigkeit dank der Möglichkeiten des Films die Dichtung überragen.
Wie auch in der augusteischen Literatur gibt es eine Vielzahl cineastischer Werke, die sich, eingebettet in die Rahmenhandlung, mit der Schlacht bei Actium befassen. Der Blick soll hierbei auf drei gleichnamige Spielfilme gerichtet werden: Im Film Cleopatra interpretieren die Regisseure DeMille (1934), Mankiewicz (1963) und Roddam (1999) die Seeschlacht auf verschiedene Weisen. Zwischen diesen drei Werken liegen jeweils etwa dreißig Jahre. Es kann davon ausgegangen werden, dass die späteren von den früheren beeinflusst wurden. Jeder Film ist jedoch auch Produkt eines anderen Zeitgeists und unterschiedlicher Möglichkeiten in Produktion und Umsetzung.
Wie auch für die Dichtung, soll für den Spielfilm gefragt werden, wie die Schlacht bei Actium dargestellt wird. Welchen Zweck verfolgt die Darstellung hier? Wird im Film von der historischen Schlacht abgewichen und wenn ja, welche Gründe kann es dafür geben?
Abschließend sollen Dichtung und Film miteinander verglichen werden. Ist das Bild, das der Zuschauer von der Seeschlacht und seinen Akteuren haben soll, ein anderes, als das, welches der antike Leser durch die Dichtung vermittelt bekommt? Wie sind Gleichbleiben oder Veränderung zu erklären? Orientiert sich eine der beiden Darstellungsformen mehr an der historischen Schlacht bei Actium, oder werden in beiden Fällen Gründe für eine Verzerrung der realen Begebenheiten gefunden? Hat Augustus zweitausend Jahre nach seinem Tod noch einen Einfluss auf die Darstellung seines Erfolges, oder kann der Regisseur nach dieser Zeit unbesorgt mit damals aufgestellten Konventionen brechen?
2. Vorgehen
Bevor die Schlacht bei Actium aus den Blickwinkeln der augusteischen Dichter und der Filmregisseure behandelt wird, soll eine Einordnung des historischen Ereignisses in die römische Geschichte erfolgen, sowie eine knappe Beschreibung des realen Schlachtverlaufes auf Grundlage moderner Forschung. Durch die historische Einordnung soll es ermöglicht werden, die Bedeutung dieser Schlacht nachvollziehen zu können. Mit Hilfe der kurzen Beschreibung soll eine Basis für die spätere Interpretation von Dichtung und Spielfilm und deren Abweichen von der historischen Realität geschaffen werden.
Es soll nicht analysiert werden, ob die Darstellungen der Dichter in ihren Werken und der Regisseure in ihren Filmen wirklichkeitsgetreu ist. Faktizität ist nicht der Anspruch der Kunst. Entstehende Abweichungen, Auslassungen oder Hinzugefügtes haben einen Grund, erfolgen intentional und sind von den lyrischen und technischen Möglichkeiten des Künstlers begrenzt. Diese Intention soll genauer betrachtet werden, damit Tendenzen in Dichtung und filmischer Umsetzung herausgearbeitet werden können.
Es folgt eine Analyse und Interpretation der Dichter Horaz und Vergil. Bei Horaz wird dabei auf die erste und neunte Epode eingegangen, bei Vergil auf seine Schildbeschreibung im achten Buch der Aeneis. Aussagekräftige Verse der beiden Dichter sollen hierbei genauer geprüft und gedeutet werden.
Die Bearbeitung der filmischen Umsetzung der Schlacht bei Actium erfolgt durch eine Analyse und Interpretation der sie behandelnden Sequenzen. Dabei wird sich auf die eigens angefertigten Sequenzprotokolle, zu finden im Anhang, bezogen.
Als Sequenz wird eine relative Einheit im Film bezeichnet, die sich nach einem oder mehreren Kriterien, wie dem Wechsel oder der Einheit eines Ortes, der Zeit, beteiligter Figuren, eines inhaltlichen Handlungsstranges oder des Darstellungsstils, richtet3. Zum Zwecke dieser Arbeit wird die Szene der Schlacht bei Actium als eine Sequenz betrachtet, ausgewählt durch die Kriterien eines inhaltlichen Handlungsstranges sowie des Gleichbleibens der Zeit (der 2. September 31 v. Chr.) und des Ortes (das Meer bei Actium). Um durch das Sequenzprotokoll eine genaue Analyse zu ermöglichen, wird die tabellarische Darstellung die Spaltenreiter Nummer, Handlung, Dialog, Geräusche, Kamera und Zeit umfassen4.
Innerhalb der Filmanalyse und des Sequenzprotokolls werden verschiedene Einstellungsgrößen der Kamera genannt. Folgende Begriffe werden dabei verwendet: Weit bezeichnet die fokussierte Person innerhalb der Landschaft oder eines großen Raumes. In der Totalen ist sie von viel Raum umgeben. In der Halbtotalen füllt sie das Bildformat aus. Amerikanische zeigt die Person von den Oberschenkeln bis zum Kopf. Nah zeigt Kopf und Oberkörper. Groß fokussiert sich auf Kopf oder Hand, Detail zeigt nur Ausschnitte dessen.5
Bei dieser Einteilung handelt es sich um relative Setzungen, die einen gewissen Interpretationsspielraum zulassen, vor allem, wenn nicht klar ist, welche Person im Fokus der Kamera stehen soll6. Sind keine Personen im Bild zu sehen, wird ein zentral wirkendes Objekt als Anhaltspunkt der Beschreibung herangezogen.
Zusätzlich zu diesen Kameraeinstellungen werden in der Spalte Kamera auch Kamerapositionen und besondere Formen der Aufnahmen festgehalten. Diese umfassen die Aufsicht, die Betrachtung der zentralen Person aus einer niedrigen Position heraus nach oben, die Untersicht, die Betrachtung der zentralen Person aus einer erhöhten Position heraus nach unten, sowie die subjektive Einstellung, das Darstellen der Handlung aus dem Blickwinkel eines Akteurs7.
Bei der Betrachtung der Schlacht von Actium soll der Fokus nicht allein auf dem Schlachtenverlauf selbst liegen. Auch die Schlüsselfiguren dieses historischen Ereignisses, allen voran natürlich Octavian, Marcus Antonius und Cleopatra, aber auch, soweit erwähnt, andere Persönlichkeiten, wie etwa der Flottengeneral Agrippa, sollen genauer betrachtet werden. Für die Interpretation der Schlacht bei Actium in ihren verschiedenen Darstellungen wird nicht nur der eigentliche Kampf behandelt, sondern auch die Vorbereitung, etwa die Aufstellung zur Schlacht, als auch die darauffolgende Flucht Cleopatras und Marcus Antonius‘. Die Konzentration auf das Umfeld der Seeschlacht und der einzelnen Personen soll es ermöglichen, den gesetzten Schwerpunkt in Dichtung und Film zu finden und ihm gerecht zu werden.
Im Anschluss an die Betrachtung der einzelnen Dichtungen und Filme sollen die Werke miteinander verglichen werden. Schlachtverlauf, Auffälligkeiten der Schlachtenbeschreibung und handelnde Personen sollen dabei Vergleichspunkte sein. Gibt es zwischen den Dichtern oder zwischen den Spielfilmen deutlich wahrnehmbare Diskrepanzen, werden diese hier ebenfalls erwähnt.
3. Die historische Schlacht bei Actium und ihre Einordnung in die römische Geschichte
Als Hauptquellen für das Wissen um die Schlacht bei Actium sind die beiden Historiker Plutarch mit Antonius und Cassius Dio mit Die Römische Geschichte (gr.: ‘Ῥωμαϊκὴ ἱστορία) zu nennen. Die für die Zusammenfassung zugrunde liegenden Quellen beziehen sich vor allem auf ihre Darstellungen. Beide Autoren wurden jedoch erst nach dem Sieg Octavians über Ägypten geboren und konnten sich daher für ihre Werke nur auf ältere Berichte zur Schlacht verlassen. Zudem ist ihre Perspektivität zu beachten: Es ist anzunehmen, dass beide vom Einfluss des römischen Reiches nicht unberührt blieben und somit das Ereignis selbst aus Sicht der Sieger darstellten. Dementsprechend ist bei den vorhandenen antiken Quellen von einer Verzerrung der historischen Ereignisse auszugehen. Im Gegensatz zur Dichtung jedoch, bei welcher der künstlerische Anspruch der Autoren und der zur Szene passende Pathos zu einer gewollten Abänderung der realen Umstände führen kann, ist bei der prosaischen Geschichtsschreibung eher die Absicht der wirklichkeitsgetreuen Schilderung anzunehmen.
Die Schlacht bei Actium stellt den entscheidenden Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen Octavian und Marcus Antonius dar. Diese beiden Männer hatten nach der Ermordung Gaius Iulius Caesars in den Iden des Märzes 44 v. Chr. gemeinsam mit Marcus Aemilius Lepidus das zweite Triumvirat gebildet. Lepidus jedoch verlor nach dem Sieg über Sextus Pompeius an politischer Bedeutung und die beiden anderen Triumvir teilten das Römische Reich durch den Vertrag von Brundisium unter sich auf. Augustus erhielt den Westen, Marcus Antonius den Osten. Zur Bekräftigung dieses Vertrages vermählten sich Marcus Antonius und Augustus‘ Schwester Octavia miteinander. Diese jedoch verstieß er für Cleopatra VII., auch wenn unklar bleibt, ob er die ägyptische Königin anschließend tatsächlich rechtmäßig geheiratet hat. Dieser Ehebruch war aber nicht der einzige Grund für den später folgenden Krieg. Es ist anzunehmen, dass Octavian von Anfang an plante, auch den zweiten Triumvir politisch unschädlich zu machen. Gleiches kann auch von Antonius angenommen werden, der jedoch einfach mehr Zeit benötigte, seinen Teil des Reiches zu stabilisieren. Die Lossagung von Octavia lieferte allerdings Material und Möglichkeiten, gegen Antonius zu sprechen. Octavian sorgte mit Propaganda dafür, dass die Mehrheit des römischen Volkes Marcus Antonius negativ gegenüberstand. Ebenso wurden Schmutzkampanien von Antonius gegen Octavian geführt und waren mitunter ebenso erfolgreich. Sittlicher und physischer Verfall wurden Antonius ebenso angedichtet wie dessen Abkehr von allem Römischen. Octavian hingegen musste in veröffentlichten Briefen Schmähungen über seine sexuellen Ausschweifungen über sich ergehen lassen. Der sich zuspitzende Konflikt lief auf eine physische Auseinandersetzung hinaus.8
Ab dem Sommer 32 v. Chr. bereiteten sich beide Parteien deutlich auf einen Kriegsfall vor. Die Umgebung von Actium wurde dabei vermutlich recht früh als Ort des Entscheidungskampfes ausgewählt. Ebenso war es Antonius‘ Plan, die Dank Cleopatra stark ausgebaute Flotte im Kampf gegen Octavian zu nutzen. Octavians Flottengeneral Agrippa wagte im Jahr 31 v. Chr. schließlich die ersten großen Angriffe mit der römischen Schiffsmacht und nutzte dabei die ruhigen Tage des ansonsten sturmgeplagten Jahresbeginns aus, um die ägyptische Seite zu überraschen. Von der so eroberten, strategisch wertvollen Position aus konnte Agrippa die Versorgung der Streitkräfte des Antonius einschränken. Die daraus entstehende Ablenkung nutzte Octavian, um seine Landstreitkräfte im Norden bis in die Nähe von Actium zu bewegen. Antonius reagierte und verlagerte seine Streitkräfte selbst dorthin.9
Ein weiteres Mal war es Agrippa, der mit einem überraschenden Angriff einen für Antonius wichtigen, strategischen Punkt einnahm: die Insel Leukas. So war die ägyptische Seite, die bis dahin mit einer Defensivstrategie noch versucht hat, die römische Belagerung auszusitzen und auf deren Rückzug zu warten, in größerer Bedrängnis, da die Versorgung der Streitkräfte nur noch über den Landweg erfolgen konnte. Weitere Einnahmen wichtiger Stationen durch Agrippa folgten. Desertationen und Krankheiten nahmen in Antonius‘ Lager vermehrt zu und schwächten seine Streitkraft.10
Ein viertägiger Sturm verzögerte den eigentlichen Beginn der Seeschlacht11. Die Schlacht bei Actium fand schließlich am Morgen des 2. September 31 v. Chr. statt. Zahlenmäßig waren die Streitkräfte Octvians mit 400 Schiffen den 170 Schiffen von Marcus Antonius deutlich überlegen. In diese Rechnung fallen nicht die etwa 60 Transportschiffe Cleopatras, die vor allem ihrer Flucht dienen sollte. Selbst mit diesen war das Mengenverhältnis jedoch nicht ausgeglichen.12
In ihrer Zusammenstellung unterschieden sich die Flotten beider Seiten in erheblichen Maße. Antonius‘ Schiffe bestanden vor allem aus schweren Schlachtschiffen, ausgerüstet mit Geschütztürmen und eisenverstärkten Bordwänden als Schutz gegen Rammangriffe. Die Anzahl der Ruderreihen soll bei vier bis zehn gelegen haben. Octavians Flotte hingegen bestand vermutlich vor allem aus zwei- bis dreiruderreihigen Schiffen, Liburnen und Trieren. Im Hinblick auf Agrippas Erfolge im Vorfeld und daraus resultierender Kriegsbeute kann aber davon ausgegangen werden, dass auch größere Schiffe mit bis zu sechs Ruderreihen Teil der octavianischen Flotte waren.13 „Es kann also keine Rede von einem Kampf David gegen Goliath sein, wie ihn die Oktavian-freundliche Überlieferung stilisiert“14.
Die theoretische Kampftaktik der octavianischen Flotte war es, durch die hohe Beweglichkeit der kleineren Liburnen nahe an die feindlichen Schiffe heranzukommen und sie durch die Zerstörung von Steuer und Ruder manövrierunfähig zu machen. Dafür jedoch musste ihre Wendigkeit voll ausgeschöpft werden, was eher auf dem Meer statt im seichten Gewässer, wie es zu Kampfbeginn gegeben war, möglich war. Die Schiffe des Marcus Antonius hingegen waren groß und schwerfällig. Sie konnten mit Wurfgeschossen die feindlichen Schiffe bereits aus der Distanz heraus angreifen. Im seichten Gewässer, wo die Liburnen des Octavian in ihrer Wendigkeit eingeschränkt waren, konnten diese Geschütze die feindlichen Schiffe theoretisch sicherer treffen.15
Der Plan des Antonius war allerdings nicht der Sieg in der Schlacht, sondern ein organisiertes Durchbruchs- und Rückzugsgefecht nach Ägypten, um besser vorbereitet an anderer Stelle wieder eine Chance auf einen Sieg zu haben und um Cleopatra die Flucht zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden im Vorfeld die überzähligen Schiffe verbrannt, damit sie Augustus nicht in die Hände fallen würden.16
Marcus Antonius nahm die Kriegskasse mit, verteilt auf Cleopatras Teil der Flotte und rüstete deren Schiffe mit dem Großsegel aus, welches nach dem Durchbruch für eine schnelle Weiterreise sorgen sollte. Seinen Verbündeten und Truppen vertraute Marcus Antonius den Fluchtplan nicht an, um weitere Demotivation und Fahnenflucht zu verhindern. Stattdessen gab er vor, sich für den Sieg zu rüsten. Auch die eigenen Schiffe wurden mit Großsegeln ausgestattet, was sie noch schwerer machte und die Gefahr erhöhte, bei einem gegnerischen Angriff mit Feuer schneller entflammt zu werden. Dafür jedoch konnte Antonius bis zuletzt den Anschein erwecken, dass er keines seiner Schiffe opfern wolle.17
Geplant war nun von Antonius‘ Seite, den Angriff der feindlichen Flotte abzuwarten und durch die Geschütztürme auf den Schiffen die Blockade aufzusprengen. Auf diese Weise sollte im gewöhnlich aufkommenden Nordwestwind Cleopatra mit ihren Schiffen fliehen können. Der Flottenkommandant Agrippa jedoch startete seinerseits keinen Angriff und wartete den ganzen Morgen lang über einen Kilometer entfernt ab. Gegen Mittag kam der erwartete Wind auf, der für Antonius‘ Seite als stilles Kommando für den eigenen Angriff ausgemacht war18. Der linke Flügel begann, den feindlichen Schiffen entgegenzufahren. Um die Schlachtordnung nicht aufzulösen, musste der Rest folgen. Augustus‘ Schiffe ließen sich auf das offene Meer zurücktreiben, was die Einsatzmöglichkeiten der Liburnen deutlich optimierte. Dies jedoch ermöglichte auch den von Antonius gefassten Plan, Cleopatras Schiffen Freiraum für die bevorstehende Flucht zu bieten. Weit genug von der Küste entfernt wendeten die Liburnen und begannen, die gegnerische Flotte zu umschwärmen. Dies forderte von Antonius, die eigene Schlachtlinie weiter auszudehnen, wodurch der geschaffene Vorteil, dass die großen Schiffe ihre Ruder gegenseitig schützten, aufgelöst wurde. Die Liburnen konnten damit beginnen, die gegnerischen Schiffe durch die Zerstörung von Ruder und Steuer bewegungsunfähig zu machen. Der Kampf zwischen beiden Parteien verlief bis zur Flucht von Cleopatras Schiffen, die sich nicht am Kampfgeschehen beteiligten, unentschieden. Die Flucht gelang, als sich zwischen dem Zentrum und dem rechten Flügel eine Lücke auftat und die Schiffe Cleopatras, unterstützt vom Nordwestwind, in voller Fahrt durchbrechen konnten. Antonius‘ Flaggschiff jedoch war in einem Kampf verwickelt und konnte sich nicht lösen, sodass sich der Feldherr für seine Flucht auf ein kleineres Schiff begeben musste. Zwar konnte er auch so entkommen und floh weiter mit seiner Geliebten, sein eigenes Schiff blieb aber zurück.19
Somit war das Hauptziel der Schlacht für Antonius erreicht, jedoch mit deutlichen Verlusten. Dreiviertel seiner Schiffe konnten sich nicht aus dem Kampf lösen und entkommen. Aufgrund des andauernden Widerstandes ließ Octavian, die feindlichen Schiffe mit Brandgeschossen beschießen und versenken, entgegen seines eigentlichen Vorhabens, die Kriegskasse des Antonius zu sichern. Antonius‘ Truppen starben bei diesem Angriff durch Verbrennen, Ersticken, Ertrinken bei der Flucht vor den Flammen oder Selbstmord. Insgesamt verloren 5000 von Antonius‘ Männern bei der Schlacht bei Actium ihr Leben, 30 bis 40 Schiffe wurden versenkt.20
Da die Flucht so geplant und zumindest für Marcus Antonius und Cleopatra erfolgreich war, kann dementsprechend nicht von einem Verrat der Cleopatra an ihren Verbündeten die Rede sein, wie es von den römischen Historikern angenommen wurde. Es handelte sich von Anfang an um eine Kriegsentscheidung für eine Durchbruchsschlacht.21
Zwar bezeichnet das Ende der Schlacht bei Actium nicht auch das Ende des römischen Bürgerkrieges, nach diesem Sieg der römischen Seite jedoch war sein Ausgang bereits abzusehen. Viele Unterstützer und Verbündete wechselten nach der verlustreichen Flucht des Antonius die Seite und unterstützten Octavian. Desertationen wurden ein immer größeres Problem, auch nach Antonius‘ Ankunft in Alexandria. Einen einzigen Sieg erlangte er noch bei einem Reitergefecht nahe der Stadt, der Sieg des Entscheidungskampfes am 1. August 30 v. Chr. jedoch ging an Augustus, der damit Alexandria einnahm. Als Reaktion darauf, nahm Antonius sich noch an diesem Tag das Leben, Cleopatra folgte seinem Beispiel einige Tage später und befreite sich so aus der Gefangenschaft des Octavian. Für seinen Sieg über Ägypten hielt der spätere römische Kaiser schließlich in Rom einen Triumphzug ab.22
4. Horaz - Epoden
Im Epodenbuch des Quintus Horatius Flaccus findet die Schlacht bei Actium an zwei Stellen Erwähnung. Die eine, die erste Epode, behandelt die Gefühle des Dichters vor der Schlacht, die andere, die neunte Epode, bejubelt den Sieg des Augustus über Marcus Antonius. Das lyrische Ich kennt in der ersten Epode den Ausgang der Seeschlacht noch nicht. Da auch für die neunte Epode der Zeitpunkt des Verfassens knapp vor oder nach der Schlacht bei Actium angenommen werden kann23, ist zu vermuten, dass dies auch für die erste Epode der Fall ist. Zusätzlich dazu ist anzunehmen, dass Horaz selbst und der in den Epoden angesprochene Maecenas unter Octavian in Actium anwesend waren24.
4.1 Epode 1
In der ersten Epode verleiht der Dichter seiner Sorge um den Freund Maecenas wegen der bevorstehenden Schlacht Ausdruck. Inhaltlich wird die Seeschlacht kaum dargestellt, nur die ersten Verse geben knapp zu verstehen, welchen bevorstehenden Kampf der Dichter meint. Die Schlacht bei Actium dient in der Epode vor allem als Hintergrund, um zum eigentlichen Thema, der Erkundung der Freundschaft zwischen Maecenas und Horaz, hinzuführen25.
Horaz beschreibt das Vorhaben des Maecenas, auf einer Liburne „den schwimmenden Kolossen“26 entgegenzugehen27. Da die Liburnen vor allem in der octavianischen Flotte vertreten waren, wird hiermit auch dessen Seite gemeint sein. Fraglich ist jedoch, welche Kriegspartei die schwimmenden Kolosse angehören. Möglich wäre gemäß der Textgrundlage sowohl, dass Maecenas auf dem kleinen Schiff gegen die großen segeln wird, folglich gegen Antonius, als auch mit ihnen, also mit Octavian, wobei die erste Interpretation vorzuziehen ist28. Immerhin betont Horaz in den Versen 3 bis 6 auch die damit verbundene Gefahr, welche stärker betont wird, wenn sein Freund gegen die großen Schiffe der feindlichen Flotte antreten muss, als wenn er jene als Unterstützung neben sich hätte29. Auch die ungewöhnliche Verwendung von inter im ersten Vers zusammen mit einem Verb der Bewegung wird normalerweise im Kontext von Aggression oder Angriffen verwendet und bestätigt die erste Übersetzungsmöglichkeit30.
Für den zeitgenössischen Leser scheint die Entgegenstellung von Liburnen zu schwimmenden Festungen bekannt genug zu sein, dass es keiner weiteren Erklärung bedarf, um welches historische Ereignis es sich hierbei handelt. Eine umfassendere Beschreibung, wo sich Maecenas zum Zeitpunkt dieser Epode befindet, scheint nicht notwendig für das Verständnis.
Diese Gegenüberstellung der ungleichen Schiffstypen ist allerdings als starke Vereinfachung zu sehen. Bemerkenswerter ist aber noch, dass es sich um eine Simplifizierung handelt, die explizit von Octavian gewünscht und kurz nach dem Kampf auf diese Weise propagandiert wurde. Die ersten beiden Verse der ersten Epode Horaz‘ unterstützen und fördern somit vor allem das von Octavian veranlasste Bild. Auf diese Weise konnte der siegreiche Feldherr seinen Ruhm noch weiter vergrößern, hat er doch scheinbar gegen eine überwältigende Flotte mit vergleichsweise kleinen Liburnen siegen können.31 Dass sich in der Schiffsflotte Octavians auch größere Schiffe befunden haben, die hier Maecenas durch ihre Anwesenheit schützen könnten, wird zu diesem Zweck übergangen.
Das lyrische Ich stellt die Schlacht bei Actium als gefährliches Unterfangen dar. Einerseits durch das Klagen um seinen Freund, bereits eingeleitet durch die Frage in Vers 3 und 4, ob Maecenas „die Gefahren alle, welche Cäsar drohn, mit eigener Gefahr bestehn“32 will. Andererseits durch seinen Wunsch, den Freund durch den Einsatz des eigenen Lebens Schutz zu bieten, den das lyrische Ich besonders in Vers 23 und 24 kundtut, wenn er sagt: „Gern Kämpf ich in diesen Kampf und jeden andern mit, ganz deiner Güte Wert zu sein“33.
Dieser Entschluss macht nicht nur die innige Freundschaft zwischen Horaz und Maecenas und die Loyalität vom Dichter zum Patron deutlich. Die Kette von Maecenas, der Octavian unterstützt zu Horaz, der Maecenas unterstützt, spiegelt deutlich die Verbundenheit ganz Italiens wieder, das loyal zu Augustus steht, nachdem dieser im Jahre 32 v. Chr. Cleopatra den Krieg erklärt hat34.
Die Stellung des Wortes amice in der Vers 2 zwischen alta navium im vorangegangenen und propugnacula im gleichen Vers kann auch als lokale Position der Liburne, auf welcher Maecenas sich befindet, interpretiert werden. So würde er sich inmitten der feindlichen, bollwerkgleichen Schiffe befinden.35 Dies würde die Sorge des lyrischen Ichs um seinen Freund weiter begründen, aber auch die Heldenhaftigkeit der octavianischen Truppen deutlich hervorheben.
Durch die prominente Stellung der Schlacht bei Actium in den ersten Versen der ersten Epode, erscheint diese als Thema auch als besonders bedeutend für das ganze Epodenbuch36, auch wenn sich in den darauf folgenden Epoden nur die neunte direkt darauf bezieht. Es ist allerdings zu hinterfragen, warum für das eigentliche Thema der ersten Epode, die amicitia, gerade diese Schlacht als Herleitung herangezogen wird. Aus literarischer Perspektive kann angenommen werden, dass es sich hierbei um eine Andeutung für die neunte Epode handelt37, wodurch über das Epodenbuch ein thematischer Bogen gespannt wird, der es zusammenhängender erscheinen lässt.
Möglicherweise nutzt Horaz durch das lyrische Ich an dieser Stelle auch die Gelegenheit, seine Loyalität, nicht nur gegenüber Maecenas, sondern auch zu Octavian aufzuzeigen. Durch ibis als erstes Wort im ersten Vers der Epode wird bereits ein heroischer Ton angeschlagen38, der dadurch auch einen gewissen Stolz mit sich trägt. Folgt man dieser Interpretation, wäre weiter zu hinterfragen, ob der Dichter aus reiner Vaterlandsliebe handelt, oder ob vor allem der Hintergedanke verfolgt wurde, mit der Epode patriotisches Klientel anzusprechen.
4.2 Epode 9
Die neunte Epode des Horaz behandelt die Schlacht bei Actium umfassender als die erste. Rahmenhandlung hierfür ist ein Symposium mit dem lyrischen Ich und Maecenas, welches in seiner Darstellung mit Wein und musikalischer Untermalung griechisch anmutet und auf diese Weise zurückerinnert an das in Griechenland liegende Actium39. Der Sieg des Augustus wird dabei bereits in den ersten beiden Versen angesprochen. Geradezu patriotisch wird nach dem Wann einer Siegesfeier für den Caesar gefragt40. Der Leser wird auf diese Weise schon zu Beginn mit dem militärischen Geschick des Augustus konfrontiert, noch bevor er genau erfährt, welcher Sieg gefeiert werden soll. Die unbestimmte Gefahr für den Herrscher41, welche Horaz in der ersten Epode noch anbrachte, fehlt an dieser Stelle vollkommen. „Die Sorge (…) um Cäsars Wohl“42 wird erst in Vers 37 aufgegriffen. Bis dahin bleibt das Bild eines ruhmreichen, geschickten Feldherrn und Herrschers von Beginn der Epode an erhalten.
Die Ereignisse der Schlacht bei Actium werden ab Vers 11 aufgegriffen. Ab hier teilt sich die Epode auf: Von Vers 11 bis 18 werden die zur Schlacht hinleitenden Ereignisse ausgeführt, in Vers 19 und 20 wird der eigentliche Kampf erwähnt und Vers 21 bis 38 behandeln dessen Folgen43. Die Seeschlacht ist dabei Dreh- und Angelpunkt der Epode. Auch wenn die vorangegangenen Beschreibungen sie nicht direkt behandeln, tragen sie doch maßgeblich zur Entwicklung der Ereignisse bei. Durch Horaz‘ Darstellung aus Sicht eines Mitgliedes der Seite des Augustus‘44 wird bereits durch die Hinleitung zur Schlacht ein Gefühl für die gegnerische Seite erzeugt, dass sich natürlich auch auf das Hauptereignis überträgt und auswirkt. Auch wenn die eigentliche Seeschlacht in Horaz‘ neunter Epode nur zwei Verse einnimmt, bietet das Gedicht durch Vorgeschichte und Folgen des Ereignisses dennoch einen tieferen Einblick in das Schlachtgeschehen.
Für die Hinführung zur Schlacht bei Actium richtet Horaz in den Versen 11 bis 16 den Blick auf ein antonisches Feldlager. Es fällt dabei auf, dass das lyrische Ich sich hier im Besonderen auf Cleopatra und nicht auf Marcus Antonius bezieht, als er seiner Klage über die verräterischen Römer Ausdruck verleiht. Er bleibt in seiner Epode bei der offiziellen, wenn auch verdrehten Darstellung, dass der Krieg gegen Cleopatra und nicht gegen einen Römer geführt wird45. Die römischen Truppen des Antonius wurden in Horaz‘ Darstellung der Cleopatra übergeben, der Übergebende wird in der gesamten Epode nicht ein einziges Mal namentlich erwähnt. Antonius wird schlichtweg ignoriert.46.
Romanus wird in Vers 11 an erster Stelle genannt und betont an dieser Stelle auch Art und Sitte des römischen Bürgers. Als Antithese zum Inhalt des folgenden Verses wird diesem Römer sein Verhalten entgegengestellt. Er „verkauft [sich] in eines Weibes Dienst“47. Das unrömische Verhalten des römischen Soldaten – an dieser Stelle kann aufgrund des Kontextes Romanus mit miles gleichgesetzt werden –, wird auf diese Weise besonders gewichtet48. Eine weitere Betonung der Verwunderung über dieses Verhalten drückt Horaz dadurch aus, dass er für die späteren Generationen spricht, die dies nicht wahrhaben werden wollen49. Mit dieser Aussage impliziert der Dichter an, dass Octavian im weiteren Verlauf der römischen Geschichte siegreich sein wird, andernfalls nämlich gäbe es keinen Grund für diese Verleumdung50. Der Leser wird ein weiteres Mal auf den siegreichen Augustus hingewiesen, noch bevor die eigentliche Schlacht in der Epode überhaupt begonnen hat.
Horaz hält sich, wie auch beim Ignorieren des Marcus Antonius, in Vers 12 an eine weitere zeitgenössische Konvention, indem er Cleopatras Ziel der Unterjochung des ganzen römischen Reiches andeutet51. Der römische Soldat ist verkauft an diese Frau52. Mit diesem zeitgenössischen Kontext ist dabei auch der Romanus in Vers 11, sowie der in Vers 13 darauf bezogene miles als kollektiver Singular für den römischen Soldaten im Allgemeinen aufzufassen53. Die Verwendung des Singulars kann an dieser Stelle natürlich als gewollte Doppeldeutigkeit Horaz‘ interpretiert werden und der Leser kann den Romanus als Synonym für Marcus Antonius auffassen. Für diese Lesart spricht Antonius‘ erotische Dienstbarkeit gegenüber Cleopatra, was in diesem Fall emancipatus feminae ausdrücken würde54. Auf diese Weise würde Marcus Antonius zwar nicht unerwähnt bleiben, dafür aber der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Eine positive Darstellung erfährt er auf keine der beiden Weisen.
Für Cleopatra betont Horaz dabei mit femina nur ihr Geschlecht und damit auch, dass ihre Anwesenheit im Feldlager unangebracht ist55. Diese Betonung führt auch zur Verdeutlichung eines Paradoxons, denn Übergeben eines freien Römers als Sklave an eine Frau ist vom römischen Recht aus gesehen vollkommen unmöglich56. Durch die Darstellung einer unsinnigen und rechtswidrigen Handlung, zudem ein weiterer Bruch mit der römischen Sitte, betont der Dichter ein weiteres Mal die für einen vernünftigen Römer nicht nachvollziehbare Handlungsweise der gegnerischen Seite.
Das Paradoxon wird in die Verse 13 und 14 weitergetragen und erweitert, denn hier sollen die durch die Übergabe an Cleopatra zu Sklaven gemachten Römer auch den Eunuchen der Königin dienen. Diese sind selbst Sklaven oder ehemalige Sklaven, was die Soldaten weiter degradiert57. Die Absurdität der Umstände wird durch diese Erweiterung des Paradoxons intensiviert. Die Gegner Octavians erscheinen, obwohl teilweise römisch, verfremdet, womit die Gedanken an einen Krieg Römer gegen Römer weiter in den Hintergrund treten.
Durch die Übertonung der orientalischen Befehlshaber in den Versen 12 bis 14 macht Horaz deren politischen Einfluss im östlichen Reich deutlich. Er festigt weiterhin das Bild, dass es sich bei dem beschriebenen Krieg nicht um einen Bürgerkrieg handelt. Marcus Antonius ist nur deswegen als Gegner anzusehen, weil er von der Königin an den Rand gedrängt oder verführt wurde.58
Der Dichter definiert genauer den Dienst, den der römische Soldat gegenüber der ägyptischen Königin zu erfüllen hat, indem dieser „ihr als Kriegsknecht Waff und Pfahl“59 hinterherträgt. Er muss folglich entweder für sie einen marschierenden Trupp bilden, falls die Beschreibung vor der Schlacht sich über einen längeren Zeitrahmen bezieht, oder für sie ein Lager errichten, bevor die Fronten bewegt werden und die Schlacht auf das Meer verlagert wird60. Die erste Interpretationsmöglichkeit verweist auf einen lang andauernden Dienst des Soldaten gegenüber Cleopatra. Das Versetzen des Feldlagers wirkt dabei geradezu schikanierend und lässt die Königin entsprechend negativ wirken. Die zweite Variante würde zusätzlich die Erzählung in der Epode weiter zur eigentlichen Schlacht führen.
Obgleich Horaz das Schicksal des römischen Soldaten mit der unrechtmäßigen Versklavung eines Freien vergleicht, erzeugt er dennoch kein Mitleid für ihn. Mit der Verwendung von potest in Vers 14 zeigt er auf, dass der Römer selbst für seine Lage verantwortlich ist, dass er die Möglichkeit einer Desertation zu Octavian nicht wahrgenommen hat61. Horaz erzeugt im Leser die Annahme, die Soldaten unter Marcus Antonius hätten eine Wahl gehabt. Da dieser tatsächlich vor der Schlacht bei Actium mit Desertationen zu kämpfen hatte, die seine Truppengröße erheblich minderte, zeigt der Dichter hier keinen unmöglichen Vorschlag auf. Die römischen Soldaten, die auf ägyptischer Seite geblieben sind, erscheinen trotz der Herabwürdigungen, die ihnen entgegengebracht werden, belehrungsresistent. Sie unter diesen Umständen weiterhin als richtige und wahre Römer anzusehen, ist aus diesem Blickwinkel heraus fragwürdig.
Dass Cleopatras Anwesenheit im Feldlager ganz und gar unangebracht ist, macht Horaz in den Versen 15 und 16 deutlich. „Unter der Feldstandarten – o der Schande! – schaut der Sonne Blick ein Mückengarn!“62. Hier wird die Verwunderung bis Abscheu des lyrischen Ichs deutlich, dass im Heerlager, in einer militärischen Umgebung, etwas derart schändliches wie ein Moskitonetz auftaucht63. Auch drückt er auf diese Weise Dekadenz und das Luxusbedürfnis Cleopatras aus, welches anscheinend auch Marcus Antonius befallen hat64. Die Sonne wird hierbei als Betrachter und Entdecker des Moskitonetzes aufgeführt, wie sie in der Dichtung insgesamt häufig als Zeuge für schändliches Verhalten erscheint65. Die Unsinnigkeit dieses Objektes inmitten des Feldlagers wird in den folgenden Versen verstärkt und damit auch die Unfähigkeit Cleopatras als militärische Führungsperson betont. Mit der Beschreibung des unrömischen Lagers wird der Gegner weiter verfremdet.
Die Verse 17 und 18 gehen genauer auf das bereits angedeutete Thema der Desertation ein: Zweitausend gallische Reiter, genauer Galater unter König Amyntas, wechseln etwa eine Woche vor der Schlacht bei Actium die Seiten66. Dieser Akt des Verrates verstärkt das bisherige Bild in der Epode. Selbst Nicht-Römer scheinen in der Lage, ehrenhaft zu handeln und sich von der falschen Seite abzuwenden. Es bleibt die unausgesprochene Frage im Raum stehen, warum dies nicht auch die Römer unter Antonius tun.
Bei der Darstellung der gallischen Überläufer beschreibt Horaz die Desertation nicht aus einem Akt der militärischen Überlegenheit des Augustus heraus. Vielmehr scheinen die Reiter aus einem inneren Verlangen heraus die caesarische Seite zu wählen. Dies drückt zum einen „frementis (…) equos“67 aus, bei dem sich die Gefühle der Reiter auf ihre Pferde übertragen68. Weiterhin unterstützt „canantes Caesarem“69 die Emotionalität ihrer Entscheidung. Dieses Besingen des Feldherrn entspricht nämlich der Art und Weise, wie dieser Stamm es gewohnt ist, in die Schlacht zu ziehen70.
Die Einbindung des Caesars in ihren Kampfgesang bezeugt damit eine besondere Verbundenheit zu ihrem neuen Feldherrn. Dies lässt die Römer auf der ägyptischen Seite verstärkt in negatives Licht rücken, ihr Verhalten wird für den Leser noch unverständlicher.71
Mit zwei Versen Umfang wird die eigentliche Kampfhandlung der Schlacht bei Actium im Vergleich zur Vor- und Nachbehandlung nur sehr knapp beschrieben. Und selbst dabei gilt es zu hinterfragen, welchen Abschnitt der Seeschlacht Horaz in den Versen 19 und 20 ausführt. „Des Feindes Flotte birgt sich in des Hafens Bucht, die Schiffe ostwärts heimgewandt“72 lässt drei Zeitpunkte zu:
Zum einen kann es sich hierbei um den Wendepunkt der Schlacht handeln, nachdem der Durchbruchsversuch der ägyptischen Seite gescheitert ist. Der Fokus läge hier auf der Flotte des Antonius, welche, abgesehen von etwa vierzig Schiffen, es nicht geschafft hat, zu fliehen, von Octavian im Kampf gebunden wurde und somit zurückblieb. Dafür spricht die Verwendung von sinistrorsum citae in Vers 20 als Beschreibung eines Rückzuges, latere in Vers 19 als Verstecken vor dem Feind und die Bezeichnung hostiles, dass die Schiffe also noch immer als verfeindet angesehen werden. Gegen diese Interpretation kann sprechen, dass es zwischen den Desertationen in den Versen 17 und 18 und der Niederlage in der Seeschlacht in diesen beiden Versen ein starkes Ungleichgewicht gibt. Wird die vorangegangene Fahnenflucht aber als Bedingung gesehen, dass Marcus Antonius aufgrund von Truppenmangel keine Schlacht an Land mehr führen konnte, werden die Verse 17 und 18 ausschlaggebend für den Verlauf des Krieges.73
Mit dieser Interpretation erscheint der Sieg Octavias bei der Schlacht von Actium unter anderem als Folge für das schamhafte, unrömische Verhalten der Gegnerseite im Vorfeld des Kampfes. Durch das Beispiel der darin begründeten Niederlage wird die römische Sitte positiv und als überlegen dargestellt.
Die zwei anderen Möglichkeiten, um welchen Zeitpunkt innerhalb der Schlacht bei Actium es sich in diesen beiden Versen handelt, haben weniger Halt in der Interpretation, sollen aber dennoch auf ihre mögliche Wirkung auf den Leser untersucht werden.
Es kann sich in den Versen 19 und 20 auch um den Moment des misslungenen Durchbruchsversuchs selbst handeln, nach Cassius Dio ausgelöst durch Gaius Sosius. Da jedoch bereits in den folgenden Versen ungeduldige Forderungen nach einem Triumphzug folgen, erscheint diese Lesart als zu wenig kraftvoll, um sie sofort mit einem sicheren Sieg in Verbindung zu setzen.74 So gelesen allerdings erscheinen das taktische Vermögen und der militärische Sachverstand der ägyptischen Seite als derart schwach, dass ein Sieg über sie keiner weiteren Erklärung bedarf.
Als drittes kann eine Parallele zu den vorangegangenen Versen der Desertation der gallischen Reiter gezogen werden. Bei den sich im Hafen verbergenden Schiffen kann es sich ebenfalls um Fahnenflüchtige handeln, die den Kampf gegen Octavian verweigern. Gegen diese Lesart spricht allerdings nicht nur der Mangel an historischen Belegen für eine solche Art des Verrates. Auch die Verwendung von hostiles in Vers 19 zeigt an, dass es sich noch immer um Feinde der Römer handelt, ebenso wie latent … cita im gleichen Vers eher ein feiges Verstecken nach einem Rückschlag andeutet.75 Ebenso wie in der ersten Interpretation wird auch bei dieser deutlich, dass das schändliche, unrömische Verhalten Marcus Antonius‘ und die scheinbare Übertragung der Befehlsgewalt an Cleopatra maßgeblich für die Niederlage der ägyptischen Seite bei Actium ist.
Wie auch immer die Verse 19 und 20 gelesen werden, die Seite Marcus Antonius‘ und Cleopatras erscheinen bei keiner Variante in einem guten Licht. Stattdessen wird die Überlegenheit der römischen Seite deutlich.
Als klare Bewertung der ägyptischen Seite kann die Verwendung von „sinistrorsum“76 gedeutet werden. Neben der rein geografischen Richtung aus dem Blickwinkel des lyrischen Ichs, weg von ihm, kann hierbei auch die Bedeutung der unglücklichen Seite angesprochen werden, also die des Verlierers oder des Vaterlandverräters77. Selbst wenn Horaz aber eine rein geografische Angabe machen wollte, werden dennoch beim Leser die anderen Konnotationen ins Gedächtnis rufen. Damit wird, ob gewollt oder nicht, die ägyptische Seite weiter herabgewürdigt, was auch in das bisher erzeugte Bild passt.
In den anschließenden Versen wird, zwei Mal betont mit dem Siegesruf „io Triumphe“78, der Sieg verkündet. Sofort wird der „aureos (…) currus“79 angesprochen, der goldene Wagen, auf dem der triumphator beim Triumphzug steht80. Noch ungeduldiger erscheint das lyrische Ich dadurch, dass es mit „Io Triumphe, tu moraris“81, gerade einmal einen Vers nach dem Sieg bei Actium, den Triumph als personifizierten Gott82 anruft, um seiner Forderung Ausdruck zu verleihen. Durch diese Ungeduld und den schnellen Wechsel vom kurzen, fast unerwähnt gebliebenen Kampf zu Freudenschreien wirkt der Sieg bei Actium so, als wäre er Octavian als Feldherrn ohne Probleme gelungen. Der reale Erfolg bestätigt hierbei die Wirkung, die der Dichter erzielt. Der Krieg selbst ist an dieser Stelle zwar noch nicht beendet, schließlich ist Cleopatra und Marcus Antonius die Flucht mit etwa vierzig Schiffen gelungen. Die Siegesbekundungen des lyrischen Ichs jedoch lassen am endgültigen Sieg nicht mehr zweifeln. Auch dies entspricht den realen Begebenheiten, war doch die Niederlage bei Actium für Antonius der markante Punkt für seine später folgende Niederlage.
Die Leistung Octavians als Feldherr wird noch über die anderer bekannter Feldherrn, wie Marius83 und Scipio Africanus84 gestellt, wenn es heißt: „solch eines Feldherrn trugst du nicht Heim aus Jugurthas Krieg, ihm gleich. Der Afrikaner nicht, dem auf Karthagos Schutt sein Heldensinn ein Mal erbaut.“85. Durch diesen Vergleich der Kriege der beiden Feldherren gegen ihre afrikanischen Feinde wird auch der Kampf des Augustus zu einem bellum externum gemacht86, der reale Bürgerkriegscharakter tritt in den Hintergrund.
Die Verse 27 und 28 zeigen, dass der Feind „besiegt zu Wasser und zu Land“87 ist. Zwar fand die Schlacht bei Actium nur auf dem Meer statt, der Verlust der Landstreitkräfte bei der Flucht Marcus Antonius‘ kann aber in diesem Sinne auch als Niederlage angesehen werden, die Dichtung ist demnach nur bedingt hyperbolisch. Zudem handelt es sich bei dieser Formulierung quasi um eine obligatorische Formulierung für einen siegreichen Feldherrn.88 Es wird demnach vor allem der Erfolg in der Schlacht betont.
Weiterhin wird in den Versen 27 und 28, wie auch durch die Verwendung von Romanus in Vers 11 und miles in Vers 13 auf den namentlich ungenannt bleibenden Marcus Antonius verwiesen. Der Feind wechselt bei seiner Flucht die Kleidung, vom roten Generalsmantel zum Mantel eines einfachen Soldaten, eine Handlung, die bereits berühmte Unterlegene, wie Pompei, Lepidus und Sextus vollzogen haben89. Antonius wird auf diese Weise in deren Reihe eingeordnet, seine Niederlage mit ihrer gleichgesetzt. Der Vermutung, dass hostis aus Vers 27 Antonius meint, widerspricht aber die Tatsache, dass Octavian diese Formulierung für Antonius aus dem bereits genannten Grund der Bürgerkriegsverleumdung ablehnte90. Hostis kann demnach auch einen nicht näher spezifizierten Feldherrn benennen91. In beiden Fällen bleibt der ägyptischen Seite die deutliche Niederlage nicht erspart. Sollte Antonius hier doch gemeint sein, erfährt er eine besondere Schmähung.
In den Versen 29 bis 32 spekuliert das lyrische Ich über das geografische Ziel der Flucht des besiegten Feindes: „Er mag nach Kreta gehen, (…) er suche sich die südgepeitschten Syrten auf, er treib umher auf falscher See“92. Die dreifache Anapher mit aut drückt hierbei die Ungewissheit und Verwirrung über den genauen Zielort Antonius‘ aus93. Einen weiteren Seitenhieb muss dabei der fliehende Feind ertragen, wenn der Dichter beschreibt, er segle „mit Winden, die für ihn nicht wehn“94. Aufgrund seines bisherigen Verhaltens und dem Abwenden von römischen Sitten kann das lyrische Ich nicht glauben, dass die Götter dem Feind gute Winde und Glück bei der Seefahrt gewähren werden95. Damit wird der Eindruck erweckt, dass mit der Niederlage und der feigen Flucht nun auch die Unsterblichen gegen Marcus Antonius stehen. Auf diese Weise bleibt ihm nichts anderes übrig, als dorthin zu segeln, wo der Wind ihn hinträgt96. Dies bedeutet den absoluten Kontrollverlust.
Vom Vers 33 bis zum Ende der neunten Epode verlagert sich die Handlung wieder auf das Symposium mit Maecenas. Dieser abschließende Teil unterstützt die Rahmenhandlung, trägt also vor allem das Gefühl des Schlachterlebnisses des Soldaten mit sich.
Über die gesamte Epode hinweg verändert sich die Stimmung des lyrischen Ichs und so wird auch der Leser zum Empfinden passender Emotionen verleitet. Sie beginnt mit der Freude über den Sieg und das Wohl des Caesars, wechselt zur Abscheu über das Verhalten der gegnerischen Fraktion, zur Ungeduld wegen des Wartens auf einen Triumphzug und endet schließlich in einer patriotischen Angst um den römischen Herrscher.97
In der neunten Epode wird besonders deutlich, wie groß der Einfluss der vorangegangenen Propaganda ist, der Krieg werde gegen Cleopatra geführt. Zum einen die Nichtnennung Marcus Antonius‘, je nach Interpretation namentlich oder komplett, und die Überbetonung des ägyptischen Einflusses im gegnerischen Feldlager zeigt dies. Aber auch der bereits in den ersten Versen geäußerte Wunsch nach einem Triumphzug verneint die Möglichkeit, es habe sich um einen Bürgerkrieg gehandelt, da einer solcher ansonsten nicht hätte abgehalten werden können98. Ob diese Darstellung nun den Einfluss Augustus‘ auf die zeitgenössische Dichtung wiederspiegelt oder Horaz‘ eigene Auffassung zu diesem Krieg, der Effekt für den Leser bleibt der gleiche.
In der gesamten Epode wird betont, dass Augustus für den Sieg im Krieg gegen Cleopatra den Triumphzug verdient hat. Das ungeduldig wirkende lyrische Ich reißt dabei den Leser mit in seine Euphorie und lässt keine Zeit, die Umstände des Krieges weiter zu überprüfen. Denn erst die strikte Verleumdung, dass es sich bei den vergangenen Kämpfen und Schlachten um einen Bürgerkrieg handelt, ermöglicht einen solchen Triumphzug für Octavian99. Der historische Triumphzug des Augustus belegt den Erfolg der propagandierten Darstellung deutlich.
Horaz vereint in seiner neunten Epode zwei große, politische Themen: das Klagen über den moralischen Verfall Roms und die Lobpreisungen für Augustus100. Das erste Thema prangert das lyrische Ich offenkundig durch den Verrat der Römer an, die sich Cleopatra und ihren Eunuchen unterworfen haben. Das zweite Thema zieht sich als roter Faden durch die gesamte Epode, angefangen von seinem Siegesfeierwunsch in den ersten Versen bis zum Kundgeben der Sorge um den Herrscher in den letzten. Durch diese Lobpreisung wird der Wechsel Horaz‘ politischer Standpunktes vom Republikaner zum Unterstützer des Augustus deutlich101. Vorausgesetzt, man geht den Schritt und setzt das lyrische Ich und den Autor in diesem Fall gleich.
5. Vergil - Aeneis VIII, Vers 671 bis 713
Bei Vergil wird die Schlacht von Actium im achten Buch der Aeneis aufgegriffen. Die Darstellung ist Teil der Ekphrasis des Schildes, welches Vulcan auf Bitten der Venus geschmiedet hat. Diese Beschreibung „fand ihre Anregung durch die Ilias 18,478-608, wo der Schmiedegott Hephaistos für Achill einen neuen Schild herstellt“102 Im Gegensatz zum Dichter Homer beschreibt Vergil jedoch Ereignisse der römischen Geschichte, von der Gründung Roms bis zum Sieg Octavians über Marcus Antonius in Ägypten, und setzt so den zeitgenössischen römischen Leser in Beziehung mit dem Dargestellten103. Die komplette Schildbeschreibung reicht dabei von Vers 608 bis 731, die Seeschlacht bei Actium von Vers 671 bis 713. Dieser letzte Teil der dargestellten römischen Geschichte nimmt mit über vierzig Versen dadurch einen großen Anteil der Beschreibung ein. Eine prominente Stellung erhält die Schlachtendarstellung aber nicht allein durch ihren Umfang in der Aeneis, sondern räumlich, durch ihre Position auf dem beschriebenen Schild. Die Seeschlacht befindet sich hier in der Mitte des Bildes104 und wird somit auch für den gedachten Betrachter zum Mittelpunkt der römischen Geschichte, im Vergleich dessen die anderen Ereignisse wortwörtlich zur Rahmenhandlung werden.
Der Beginn der Schlacht von Actium in dieser Darstellung wird in den Versen 671 bis 675 durch eine Landschaftsbeschreibung eingeleitet. Bis Vers 674 verwendet Vergil dabei das Bild eines Gewässers. Der Verwendung von aureus und argentus lassen hierbei durch den Bezug zum wertvollen Edelmetall die Szenerie erhaben und herrschaftlich wirken105. Dieses Gefühl der Erhabenheit wird später mit dem zukünftigen Sieger der Schlacht verbunden.
Noch bevor die eigentlichen Schlachtenteilnehmer oder ihre Schiffe erwähnt werden, wird mit den Verben spumare in Vers 672 und verrere und secare in Vers 674 das Gewässer als unruhig und aufgeregt beschrieben, zum Teil ausgelöst durch die Bewohner des Wassers, den Delphinen. Zum einen erscheint das eigentlich starre Abbild auf dem Schild auf diese Weise sehr lebendig. Zum anderen kann in diesen Versen aber auch die reale Unruhe auf dem Meer, ausgelöst durch die andauernden Stürme, welche den Schlachtbeginn verzögert hatten, hineingelesen werden. Ob dies vom Dichter intendiert war, kann hinterfragt werden, es wäre jedoch eine detailgenaue Darstellung des Schlachtenverlaufes.
Erst ab Vers 675 beschreibt Vergil das Auftauchen der Menschen auf diesem Gewässer, indem er plötzlich die bereits angekommene Flotte beschreibt106. Die militärischen Vokabeln classis und bellum in Vers 675, sowie instructus Mars in Vers 676 machen an dieser Stelle bereits unmissverständlich deutlich, dass im Folgenden ein Kampf zu erwarten ist. Auch hier wird durch den Vergleich der Fluten mit glänzendem Gold107, die bevorstehende Schlacht als erhaben angedeutet und nicht mit einem ehrlosen Gemetzel gleichgesetzt.
Nachdem die Anwesenheit der Flotten im Allgemeinen erwähnt wurde, geht Vergil in den Versen 678 bis 688 auf die beiden beteiligten Parteien der Schlacht ein.
Auf der einen Seite steht Augustus, von Vers 678 bis 684 wird seine Kriegspartei genauer betrachtet. Seine Gestalt zeichnet sich dabei durch besondere Erhabenheit aus. In der Schildbeschreibung wird ein Bild von Augustus erzeugt, wie er hoch auf dem Deck steht, Flammen an seinen Schläfen108. Mit diesem Flammenzeichen wird gedeutet, dass Octavian als Julier unter göttlichem Schutz steht109. Der Caesar verkörpernde Stern am Himmel, der über seinen Scheitel steht110 wird ebenfalls als gutes Omen deutlich, hat aber noch eine weitere wichtige Bedeutung: „Ein Komet, kurz nach Caesars Tod erschienen, wurde als dessen Vergöttlichung gedeutet. Die beschriebene Zuordnung zu Augustus legt auch für diesen eine Apotheose nahe“111. Der hoch stehende Feldherr wird in der Dichtung derart von göttlichen Zeichen umgeben, dass das Wohlwollen der Unterblichen für die kommende Kriegshandlung eindeutig ist.
Es ist anzunehmen, dass es die göttlichen Zeichen lyrische Mittel der Darstellung sind. Flammenzeichen und Komet werden nicht im richtigen Moment um Oktavian herum aufgetaucht sein, um den göttlichen Beistand zu signalisieren. Die hier begonnene Einflechtung des Übernatürlichen in das Schlachtengeschehen und die göttlichen Zeichen auf Octavians Seite bereitet jedoch den Weg für das spätere, direkte Auftauchen und Eingreifen der Götter.
Augustus zieht nicht allein in den bevorstehenden Kampf. Er führt die Italer112 und kann dabei voll und ganz auf die Unterstützung Roms setzen. Um dies darzustellen, fasst Vergil zusammen, mit welche Gruppen die Italer verbunden sind: der Senat und das Volk, sowie die Götter, in der Aufzählung aufgeteilt in Penaten, also die Hausgötter, und mächtigen Götter113. Mit der Verwendung von „cum patribus populoque“114 erinnert Vergil an die bekannte und gängige Formulierung senatus populusque Romanus 115, wodurch sich abermals der römische Leser direkt angesprochen und sich beim Lesen Octavians zugehörig fühlen kann. Der ganze Vers 679 lässt zudem an „cum sociis natoque penatibus et magnis dis“116 aus dem früheren Teil der Aeneis erinnern. Schon die an dieser Stelle erwähnten Schutzgötter werden auf diese Weise wieder zur Gewährleistung der künftigen Größe Roms benannt117. Dass auch hier wieder das Übernatürliche parteiergreifend mit Octavians Seite verbunden wird, unterstützt die vorangegangene Vergöttlichung des Feldherrn.
Als weiterer Verbündeter wird Marcus Vipsanius Agrippa von Vers 682 bis 684 namentlich erwähnt. Auch er wird erhaben dargestellt, „von Winden und Göttern begünstigt“118. Durch die in Vers 684 erwähnte Schiffskrone, „ein militärischer Orden für besondere Tapferkeit“119, mit der er „für den Sieg über Sextus Pompejus in der Schlacht bei Naulochus 36 v. Chr.“120 ausgezeichnet wurde, wird deutlich gemacht, dass ein weiterer fähiger und bekannter General für die römische Seite kämpft.
Auf die Erwähnung weiterer Führungspersönlichkeiten der octavianischen Seite verzichtet Vergil an dieser Stelle. Eine solche Aufzählung würde die prominente Stellung der beiden genannten Feldherrn unwillkürlich herabsetzen. So jedoch nimmt Octavian ganze fünf Verse für sich allein in Anspruch, Agrippa weitere drei. Damit ist schon allein durch den Umfang eine Hierarchie aufgebaut worden, die sowohl dem vergöttlichten Julier, als auch dem wichtigsten General bei der Seeschlacht gerecht wird. Für die Darstellung reicht es daher aus, die beiden wichtigsten Gestalten der römischen Seite genauer beschrieben zu haben.
Durch diese Aufzählung der Verbündeten des Augustus, sowohl sterblicher, als auch unsterblicher Natur, und der Ehrfurcht erzeugenden Beschreibung des Feldherrn selbst, wird die römische Seite schon vor Beginn des Kampfes in ein positives Licht gerückt. Die gesamte Beschreibung wirkt stolz und kampfbereit. Weder werden hier vom Dichter Formulierungen gewählt, die ein negatives oder neutrales Bild von der Seite Octavians erzeugen könnten, noch nutzt Vergil überhaupt negativ konnotierte Worte, die ihre Grundstimmung übertragen könnten. Stattdessen sorgen Apotheose, das Herausstellen militärischer Erfolge und die Aufzählung der Verbündeten, mit denen sich auch der römische Leser verbunden fühlen kann, für eine Oktavian-freundliche Darstellung.
Im Gegensatz zu den sieben Versen, welche für die Beschreibung der Seite des Augustus aufgebracht werden, werden für Marcus Antonius und seine Verbündeten nur vier Verse angeführt. Vers 685 und 686 beschäftigen sich dabei nur mit dem Feldherrn. Obwohl er ein Römer ist, wird er verfremdet dargestellt. Seine Streitkraft ist barbarisch, die Waffen seiner Kämpfer von den römischen verschieden121. Auf diese Weise erscheint er weniger wie ein vollwertiger Römer, der Kampf gegen ihn lässt nicht sofort den negativen Gedanken eines Bürgerkrieges aufkommen.
Dass Antonius hier als Befehlshaber von Orientalen auftritt, lässt ihn negativ erscheinen122, ja selbst seine Betitelung als victor erscheint angesichts seiner baldigen Niederlage vor allem ironisch123. Seine militärischen Erfolge werden in einem Vers knapp zusammengefasst. Er ist „Sieger bei Völkern des Ostens, am roten Meere“124. Obwohl diese Erwähnung inhaltlich auf sein Können und Kompetenz als Feldherr schließen lassen müsste, wirkt die Betonung, dass er den Siegertitel im Osten trägt, vor allem geringschätzend. Aufgegriffen wird mit diesen Worten indirekt, dass Marcus Antonius seinen Triumph vom Kampf mit Parthern und Armeniern statt in Rom in Alexandria gefeiert hat125.
Es folgt eine kurze Aufzählung der Gruppen, aus denen die Streitkräfte des Antonius bestehen: Ägypten, Truppen des Orients und Baktra126. Eine besondere Hervorhebung erfährt am Ende der Aufzählung Cleopatra, die in Vers 688 als seine ägyptische Gattin umschrieben wird und bei deren bloßen Erwähnung das lyrische Ich der Schildbeschreibung ein fluchendes nefas nicht unterdrücken zu können scheint127.
Namentlich wird Cleopatra nicht genannt, ebenso wenig in den Versen 696 und 707, in denen die Beschreibung regina auszureichen scheint. Dass ihr Name an diesen Stellen nicht ausgesprochen wird, ist nicht ungewöhnlich für die augusteische Literatur, es handelt sich hierbei um da Ergebnis der erfolgreichen Propaganda gegen Marcus Antonius128. Auch das Nomen nefas ist unter diesem Blickwinkel nicht zufällig gewählt. Vom Verb fari abgeleitet beschreibt nefas etwas, das nicht ausgesprochen werden darf, ein Tabu, dass sich direkt auf Cleopatras Namen bezieht129.
[...]
1 vgl. Schäfer 1987, S. 204.
2 vgl. Schäfer 1987, S. 203f.
3 vgl. Faulstich, Strobel 2013, S. 78f.
4 vgl. Faulstich, Strobel 2013, S. 74-79.
5 vgl. Korte 2004, S. 27.
6 vgl. Korte 2004, S. 28.
7 vgl. Armer 1997, S. 251ff.
8 vgl. Schäfer 2006, S. 188-196.
9 vgl. Schäfer 2006, S. 214-220.
10 vgl. Schäfer 2006, S. 220ff.
11 vgl. Schäfer 2006, S. 226.
12 vgl. Laspe 2007, S. 512.
13 vgl. Schäfer 2006, S. 224f.
14 Schäfer 2006, S. 225.
15 vgl. Clauss 1995, S. 95.
16 vgl. Schäfer 2006, S. 224.
17 vgl. Laspe 2007, S. 520f.
18 vgl. Laspe 2007, S. 512f.
19 vgl. Clauss 1995, S.96f.
20 vgl. Laspe 2007, S. 521.
21 vgl. Schäfer 2006, S. 224.
22 vgl. Schäfer 2006, S. 240-248.
23 vgl. Gurval 1995, S. 139f.
24 vgl. Watson 2003, S. 310.
25 vgl. Watson 2003, S. 51.
26 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 112.
27 vgl. Horaz epod. 1,1f.
28 vgl. Watson 2003, S. 57.
29 vgl. Watson 2003, S. 58.
30 vgl. Watson 2003, S. 59.
31 vgl. Watson 2003, S. 58.
32 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 112.
33 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 112.
34 vgl. Watson 2003, S. 55.
35 vgl. Watson 2003, S. 59f.
36 vgl. Watson 2003, S. 55.
37 vgl. Watson 2003, S. 56.
38 vgl. Watson 2003, S. 59.
39 vgl. Watson 2003, S. 316.
40 vgl. Watson 2003, S. 317.
41 vgl. Horaz, epod. 1, 3.
42 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 122.
43 vgl. Watson 2003, S. 312.
44 vgl. Watson 2003, S. 312.
45 vgl. Watson 2003, S. 313.
46 vgl. Watson 2003, S. 314.
47 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 121.
48 vgl. Watson 2003, S. 321.
49 vgl. Horaz epod. 9, 11.
50 vgl. Watson 2003, S. 321f.
51 vgl. Watson 2003, S. 314.
52 vgl. Horaz epod. 9, 12.
53 vgl. Watson 2003, S. 323.
54 vgl. Watson 2003, S. 323.
55 vgl. Watson 2003, S. 322.
56 vgl. Watson 2003, S. 322.
57 vgl. Watson 2003, S. 322.
58 vgl. Watson 2003, S. 322f.
59 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 121.
60 vgl. Watson 2003, S. 323.
61 vgl. Watson 2003, S. 324.
62 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 121.
63 vgl. Watson 2003, S. 324.
64 vgl. Watson 2003, S. 314.
65 vgl. Watson 2003, S. 324.
66 vgl. Watson 2003, S. 325.
67 Horaz epod. 9, 17.
68 vgl. Watson 2003, S. 325.
69 Horaz epod. 9, 17.
70 vgl. Watson 2003, S. 326.
71 vgl. Watson 2003, S. 325.
72 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 121.
73 vgl. Watson 2003, S. 326f.
74 vgl. Watson 2003, S. 326.
75 vgl. Watson 2003, S. 326f.
76 Horaz, epod. 9, 20.
77 vgl. Watson 2003, S. 327.
78 Horaz, epod. 9, 21 und 9, 23.
79 Horaz, epod. 9,21f.
80 vgl. Watson 2003, S. 328.
81 Horaz, epod. 9,21.
82 vgl. Watson 2003, S. 328.
83 vgl. Watson 2003, S. 329.
84 Ob Horaz hier Scipio Africanus Maior oder Scipio Aemilianus Africanus meint, kann hinterfragt werden, vgl. Watson 2003, S. 331. In beiden Fällen aber wird in der Epode eine bekannte Persönlichkeit aus der römischen Geschichte von Augustus überragt.
85 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 121f.
86 vgl. Watson 2003, S. 329.
87 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 122.
88 vgl. Watson 2003, S. 332.
89 vgl. Watson 2003, S. 332.
90 vgl. Watson 2003, S. 332.
91 vgl. Watson 2003, S. 333.
92 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 122.
93 vgl. Watson 2003, S. 333.
94 Übersetzung nach Kayser, Nordenflycht 1927, S. 122.
95 vgl. Watson 2003, S. 334.
96 vgl. Watson 2003, S. 334.
97 vgl. Watson 2003, S. 312.
98 vgl. Watson 2003, S. 316.
99 vgl. Watson 2003, S. 316.
100 vgl. Watson 2003, S. 313.
101 vgl. Watson 2003, S. 313.
102 Grau, Oertel 1997, S. 78.
103 vgl. Grau, Oertel 1997, S. 78.
104 vgl. Verg. Aen. 8, 675.
105 vgl. Gurval 1995, S. 233.
106 vgl. Verg. Aen. 8, 675.
107 vgl. Verg. Aen. 8, 677.
108 vgl. Verg. Aen. 8, 680.
109 vgl. Grau, Oertel 1997, S. 78.
110 vgl. Verg. Aen. 8, 680-681.
111 Grau, Oertel 1997, S. 78.
112 vgl. Verg. Aen. 8, 678.
113 vgl. Verg. Aen. 8, 679.
114 Verg. Aen. 8, 679
115 vgl. Grau, Oertel 1997, S. 78.
116 Vergil, Verg. Aen. 3, 12.
117 vgl. Grau, Oertel 1997, S. 78.
118 Übersetzung nach Holzberg 2015, S. 443.
119 Grau, Oertel 1997, S. 79.
120 Holzberg 2015, S. 716.
121 vgl. Verg. Aen. 8, 685.
122 vgl. Holzberg 2015, S. 716.
123 vgl. Gurval 1995, S. 234
124 Übersetzung nach Holzberg 2015, S. 443.
125 vgl. Grau, Oertel 1997, S. 79.
126 vgl. Verg. Aen. 8, 687f.
127 vgl. Gurval 1995, S. 234.
128 vgl. Chaudhuri 2012, S. 223.
129 vgl. Chaudhuri 2012, S. 223f.
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- Philipp M. Jauernig-Biener (Author), 2016, Die Schlacht bei Actium in der augusteischen Literatur und ihre Darstellung im modernen Spielfilm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1313126
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